09.05.2015, 16:53
Nightwatch:
Dieses Totschlagargument kann man ja gegen fast jedes deutsche Rüstungsprojekt anführen. Wobei hier doppelte Zeit zu doppelten Kosten in manchen Fällen noch untertrieben ist.
Wann und womit aber wollen wir diesen gordischen Knoten endlich durchschlagen und uns von dieser ständigen Zeit- und Kostenüberziehung befreien?!
Wenn wir ständig auf ausländische Produkte umschwenken nur weil wir nicht in der Lage sind entsprechende deutsche Firmen massivst unter Druck zu setzen hat langfristig weder die deutsche Rüstungsindustrie noch die deutsche Armee irgendeine Chance zu überleben.
PARS wäre gerade eben ein Projekt um diese ständige Zeit- und Kostenüberschreitung zu zerschlagen und die Kosten massiv zu senken womit dieses System hochinteressant werden würde.
Und ich bin der Überzeugung dass dies gerade bei PARS möglich wäre.
Gerade das hat sogar eine hohe taktische Relevanz.
Laut Behauptung des Bundesrechnungshofes 2006. Laut dessen Bericht von vor 9 Jahren (sic) wären die Vollkosten pro Rakete bei 1,3 Mio. Diese Zahlen geistern seitdem durch das Netz und werden wieder und wieder abgeschrieben. Dadurch werden sie aber nicht zwingend wahr.
Man sollte mal bedenken dass diese Rakete als mulitnationales Projekt ursprünglich in hohen 5-Stelligen Zahlen beschafft werden sollte einschließlich einer Variante für Infanterie und Schützenpanzer (Trigat MR bzw Trigan). Wenn man dann die Entwicklungskosten statt auf viele tausende Raketen auf nur noch wenige hunderte umlegt, kommen natürlich so abstrus hohe Kosten heraus.
Ich sehe die ER Variante der Spike eben nicht als deutlich überlegen an. Und bis man hier die gleichen Fähigkeiten hätte lägen die Kosten vermutlich etwas höher und bei PARS im gleichen Zeitraum deutlich geringer (wenn man die Stückzahl massiv erhöhen würde).
Was den abgesessenen Kampf angeht: Meiner Überzeugung nach sind bei der Infanterie verkleckert eingesetzte PALR völlig sinnlos und sollten durch neue schultergestützte Raktenwerfer ersetzt werden die deutlich leichter sind. Was die Bewaffnung der Schützenpanzer angeht: Seit 2009 warten wir auf die Raketen von Eurospike und wann genau werden diese wirklich real auf dem PUMA einsetzbar sein ?!
Weißt du oder vermutest du dies nur? Den meiner Kenntnis nach kann keine Spike Variante dies so leisten. PARS kann auf mehrere verschiedene Ziele nicht weniger als 10 Raketen in weniger als 8 Sekunden abfeuern. Gerade diese Geschwindigkeit erachte ich für eine wesentliche Mehrleistung.
Wenn es dir nur um die Kosten geht, könnten wir genau so gut südafrikanische Mokopa einkaufen.
Und worum ging es im Kalten Krieg nochmal? Ach ja, symetrische Kriegsführung gegen einen ernsthaften Feind. Und was ist der eigentliche Kernauftrag der Bundeswehr?
Sollen wir unsere Armee tatsächlich vor allem auf assymetrische Kriegsführung und die Bekämpfung von MG Nestern und Scharfschützen mittels Spike hin ausrichten ?!
Und wäre gegen solche Stellungen ein dutzend 120mm Mörser oder eine Haubitze nicht noch wesentlich günstiger und leistungsfähiger ?
Aber wir sollen unsere Ausrüstung auf den Erfahrungen der Israelis im assymetrischen Krieg hin ausrichten und unter krampfhafter Verhinderung von Kollateralschäden in ritualisierer Kriegsführung gelenkte PALR im Wert von 65k auf einen feindlichen Heckenschützen abfeuern ?!
Ist dafür ein Wirkmittel 90 nicht die viel bessere Waffe ? Wäre hier ein 120mm Mörser mit dem israelischen CARDOM System nicht die noch bessere Wahl?!
