Umfrage: Wie wird sich der inernationale Zahlungsverkehr künfitg entwickeln?
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Der US-$ bleibt unangefochten die "Weltleitwährung".
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Neben dem US-$ wird der € zur weltweiten Zahlungswährung werden.
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Ausser US-$ und € wird es regional bedeutende Währungen geben, die gemeinsam einen internationalen Währungskorb bilden werden, z.B. der Yuan (China), die Rupie (Indien), der Rubel (Russland) oder der Sucre (Südamerika) und eine arabische Währung (Golfkoop
83.33%
5 83.33%
Gesamt 6 Stimme(n) 100%
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Andere Währungen wie Chinas Yuan als internationale Währung?
#46
ThomasWach schrieb:Angesichts der Abermilliarden an Schatzbriefen in US Dollar, die China seit Jahren hält, wäre der Verlust des Status als Weltwährung und die daran anknüpfende dramatische Abwertung des Dollars absolut kontraproduktiv für China. Die riesigen Währungsreserven, die China sich geschaffen hat, wären damit mehr oder minder futsch und damit auch das Rückgrat der neuen chinesischen Wirtschaftsmacht im globalen Maßstab gebrochen. Denn die zentrale Stellung Chinas in der neuen Weltwirtschaftskonstellatiion insbesondere nach der großen Krise basiert eben auf dem Vorhandensein dieser Kapitaleinlagen, vor allem wegen diesen Reserven bauchpinselt man China in fast allen Belangen und fast überall, sei es beim Klimawandel, bei den Menschenrechten oder eben auch bei der G-8/G-20.

Die Chinesen schneiden sich nur ins eigene Fleisch, wenn der Dollar fällt bzw. schnell fallen würde. Daher sind solche Meldungen stets nur eine Mischung aus symbolisch-öffentlicher Drohung und Machtdemonstration: Man verweist so auf die eigene Stärke, auf die gewachsene Stärke Chinas gegenüber der USA und dem Rest der Welt und will so die USA je nach Politkfeld oder aktuellem Thema unter Druck setzen. Mehr als Drohung und Machtdemonstration ist dies aber eben derzeit nicht.



Was du schreibst trifft den Nagel auf dem Kopf kann mich auf ganzer Linie nur anschließen.



Shahab3 schrieb:Sicherlich ist es richtig, dass die Chinesen ihre gewachsene Macht damit demonstrieren, wenn sie den Dollar als weltweite Leitwährung abschaffen wollen. Schlussendlich fordern sie das ja ziemlich deutlich, wenn sie sagen...

...die globale Krise erfordere eine "kreative Reform des bestehenden internationalen Währungssystems", mit einer Reservewährung, die "stabil" und deren Nachschub leicht zu handhaben sei und die nach "festen Regeln" ausgegeben werde, erklärt Zhou seine Vorliebe für die Sonderziehungsrechte. Die "Hinnahme einer Währung als internationale Reserve, die auf Krediten basiert", sei ein "seltener Fall in der Geschichte", befand er - und attackierte damit die weltweite Leitwährung, den Dollar...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,616575,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,616575,00.html</a><!-- m -->

Nur wird man dem Inhalt dieser Aussage und den tatsächlichen Problemen und Intentionen der Chinesen (und vieler anderer!) mit dieser Währung nicht gerecht, wenn man darin nur Chinas Großmachtträume vermutet. Der Dollar ist ein gravierendes Problem (auch für die Amis selbst), denn er entstammt einem kranken/falschen System. Wie Zhou sehr richtig angemerkt hat, basiert die Ausgabe von Dollar auf Krediten der Federal Bank, die dafür selbst wiederum nicht weiter tun muss, als Noten zu drucken, was natürlich auch nur sie darf.
Die Chinesen -nein, besser- KEIN STAAT dieser Welt hat das geringste Interesse daran, durch die Beteiligung an diesem System ein US-Amerikanisches Bankenkartell zu fördern, denen daran gelegen ist, mittels dieser Casino-Währung die Weltwirtschaft zu kontrollieren und weltweit abzukassieren. Für nix...die drucken ja nur Geld und verlangen dafür Zinsen. Auf diesen Prozess hat weder China noch irgendein anderer Staat einen Einfluss. Somit muss der Dollar weg. Unabhängig, wie groß sich China fühlt.
Der Lappen ist ja auch nichts mehr wert. Seit 1913 hat er 96% seines Realwertes verloren. An der Börse wäre das ein Totalverlust. Das liegt aber am System selbst und stört den Dollarproduzenten nicht im geringsten.




Der Dollar ist nicht die perfekte Lösung aber er ist die einzige Lösung und die Realität macht den Dollar ohne irgend einen Gesetz zur Weltleitwährung einfach weil er ohne eine alternative ist. Was man sich auch vor Augen halten sollte ist neben den was Tomas und auch ich in vorigen Posts schrieb und auch die meisten Wirtschaftsexperten klar sagen die Tatsache das es kein Gesetz gibt das den Dollar zu Leitwährung macht sondern der Markt ihn als solches Akzeptiert hat.

Ob nun Habenichts A oder Diktator B oder Ölautokratie C und aufstrebende KP Diktatur D dies nicht schmeckt oder nicht kratzt den Dollar nicht zumal wie Tomas schon sagte gerade China kein Interesse daran hat den Dollar zu schwächen.

Was den Euro angeht der der einzige Konkurrent des Dollars ist der ist so ist der durch die Kriese sogar in seinen Zuwachs an den Weltweiten Devisenreserven zurückgeworfen wurden wehrend der Dollar weitere Anteile gewinnen konnte. Auch ist der Euro nur eine Alternative zum Dollar aber er ist nicht besser nur noch schlechter als Wahl und den Großmachtstreben Russlands und Chinas ist er auch nicht dienlich da er auch eine Westliche Währung ist.

Desweiteren gibt es auch keine Östliche bzw. keine BRIC Alternative zum Dollar und Euro und selbst wenn der Yuan jetzt frei konvertierbar würde so würde er den Yen sogar unterliegen ist Japan doch immer noch die stärkere Wirtschaft in Asien und sicherlich auch die angesehenere mit den besseren Verbündeten.


Was die Chancen des Yuans mit der Massenmörder Fratze (Mao) anbelangt so sehe bitte z.b diesen Artikel.


