Russland
das ist zum Teil an US amerikanische Gesetze angelehnt, besonders in Bezeichnung.

Allerdings, man möge mich korrigieren, ist Agent in USA weniger spektakulär, dämonisieren will man auf jeden Fall. Aber ehrlich, viel wichtiger ist wo Putin, seine Freunde und russische Eliten allgemein ihr Geld bunkern und wo übrigens oftmals ihre Kinder studieren und leben... ups, das ist zumeist der boese Westen... solche Gesetze ist Propaganda für Idioten zuhause.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/pussy-riot-anwalt-mark-fejgin-putin-will-seine-macht-demonstrieren-1.1423113">http://www.sueddeutsche.de/politik/puss ... -1.1423113</a><!-- m -->
Zitat:"Pussy Riot"-Anwalt Mark Fejgin
"Putin will seine Macht demonstrieren"

29.07.2012, 18:08 Interview: Hannah Beitzer

Weil sie mit einer "Punk-Andacht" gegen Putin demonstrierte, muss sich die Band "Pussy Riot" an diesem Montag vor Gericht verantworten. Ihr Anwalt Mark Fejgin erklärt, warum die drei Aktivistinnen für Putin eine Gefahr darstellen - und warum die Menschen in Russland erst langsam begreifen, was die Frauen bezwecken wollten.
...
so was wäre bei uns mal einige Schlagzeilen in der Lokalpresse wert, aber sonst? Und ich frag mich, wieso in einem post-kommunistischen Staat mit seiner jahrzehntelang praktizierten Religionsfeindlichkeit plötzlich dem Schutz von religiösen Bedürfnissen so viel Aufwand gewidmet wird. Ich glaub ja nicht, dass das wirklich mit religiösen Bedürfnissen begründet wird. Da scheint mir eher jemand ein Vehikel zu suchen, und die Religion zu missbrauchen, um andere Interessen umzusetzen.
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auch freie Marktwirtschaft wurde im Kommunismus jahrzehnte lang verfolgt, soll jetzt im post kommunistischen Staaten was normal oder unnormal sein?

Ich sehe es zwiegespalten, mit Putin ist ja alles klar, aber die aus dem Westen kommende Mode den anders denkenden Menschen aggresiv auf die Pelle zu rücken kann ich nicht gutheißen, bzw. wenn man so etwas tut dann bitte auch mit Anstand die Folgen tragen.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/pussy-riot-schuldig-gesprochen-russlands-ungenierter-abschied-vom-rechtsstaat-1.1443790">http://www.sueddeutsche.de/politik/puss ... -1.1443790</a><!-- m -->
Zitat:Russland und die "Pussy Riots"
Ungenierter Abschied vom Rechtsstaat


17.08.2012, 15:25 Ein Kommentar von Julian Hans

Der Prozess war ein bizarres Schauspiel, der Schuldspruch passt in Putins Kalkül: Mit der Verurteilung zu zwei Jahren Straflager für die drei Aktivistinnen von "Pussy Riot" zeigt Russland der Weltöffentlichkeit, dass es sich von seinem Weg zu Rechtsstaat und Demokratie verabschiedet hat. Und das auch noch ohne jede Scheu. Dass die Aktivistinnen nun als Gesicht der Opposition gelten, hilft dem Präsidenten sogar.
...
also mal Butter bei die Fische - wir müssen differenzieren zwischen einem Straftatbestand und dem Strafmaß.
  • Zum Straftatbestand - da frag ich mich dann doch, wie bei uns reagiert worden wäre, wenn dieser Auftritt nicht in Moskau, sondern, sagen wir mal, im Dom von Köln, Bamberg oder München passiert wäre. Auch bei uns wären wohl die Wogen hochgeschlagen - Blasphemie und Hausfriedensbruch wären denkbare Schlagworte ....

    Zum Strafmaß - nun, da ist wohl der gesellschaftliche Anspruch in unterschiedlichen Gesellschaften sehr unterschiedlich. Dieser Auftritt etwa beim wichtigsten US-Verbündeten der arabischen Region, in Mekka (Saudi Arabien) - hätte wohl andere Folgen für die Mädels gehabt.