Vor allem vom abgesessenen Einsatz der PALR halte ich nicht viel. Aber selbst hier gab es ja mit der Trigat MR bzw der Trigan eine Variante von PARS welche abgesessen eingesetzt wird. Diese Varianten wieder aufleben zu lassen sollte einfach und schnell zu bewerkstelligen sein. Dazu aber noch gesondert:
PALR sind ganz allgemein im assymetrischen Krieg eine sinnfreie Verschwendung und ebenso ganz allgemein vom Konzept her für Mot-Inf bzw Inf völlig ungeeignet.
Aber da wir hier in diesem Strang ja über Panzer- und Panzerfahrzeuge sprechen sollten wir auch bei diesem Punkt bleiben: und exakt diese Einsatzweise von PARS ist im Panzerkampf der Zukunft das was meiner Meinung nach geboten ist. Hohe Reichweite, hohe Kadenz, hohe Geschwindigkeit der Rakete. Alles absolut notwendig wenn man sich gegenüber einem modernen schweren Kampfverband durchsetzen will.
Kann man dies auch mit Spike oder Mokopa ?! Keine Frage, aber nicht alles zusammen hier und heute. Das müsste man erst über einige Jahre entwickeln genau so wie MELLS erst in einigen Jahren einsatzbereit sein wird. In der gleichen Zeit könnte man eben auch die Kosten für PARS immens senken, wenn man sich darauf konzentrieren und immense Stückzahlen davon beschaffen würde.
Zitat:und in Realität liefert die deutsche Rüstungsindustrie nach der doppelten Zeit zum doppelten Preis. Mindestens.
Die Spike Familie ist JETZT verfügbar, OHNE jedes Risiko.
Dieses Totschlagargument kann man ja gegen fast jedes deutsche Rüstungsprojekt anführen. Wobei hier doppelte Zeit zu doppelten Kosten in manchen Fällen noch untertrieben ist.
Wann und womit aber wollen wir diesen gordischen Knoten endlich durchschlagen und uns von dieser ständigen Zeit- und Kostenüberziehung befreien?!
Wenn wir ständig auf ausländische Produkte umschwenken nur weil wir nicht in der Lage sind entsprechende deutsche Firmen massivst unter Druck zu setzen hat langfristig weder die deutsche Rüstungsindustrie noch die deutsche Armee irgendeine Chance zu überleben.
PARS wäre gerade eben ein Projekt um diese ständige Zeit- und Kostenüberschreitung zu zerschlagen und die Kosten massiv zu senken womit dieses System hochinteressant werden würde.
Und ich bin der Überzeugung dass dies gerade bei PARS möglich wäre.
Zitat:Das das Ding schneller und weiter fliegt hat im taktischen Kontext keine Relevanz.
Gerade das hat sogar eine hohe taktische Relevanz.
Zitat:Die 500k beinhalten nicht die Entwicklungskosten.
Laut Behauptung des Bundesrechnungshofes 2006. Laut dessen Bericht von vor 9 Jahren (sic) wären die Vollkosten pro Rakete bei 1,3 Mio. Diese Zahlen geistern seitdem durch das Netz und werden wieder und wieder abgeschrieben. Dadurch werden sie aber nicht zwingend wahr.
Man sollte mal bedenken dass diese Rakete als mulitnationales Projekt ursprünglich in hohen 5-Stelligen Zahlen beschafft werden sollte einschließlich einer Variante für Infanterie und Schützenpanzer (Trigat MR bzw Trigan). Wenn man dann die Entwicklungskosten statt auf viele tausende Raketen auf nur noch wenige hunderte umlegt, kommen natürlich so abstrus hohe Kosten heraus.
Zitat:Spike ER - die wäre der PARS deutlich überlegen - kostet etwa 65k $.
Ich sehe die ER Variante der Spike eben nicht als deutlich überlegen an. Und bis man hier die gleichen Fähigkeiten hätte lägen die Kosten vermutlich etwas höher und bei PARS im gleichen Zeitraum deutlich geringer (wenn man die Stückzahl massiv erhöhen würde).
Zitat:PALRs sind damit auf viele Jahre hinaus für die Grenadiere unverzichtbar.