<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/finanzen/369/479855/text/">http://www.sueddeutsche.de/finanzen/369/479855/text/</a><!-- m -->

Zitat:Chinesische Mondlandung

Der Dollar dominiert die Welt, doch China will das ändern. Der Yuan soll Leitwährung der Zukunft werden - aber das ist unwahrscheinlich....


Das schöne an der Geschichte dabei ist, dass sollte China den Yuan frei konvertierbar machen dann sind dan auch die monströsen künstlich aufgeblähten Außenhandelsüberschüsse Geschichte und in den USA und Europa knallen die Sektkorken.
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#47
Zitat:Was den Euro angeht der der einzige Konkurrent des Dollars ist der ist so ist der durch die Kriese sogar in seinen Zuwachs an den Weltweiten Devisenreserven zurückgeworfen wurden wehrend der Dollar weitere Anteile gewinnen konnte. Auch ist der Euro nur eine Alternative zum Dollar aber er ist nicht besser nur noch schlechter als Wahl

Das ist rein sachlich schon falsch. Der Euro basiert auf einem anderen, weit seriöseren System. Die EZB wirft neue Euros nach währungspolitischen Kriterien auf den Markt. Kein europäischer Staat kann sich bei der EZB verschulden. Die Ausgabe "neuen Geldes" ist also nicht an Schulden+Zinsen gekoppelt. Das ist der entscheidende Unterschied und das macht die Funktionsweise des Dollar auf der anderen Seite auch zu einem relativ seltenen und recht abstrusen Schneeball-Phänomen. Letztlich kannst Du mit Deinen (erzwungenen) Realitäten einen Kopfstand machen. Der Dollar krankt am Prinzip und ist allein deshalb schon inakzeptabel und mittelfristig nicht mehr als weltweite Leitwährung tragbar.
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#48
revan schrieb:....
Der Dollar ist nicht die perfekte Lösung aber er ist die einzige Lösung und die Realität macht den Dollar ohne irgend einen Gesetz zur Weltleitwährung einfach weil er ohne eine alternative ist. ......
Der Dollar ist nicht die Lösung sondern - leider - das Problem. Aber das wäre bei jeder Währung so, die "einzige Leitwährung" ist. Die $-Probleme der Überschuldung hätte jede andere einzelne Leitwährung auch.

Im Übrigen hat die FTD (print) am 6. Juli einige interessante Schlagzeilen gebracht:
Zitat:Neue Währung I
Russlands Premier ... hat in einem Inverview weitere Reservewährungen gefordert. Das auf Dollar und Euro basierende System sei mängelbehaftet ...

Russland verfügt über Reserven von rund 410,5 Mrd. $ in Gold und Devisen. China und Russland haben bereits angekündigt, den Anteil von US-Staatsanleihen an ihren Devisenreserven zu vermindern ....
Zitat:Neue Währung II
Suresh Tendulkar, Wirtschaftsberater des indischen Premierministers ... rät der Regierung, den Dollar-Anteil an den Devisenreserven des Landes zu reduzieren. Due 264m6 Mrd. $ Devisenreserven, die bisher vor allem in Dollar investiert sind, müssten breiter gestreut werden ....
Zitat:Alte Währung I
In der Diskussion über eine neue Weltleitwährung hat EZB Präsident .. Trichet das Bekenntnis der USA zu einem starken Dollar begrüßt. ....
Zitat:Alte WährungII
Japan hat Unterstützung für den Dollar als internationale Leitwährung angemahnt. .....
aber: Die akademische Diskussion ob oder ob nicht ist müßig. Keine Währung der Welt kann gegen den Markt zu einer Leitwährung werden oder eine solche bleiben.
Nur eine Währung, die am globalen Markt besteht kann eine solche Funktion wahrnehmen. Dazu braucht es aber einige Voraussetzungen.
Eines der wichtigsten ist ein ausreichend großer Wirtschaftsraum mit entsprechender Wirtschaftskraft (sonst hätte die frühere Währung Luxemburgs das Zeug zur "Weltleitwährung" gehabt).
Nur eine stabile, d.h. sichere Währung kann als wertbeständiges Verrechnungs- und Zahlungsmittel und auch als Devisenreserve auf Dauer Bestand haben.
Und die Märkte sind eindeutig:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/marktberichte/:Renten-und-Devisen-Yen-gewinnt-schlagartig-drei-Prozent/537725.html">http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktie ... 37725.html</a><!-- m -->
Zitat:Yen gewinnt schlagartig drei Prozent
von André Kühnlenz (Frankfurt)

Der japanische Yen ist erheblich teurer geworden. Am Mittwoch wertete er zu den Devisen aller wichtigen Industrieländer fast durchweg um gut 3 Prozent auf.
....
Aus der FTD vom 09.07.2009
und
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/rohstoffe/:%D6lpreisboom-Opec-Staaten-verdienen-1000-Mrd-Dollar/537248.html">http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktie ... 37248.html</a><!-- m -->
Zitat:Opec-Staaten verdienen 1000 Mrd. Dollar
von Tobias Bayer (Frankfurt)

Des einen Freud', des andern Leid: Während die Industriestaaten über hohe Ölpreise klagten, rieben sich die Förderländer die Hände. 2008 spülte der Ölpreisboom gewaltige Summen in ihre Kassen. Der Ausblick fällt aber düster aus.
....
(damit könnte auch eine OPEC-Währung eine zumindest regionale Bedeutung erhalten).
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#49
ThomasWach schrieb:Angesichts der Abermilliarden an Schatzbriefen in US Dollar, die China seit Jahren hält, wäre der Verlust des Status als Weltwährung und die daran anknüpfende dramatische Abwertung des Dollars absolut kontraproduktiv für China. Die riesigen Währungsreserven, die China sich geschaffen hat, wären damit mehr oder minder futsch und damit auch das Rückgrat der neuen chinesischen Wirtschaftsmacht im globalen Maßstab gebrochen. Denn die zentrale Stellung Chinas in der neuen Weltwirtschaftskonstellatiion insbesondere nach der großen Krise basiert eben auf dem Vorhandensein dieser Kapitaleinlagen, vor allem wegen diesen Reserven bauchpinselt man China in fast allen Belangen und fast überall, sei es beim Klimawandel, bei den Menschenrechten oder eben auch bei der G-8/G-20.
Reserven, die man nicht einsetzen kann, wären keine echten Reserven, sondern wertlos. Aber China verdankt seine zentrale Stellung nicht nur seinen Dollarreserven, sondern auch der wirtschaftlichen Fähigkeit, die es erst erlaubt hat, solche Reserven aufzubauen. Selbstverständlich hat China kein Interesse daran, daß der Dollar schnell zusammenbricht, aber wenn der Dollar sowieso abstürzt, dann beißen den Letzten die Hunde. China muß versuchen, sein Dollarreserven so langsam zu reduzieren, daß der große Crash ausbleibt.
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#50
Zitat:...denn er entstammt einem kranken/falschen System