Also ... Straftat wäre das bei uns wohl auch, und wenn das Strafmaß mit den Augen unserer Gesellschaft und nach unseren Wertemaßstäben überzogen erscheint, dann muss man einfach konzedieren, dass andere Kulturen andere Wertemaßstäbe haben (Punkt).
Das heißt nicht, dass ich die Mädels nicht sympathisch finde, und ich sicher nicht für ein Straflager plädieren würde - dazu bin ich zu sehr in unserer Kultur verankert. Das heißt aber auch, dass ich mir nicht anmaßen darf, über die Moral- und Wertevorstellungen anderer Kulturen "den Stab zu brechen". Soviel Rücksicht gebietet der Respekt vor anderen Menschen und ihren eigenständigen kulturellen Maßstäben, alles andere wäre anmaßend. Und Russland war über Jahrtausende von der kulturellen Entwicklung Westeuropas abgeschnitten. Lediglich zur Zarenzeit (Peter der Große) und seit dem Zusammenbruch des Kommunismus gab es zaghafte Öffnungen, die in der breiten Gesellschaft nicht immer voll angekommen sind. Dass sich dann eine Gesellschaft anders entwickelt, ist zwangsläufig.
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Zitat:Russland und die "Pussy Riots"
Ungenierter Abschied vom Rechtsstaat


17.08.2012, 15:25 Ein Kommentar von Julian Hans

Der Prozess war ein bizarres Schauspiel, der Schuldspruch passt in Putins Kalkül: Mit der Verurteilung zu zwei Jahren Straflager für die drei Aktivistinnen von "Pussy Riot" zeigt Russland der Weltöffentlichkeit, dass es sich von seinem Weg zu Rechtsstaat und Demokratie verabschiedet hat. Und das auch noch ohne jede Scheu. Dass die Aktivistinnen nun als Gesicht der Opposition gelten, hilft dem Präsidenten sogar.
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also mal Butter bei die Fische - wir müssen differenzieren zwischen einem Straftatbestand und dem Strafmaß.
  • Zum Straftatbestand - da frag ich mich dann doch, wie bei uns reagiert worden wäre, wenn dieser Auftritt nicht in Moskau, sondern, sagen wir mal, im Dom von Köln, Bamberg oder München passiert wäre. Auch bei uns wären wohl die Wogen hochgeschlagen - Blasphemie und Hausfriedensbruch wären denkbare Schlagworte ....

    Zum Strafmaß - nun, da ist wohl der gesellschaftliche Anspruch in unterschiedlichen Gesellschaften sehr unterschiedlich. Dieser Auftritt etwa beim wichtigsten US-Verbündeten der arabischen Region, in Mekka (Saudi Arabien) - hätte wohl andere Folgen für die Mädels gehabt.

Also ... Straftat wäre das bei uns wohl auch, und wenn das Strafmaß mit den Augen unserer Gesellschaft und nach unseren Wertemaßstäben überzogen erscheint, dann muss man einfach konzedieren, dass andere Kulturen andere Wertemaßstäbe haben (Punkt).
Das heißt nicht, dass ich die Mädels nicht sympathisch finde, und ich sicher nicht für ein Straflager plädieren würde - dazu bin ich zu sehr in unserer Kultur verankert. Das heißt aber auch, dass ich mir nicht anmaßen darf, über die Moral- und Wertevorstellungen anderer Kulturen "den Stab zu brechen". Soviel Rücksicht gebietet der Respekt vor anderen Menschen und ihren eigenständigen kulturellen Maßstäben, alles andere wäre anmaßend. Und Russland war über Jahrtausende von der kulturellen Entwicklung Westeuropas abgeschnitten. Lediglich zur Zarenzeit (Peter der Große) und seit dem Zusammenbruch des Kommunismus gab es zaghafte Öffnungen, die in der breiten Gesellschaft nicht immer voll angekommen sind. Dass sich dann eine Gesellschaft anders entwickelt, ist zwangsläufig.
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Zitat:Und Russland war über Jahrtausende von der kulturellen Entwicklung Westeuropas abgeschnitten.
Etwas dick aufgetragen. Jahrtausende abgeschnitten? Confusedhock:

Also so alt und so lange abgeschlossen von der Außenwelt war und ist Russland dann auch wieder nicht (gewesen). Wenn man das Großfürstentum Moskau als Beginn Russlands ansetzt (13. Jahrhundert) und die Westöffnung Peters des Großen als Maßstab heranzieht für eine westliche Einflussnahme (ab Beginn des 18. Jahrhunderts), so hätte man höchstens 400 bis 500 Jahre einer gewissen Isolation (allerdings ist das so auch nicht haltbar, sondern eher ein theoretischer Wert, da es immer Einflüsse und einen Austausch gab, etwa über Handel; ein richtiges "Abgeschnittensein" findet sich nämlich fast nirgends und höchstens vllt. auf Inseln im Pazifik).
Zitat:Zum Straftatbestand - da frag ich mich dann doch, wie bei uns reagiert worden wäre, wenn dieser Auftritt nicht in Moskau, sondern, sagen wir mal, im Dom von Köln, Bamberg oder München passiert wäre. Auch bei uns wären wohl die Wogen hochgeschlagen - Blasphemie und Hausfriedensbruch wären denkbare Schlagworte ....
Seltsamer Vgl.: Wenn ich bei uns in einer Kirche randaliere (damit meine ich keine Aktion, sondern wirkliches Randalieren) und Hausfriedensbruch begehe und die Kirche tatsächlich Anzeige erstattet, so würde es im schweren Fall ein Jahr Freiheitsstrafe geben (wenn bspw. Sachbeschädigungen stattfanden), ansonsten Geld- oder Bewährungsstrafe, wenn man diesbezüglich keine Vorstrafen hat. Blasphemie ist in dem Sinne kein Straftatbestand bei uns, wohl aber die Verunglimpfung von Glaubensbekenntnissen. Da darüber aber kein parteiübergreifender Konsens herrscht und der diesbezügliche Paragraph nicht unumstritten ist, bliebe es wohl höchstens bei einer Geldstrafe im schlimmen Fall (außer in Bayern, da wird man, glaube ich, noch verbrannt... :wink: ).

Schneemann.
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Zitat:Und Russland war über Jahrtausende von der kulturellen Entwicklung Westeuropas abgeschnitten.
Etwas dick aufgetragen. Jahrtausende abgeschnitten? Confusedhock:

Also so alt und so lange abgeschlossen von der Außenwelt war und ist Russland dann auch wieder nicht (gewesen). Wenn man das Großfürstentum Moskau als Beginn Russlands ansetzt (13. Jahrhundert) und die Westöffnung Peters des Großen als Maßstab heranzieht für eine westliche Einflussnahme (ab Beginn des 18. Jahrhunderts), so hätte man höchstens 400 bis 500 Jahre einer gewissen Isolation (allerdings ist das so auch nicht haltbar, sondern eher ein theoretischer Wert, da es immer Einflüsse und einen Austausch gab, etwa über Handel; ein richtiges "Abgeschnittensein" findet sich nämlich fast nirgends und höchstens vllt. auf Inseln im Pazifik).
Zitat:Zum Straftatbestand - da frag ich mich dann doch, wie bei uns reagiert worden wäre, wenn dieser Auftritt nicht in Moskau, sondern, sagen wir mal, im Dom von Köln, Bamberg oder München passiert wäre. Auch bei uns wären wohl die Wogen hochgeschlagen - Blasphemie und Hausfriedensbruch wären denkbare Schlagworte ....
Seltsamer Vgl.: Wenn ich bei uns in einer Kirche randaliere (damit meine ich keine Aktion, sondern wirkliches Randalieren) und Hausfriedensbruch begehe und die Kirche tatsächlich Anzeige erstattet, so würde es im schweren Fall ein Jahr Freiheitsstrafe geben (wenn bspw. Sachbeschädigungen stattfanden), ansonsten Geld- oder Bewährungsstrafe, wenn man diesbezüglich keine Vorstrafen hat. Blasphemie ist in dem Sinne kein Straftatbestand bei uns, wohl aber die Verunglimpfung von Glaubensbekenntnissen. Da darüber aber kein parteiübergreifender Konsens herrscht und der diesbezügliche Paragraph nicht unumstritten ist, bliebe es wohl höchstens bei einer Geldstrafe im schlimmen Fall (außer in Bayern, da wird man, glaube ich, noch verbrannt... :wink: ).

