Russland
@revan
Zitat:schon vor denn zweiten Weltkrieg übte sich Stalin darin souveräne Statten niederzuwalzen und zu erpressen es gibt eine Unmenge von Exempeln wie die Annektierung der Baltischen statten der Einmarsch in Moldau der Finnische Winterkrieg die Eroberung Polens gemeinsam mit Hitler.
Dies geschah aber ERST unter Stalin, und auch unter ihm erst in den 30er Jahren.

Zitat:Die Sowjetunion hat nicht reagiert sondern sie war seit ihrer Entstehung ein aggressives Großreich was sich das Ziel gesetzt hatte die Welt niederzuwerfen und zu beherrschen bzw. der Weltkommunismus.
Die Idee eines Weltkommunismus war spätestens mit der Entmachtung von Trotzki passe.
Im Gegenteil: Man propagierte eher die Entwicklung des Kommunismus im eigenen Staat und lehnte deshalb außenpolitische Abenteuer ab. Es galt die "Verteidigung des sozialistischen Vaterlandes".

Zitat:Das Verhalten der Sowjetunion war um vieles aggressiver als das des Russischen Zaren Reiches und ist gleichzusetzen mit denn des Drittenreiches.
Nur unter Stalin kurz vor und während des 2.Weltkrieges.
Danach hat man nur den eigenen Machtbereich bewahrt. In Afghanistan ist man einmarschiert, weil man keine Neuausgabe von Pol Pot (!) an der eigenen Grenze dulden wollte. In Afghanistan hat ein kommunistisches Regime - das sowjetische - ein anderes kommunistisches Regime, das viel radikaler und brutaler war, abgesetzt.
Der Einfluss der Sowjetunion auf kommunistische Bewegungen in der sogenannten 3.Welt wird dagegen häufig masslos überschätzt.

Zitat:Hu ha, von welchen Planeten strammste nochmal ? Wie war das die Georgier ermorden mehr Oppositionelle und sind Autokratischer als der Russe und das beste EU= Großdeutschland und wir hier in einer Diktatur. Ich sag hier zu nur.
Womit du beweist, das du meine Beiträge hier im Forum nicht liest, und dir ein Armutszeugnis ausstellst.
EU = Grossdeutschland - was in deinem Zitat von mir nicht vorkommt - war primär als Stichelei gegen die EUrophilen hier im Forum gedacht.

Zitat:Wer hat Russland das Recht zugestanden Sklaven zu besitzen bzw. über seinen Nachbarn zu verfügen
Wer hat es den USA zugestanden?

Zitat:Jedes Volk sollte das Recht auf Selbstbestimmung haben
Dann fordere mal von Saakashwili, das er Abchasien und Südossetien das Recht auf Selbstbestimmung einräumen soll.

@Thomas Wach
Zitat:An den Rändern des neu entstehenden Sowjetreiches gab es zahllose Staatsbildungsversuche, auch eben in Georgien.
Diese Randgebiete waren zuvor im 1.Weltkrieg unter die Kontrolle der Mittelmächte, und hier vor allem von Deutschland, gefallen. Vor allem die Ukraine war wenig mehr als ein deutscher Klientelstaat.
Dann brach aber auch das deutsche Kaiserreich zusammen, und so entstand in diesen Randgebieten faktisch ein Machtvakuum. In dieses versuchten die Staaten der Entente - man erinnere sich in mal in diesem Zusammenhang an die britische und französische Beteiligung am russischen Bürgerkrieg - und bald darauf auch Polen einzudringen.
Da diese der Sowjetunion feindlich gegenüberstanden, war diese dazu gezwungen, gleichzuziehen - was ihr nur mit mäßigem Erfolg gelang.
Zwar konnten die Ukraine - abzüglich der zuvor zu Österreich-Ungarn gehörenden Gebiete, die an Polen gingen - und Weissrussland wieder ins Reich geholt werden, aber bei Finnland - das sich übrigens sogar ein wenig eigentlich russisches Gebiet im karelischen Raum sichern konnte - und anderen Gebieten misslang dies. Man konnte sogar froh sein, das etwa die Murmanküste von der Entente geräumt wurde.
Für die Kaukasus-Region interessierte man sich in der Sowjetunion zunächst noch wenig, Armenien und Georgien blieben ungestört - vorerst.