Willkommen in der Realität, fern ab jeder theoretischen Diskussion. :wink:

Zitat:Reserven, die man nicht einsetzen kann, wären keine echten Reserven, sondern wertlos. Aber China verdankt seine zentrale Stellung nicht nur seinen Dollarreserven, sondern auch der wirtschaftlichen Fähigkeit, die es erst erlaubt hat, solche Reserven aufzubauen. Selbstverständlich hat China kein Interesse daran, daß der Dollar schnell zusammenbricht, aber wenn der Dollar sowieso abstürzt, dann beißen den Letzten die Hunde. China muß versuchen, sein Dollarreserven so langsam zu reduzieren, daß der große Crash ausbleibt.

Zunächst: Wenn man böse ist, basiert diese wirtschaftliche Fähigkeit auf der Kombination von Marktteilnehmer diskriminierendem Protektionismus, Hungerlöhnen und einer chinesischen Notenbank (= chinesischen Regierung), die nach Belieben selbst die eigene Notenpresse anwirft und heißt laufen läßt. Das ganze ist echt wirklich leicht bis stark ironisch, weil die Chinesen ja selbst die Notenpresse nutzen wie sie wollen und auch u.a. dadurch in der Lage waren, solch hohe Reserven zu produzieren. Die hohe Inflation in China ist dafür u.a. ein guter Beleg.

Nasenbaers letzte Sätze aber gehen schon in die richtige Richtung bzw. illustrieren etwas die Zwickmühle der Chinesen: China ist eben durchaus aufgrund seiner Devisenreserven an einem stabilen Dollar interessiert, auch wenn die derzeitige Krisenlage eben jene Reserven extrem zur Disposition stellt und am besten für China ein allmählicher, leiser Umtausch wäre, um so die chinesischen Devisenreserven zu "retten" und außerdem so sich den Untiefen des US-Dollars zu entledigen. Das ganze ist aber auch mehrfacher Hinsicht eine etwas wacklige und irreale Angelegenheit. Zum Einen - wie ich schon hingewiesen habe - verdankt China dieser instabilen Konstellation seine derzeitige wirtschaftliche Stärke und Position. Shahabs Darlegungen auf der letzten Seite waren etwas zu idealistisch und weltvergessen, ja fast etwas wie aus einem linken Lehrbuch, weil sie eben völlig außen vor ließen, dass Chinas Aufstieg als Wirtschaftsmacht eben im strukturellen Handels- und Währungskreislauf mit den USA mitbegründet war und China nur aufgrund dieses Duopols und der sicheren Dollarprofite aus den USA im Rahmen einer eigenen heiß laufenden Notenpresse seine Wirtschaft- und Produktionsstrukturen aufpumpen konnte. China und einige andere Teile der Welt, sowie einige Zirkel haben also sehr gut in diesem instabilen System gelebt (weil ja nunmal Instabilität die Regel und nicht die Ausnahme ist...). Zudem etabliert sich so eine Weltwährungsstruktur nicht im idealen, luftleeren Raum, wo ein Gleichgewicht möglich ist, sondern ist an politische und auch an Konsum- und Handelsstrukturen geknüpft. Da hat Erich schon Recht, wenn er von gewissen Voraussetzungen spricht, die erfüllt werden müssen. Und da muss man feststellen, dass bei allen sicherlich vorhandenen Problemen eben sehr viel bis jetzt für den Dollar sprach. Er ist die Währung der größten volkswirtschaft der Welt und auch des größten "Konsumenten" der Erde, sprich, die meisten Wirtschaftstransaktionen gehen allein deshalb schon über den Dollar. Dazu und deswegen kommt die USA als Finanz- und Transferzentrum der Welt. Schaut man sich also die "Flows" an, die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen an, hat die USA und der Dollar eine lange Geschichte der "Vorherrschaft".
Selbst wenn man das alles mit den derzeit bestehenden Problemen wegwischen will, hat man immer noch das Problem des Wechsels vor sich: Wie will man in einer so fragilen und schnellen Welt wie der der Finanzen einen Systemwechsel erreichen ohne das alles den Bach runtergeht?? Dieses Weltfinanzsystem ist nunmal auf Dollar gepolt. Wie sollte ein Wechsel in absehbarer Zeit denn aussehen?? Das kann schlichtweg nicht funktionieren ohne Systemzusammenbruch, weil viel zu viele Akteure auf den Dollar eingerichtet und ausgerichtet sind und auch ein Gutteil der Weltwirtschaft nunmal auf den Ungleichgewichten und den daraus resultierenden Kapital- und Handelsflüßen basiert. Wenn man das ändern wollte, wäre das so, als ob man einem Menschen bei Bewusstsein und auf der Stelle sein Blut aus dem Blutkreislauf entfernen würde und es durch Wasser ersetzen würde: Der Patient würde sterben.

Alles in allem: Es geht um das System selbst, seine Selbstreferentialität, seine selbst geschaffene Logiken und Strukturen. Die ändern sich aber nur graduell, langsam, weil alles andere nur ein Schock mit Todesfolge wäre. Und ich bin mir sehr sicher, dass die Chinesen das nur zu gut wissen. Daher: Ein echter, schneller Wechsel wird nicht kommen, und daher geht es hier bei solchen Meldungen vor allem um symbolische Machtfragen.
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#51
ThomasWach schrieb:
Zitat:........
Und da muss man feststellen, dass bei allen sicherlich vorhandenen Problemen eben sehr viel bis jetzt für den Dollar sprach. Er ist die Währung der größten volkswirtschaft der Welt und auch des größten "Konsumenten" der Erde, sprich, die meisten Wirtschaftstransaktionen gehen allein deshalb schon über den Dollar. Dazu und deswegen kommt die USA als Finanz- und Transferzentrum der Welt. Schaut man sich also die "Flows" an, die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen an, hat die USA und der Dollar eine lange Geschichte der "Vorherrschaft".