Schneemann.
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Schneemann schrieb:...
Zitat:Zum Straftatbestand - da frag ich mich dann doch, wie bei uns reagiert worden wäre, wenn dieser Auftritt nicht in Moskau, sondern, sagen wir mal, im Dom von Köln, Bamberg oder München passiert wäre. Auch bei uns wären wohl die Wogen hochgeschlagen - Blasphemie und Hausfriedensbruch wären denkbare Schlagworte ....
Seltsamer Vgl.: Wenn ich bei uns in einer Kirche randaliere (damit meine ich keine Aktion, sondern wirkliches Randalieren) und Hausfriedensbruch begehe und die Kirche tatsächlich Anzeige erstattet, so würde es im schweren Fall ein Jahr Freiheitsstrafe geben (wenn bspw. Sachbeschädigungen stattfanden), ansonsten Geld- oder Bewährungsstrafe, wenn man diesbezüglich keine Vorstrafen hat. Blasphemie ist in dem Sinne kein Straftatbestand bei uns, wohl aber die Verunglimpfung von Glaubensbekenntnissen. Da darüber aber kein parteiübergreifender Konsens herrscht und der diesbezügliche Paragraph nicht unumstritten ist, bliebe es wohl höchstens bei einer Geldstrafe im schlimmen Fall (außer in Bayern, da wird man, glaube ich, noch verbrannt... :wink: ).

Schneemann.
Hi Schneemann,
aber Du stimmst mir zu, dass der Auftritt auch in Deutschland ein Straftatbestand wäre
...
und zum Strafmaß - wenn ich mich recht erinnere, wurden die letzten Hexenverbrennungen von Protestanten durchgeführt :wink:
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Schneemann schrieb:...
Zitat:Zum Straftatbestand - da frag ich mich dann doch, wie bei uns reagiert worden wäre, wenn dieser Auftritt nicht in Moskau, sondern, sagen wir mal, im Dom von Köln, Bamberg oder München passiert wäre. Auch bei uns wären wohl die Wogen hochgeschlagen - Blasphemie und Hausfriedensbruch wären denkbare Schlagworte ....
Seltsamer Vgl.: Wenn ich bei uns in einer Kirche randaliere (damit meine ich keine Aktion, sondern wirkliches Randalieren) und Hausfriedensbruch begehe und die Kirche tatsächlich Anzeige erstattet, so würde es im schweren Fall ein Jahr Freiheitsstrafe geben (wenn bspw. Sachbeschädigungen stattfanden), ansonsten Geld- oder Bewährungsstrafe, wenn man diesbezüglich keine Vorstrafen hat. Blasphemie ist in dem Sinne kein Straftatbestand bei uns, wohl aber die Verunglimpfung von Glaubensbekenntnissen. Da darüber aber kein parteiübergreifender Konsens herrscht und der diesbezügliche Paragraph nicht unumstritten ist, bliebe es wohl höchstens bei einer Geldstrafe im schlimmen Fall (außer in Bayern, da wird man, glaube ich, noch verbrannt... :wink: ).

Schneemann.
Hi Schneemann,
aber Du stimmst mir zu, dass der Auftritt auch in Deutschland ein Straftatbestand wäre
...
und zum Strafmaß - wenn ich mich recht erinnere, wurden die letzten Hexenverbrennungen von Protestanten durchgeführt :wink:
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Zitat:Hi Schneemann,
aber Du stimmst mir zu, dass der Auftritt auch in Deutschland ein Straftatbestand wäre
Eigentlich nicht. Es gäbe zwar von mancher Seite einen Aufstand, aber es würde auch genügend Stimmen geben, die dies als Kunst verkaufen oder unter dem Verweis auf Meinungsfreiheit verteidigen würden. Es würde eine zeitlang hin und her gestritten werden und am Ende bliebe es wohl, wenn überhaupt, bei einer Geldstrafe. Mehr aber auch nicht. Nebenbei: Wenn ich mir anhöre, was hierzulande manche Punkband ablässt, und ich dagegen immer klagen würde, käme ich aus dem Prozessieren überhaupt nicht mehr raus... :mrgreen:
Zitat:und zum Strafmaß - wenn ich mich recht erinnere, wurden die letzten Hexenverbrennungen von Protestanten durchgeführt
Jein, Calvinisten. War in der Schweiz, um 1788 oder so. Allerdings gibt es auch aktuelle Meldungen über Hexenverbrennungen, die sich in Afrika, u. a. Kenia und Nigeria, ereignet haben sollen und die von Muslimen begangen wurden. Diese Meldungen sind aber nur schwer nachzuprüfen. Sicher sind indessen Hinrichtungen (also nicht zwangsläufig Verbrennungen) wegen vermeintlicher Hexerei in diesen Regionen.