Zitat:Aus Imperialismus und ideologischem Expansionsimus und auch aus simpler Machtpolitik heraus (welch Ironie für einen pseudokommunistischen Staat!!) aber eroberte man diese Gebilde.
Das klingt abgeschrieben. Du hast doch studiert? Hast du dich dabei mit dem gelernten Stoff beschäftigt, ihn hinterfragt und gelernt, gemachte Aussagen zu hinterfragen und ja, auch in Frage zu stellen?
Da muss dir doch aufgegangen sein, das man diese Gebiete nicht aus simplen Imperialismus eroberte. Nein, hinter dem Imperialismus wird sich etwas verborgen haben.
Es ist keine Kunst, aus Geschichtsbüchern Fakten herauszulesen. Die wahre Kunst dieser Wissenschaft ist es aber, die Ursachen für diese Fakten zu ergründen.
Im Grunde hat niemand aus simplen Expansionsstreben - oder sollte ich "Langeweile" schreiben - ein Gebiet oder einen Staat angegriffen und vielleicht sogar annektiert.

Zitat:Historisch zu 75-80% falsch. Keine Ahnung, welche historischen Quellen und Bücher du benutzt, aber Georgien wurde erst 1801 russisch.
Georgien hatte ich nicht unbedingt gemeint. Das gehörte vor 1801 zum Einflussgebiet des osmanischen Reiches.
Aber: "Einflussgebiet" ist nicht gleich "annektiertes Gebiet", und Russland übte schon vor 1801 Einfluss auf den Kaukasus aus.

Zitat:Bei der Ostukraine (also alles östlich des Dnjepr) kann man mit einigem guten Willen von einer relativ lange bestehenden russ. Dominierung sprechen,
Das heutige Russland wurde ursprünglich sogar von dieser Region - als es noch die Kiewer Rus gab - kolonialisiert. Grund dafür waren wohl wirtschaftliche Probleme.

Zitat:Bei der Westukraine ist die Vorstellung, sie sei traditionell russ. Einflußgebiet der feuchte Wunschtraum von so manchem Russophilen und russ. Nationalisten.
Stimmt. Sie war im Rahmen der polnischen Teilungen an Österreich-Ungarn gefallen, ist durchaus sogar als polnisches Kernland anzusehen und wird vielleicht schon bald wieder zu Polen gehören.

Zitat:Sicher sind auch in Georgien nationalist. gefühle wach geworden, doch ist dies als Komplex eine Frage der Stärke, der Manifestation. Und da bestehen Unterschiede zwischen einem kleinen, halbdemokratischen Staat und einem so großen autoritärem Regime!
In beiden Fällen gehen sie aber auf Kosten gewisser ethnischer Minderheiten, und ich habe da das Gefühl, das im Fall von Georgien dies in einem stärkeren Maße geschieht.
Gewiss, Russland hat in Tschetschenien Krieg geführt. Aber eine faktische Eliminierung des Tschetschenentums kam dabei nicht in Frage. Es ging primär um die Ausschaltung der radikalsten Elemente.
Aber was würde Georgien mit Abchasen und Osseten tun. Gerade die (Süd-)Osseten sollen von ihnen "nur" als Gäste gesehen werden...

Aber noch ein Punkt: Ich hatte von "traditionell" gesprochen. Und es ist schwer zu sagen, ab wann ein Gebiet ein "traditioneller Einflussbereich" ist.
Das Zeitfenster ist da riesig.
Ich muss natürlich auch, wenn ich hier poste, etwas zusammenfassen, schon um nicht in Posting-Orgien abzugleiten, die niemand liest. Genug Forenmitglieder - davon nehme ich dich aus - scheinen Beiträge sowieso nur zur Hälfte zu lesen, wenn überhaupt, bevor sie auf diese eingehen.
Wenn ich zusammenfasse, können sich aber leider auch Ungenauigkeiten und Verallgemeinerungen einschleichen. Ich bin schliesslich dazu genötigt, meine Meinung zum Thema für den Beitrag in einer Aussage zusammenzufassen.
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Tiger schrieb:....