Selbst wenn man das alles mit den derzeit bestehenden Problemen wegwischen will, hat man immer noch das Problem des Wechsels vor sich: Wie will man in einer so fragilen und schnellen Welt wie der der Finanzen einen Systemwechsel erreichen ohne das alles den Bach runtergeht?? Dieses Weltfinanzsystem ist nunmal auf Dollar gepolt. Wie sollte ein Wechsel in absehbarer Zeit denn aussehen?? Das kann schlichtweg nicht funktionieren ohne Systemzusammenbruch, weil viel zu viele Akteure auf den Dollar eingerichtet und ausgerichtet sind und auch ein Gutteil der Weltwirtschaft nunmal auf den Ungleichgewichten und den daraus resultierenden Kapital- und Handelsflüßen basiert. Wenn man das ändern wollte, wäre das so, als ob man einem Menschen bei Bewusstsein und auf der Stelle sein Blut aus dem Blutkreislauf entfernen würde und es durch Wasser ersetzen würde: Der Patient würde sterben.
.....
Hi Thomas,
wie üblich sind Deine Beiträge fundiert und gut zu lesen;

in zwei Punkten möchte ich die Diskussion eigentlich vorantreiben -

a)
wenn man einen Wirtschafts- und Währungsraum nicht nur national definiert dann ist der Wirtschaftsraum EU in der Summe durchaus dem Wirtschaftsraum USA gleichwertig, vielleicht sogar überlegen
und
wenn man den Währungsraum Euro definiert, dann ist die hinter dieser Währung stehende Wirtschaftskraft durchaus dem $ vergleichbar;

b)
wir befinden uns tatsächlich in einer Umbruchsituation - und der Blutaustausch erfolgt, bisweilen in honöopatischen Dosen, aber (wenn man jetzt z.B. anschaut, wie hoch der Euro-Anteil in den Devisenreserven von Drittstaaten schon ist) in durchaus bemerkenswerter Stärke;
um es in Deinem Beispiel zu sagen:
"Der Blutaustausch ist im Gange".
Der Patient "Weltwirtschaft" läuft auch nicht auf de Straße rum sondern befindet sich eigentlich schon in der Intensivstation zur Blutwäsche.
Es ist allenfalls die Frage, ob Blut durch Wasser, eine andere Blutgruppe (Sonderziehungsrechte) oder eine gleiche Blutgruppe (vergleichbare Währung) ergänzt oder ausgetauscht wird.
Insofern beobachten und diskutieren wir hier eine feststellbare Entwicklung und versuchen uns darin, Tendenzen festzustellen und auf das Ergebnis des Umbruchs zu schließen.
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#52
ThomasWach schrieb:
Zitat:...denn er entstammt einem kranken/falschen System

Willkommen in der Realität, fern ab jeder theoretischen Diskussion. :wink:
...
Shahabs Darlegungen auf der letzten Seite waren etwas zu idealistisch und weltvergessen, ja fast etwas wie aus einem linken Lehrbuch, weil sie eben völlig außen vor ließen, dass Chinas Aufstieg als Wirtschaftsmacht eben im strukturellen Handels- und Währungskreislauf mit den USA mitbegründet war und China nur aufgrund dieses Duopols und der sicheren Dollarprofite aus den USA im Rahmen einer eigenen heiß laufenden Notenpresse seine Wirtschaft- und Produktionsstrukturen aufpumpen konnte.
...

Da fühle ich mich nicht ganz verstanden.

Die chinesische Stimme ist doch nur eine Stimme derer, die zukünftig ein anderes Welt/Leitwährungsmodell wollen. Es geht im Kern auch gar nicht darum, ob ein Staat mit Dollar-Kritik seine neue Vormachtstellung anmeldet oder mit Hilfe des Dollar ausbauen konnte. Von daher hast Du Recht, dass mich dieses Thema nicht beschäftigt.

Aber weder eine Änderung des machtpolitischen status quo, noch die Frage der politischen Facon ist hier wirklich entscheidend für die Kritik. Es geht hier vielmehr primär um eine technische Fragestellung, die das Motiv der im Zuge der Krise lauter werdenden Forderung bildet.

Auch wenn man sich über andere Dinge viel umfassender und vielleicht spannender auslassen kann, wäre mir daran gelegen, dass der Kern der Problematik dabei nicht untergeht. Das Gerede über China führt daher in meinen Augen an der Problemlage "Dollar-FED-Leitwährung" vorbei und trägt auch nicht zum Verständnis der Handlungsweisen bei.

Zu meinem Post ist noch hinzuzufügen, dass neben der bereits geschilderten Geld/Schuldenspirale des FED-Systems, die Kontrolle darüber fehlt, dass die Geldmarktpolitik der Federal Reserve den globalen Wirtschaftsinteressen entspricht. Es gibt keine Instanz dieser Welt, die das sicher stellt. Weder die amerikanische Politik, noch irgendein Staat, geschweige denn eine internationale Aufsichtsbehörde hat wirklich Einfluss auf die Geldmarktpolitik der de-facto privaten FED. Das widerspricht elementar den Interessen führender Wirtschaftsnationen in einer "multipolareren" Welt, zu denen -ja- China inzwischen zweifellos gehört.