Schneemann.
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Zitat:Hi Schneemann,
aber Du stimmst mir zu, dass der Auftritt auch in Deutschland ein Straftatbestand wäre
Eigentlich nicht. Es gäbe zwar von mancher Seite einen Aufstand, aber es würde auch genügend Stimmen geben, die dies als Kunst verkaufen oder unter dem Verweis auf Meinungsfreiheit verteidigen würden. Es würde eine zeitlang hin und her gestritten werden und am Ende bliebe es wohl, wenn überhaupt, bei einer Geldstrafe. Mehr aber auch nicht. Nebenbei: Wenn ich mir anhöre, was hierzulande manche Punkband ablässt, und ich dagegen immer klagen würde, käme ich aus dem Prozessieren überhaupt nicht mehr raus... :mrgreen:
Zitat:und zum Strafmaß - wenn ich mich recht erinnere, wurden die letzten Hexenverbrennungen von Protestanten durchgeführt
Jein, Calvinisten. War in der Schweiz, um 1788 oder so. Allerdings gibt es auch aktuelle Meldungen über Hexenverbrennungen, die sich in Afrika, u. a. Kenia und Nigeria, ereignet haben sollen und die von Muslimen begangen wurden. Diese Meldungen sind aber nur schwer nachzuprüfen. Sicher sind indessen Hinrichtungen (also nicht zwangsläufig Verbrennungen) wegen vermeintlicher Hexerei in diesen Regionen.

Schneemann.
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um zurück nach Russland zu kommen:
An "Pussy Riot" zeigt sich auch der Stand der Wertedebatte in Russland - das Strafmaß wird offenbar auch in Russland heftig kritisiert
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article108576249/Pussy-Riot-Das-junge-Russland-erwacht.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... wacht.html</a><!-- m -->
Zitat:12.08.12
Moskaus Subkultur

Pussy Riot – Das junge Russland erwacht

Der Prozess gegen die Band Pussy Riot macht eine junge Generation sensibler, kämpferischer Russen sichtbar. Und die breite Kluft, die sie vom konservativen Rest des Landes trennt.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article108678255/Urteil-gegen-Pussy-Riot-spaltet-russische-Gesellschaft.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... chaft.html</a><!-- m -->
Zitat:17:38
Nach dem Prozess

Urteil gegen Pussy Riot spaltet russische Gesellschaft


Die Frauen in bunten Sturmmasken sind zum Symbol des neuen Russland geworden. Das ganze Land steht nach der Verurteilung von drei Musikerinnen der Band Pussy Riot vor einer Zerreißprobe.
...

Laut einer Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Lewada-Zenrum kurz vor der Urteilverkündung durchführte, meinten 18 Prozent der Russen, das Urteil werde nicht im Gericht gefallen, sondern von oben kommen. 44 Prozent hielten den Prozess hingegen für gerecht.

Soziologen erklären es damit, dass ein großer und überwiegend passiver Teil der russischen Gesellschaft Informationen über den Prozess aus den offiziellen Medien bezog. Im Sommer waren 33 Prozent der Meinung, dass eine Haftstrafe von zwei bis sieben Jahren richtig wäre.
...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/russland-empoerung-nach-urteil-gegen-pussy-riot-11860017.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/russ ... 60017.html</a><!-- m -->
Zitat:Russland
Empörung nach Urteil gegen Pussy Riot
18.08.2012 · Nach dem Straflager-Urteil gegen drei Mitglieder der Punk-Band „Pussy Riot“, hat die Gruppe einen neuen Song veröffentlicht. Auch dem ehemaligen Schachweltmeister und Putin-Kritiker Kasparow droht eine Haftstrafe, weil er beim Protest gegen den Prozess einen Polizisten gebissen haben soll.

Begleitet von anhaltender Kritik am Urteil gegen drei Mitglieder der russischen Punkband Pussy Riot hat die Gruppe ein neues Lied gegen den Präsidenten Wladimir Putin veröffentlicht. „Putin entzündet das Feuer der Revolution“, singen mehrere Frauen und fordern das Volk auf, auf die Straße zu gehen und die Regierung zu vertreiben. Zahlreiche Oppositionsgruppen und Bürgerrechtler riefen für diesen Sonntag zu einem „Tag des Gedenkens und der Hoffnung“ unweit des Regierungssitzes auf.
...
das könnte ein Zeichen dafür sein, dass inzwischen auch die Wertehierarchie aus Westeuropa in Osteuropa auf Echo stößt.
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um zurück nach Russland zu kommen:
An "Pussy Riot" zeigt sich auch der Stand der Wertedebatte in Russland - das Strafmaß wird offenbar auch in Russland heftig kritisiert
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Zitat:12.08.12
Moskaus Subkultur