Was den abgesessenen Kampf angeht: Meiner Überzeugung nach sind bei der Infanterie verkleckert eingesetzte PALR völlig sinnlos und sollten durch neue schultergestützte Raktenwerfer ersetzt werden die deutlich leichter sind. Was die Bewaffnung der Schützenpanzer angeht: Seit 2009 warten wir auf die Raketen von Eurospike und wann genau werden diese wirklich real auf dem PUMA einsetzbar sein ?!
Zitat:Dein Salvenfeuer ist eine völlig unspektakuläre Geschichte, die von Spike im IR Modus wahrscheinlich eh schon abgebildet werden kann
Weißt du oder vermutest du dies nur? Den meiner Kenntnis nach kann keine Spike Variante dies so leisten. PARS kann auf mehrere verschiedene Ziele nicht weniger als 10 Raketen in weniger als 8 Sekunden abfeuern. Gerade diese Geschwindigkeit erachte ich für eine wesentliche Mehrleistung.
Zitat:In fünf Jahren wäre SPIKE spottbillig und PARS hätte viel teurer gerade das im Angebot was Spike heute kann.
Wenn es dir nur um die Kosten geht, könnten wir genau so gut südafrikanische Mokopa einkaufen.
Zitat:Das System ist überteuertes Relikt des Kalten Krieges.
Und worum ging es im Kalten Krieg nochmal? Ach ja, symetrische Kriegsführung gegen einen ernsthaften Feind. Und was ist der eigentliche Kernauftrag der Bundeswehr?
Sollen wir unsere Armee tatsächlich vor allem auf assymetrische Kriegsführung und die Bekämpfung von MG Nestern und Scharfschützen mittels Spike hin ausrichten ?!
Und wäre gegen solche Stellungen ein dutzend 120mm Mörser oder eine Haubitze nicht noch wesentlich günstiger und leistungsfähiger ?
Zitat:Wir sollten unsere Infanterieausrüstung nicht an Erfahrungen der Hisbollah mit russischer Technik gegen israelische MBTs ausmachen
Aber wir sollen unsere Ausrüstung auf den Erfahrungen der Israelis im assymetrischen Krieg hin ausrichten und unter krampfhafter Verhinderung von Kollateralschäden in ritualisierer Kriegsführung gelenkte PALR im Wert von 65k auf einen feindlichen Heckenschützen abfeuern ?!
Ist dafür ein Wirkmittel 90 nicht die viel bessere Waffe ? Wäre hier ein 120mm Mörser mit dem israelischen CARDOM System nicht die noch bessere Wahl?!
Vor allem vom abgesessenen Einsatz der PALR halte ich nicht viel. Aber selbst hier gab es ja mit der Trigat MR bzw der Trigan eine Variante von PARS welche abgesessen eingesetzt wird. Diese Varianten wieder aufleben zu lassen sollte einfach und schnell zu bewerkstelligen sein. Dazu aber noch gesondert:
Zitat:.... hinter Deckung hochziehen und wild alles abballern sollen was grad durchs Tal rollt. .... für das moderne, asymmetrische Gefechtsfeld und va für (Mot.) Infanterie völlig ungeeignet.
PALR sind ganz allgemein im assymetrischen Krieg eine sinnfreie Verschwendung und ebenso ganz allgemein vom Konzept her für Mot-Inf bzw Inf völlig ungeeignet.
Aber da wir hier in diesem Strang ja über Panzer- und Panzerfahrzeuge sprechen sollten wir auch bei diesem Punkt bleiben: und exakt diese Einsatzweise von PARS ist im Panzerkampf der Zukunft das was meiner Meinung nach geboten ist. Hohe Reichweite, hohe Kadenz, hohe Geschwindigkeit der Rakete. Alles absolut notwendig wenn man sich gegenüber einem modernen schweren Kampfverband durchsetzen will.
Kann man dies auch mit Spike oder Mokopa ?! Keine Frage, aber nicht alles zusammen hier und heute. Das müsste man erst über einige Jahre entwickeln genau so wie MELLS erst in einigen Jahren einsatzbereit sein wird. In der gleichen Zeit könnte man eben auch die Kosten für PARS immens senken, wenn man sich darauf konzentrieren und immense Stückzahlen davon beschaffen würde.