Zitat:Bei der Ostukraine (also alles östlich des Dnjepr) kann man mit einigem guten Willen von einer relativ lange bestehenden russ. Dominierung sprechen,
Das heutige Russland wurde ursprünglich sogar von dieser Region - als es noch die Kiewer Rus gab - kolonialisiert. Grund dafür waren wohl wirtschaftliche Probleme.
....
Grund waren die Mongoleneinfälle; die Mongolen haben die Moskauer Fürsten als Tributeintreiber genutzt und diesen damit eine gewaltige Aufstiegschance gegeben;

ergänzend
wenn man einer Mindermeinung glauben will, dann kommen die Kiewer Rus nicht etwa von den Warägern, sondern von den Alanen, einem Stamm der iranischen Sarmaten - und den Vorfahren der Osseten.
Zitat:Laut einigen deutschen, russischen und britischen Sprachwissenschaftlern und Historikern könnte die Bezeichnung Rus, der alte Name Russlands und der Russen, auf den alanischen Teilstamm der Ruchs-as oder auf die sarmatischen Roxolanen zurückgehen. In beiden Stammesnamen steckt, wie auch in den iranischen und russischen Vornamen Rustam und Ruslan, altnordiranisch Raochschna = "weiß, Licht" drin, Rus als Volksname würde demnach "die Hellen, Strahlenden" bedeuten. Die Anwesenheit von nicht-assimilierten Alanen in den Siedlungen und Städten der frühen Kiewer Rus ist archäologisch belegt. ....
- so zumindest <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Alanen">http://de.wikipedia.org/wiki/Alanen</a><!-- m -->
und dann wäre die Verbindung zwischen Russen und Osseten sehr viel älter und intensiver als es die aktuelle politische Großwetterlage im Kaukasus vermuten lässt;

etwas anderes:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/politik/teltschik-russland-ist-weit-schwaecher-als-die-fuehrung-glaubt-304891/">http://www.wiwo.de/politik/teltschik-ru ... bt-304891/</a><!-- m -->
Zitat: Kooperation Teltschik: Russland ist weit schwächer als die Führung glaubt
23.08.2008

Russland ist trotz des gewonnenen Georgien-Krieges weit schwächer, als die Führung des Landes glaubt.

Nach Einschätzung des Sicherheitsexperten Horst Teltschik, früherer außenpolitischer Berater von Bundeskanzler Helmut Kohl, wird Russland schon bald wieder an einer engen Kooperation mit Europa interessiert sein, sagte Teltschik der WirtschaftsWoche.

„Möglicherweise glaubt die russische Führung augenblicklich, sie sei machtpolitisch so stark, dass es auf die Beziehungen zur EU oder zu Deutschland nicht ankommt. Eine Weile kann das gut gehen. Aber es müssen doch nur die Rohstoffpreise deutlich fallen, und Russland bekäme mit einem solchen Kurs erhebliche wirtschaftliche, innenpolitische und soziale Probleme.“ Die Abhängigkeit von Rohstoffen zwischen Russland und Europa sei gegenseitig. ....

...
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Zitat:und dann wäre die Verbindung zwischen Russen und Osseten sehr viel älter und intensiver als es die aktuelle politische Großwetterlage im Kaukasus vermuten lässt;

Das ist ein Beispiel für Wikipedia Fehlinformation. Die Rus waren kein Asiatisches Reiter Volk wie die Alanen sondern Nordmänner die aus Skandinavien einwanderten und in Kiewer Gebiet siedelten und sich als Krieger und Händler profilierten. Auch Rassische Merkmale sprächen klar für die Zugehörigkeit zu denn Nordischen Völker genau wie die Kultur, Kleidung und die Waffen alles weißt auf Skandinavier hin und nicht auf ein Steppenvolk Zentralasiatischer Herkunft.
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@ThomasWach
Zitat:3.) Sicher sind auch in Georgien nationalist. gefühle wach geworden, doch ist dies als Komplex eine Frage der Stärke, der Manifestation. Und da bestehen Unterschiede zwischen einem kleinen, halbdemokratischen Staat und einem so großen autoritärem Regime!
die Frage der Manifestation ist keine Frage mehr, diese nationalistische Gefühle sind so stark geworden das Georgien sogar bereit war eine militärische Lösung des Konflikts zu wählen und dabei eindeutige Warnungen von Atommacht Russland zu ignorieren, mehr noch, russische Soldaten anzugreifen. Eine Manifestation die offenbar sogar Selbsterhaltungstrieb des Staates außer Kraft setzte....
Demokratie ist keine Versicherung gegen aggressiven Nationalismus oder Krieg als Mittel der Politik, eher Umgekehrt, ein demokratisch gewählte Regierungschef muss eher auf Wünsche und Vorstellungen seiner Wähler achten, sonst ist er auf ganz legalen Weg, weg vom Fenster.
"Autoritäre Regime" hat da etwas mehr Spielraum, allerdings nicht viel mehr...... und das ist warum Medwedew nicht anders handeln konnte....