Pussy Riot – Das junge Russland erwacht

Der Prozess gegen die Band Pussy Riot macht eine junge Generation sensibler, kämpferischer Russen sichtbar. Und die breite Kluft, die sie vom konservativen Rest des Landes trennt.
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Zitat:17:38
Nach dem Prozess

Urteil gegen Pussy Riot spaltet russische Gesellschaft


Die Frauen in bunten Sturmmasken sind zum Symbol des neuen Russland geworden. Das ganze Land steht nach der Verurteilung von drei Musikerinnen der Band Pussy Riot vor einer Zerreißprobe.
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Laut einer Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Lewada-Zenrum kurz vor der Urteilverkündung durchführte, meinten 18 Prozent der Russen, das Urteil werde nicht im Gericht gefallen, sondern von oben kommen. 44 Prozent hielten den Prozess hingegen für gerecht.

Soziologen erklären es damit, dass ein großer und überwiegend passiver Teil der russischen Gesellschaft Informationen über den Prozess aus den offiziellen Medien bezog. Im Sommer waren 33 Prozent der Meinung, dass eine Haftstrafe von zwei bis sieben Jahren richtig wäre.
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Zitat:Russland
Empörung nach Urteil gegen Pussy Riot
18.08.2012 · Nach dem Straflager-Urteil gegen drei Mitglieder der Punk-Band „Pussy Riot“, hat die Gruppe einen neuen Song veröffentlicht. Auch dem ehemaligen Schachweltmeister und Putin-Kritiker Kasparow droht eine Haftstrafe, weil er beim Protest gegen den Prozess einen Polizisten gebissen haben soll.

Begleitet von anhaltender Kritik am Urteil gegen drei Mitglieder der russischen Punkband Pussy Riot hat die Gruppe ein neues Lied gegen den Präsidenten Wladimir Putin veröffentlicht. „Putin entzündet das Feuer der Revolution“, singen mehrere Frauen und fordern das Volk auf, auf die Straße zu gehen und die Regierung zu vertreiben. Zahlreiche Oppositionsgruppen und Bürgerrechtler riefen für diesen Sonntag zu einem „Tag des Gedenkens und der Hoffnung“ unweit des Regierungssitzes auf.
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das könnte ein Zeichen dafür sein, dass inzwischen auch die Wertehierarchie aus Westeuropa in Osteuropa auf Echo stößt.
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Die FAZ bewertet in zwei Artikeln die Ergebnisse des Prozesses für die russische Politik völlig konträr - na ja, dann haben die auf jeden Fall recht gehabt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/urteil-gegen-pussy-riot-ein-weiterer-sieg-putins-11861248.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 61248.html</a><!-- m -->
Zitat:Urteil gegen „Pussy Riot“
Ein weiterer Sieg Putins
19.08.2012 · Die orthodoxen Russen haben sich für Attacken gegen den säkularisierten Westen vereinnahmen lassen. Der Prozess gegen die Punkband „Pussy Riot“ ist ein weiterer Sieg für das Putin-Lager, der die Protestbewegung schwächt.

...
Protestbewegung geschwächt

Mit der geglückten Transformation eines skandalösen Kirchen-Auftritts der Punkerinnen zu einem Delikt, das Russlands religiöse und moralische Grundfesten erschüttere, ist das unter Mithilfe des Staatsfernsehens wohl gelungen. Die verhältnismäßig große Unterstützung des Prozesses, der Anklage und der Verurteilung der Punkerinnen wegen Rowdytums aus religiösem Hass in der Bevölkerung belegen diesen Erfolg.

Auf der anderen Seite verschaffte der Rückzug orthodoxer Teile der Protestbewegung Linken und Liberalen zwar mehr Einfluss, hat aber die Bewegung insgesamt geschwächt. Ein Sieg also des Putinlagers, das Kirill im Wahlkampf offen unterstützt hatte, auf der ganzen Linie.