Deutlich erschwerend kommt hier dann eben auch hinzu, dass die FED häufig nicht nach Geldpolitisch sinnvollen Regeln agiert. Im Augenblick kommt da verschärfend die Zinssituation hinzu, die für einige Länder ein gravierendes Problem darstellt. Durch die extreme Senkung des Leitzins und des Diskontsatz auf marginale Sätze ("Geld für umme!"), wird die Inflationsspirale weiter angeheizt. Das führt nebenbei dazu, dass die Währungen einer Reihe anderer Länder in diesen Strudel gezogen werden, weil sie schlicht und ergreifend an dieses systemkranke Papier gebunden sind. Da diese Maßnahme der Wirtschaftslage in den USA nicht ausreichend zuträglich gewesen scheint, bleibt der FED nur noch eine einzige Maßnahme: Mehr Geld drucken und da wir mit den Zinsen bereits am Bodensatz angekommen sind, dürfte klar sein, dass dies entweder so wieter geht, oder die Zinsen irgendwann wieder steigen. Die Auswirkungen sollten auf der Hand liegen und wer da weiter über Chinas gewachsene Macht sich auslässt und bei dem dann nicht sofort die Alarmglocken klingeln, der hat was sehr Grundlegendes hierbei nicht verstanden. Sorry, aber hier sind Zhou und Ex-FED Chef Volkmar <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27803/1.html">http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27803/1.html</a><!-- m --> (und ja sogar ich) Dir, Abseits vom Parteibuch, den entscheidenden Schritt voraus. Tongue
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#53
Erich schrieb:a)
wenn man einen Wirtschafts- und Währungsraum nicht nur national definiert dann ist der Wirtschaftsraum EU in der Summe durchaus dem Wirtschaftsraum USA gleichwertig, vielleicht sogar überlegen
und
wenn man den Währungsraum Euro definiert, dann ist die hinter dieser Währung stehende Wirtschaftskraft durchaus dem $ vergleichbar;


Die EU ist weit schwächer als sie ausschaut und der Euro weit überbewerteter als vielen glauben oder eben nicht wahrhaben wollen zugleich hat der nicht annähernd die Kapazität schon alleine von Volumen den Dollar zu Ersätzen er spielt wie Tams treffend sagte die zweite Geige und das mit wieten Abstand und was dahinter ist unbedeutend.

Kommen wir aber kur auf die EU zurück, wenn du nun behauptest das die EU also die 27 EU Staaten einen größeren BIP erwirtschaften als die USA so gäbe ich dir Recht doch die EU ist kein Nationalstaat und keinesfalls so stabil wie du denkst oder es gerne hättest. Der Euroraum ist bedroht auseinander zu fliegen gerade wegen Länder wie Italien oder Griechenland die unter der Euro Stärke leiden und der Uneinigkeit der 27 EU Länder nicht um sonst wird sogar noch jetzt eifrig spekuliert welches Land das erste sein wird das aus der EU aus nationalen Interesse ausschert.

Ich selbst glaube an solche Horror Szenarien zwar nicht aber klar ist das die EU als loser Verbund von27 unterschiedlichen Staaten weit instabiler ist als die USA als Nationalstaat. Wie es der Chef der Deutschen Bank auch klar sagte will der Markt mit einer Währung zahlen wo Power dahinter steckt und nicht mit einer Kunstwährung wie die SZB und da ist der Dollar als Währung der größten Volkswirtschaft der Welt wie der größten Militärmacht der Welt und des Führers der Westlichen Welt den Euro immer noch weit voraus.

Wie Tomas auch sagte und ich kann ihn und seiner wie immer Stichhaltigen Argumentation nur beipflichten sind das was man zurzeit zu lesen bekommt über Leitwährung und Co nur Politische Machtspielchen.

Was deine Blutwäsche Theorie anbelangt Erich so ist dies kaum der Fahl der Dollar Anteil nahm sogar mit der Kriese drastisch zu und wird es noch weiter tuchen der Euro ist in keinster Weise dabei den Dollar zu Ersätzen sondern er ergänzt ihn genau wie es die Deutsche Mark und der Französische Fron vor den Euro auch tat und teilt sich damit die Funktion mit den japanischen Yen und den Britischen Pfund.

Was Währungen wie den Yuan oder gar den Rubel (lach mich Tod) anbelangt so sind die beiden nicht mal frei konvertierbar und gerade in letzteren Fahl steht keine reale Power geschweige den Stabilität dahinter.


Wenn also eine Blutwäsche in Gange währe Erich so geht diese aber so langsam von gange das sich der Dollar auch in 50 Jahren keine Sorge machen müssen an Bedeutung zu verlieren.
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#54
Die Sonderziehungsrechte (SZR) wären interessant gewesen für die Exportjunkies mit Dollar-Überschuss, weil es dann je nach Konzipierung möglich gewesen wäre, den Dollar verlustfrei loszuwerden. Dann wäre kein chinesisch/koreanisches/russisches/arabisches/... Vermögen verbrannt worden und sie wären dem nächsten Schritt auf der globalen Machtleiter -Unabhängigkeit von der USA- näher gekommen.
Allerdings hat man -aus westlicher Sicht Gott sei Dank- auf eine grundlegende Reform des Stimmrechts im IWF verzichtet und kann bequem alle Überlegungen ablehnen. Wieso es sich für die USA nicht rechnet liegt auf der Hand und die EU will vor allem eins nicht, nämlich einen schwächeren amerikanischen Präsidenten, daneben natürlich möglichst wenig internationale Turbulenzen oder Umbrüche. Jetzt können die BRIC-Gruppe-Länder den IWF zwar entwerten und ihre eigene Weltbank gründen, aber diese Gelegenheit ist vorbei.

Solange die Chinesen mehr als die Hälfte ihres BIPs in USD halten, werden sich diese hüten irgendwas zu tun, um die USA substantiell zu schwächen.

Zum Euro würde ich sagen, dass man erst mal abwarten sollte, wie sich die wichtigen Mitgliedsstaaten unter extremen Druck verhalten. Beispielsweise wie schnell die Verschuldung wieder gedrückt wird, ob die Statuten geändert werden o.ä. hässliche Sachen. Die Problemfelder Italien und Griechenland wurden schon genannt. Wenn die Eurostaaten Rückgrat beweisen, dann könnte man in 5 Jahren nochmal darüber nachdenken. Momentan ist die Zukunft des Euro als internationale staat pan-europäische Währung noch nicht entschieden, würde ich sagen. Und der Westen fährt mit dem Dollar momentan (noch) ganz gut.
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#55
@Ingenieur, kann mich dir voll und ganz nur anschließen.
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#56
revan schrieb:.....

Die EU ist weit schwächer als sie ausschaut und der Euro weit überbewerteter als vielen glauben oder eben nicht wahrhaben wollen zugleich hat der nicht annähernd die Kapazität schon alleine von Volumen den Dollar zu Ersätzen er spielt wie Tams treffend sagte die zweite Geige und das mit wieten Abstand und was dahinter ist unbedeutend.
.....