Und mich würde jetzt deine Meinung interessieren, ein Russland ohne
"autoritäre Regime" würde sich also ganz in Ruhe ansehen wie in baltischen Staaten russische Minderheiten benachteiligt und Vaterländische
Krieg mit dem deutschen Faschismus gleichgesetzt wird? Gleiches in Polen.
Man würde ebenfalls ignorieren wenn Ukraine russische Rohstofflieferungen nach Westeuropa blockiert damit Russland an dUkraine unter Weltmarktpreisen liefert? (kommisch das Revan da nicht auf Barrikaden geht denn das ist auch "unser" Öl/Gas...)
Man würde also mir nichts dir nichts zur Kenntnis nehmen wie die Westukrainer die Ukrainisierung betreiben und ebenfalls die Geschichte umschreiben?
Und das georgische Soldaten auf russische Soldaten schießen und russische Staatsbürger mit Panzern beschießen, könnte man damit auch leben? Das aus irgendeinem Grund ein militärisches Bündnis
an der West grenze des Landes erweitert wird würde ebenfalls kaum einem auffallen.
Ich behaupte das auch eine "echt demokratische" russische Regierung nicht viel anders handeln würde als Putin/Medwedew, salopp gesagt "die Grenzen und Nachbar" lassen da nicht viele Alternativen.
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@Erich und revan
Schlage vor, das wir über die russische Geschichte hier
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weiterdiskutieren.
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Zitat:Interview zum eskalierenden Konflikt im Kaukasus
"Der Westen hat Russland jahrelang verärgert"

So schlecht waren die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr. Das ist auch die Schuld des Westens, sagt Außen-Experte Teltschik im tagesschau.de-Interview. Denn der Westen habe Russland jahrelang ignoriert. Nun müsse man auf die russische Regierung zugehen.

tagesschau.de: Mit der Anerkennung Abchasiens und Südossetiens durch Russland hat der Konflikt um Georgien einen neuen Höhepunkt erreicht. Russland hat damit Fakten geschaffen, die eine Verhandlungslösung für Georgien noch schwieriger machen. Gibt es einen Ausweg?

Horst Teltschik: Das wichtigste ist aus meiner Sicht ist, dass man zunächst die Unabhängigkeit und Selbständigkeit des restlichen Georgiens sichert – unabhänig von Abchasien und Südossetien. Man muss das Land politisch stabilisieren,den wirtschaftlichen Wiederaufbau und die Demokratisierung vorantreiben.
...

tagesschau.de: Liegt es nicht auch daran, dass sich Russland gerne wieder als Weltmacht darstellen will?

Teltschik: Es ist natürlich auch Ausdruck des neuen Machtbewusstseins. Eine weitere Ursache ist aber die tiefe Verärgerung darüber, dass Russland schon seit Jahren vergeblich versucht, seine Interessen gegenüber dem Westen zu artikulieren, und mit dem Westen gemeinsame Lösungen zu finden. Putin hat bei der Münchner Sicherheitskonferenz vor zwei Jahren eine lange Liste von Anklagepunkten gegen den Westen vorgelegt. Und mit Ausnahme des Raketenschildes hat der Westen noch nicht einmal reagiert. Auch später nicht: nicht auf die Warnungen Russlands, das Kosovo anzuerkennen, nicht auf die Warnungen, Georgien und die Ukraine in die NATO aufzunehmen. Der Westen hat nie versucht, Russland wirklich in die Entscheidungen einzubeziehen.

tagesschau.de: Warum nicht?

Teltschik: Die Meinung der Russen ist, dass man sie nicht ernst genommen hat.
...

Teltschik: Nein, aber es ist sehr gut, dass EU-Ratspräsident Nicolas Sarkozy den Gipfel einberufen hat. Wann, wenn nicht in solchen Situationen, sollten sich die Europäer zusammensetzen und gemeinsame Lösungen entwickeln?

Das Interview führte Sabine Klein, tagesschau.de
Stand: 27.08.2008 18:00 Uhr
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Zitat:Russland will Marine-Präsenz in Syrien ausbauen

Damaskus (Reuters) - Russland will die Präsenz seiner Marine in Syrien ausbauen.