...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/russland-putin-ist-mit-dem-teufel-im-bund-11860606.html">http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/r ... 60606.html</a><!-- m -->
Zitat:Russland
Putin ist mit dem Teufel im Bund
19.08.2012 · Auch wenn die drei Frauen von Pussy Riot zwei Jahre ins Straflager müssen - die eigentlichen Verlierer des Prozesses sind Putin, die Kirche und die russische Gesellschaft.

In immer kürzeren Intervallen wird Russland zu einem anderen Land. Mit dem Urteilsspruch, der die drei Frauen von Pussy Riot zu je zwei Jahren Gefängnishaft bestraft, sei zugleich das endgültige Urteil über das russische Rechtssystem gefällt, erklärt der Blogger und „Echo Moskwy“- Kommentator Anton Orech.
...

Tatsächlich hätten die Feministinnen mit ihrem dummen „Punk-Gebet“ sich allenfalls eine Verwaltungsstrafe ertanzt, erklärt auch der Anwalt und Korruptionsbekämpfer Alexej Nawalnyj, dem das Spektakel der Urteilsverkündung gegen die drei vermeintlichen Glaubensschänderinnen wie eine satanistische Séance vorkam: Richterin Marina Syrowa habe, als sie in den Saal kam, laut mit den Hufen geklappert, bezeugt Nawalnyj, und der Staatsankläger, während die Richterin ihr Verdikt verlas, kratzte sich die Hörner. Nawalnyj fand es besonders grotesk, dass die sympathischen Randaliererinnen während des Prozesses Handschellen tragen mussten und ins kugelsichere „Aquarium“ gesperrt wurden, das seinerseits von neun Schwerbewaffneten und zwei Polizeihunden bewacht wurde - während mit dem Kreml vernetzte Milliardendiebe, die er seit Jahren vor Gericht zu bringen versuche, dank höchster Protektion ungestört ihr Luxusleben genießen.

...
Das feministische Tanzlied an die Gottesmutter war, wie man gerechterweise sagen muss, von Begabung oder Können völlig frei, sein Reiz lag ganz in der stresserzeugten explosiven Energie. Doch der Preis, den drei seiner Interpretinnen dafür zahlten, hat es gleichsam geadelt. Die Haltung, mit der die drei jungen Frauen die Schikanen der Haft und des Gerichtsverfahrens durchstanden, kann man nur bewundern. Das und die Sympathiebekundungen russischer wie internationaler Künstler und Intellektueller haben gewissermaßen einen kostbaren Rahmen geschaffen, durch den das dürftige Bild jetzt besser aussieht.

“Putin hat sich ins Hemd gemacht“, johlte im Winter eine bunt maskierte Pussy-Riot-Schar bei ihrem vielleicht gelungensten Rap auf der alten Hinrichtungsstätte des Roten Platzes im Angesicht des Kremls. Die Massendemonstrationen gegen die Wahlfälschungen hatten Putin tatsächlich Angst gemacht. Doch langsam und planmäßig führte er seinen Gegenangriff, er verschärfte das Demonstrationsrecht, er machte Verleumdung wieder zum Strafrechtsparagraphen, er ließ Sympathisanten der genehmigten Mai-Demonstration verhaften und jetzt, zur Einschüchterung aller, drei Punkerinnen wegen religiöser Unanständigkeiten, die kein Gesetz verbietet, aburteilen.

Damit werde die Gesellschaft weiter entzweit und radikalisiert, mahnt der zum Putin-Kritiker gewordene Exfinanzminister Alexej Kudrin. Die damit verbundene Gewaltbereitschaft sei aber für die öffentliche Moral viel gefährlicher als jede provokative Performance. Kudrin hält den Schaden, den Russlands Ansehen und seine Attraktivität für Investoren genommen hat, für gewaltig.

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Die FAZ bewertet in zwei Artikeln die Ergebnisse des Prozesses für die russische Politik völlig konträr - na ja, dann haben die auf jeden Fall recht gehabt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/urteil-gegen-pussy-riot-ein-weiterer-sieg-putins-11861248.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 61248.html</a><!-- m -->
Zitat:Urteil gegen „Pussy Riot“
Ein weiterer Sieg Putins
19.08.2012 · Die orthodoxen Russen haben sich für Attacken gegen den säkularisierten Westen vereinnahmen lassen. Der Prozess gegen die Punkband „Pussy Riot“ ist ein weiterer Sieg für das Putin-Lager, der die Protestbewegung schwächt.