Wenn also eine Blutwäsche in Gange währe Erich so geht diese aber so langsam von gange das sich der Dollar auch in 50 Jahren keine Sorge machen müssen an Bedeutung zu verlieren.
uff - da zitier ich die FAZ (print) von heute, S. 21
Zitat:Der Euro gewinnt in der Welt an Gewicht

Die Bedeutung des Euro als Devisenreserver und Anleihewährung nimmt allmächtlich zu. Auch in der Finanzkrise ist sein Marktanteil gewachsen, meldet die EZB. Für die Euro-Staaten überwiegen die Vorteile ....
konkret:
Seit der Einführung des Euro - also in nur 10 Jahren - hat sich der Gegenwert der von den Notenbanken gehaltenenen Euro-Reserven von knapp 1800 Milliarden Dollar auf rund 6700 Milliarden Doller (Ende 2008) erhöht.
Damit ist der Anteil des Euro an den Weltwährungsreserven auf 26,5 % gestiegen, während der Anteil des $ auf 64 % gesunken ist. Das ist nicht mehr langsam, und wenn Du 50 Jahre hochrechnest...
Allerdings verflacht die Kurve. Der "große Sprung" war zwischen 1999 (Euro mit 18 % an den Weltwährungsreserven, in dieser Höhe gestartet durch die Umwandlung u.a. von DM-Guthaben usw) bis 2006 mit einer Steigerung auf 25 %. Seither wächst der Anteil des Euro an den Weltwährungsreserven nur noch langsam.
Nochmal auf 50 Jahre: in 10 Jahren hat der Euro 8 % gut gemacht, der Anteil des $ ist gleichzeitig von 71 auf 64 % gefallen - also um 7 Prozentpunkte.
In 50 Jahren wäre das - bei gleichbleibender Entwicklung - also 5 x 8 % = 40 % Plus für den Euro, also auf 65 % der Weltwährungsreserven, bzw. 5 x 7 % = 35 % Minus für den $, also auf 29 % Anteil gesunken.

Noch deutlicher ist der Trend bei den Kreditverbriefungen, die ja auch die langfristige Entwicklungserwartung wiederspiegeln. Da ist der Dollar-Anteil von 2006 (knapp 80 %) bis 2008 auf gut 40 % gesunken, während der Euro inzwischen einen Anteil im Emmissionsmarkt von fast 60 % erreicht - und damit den Dollar deklassiert hat.

Dass sich Europa nicht vordrängt, um die Rolle des $ zu übernehmen, ist eigentlich auch verständlich. Eine rasche Umschichtung würde durch die damit verbundene Aufwertung des Euro die (Export-) Wirtschaft schwächen, und die erforderlichen Anpassungsprozesse brauchen Zeit.
Und noch etwas: die wachsende Bedeutung einer Währung erleichtert die Veschuldung - eine "zwiespältige Wirkung", wie die FAZ meint. Damit gerät jede Leitwährung in Probleme.
Auch deshalb hält die EZB "dem Dollar die Stange".

Nun ist das eine sehr unsichere Prognose, denn in 50 Jahren kann sehr viel geschehen - ich rechne z.B. damit, dass bis dahin auch andere Währungen frei konvertibel sind und bedeutendere Rollen einnehmen können als heute. China hat z.B. die welt höchste Goldförderung (20 t. in 2007), die welthöchsten Exporte (1.484 Mrd. $ in 2008, die USA liegen mit 1.300 Mrd. $ erst an dritter Stelle weltweit), die welt höchsten Devisenreserven (1953 Mrd. $, Japan - an zweiter Stelle - folgt mit 1.057 Mrd. Dollar, dann kommen Russland, Taiwan, Indien, Südkorea und Brasilien in der Reihenfolge).

Der Aufstieg dieser Währungen wird den Anteil des $ an den Weltwährungsreserven weiter reduzieren, aber auch dafür sorgen, dass die Euro-Reserven nicht überhand nehmen.

Ich wage daher die Prognose, dass in ~ 15 Jahren (+/- 5 Jahre) Euro und Dollar nahezu gleichwertig in den Portfolios der Welt vertreten sein werden.
Der Anteil des Yen (von 1999 auf 2008 von 6 auf 3 % der Weltwährungsreserven reduziert) wird dagegen weiter abnehmen, der Anteil anderer Währungen (von 1999 bis 2008 von 5 auf 6 % gesteigen) wird dagegen zunehmen.
Ich sag jetzt einfach mal ca. Größen für "in ~ 15 Jahren":
US-Dollar: < 50 % an den Weltwährungsreserven
Euro: >40 % an den Weltwährungsreserven
andere Währungen: ~ 15 (bis zu 20) % an den Weltwährungsreserven
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#57
Was nach offizielle Daten der EZB zu zwei drittel auf Kosten Yen und Pfund ging. :wink: Desweiteren macht es für China ob Dollar oder Euro keinen Unterschied den beides sind Westliche Währungen und keine BRIC Währungen.



Hier mal der Anteil seit 1995 an den Welt Devisen Reserven:


Dollar:
1995=59%
1996=62,1%
1997=65,2%
1998=69,3%
1999=70,9%
2000=70,5 %
2001=70,7%
2002=66,8%
2003=65,8%
2004=65,9%
2005=66,4%
2006=65,5%
2007=64,1%
2008=64,0%
2009=ca. 65,0%

Euro:
1999=17,9 %
2000= 18,8%
2001= 19,9%
2002=24,4%
2003=25,3%
2004=24,9%
2005=24,3%
2006=25,1%
2007=26,3%
2008=26,5%
2009=ca. 27,0%

Beide Währungen ergeben zusammen ca. 91% der Weltweiten Reserven die restlichen 9% teilen sich auf Yen und Pfund. Was die SZR anbelangt so hat die Idee keine Zukunft weil die USA schon alleine für sich in IWF eine Blockade Mehrheit hätte und Japan wie Canada genau wie ganz Europa außer Frankreich natürlich die hinter den USA stehen.

Selbst wenn die IWF demokratisiert werden würde, so hätte China nur ein Drittel so viele Sitze wie die USA und immer noch weniger als Japan. Selbst die ganze BRIC zusammen hätte auch bei einer Demokratischen Verteilung der Sitze in IWF weniger Sitze als die USA.


