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Alles andere als ein Erfolg an der Küste wäre für die Saudi-Koalition hochnotpeinlich. Dass deren Truppen im offenen Gelände Gebietsgewinne erzielen können, haben sie an verschiedenen Orten bewiesen (Aden bis Al-Anad, Bab-el-Mandeb bis Mocha, Marib und Jawf). Die Offensive auf Hodeida wurde jedenfalls angekündigt, man darf gespannt sein.
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(02.05.2017, 12:48)hunter1 schrieb: Alles andere als ein Erfolg an der Küste wäre für die Saudi-Koalition hochnotpeinlich. Dass deren Truppen im offenen Gelände Gebietsgewinne erzielen können, haben sie an verschiedenen Orten bewiesen (Aden bis Al-Anad, Bab-el-Mandeb bis Mocha, Marib und Jawf). Die Offensive auf Hodeida wurde jedenfalls angekündigt, man darf gespannt sein.
Unbestätigte Meldungen weisen darauf hin, dass die Seperatistengruppe im Südjemen ihr Bündnis mit der Saudi-Koalition aufgelöst hat und Kämpfe in der Stadt Aden aufgeflammt sind. Sollte die Seperatisten die Oberhand gewinnen, dann dürfte die Offensive der Saudis ganz schnell zusammenbrechen.
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Cholera in Jemen ausgebrochen
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/7...g-im-Jemen
Laut Twittermeldung haben die Houthis gestern die volle Kontrolle über diesen Disktrikt übernommen
https://en.wikipedia.org/wiki/Juban_District
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Läuft auch im Süden alles super:
Zitat:SANAA, Yemen – Forces backed by the United Arab Emirates have taken over the airport in the southern city of Aden, according to Yemeni security officials, further fueling tension between internationally recognized President Abed Rabbo Mansour Hadi and the UAE.
The officials said that one soldier from among the forces guarding the airport died in clashes Wednesday morning. The officials spoke anonymously as they were not authorized to brief the media.
The UAE contributed forces to the Saudi-led coalition that secured Hadi’s return to the country following his exile in 2014. Hadi was originally forced to flee the capital, Sanaa, when it was seized by Shiite rebels, and Aden became his temporary seat of power.
However, tensions have grown between Hadi and the UAE over control of Aden’s airport, the main gateway to Yemen’s second largest city. UAE-led forces have made several previous unsuccessful attempts to seize the airport.
Hadi’s supporters accuse the UAE of aiding groups attempting to create an independent government in the south of Yemen, which would allow the leading economic power in the region to maintain a permanent presence in the south with its strategic ports.
Quelle: http://www.spokesman.com/stories/2017/ma...airport-i/
Wenn der von Houthis dominierte Norden, die Anhänger von Saleh und jetzt auch noch Gruppen aus dem Süden Hadi nicht unterstützen wollen, wer hilft ihm dann eigentlich noch von den Jemeniten?
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(01.06.2017, 14:23)hunter1 schrieb: Läuft auch im Süden alles super:
Zitat:SANAA, Yemen – Forces backed by the United Arab Emirates have taken over the airport in the southern city of Aden, according to Yemeni security officials, further fueling tension between internationally recognized President Abed Rabbo Mansour Hadi and the UAE.
The officials said that one soldier from among the forces guarding the airport died in clashes Wednesday morning. The officials spoke anonymously as they were not authorized to brief the media.
The UAE contributed forces to the Saudi-led coalition that secured Hadi’s return to the country following his exile in 2014. Hadi was originally forced to flee the capital, Sanaa, when it was seized by Shiite rebels, and Aden became his temporary seat of power.
However, tensions have grown between Hadi and the UAE over control of Aden’s airport, the main gateway to Yemen’s second largest city. UAE-led forces have made several previous unsuccessful attempts to seize the airport.
Hadi’s supporters accuse the UAE of aiding groups attempting to create an independent government in the south of Yemen, which would allow the leading economic power in the region to maintain a permanent presence in the south with its strategic ports.
Quelle: http://www.spokesman.com/stories/2017/ma...airport-i/
Wenn der von Houthis dominierte Norden, die Anhänger von Saleh und jetzt auch noch Gruppen aus dem Süden Hadi nicht unterstützen wollen, wer hilft ihm dann eigentlich noch von den Jemeniten?