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Protestbewegung geschwächt

Mit der geglückten Transformation eines skandalösen Kirchen-Auftritts der Punkerinnen zu einem Delikt, das Russlands religiöse und moralische Grundfesten erschüttere, ist das unter Mithilfe des Staatsfernsehens wohl gelungen. Die verhältnismäßig große Unterstützung des Prozesses, der Anklage und der Verurteilung der Punkerinnen wegen Rowdytums aus religiösem Hass in der Bevölkerung belegen diesen Erfolg.

Auf der anderen Seite verschaffte der Rückzug orthodoxer Teile der Protestbewegung Linken und Liberalen zwar mehr Einfluss, hat aber die Bewegung insgesamt geschwächt. Ein Sieg also des Putinlagers, das Kirill im Wahlkampf offen unterstützt hatte, auf der ganzen Linie.

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Zitat:Russland
Putin ist mit dem Teufel im Bund
19.08.2012 · Auch wenn die drei Frauen von Pussy Riot zwei Jahre ins Straflager müssen - die eigentlichen Verlierer des Prozesses sind Putin, die Kirche und die russische Gesellschaft.

In immer kürzeren Intervallen wird Russland zu einem anderen Land. Mit dem Urteilsspruch, der die drei Frauen von Pussy Riot zu je zwei Jahren Gefängnishaft bestraft, sei zugleich das endgültige Urteil über das russische Rechtssystem gefällt, erklärt der Blogger und „Echo Moskwy“- Kommentator Anton Orech.
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Tatsächlich hätten die Feministinnen mit ihrem dummen „Punk-Gebet“ sich allenfalls eine Verwaltungsstrafe ertanzt, erklärt auch der Anwalt und Korruptionsbekämpfer Alexej Nawalnyj, dem das Spektakel der Urteilsverkündung gegen die drei vermeintlichen Glaubensschänderinnen wie eine satanistische Séance vorkam: Richterin Marina Syrowa habe, als sie in den Saal kam, laut mit den Hufen geklappert, bezeugt Nawalnyj, und der Staatsankläger, während die Richterin ihr Verdikt verlas, kratzte sich die Hörner. Nawalnyj fand es besonders grotesk, dass die sympathischen Randaliererinnen während des Prozesses Handschellen tragen mussten und ins kugelsichere „Aquarium“ gesperrt wurden, das seinerseits von neun Schwerbewaffneten und zwei Polizeihunden bewacht wurde - während mit dem Kreml vernetzte Milliardendiebe, die er seit Jahren vor Gericht zu bringen versuche, dank höchster Protektion ungestört ihr Luxusleben genießen.

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Das feministische Tanzlied an die Gottesmutter war, wie man gerechterweise sagen muss, von Begabung oder Können völlig frei, sein Reiz lag ganz in der stresserzeugten explosiven Energie. Doch der Preis, den drei seiner Interpretinnen dafür zahlten, hat es gleichsam geadelt. Die Haltung, mit der die drei jungen Frauen die Schikanen der Haft und des Gerichtsverfahrens durchstanden, kann man nur bewundern. Das und die Sympathiebekundungen russischer wie internationaler Künstler und Intellektueller haben gewissermaßen einen kostbaren Rahmen geschaffen, durch den das dürftige Bild jetzt besser aussieht.

“Putin hat sich ins Hemd gemacht“, johlte im Winter eine bunt maskierte Pussy-Riot-Schar bei ihrem vielleicht gelungensten Rap auf der alten Hinrichtungsstätte des Roten Platzes im Angesicht des Kremls. Die Massendemonstrationen gegen die Wahlfälschungen hatten Putin tatsächlich Angst gemacht. Doch langsam und planmäßig führte er seinen Gegenangriff, er verschärfte das Demonstrationsrecht, er machte Verleumdung wieder zum Strafrechtsparagraphen, er ließ Sympathisanten der genehmigten Mai-Demonstration verhaften und jetzt, zur Einschüchterung aller, drei Punkerinnen wegen religiöser Unanständigkeiten, die kein Gesetz verbietet, aburteilen.

Damit werde die Gesellschaft weiter entzweit und radikalisiert, mahnt der zum Putin-Kritiker gewordene Exfinanzminister Alexej Kudrin. Die damit verbundene Gewaltbereitschaft sei aber für die öffentliche Moral viel gefährlicher als jede provokative Performance. Kudrin hält den Schaden, den Russlands Ansehen und seine Attraktivität für Investoren genommen hat, für gewaltig.

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