In jetzigen IWF hält die USA übrigens wie schon gesagt 16,7% der Stimmen und somit eine alleinige Blockade Mehrheit! Würde China sein Yuan frei konvertierbar machen könnte es die Währung nicht mehr manipulieren und Chinas Rekord Wachstum währe dahin. Selbst wen China nun diesen Schritt macht so hätte der Yuan trotzdem keine Chance gegen den Dollar und den Euro da China immer noch mit weitem Abstand auf USA und EU wie auch Japan nur die drittgrößte Volkswirtschaft bzw. Viergrößte Wirtschaftsraum der Welt ist.


Erich schrieb:Ich wage daher die Prognose, dass in ~ 15 Jahren (+/- 5 Jahre) Euro und Dollar nahezu gleichwertig in den Portfolios der Welt vertreten sein werden.
Der Anteil des Yen (von 1999 auf 2008 von 6 auf 3 % der Weltwährungsreserven reduziert) wird dagegen weiter abnehmen, der Anteil anderer Währungen (von 1999 bis 2008 von 5 auf 6 % gesteigen) wird dagegen zunehmen.
Ich sag jetzt einfach mal ca. Größen für "in ~ 15 Jahren":
US-Dollar: < 50 % an den Weltwährungsreserven
Euro: >40 % an den Weltwährungsreserven
andere Währungen: ~ 15 (bis zu 20) % an den Weltwährungsreserven


Ich wiederspräche dieser Prognose nicht nur ist diese mit einen großen Fragezeichen zu versehen, das der Euro Mittle biss Langfristig zum Dollar aufschließt ist zwar sehr wahrscheinlich die Geschwindigkeit wird aber maßgeblich davon abhängen wie sich die US Wirtschaft entwickelt. Hält der Niedergang weiter an den man seit der Jahrtausendwende erkennen kann oder erholt sich die Wirtschaft Mittelfristig. Selbiges trifft auch für Europa zu, hier stellt sich zu allererst die Frage ob der Euroraum diese Kriese überstehen. Dies zu mahl da die schlimmste Phase einen in der EU noch bevor steht und die zweite Frage ist die wie schnell Europa aus der Kriese kommen wird und auch ob der Niedergangs Phase in Europa ebenfalls anhält oder nicht.


Die US Wirtschaft hat dagegen in der Geschichte bewiesen das sie sehr anpassungsfähig ist und selbiges gilt auch für das Staatsdefizit auch wenn seit, ich glaube 1830 die USA nicht mehr Schuldenfrei war.



Für die USA sprechen aber einige Faktoren die für die EU nicht sprechen und zwar das die USA ein Nationalstaat ist und kein zerstrittener Verbund aus 27 Staaten wie die EU. Genau wie die Tatsache das die USA immer noch die größte Militärmacht des Planeten ist und seine Interessen Weltweit durchzusetzen bereit ist bzw. dies zu tuchen vermag. Oder anders ausgedrückt hinter den Dollar steht die Führende Wirtschaftmacht und Militärmacht dieses Planeten also mehr Power als hinter dem zerstrittenen Wirtschaftsverband EU auch waren die Wachstumsraten der USA generell immer größer als die der EURO Zone was auch für die USA spricht.



Für die EU spricht in wesentlichen die gesündere Wirtschaft und die bessere Währungspolitik der EZB doch dies sollte nicht über die vielen Probleme Europas hinwegtäuschen wie etwa der geringen realen Politischen Macht. Eine Währung spiegelt wie schon oft gesagt in wesentlichen nur die realen Machtverhältnisse dar sowohl wirtschaftlich, politisch wie auch Militärisch wie auch die Gewohnheit und das Vertrauen in die jeweilige Währung.
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#58
revan schrieb:Was nach offizielle Daten der EZB zu zwei drittel auf Kosten Yen und Pfund ging. :wink: Desweiteren macht es für China ob Dollar oder Euro keinen Unterschied den beides sind Westliche Währungen und keine BRIC Währungen.
Ich glaube nicht, dass China in der Dimension "BRIC" oder "nicht-BRIC" denkt. Der Euro wäre für sie praktischer, weil dieser nicht "strategisch" eingesetzt werden kann.

Zitat:Für die USA sprechen aber einige Faktoren die für die EU nicht sprechen und zwar das die USA ein Nationalstaat ist und kein zerstrittener Verbund aus 27 Staaten wie die EU. Genau wie die Tatsache das die USA immer noch die größte Militärmacht des Planeten ist und seine Interessen Weltweit durchzusetzen bereit ist bzw. dies zu tuchen vermag. Oder anders ausgedrückt hinter den Dollar steht die Führende Wirtschaftmacht und Militärmacht dieses Planeten also mehr Power als hinter dem zerstrittenen Wirtschaftsverband EU auch waren die Wachstumsraten der USA generell immer größer als die der EURO Zone was auch für die USA spricht.
Ich glaube, dass die Welt momentan eher zu sehen bekommt, dass es ein Nachteil ist, wenn die führende Militär- und Wirtschaftsmacht die stärkste Währung trägt, nachdem diese dann jeglicher Manipulation von Staatsseite ausgesetzt ist.
Mittlerweile glaube ich, dass es ein Vorteil ist -wie Shahab schon erwähnt hat- dass die EU-Staaten nicht den Euro-Staaten manipulieren können und ihn nicht all die hässlichen Sachen aufzwingen, wie die USA und Großbritannien das gerade machen. Da ist die Zerstrittenheit zwischen den Unabhängigkeitspuristen wie D und den Dirigisten wie F enorm hilfreich.
Ob die USA nach der Krise die höheren Wachstumsraten aufweisen wird, ist fraglich, würde ich sagen.

Zitat:Für die EU spricht in wesentlichen die gesündere Wirtschaft und die bessere Währungspolitik der EZB ...
Und das ist doch das Entscheidende für eine Währung. Wozu braucht eine Währung politische Macht? Wenn die EZB unabhängig von jeder Regierung ist, dann müsste (!) es ziemlich egal, ob die EU ein loser Staatenbund oder eine Supermacht, oder nicht?[/quote]
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#59
wirtschaftliche Macht, politische Macht und bis zum gewissen Maße auch militärische Macht sind alles letztendlich Komponente die zur Stärke einer Währung direkt und indirekt beitragen.
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#60
Ingenieur schrieb:Ich glaube nicht, dass China in der Dimension "BRIC" oder "nicht-BRIC" denkt. Der Euro wäre für sie praktischer, weil dieser nicht "strategisch" eingesetzt werden kann.