Was ist eigentlich aus der angekündigten Offensive geworden?
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Die hat noch nicht stattgefunden. Vielleicht wartet man den Ramadan ab, oder es gibt halt andere Gründe.
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(02.06.2017, 17:18)hunter1 schrieb: Die hat noch nicht stattgefunden. Vielleicht wartet man den Ramadan ab, oder es gibt halt andere Gründe.
Vermutlich wird das Offensivpotential in Taiz gebraucht.
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Nachdem Ägypten, Saudi-Arabien, Bahrain und die VAE heute ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen haben, zieht Jemen nun nach:
Zitat:Yemen's internationally recognized government cut ties with Qatar on Monday, accusing it of working with its enemies in the Iran-aligned Houthi movement, state news agency Saba reported.
"Qatar's practices of dealing with the (Houthi) coup militias and supporting extremist groups became clear," the government said in a statement.
Quelle: http://www.reuters.com/article/us-gulf-q...8W0RS?il=0
Das Ganze ist nur schwer nachzuvollziehen, mutet an wie ein schlechter Aprilscherz. Insbesondere, weil Katar beschuldigt wird, mit den Houthis zu arbeiten. Gleichzeitig behaupten die anderen vier Länder, Katar unterstütze Al-Kaida und den IS (aka die Erzfeinde der Houthis). Ja was denn nun?
Kaum war Trump in der Gegend, färbt sein Stil von "heute-ja-morgen-nein" schon auf die ganze Region ab...
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(05.06.2017, 13:31)hunter1 schrieb: Nachdem Ägypten, Saudi-Arabien, Bahrain und die VAE heute ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen haben, zieht Jemen nun nach:
Zitat:Yemen's internationally recognized government cut ties with Qatar on Monday, accusing it of working with its enemies in the Iran-aligned Houthi movement, state news agency Saba reported.
"Qatar's practices of dealing with the (Houthi) coup militias and supporting extremist groups became clear," the government said in a statement.
Quelle: http://www.reuters.com/article/us-gulf-q...8W0RS?il=0
Das Ganze ist nur schwer nachzuvollziehen, mutet an wie ein schlechter Aprilscherz. Insbesondere, weil Katar beschuldigt wird, mit den Houthis zu arbeiten. Gleichzeitig behaupten die anderen vier Länder, Katar unterstütze Al-Kaida und den IS (aka die Erzfeinde der Houthis). Ja was denn nun?
Kaum war Trump in der Gegend, färbt sein Stil von "heute-ja-morgen-nein" schon auf die ganze Region ab...
Man kann dort nicht europäische Maßstäbe ansetzen. Viele der Dynastien dort unten denken wie Kleinkinder. Ohne Ölreichtum wären das alles Entwicklungsländer unter dem Niveau Afrikas.
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Im kriegsgeplagten Land greift die Cholera immer mehr um sich. Eine erfolgreiche Bekämpfung der Seuche scheint angesichts des Krieges und des quasi kaum existierenden Gesundheitssystems (kombiniert mit dem Mangel an sauberem Wasser und einer sowieso schon desolaten Infrastruktur) nicht möglich. Aktuell sind bereits über 100.000 Menschen betroffen...
Zitat:Cholera Ripping Through Yemen
More than 100,000 cases of the bacterial disease have been reported in the war torn country. [...] According to the World Health Organization (WHO) and UNICEF, as of Wednesday (June 7) the number of suspected cases of the acute, infectious diarrheal illness has reached 101,820, with 791 deaths. Forty six percent of the reported cases are in children under age 15, and 33 percent of the fatalities have been in people over the age of 60. [...]
Though the illness can be effectively treated by rapidly replenishing lost fluids and salts, the ongoing war has devastated Yemen’s health, water, and sanitation systems, making it difficult to deliver aid to patients. “Two years of war have plunged the country into one of the world’s worst humanitarian crises and put Yemen at risk of famine,” Sajjad Mohammed Sajid, Oxfam's Yemen Country Director, says in a statement. [...]
According to the WHO, 14.5 million Yemenis do not have regular access to clean water and sanitation, and medical supplies are entering the country at a third of the rate they were before the civil war started in March 2015.
http://www.the-scientist.com/?articles.v...ugh-Yemen/
Schneemann.