"Wir werden am Mittelmeer stärker vertreten sein. Russische Schiffe werden syrische und andere freundlich gesinnte Häfen öfter anlaufen", erklärte ein russischer Diplomat am Mittwoch in der syrischen Hauptstadt. Der Diplomat wollte sich zu Einzelheiten nicht äußern. Er sagte auch nicht, ob sich Syriens Präsident Baschar al-Assad und sein russischer Kollege Dmitri Medwedew am vergangenen Donnerstag bei einem Treffen am Schwarzen Meer darauf verständigt hätten.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBUC81878920080828">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 8920080828</a><!-- m -->

Angesichts der russischen Vorgehensweise im Kaukasus kann man sich jetzt fragen, ob Russland sein Ansehen weiter ruinieren will, wenn es einen Staat, der Terroristen unterstützt und als "Schurkenstaat" angesehen wird, als einen "befreundeten Hafen/Staat" klassifiziert, oder ob es den Russen eh egal ist, was man von ihnen hält. Aber: Man sucht sich seine Partner ja auch unterbewusst aus, zumindest in der Psychologie - und Gleich und Gleich gesellt sich gern...

Schneemann.
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Schneemann schrieb:....

Angesichts der russischen Vorgehensweise im Kaukasus kann man sich jetzt fragen, ob Russland sein Ansehen weiter ruinieren will, wenn es einen Staat, der Terroristen unterstützt und als "Schurkenstaat" angesehen wird, als einen "befreundeten Hafen/Staat" klassifiziert, oder ob es den Russen eh egal ist, was man von ihnen hält. Aber: Man sucht sich seine Partner ja auch unterbewusst aus, zumindest in der Psychologie - und Gleich und Gleich gesellt sich gern...

Schneemann.
wenn die Bush-Regierung einen Staat als "Schurkenstaat" qualifiziert, dann heisst das noch lange nicht, dass dem auch so ist (siehe die Massenvernichtungsmittel im Irak).
Tatsache ist, dass ein Frieden im Nahen Osten ohne Syrien nicht machbar ist, und das haben neben den Europäern (Assad jr. war zur Gründng der "Mittelmeer-Union" in Paris) auch die Israeli erkannt.
Im Übrigen haben die Russen schon lange Stützpunktrechte in Syrien. Die waren nur nach dem Zusammenbruch der SU zurückgefahren worden, aber es ist auch seit längerer Zeit bekannt, dass Russland diese Verbindung wieder reaktivieren möchte.

Russland ist nicht so "unverwundbar und isolationsfähig", wie der Kraftmeierei um Georgien suggeriert. Das sieht man an dieser Meldung
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/kaukasuskonflikt140.html">http://www.tagesschau.de/ausland/kaukas ... kt140.html</a><!-- m -->
Zitat:Streit um Anerkennung Abchasiens und Südossetiens
Sanktionen gegen Russland?

Die Europäische Union prüft mit Blick auf die Krise im Kaukasus Sanktionen gegen Russland. "Sanktionen werden in Betracht gezogen und auch andere Mittel", sagte der französische Außenminister Bernard Kouchner, dessen Land derzeit den EU-Vorsitz innehat, in Paris.
..

Stand: 28.08.2008 18:10 Uhr
und der russischen Reaktion darauf:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/200/308148/text/">http://www.sueddeutsche.de/politik/200/308148/text/</a><!-- m -->
Zitat:28.08.2008 17:22 Uhr

Kaukasus-Konflikt
Moskauer Wutausbruch

Der russische Außenminister Lawrow hat seinem französischen Kollegen Kouchner "krankhafte Vorstellungen" vorgeworfen ....
Die EU muss gegenüber dem aggressiv auftretenden Russland jetzt klug reagieren - und geschlossen.

...
Der Ausbruch belegt, dass der Franzose zuvor einen wunden Punkt getroffen hatte, indem er Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland ins Gespräch brachte. Russland präsentiert sich seit seinem Sieg über das kleine Georgien gerne stark.

Unverwundbar aber ist es nicht. Wirtschaftlich ist Russland auf eine gedeihliche Zusammenarbeit mit den Ländern des Westens angewiesen. Umgekehrt gilt das allerdings auch. Zahlreiche Staaten Europas sind abhängig von den Gaslieferungen aus Russland.