Theoretisch stimme ich dir hier zu, nur das ob Euro oder Dollar es kaum ein unterschied machen würde es würde das selbe Ungleichgewicht entstehen. Auch könnte auch der Euro sehr wohl strategisch eingesetzt werden nur dann haben durch die großen EU Ländern und man würde in Europa dann genau das selbe wie in den USA sähen mit den Unterschied das bei der EU ein größeres Ausfahlrisiko bestehen würde.
Die EZB will genau genommen gar keine Leitwährungsfunktion haben weil sie das Ungleichgewicht nicht haben will der dies bedeutet würde auch hat man einen Fktor hier völlig vergessen China geht es nicht nur um Devisen sondern es will sein falsches Spiel weiter spielen können und ob das der EU schmeckt wage ich mal zu bezweifeln.

Der Punkt ist nämlich der das China nicht bloß seine Devisen retten will sondern es will nach ganz oben wo es noch längst nicht angelangt ist dies ist aber nur möglich wenn es weiter exzessiv exportieren kann dafür braucht es aber Nachfrage und die kann es nur in den USA bekommen und das nur weil China für diesen Konsum aufkommt. Konsumieren die Amerikaner nicht mehr wie biss her ist der 10%+ Wachstum Chinas schlagartig dahin und verwandelt sich in einen Normalen von 3%-5% was katastrophale Folgen für Chinas Gesellschaft hätte da um die Bevölkerung ruhig zu halten ein minimales Wachstum von 6 biss 8% ist andres kann man den Hunderten Millionen Wanderarbeiter und Studenten keine Arbeitsplatz ermöglichen.

Zu mahl das ganze so oder so zu eine theoretischen Diskussion verfehlt den wenn China nur versuchen sollte kleinere Mengen in den Euro umzuschichten dies schon massive Schock wählen auf den Markt auslösen würde was Chinas Staatsreserven in Windeseile völlig entwerten würde und den Wachstum von Jahrzehnten vernichten würde.

Die entscheidende Frage ist für was dies riskieren und die Weltwirtschaft gegen den eigene Interesse zum Einsturz bringen ? Viel intelligenter für China ist es dagegen weiter den Dollar aufzukaufen und weiter zu wachsen und den entscheidenden Schritt erst zu wagen wenn die USA am Boden liegt und man selbst die Nr.1 auf den Planeten ist.



Ingenieur schrieb:Ich glaube, dass die Welt momentan eher zu sehen bekommt, dass es ein Nachteil ist, wenn die führende Militär- und Wirtschaftsmacht die stärkste Währung trägt, nachdem diese dann jeglicher Manipulation von Staatsseite ausgesetzt ist.



Die Währungsmanipulation ist von Seiten der USA keine rede und die Militärmacht hat damit insofern nicht zu tuchen sie unterstreicht nur die Bedeutung der Macht der USA neben der Tatsache das die USA immer noch mit weiten Abstand die größte Wirtschaftsmacht dieses Planeten ist und der größte Konsument. Was die Währungsmanipulation anbelangt so trägt China hier die alleinige Verantwortung dafür sonst währe der Wachstum den wir die letzten 15 Jahre gesehen haben gar nicht möglich gewesen.

Was die USA nun tut ist sich zu verschulden und dies auf eine Weise die einzigartig ist seit den 2 Weltkrieg und dies in Namen der Politik eines Sozialerbeiters mit Messias Aura und einer Linksgerichteten Politik die sich als Fatal erweisen wird. Doch auf den Dollar hatte das viele Drucken kaum Auswirkungen den der Dollar ist immer noch stärker als er es vor der Kreise war und die massive Entwertung um ca. 6% gegenüber den Euro ist eher Ergebnis des Leitwährungsdiskussion.


Ingenieur schrieb:Mittlerweile glaube ich, dass es ein Vorteil ist -wie Shahab schon erwähnt hat- dass die EU-Staaten nicht den Euro-Staaten manipulieren können und ihn nicht all die hässlichen Sachen aufzwingen, wie die USA und Großbritannien das gerade machen. Da ist die Zerstrittenheit zwischen den Unabhängigkeitspuristen wie D und den Dirigisten wie F enorm hilfreich.
Ob die USA nach der Krise die höheren Wachstumsraten aufweisen wird, ist fraglich, würde ich sagen.



Ich sähe solches Denken als naiv an, denn wen die Möglichkeit gegeben sein wird Schulden unbegrenzt zu machen so wird man früher oder später dies auch tuchen. Und der erste der damit anfangen wird, wird der Franzmann sein müsste er sich doch keine Sorgen mehr machen über die Ausufern enden Schulden die er produziert. Selbiges gilt auch für Deutschland warum die Mehrwegsteuer erhöhen wenn man kostenlos Schulden machen kann ? Die Verlockung nach unbegrenzten Geld währe so groß das innerhalb kürzester Zeit ein nicht gekannter Konsens bestehen würde um unbegrenzt Schulden aufnehmen zu können.


Dies würde passieren gerade weil Frankreich und Deutschland dringend Geld brauchen und Italien auch nicht nein sagen würde die kleinen Staaten sowieso.

Ingenieur schrieb:Und das ist doch das Entscheidende für eine Währung. Wozu braucht eine Währung politische Macht? Wenn die EZB unabhängig von jeder Regierung ist, dann müsste (!) es ziemlich egal, ob die EU ein loser Staatenbund oder eine Supermacht, oder nicht?

Nicht ganz die EZB ist erstens nur solange Unabhängig solange die Mitgliedsländer dies akzeptieren und zweitens macht es sehr wohl einen gewaltigen Unterschied ob man ein Nationalstaat ist oder nicht. Denn die EU ist durch ihre Politische Schwäche sie hat gar kein Weltpolitisches Gewicht nur ein Papiertiger und zugleich auch instabil ihn ihren bestehen gerade wie les 27 Mitglieder von denen einige raus wollen wie etwa Italien oder Spanien wie auch Griechenland. Selbst wenn dies nie passieren würde besteht die Theoretische Gefahr das die Eurozone genau so schnell zusammenbricht wie sie entstanden ist.
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