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Nachdem es kürzlich zum Bruch zwischen der Allianz von Saleh und den Houthis gekommen ist, wurde Saleh nach übereinstimmenden Berichten bei Kämpfen getötet:
Zitat: Saleh sei von Huthi-Kämpfern getötet worden, sagte Faika al-Sajjed von Salehs Partei Allgemeiner Volkskongress gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatten bereits die schiitischen Huthi-Rebellen den Tod ihres ehemaligen Verbündeten verkündet. Erst am Samstag hatte Saleh den Bruch mit den Huthis bekanntgegeben.
Saleh, der im jemenitischen Bürgerkrieg ein wichtiger Machtfaktor war, sei bei Kämpfen in der Hauptstadt Sanaa getötet worden, berichtete der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masira am Montag. Die Huthi-Rebellen verbreiteten Bildaufnahmen, auf denen der Leichnam des Ex-Staatschefs zu sehen sein soll.
Quelle: https://www.aargauerzeitung.ch/ausland/j...-131969304
Das wird die Lage wieder stark verändern, denn es ist äusserst unwahrscheinlich, dass die zu Saleh haltenden Armeeeinheiten nach dessen Tod nun einfach zu den Houthis überlaufen. Die Regierung Hadi hat diesen Einheiten jedenfalls eine Amnestie angeboten, wenn sie die Waffen niederlegen.
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(04.12.2017, 19:28)hunter1 schrieb: Nachdem es kürzlich zum Bruch zwischen der Allianz von Saleh und den Houthis gekommen ist, wurde Saleh nach übereinstimmenden Berichten bei Kämpfen getötet:
Zitat: Saleh sei von Huthi-Kämpfern getötet worden, sagte Faika al-Sajjed von Salehs Partei Allgemeiner Volkskongress gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatten bereits die schiitischen Huthi-Rebellen den Tod ihres ehemaligen Verbündeten verkündet. Erst am Samstag hatte Saleh den Bruch mit den Huthis bekanntgegeben.
Saleh, der im jemenitischen Bürgerkrieg ein wichtiger Machtfaktor war, sei bei Kämpfen in der Hauptstadt Sanaa getötet worden, berichtete der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masira am Montag. Die Huthi-Rebellen verbreiteten Bildaufnahmen, auf denen der Leichnam des Ex-Staatschefs zu sehen sein soll.
Quelle: https://www.aargauerzeitung.ch/ausland/j...-131969304
Das wird die Lage wieder stark verändern, denn es ist äusserst unwahrscheinlich, dass die zu Saleh haltenden Armeeeinheiten nach dessen Tod nun einfach zu den Houthis überlaufen. Die Regierung Hadi hat diesen Einheiten jedenfalls eine Amnestie angeboten, wenn sie die Waffen niederlegen.
In der Tat könnte dies den Houthis auf die Füße fallen. Nach der Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch die USA dürften die Saudis allerdings sehr geschwächt werden. Entweder sie verlieren ihre Rüstungsdeals oder einen Teil ihrer Verbündeten.
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Die Allianz des GCC erodiert weiter:
Zitat:At least 36 people have been killed and 185 wounded in two days of heavy fighting between separatists and government troops in Yemen's interim capital of Aden, the Red Cross said.
Heavy fighting intensified at night after the two sides used tank and artillery on the second day of an attempted "coup" in the southern port city, military sources said.
The Saudi-led military coalition which supports the government called Tuesday for an immediate ceasefire and an end to "all forms of armed conflict", in a statement cited by Saudi state news agency SPA.
It said it would take "all necessary measures to restore security and stability" after earlier calls for restraint went unheeded.
Quelle: https://thepeninsulaqatar.com/article/30...p-hit-Aden
Die Separatisten im Süden werden von den VAE unterstützt, das ist ein offenes Geheimnis. Sympathisanten der Sezession, die zurzeit an anderen Fronten gegen die Houthis kämpfen, werden nun aller Wahrscheinlichkeit nach von dort abziehen, um die Bewegung in Aden mitzutragen. Diese Truppen fehlen dann, um den Druck auf die Houthis aufrechtzuerhalten. Wenn die Saudis "mit allen Mitteln" gegen die Separatisten vorgehen, ist auch eine direkte militärische Konfrontation mit den VAE-Truppen nicht ausgeschlossen. Das wäre dann so richtig spannend.