Auch deshalb muss die EU gegenüber dem aggressiv auftretenden Russland klug und geschlossen agieren.
...
Ein Kommentar von Daniel Brössler
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@Erich
Ich würde sogar noch weiter gehen: Diese vom russischen Diplomaten in Damaskus geäußerten Worte sind ohne nennenswerte Substanz. Schöne Worte, mehr nicht.
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zurück zu Russland und der russischen Propaganda:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/analysis/20080825/116264595.html">http://de.rian.ru/analysis/20080825/116264595.html</a><!-- m -->
Zitat:Sind Südosseten vielleicht gar keine Menschen?
16:23 | 25/ 08/ 2008

MOSKAU, den 25. August (RIA Novosti). Von Hans-Georg Schnaak, Mitarbeiter von RIA Novosti, der von den Ereignissen in Südossetien und der deutschen Reaktion darauf im Urlaub in Deutschland überrascht wurde.

Mit dem Feingefühl eines Elefanten trampelt Bundeskanzlerin Angela Merkel jetzt durch den Südossetienkonflikt.

Aber ich will nicht ungerecht sein, Elefanten haben doch ein gewisses Feingefühl. Für mich war es jedenfalls deprimierend, als Merkel vor einer Woche bei ihrem Besuch in Tiflis lauthals ihr Mitgefühl mit Saakaschwili zum Ausdruck brachte: Georgien wird "trotzdem Mitglied der Nato".

Kein Wort über die bei dem nächtlichen georgischen Überfall auf Südossetien ermordeten rund 2000 Zivilisten. Wahllos ermordet - darunter Kinder und Frauen. Eine ganze Stadt wurde zusammengeschossen.

Oder bin ich vielleicht zu emotional, Frau Merkel?
....
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Zitat:Zeitung: Russland könnte Ölhahn nach Europa zudrehen

Singapur (Reuters) - Russland erwägt einer Zeitung zufolge eine Drosselung der Öl-Lieferungen nach Europa, sollte die EU Sanktionen wegen des Georgien-Konflikts verhängen.

Die Regierung in Moskau habe mindestens einen der Ölkonzerne des Landes aufgefordert, sich auf eine Verringerung der Durchleitung ab Montag vorzubereiten, berichtete das britische Blatt "Daily Telegraph" am Freitag unter Berufung auf eine hochrangige Person aus der Branche. Es seien bereits Berichte im Umlauf, dass die Lieferungen nach Polen und Deutschland über die Pipeline Druschba eingeschränkt werden könnten und führende Vertreter des Lukoil-Konzerns darüber informiert worden seien.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEKOE91884020080829">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 4020080829</a><!-- m -->

Soll ich ehrlich sein? Hoffentlich drehen die Russen uns den Gashahn zu. Es wird zwar dann schwierig werden für uns - aber es wird irgendwie zu bewältigen sein -, aber selbst den letzten Kuschelkurs-Strategen und russophil-unkritischen Menschen in Deutschland und Europa dürfte dann endlich einmal klar werden, mit was für einem skrupellosen Regime wir es da überhaupt zu tun haben.

Schneemann.
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Jupp, es würde hier schon so manchen wachrütteln. Weniger was die Russen angeht, sondern im Bezug auf die Notwendigkeit einer unabhängige Energieversorgung. Aber wie ich unsere Spezies kenne wird dann gleich wieder nur nach längeren AKW-Laufzeiten geschrien, anstatt erst mal das volle Potential an regenerativen Energien auszuschöpfen.
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Schneemann schrieb:Angesichts der russischen Vorgehensweise im Kaukasus kann man sich jetzt fragen, ob Russland sein Ansehen weiter ruinieren will, wenn es einen Staat, der Terroristen unterstützt und als "Schurkenstaat" angesehen wird, als einen "befreundeten Hafen/Staat" klassifiziert, oder ob es den Russen eh egal ist, was man von ihnen hält. Aber: Man sucht sich seine Partner ja auch unterbewusst aus, zumindest in der Psychologie - und Gleich und Gleich gesellt sich gern...
Naja, den Russen ist es schlicht und ergreifend schnurtz, was Europa bzw. der NATO-Haufen über deren "Partnerwahl" denkt. Ob Europa dies genauso wie im Falle der US of A ignorieren wird, kann wohl mit skepsis betrachtet werden. Die Amis haben ja bekanntlich extremistische und menschenrechtsverachtende Gruppen, Regime ect. nicht nur als "befreundete Partner" klassifiziert sondern auch benutzt um die eigene Interessen durchzusetzen. Soviel zum Thema Gleich und Gleich gesellt sich gern. Aber das ist ja wiederrum ein anderes Thema...

Zitat:