Der Zeitpunkt für die Ereignisse in Aden ist denkbar schlecht für die Saudis: Ihr Krieg gegen die Houthis lief in letzter Zeit gar nicht so schlecht, es gab eigentlich nur Meldungen über Gebietseroberungen, während die Houthis sich mit Händen und Füssen wehren müssen.
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(30.01.2018, 10:20)hunter1 schrieb: Die Allianz des GCC erodiert weiter:
Zitat:At least 36 people have been killed and 185 wounded in two days of heavy fighting between separatists and government troops in Yemen's interim capital of Aden, the Red Cross said.
Heavy fighting intensified at night after the two sides used tank and artillery on the second day of an attempted "coup" in the southern port city, military sources said.
The Saudi-led military coalition which supports the government called Tuesday for an immediate ceasefire and an end to "all forms of armed conflict", in a statement cited by Saudi state news agency SPA.
It said it would take "all necessary measures to restore security and stability" after earlier calls for restraint went unheeded.
Quelle: https://thepeninsulaqatar.com/article/30...p-hit-Aden
Die Separatisten im Süden werden von den VAE unterstützt, das ist ein offenes Geheimnis. Sympathisanten der Sezession, die zurzeit an anderen Fronten gegen die Houthis kämpfen, werden nun aller Wahrscheinlichkeit nach von dort abziehen, um die Bewegung in Aden mitzutragen. Diese Truppen fehlen dann, um den Druck auf die Houthis aufrechtzuerhalten. Wenn die Saudis "mit allen Mitteln" gegen die Separatisten vorgehen, ist auch eine direkte militärische Konfrontation mit den VAE-Truppen nicht ausgeschlossen. Das wäre dann so richtig spannend.
Der Zeitpunkt für die Ereignisse in Aden ist denkbar schlecht für die Saudis: Ihr Krieg gegen die Houthis lief in letzter Zeit gar nicht so schlecht, es gab eigentlich nur Meldungen über Gebietseroberungen, während die Houthis sich mit Händen und Füssen wehren müssen.
Vor zwei Monaten habe ich vorhergesagt, dass die Saudis Verbündete verlieren werden und nun ist es soweit.
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Friedensfühler in einem Krieg, der von beiden Seiten nicht wirklich gewonnen werden kann? Zwar sind die Stellungnahmen seitens der Koalition sehr widersprüchlich, aber möglicherweise tut sich hinter den Kulissen dennoch etwas. Dieses Negieren sollte man indessen nicht überbewerten. Das Zugeben von Verhandlungen wäre für die Saudis aktuell ja auch nur schwer medial vertretbar, zu sehr würde dies danach ausschauen, dass man trotz zigfacher Feuerkraft- und Geldüberlegenheit nicht in der Lage ist, eine Bande von bewaffneten Freischärlern unter Kontrolle zu bekommen...
Zitat:Geheimgespräche im Jemen?
Bericht: Saudi-Arabien verhandelt mit Huthis
Seit über drei Jahren tobt im Jemen ein in Europa kaum beachteter grausamer Krieg. Nun nähern sich die Konfliktparteien erstmals an, allerdings nur im Geheimen.
Saudi-Arabien und die mit ihm verfeindeten Huthi-Rebellen führen Geheimgespräche zur Beendigung des Kriegs im Jemen. Es gebe Beratungen zwischen beiden Seiten, erfuhren Medienvertreter von Diplomaten und Politikern aus dem Jemen. Huthi-Sprecher Mohammed Abdul-Salam habe direkt mit saudiarabischen Vertretern in Oman kommuniziert. [...] Ein Sprecher der Allianz wies die Angaben zurück. Saudi-Arabien führe keine Verhandlungen mit den Huthis. Von den Rebellen war keine offizielle Stellungnahme zu erhalten.
Im verarmten Jemen tobt seit drei Jahren ein Krieg. Die Huthis hatten die Hauptstadt Sanaa erobert, die jemenitische Regierung ging ins saudiarabische Exil. Saudi-Arabien griff in den Konflikt in seinem Nachbarland ein, weil es den Huthis vorwirft, mit dem Erzrivalen Iran gemeinsame Sache zu machen und dieser sich so Einfluss bis an die Landesgrenze des Königreichs zu sichern versuche.
https://www.n-tv.de/politik/Bericht-Saud...38878.html
Schneemann.
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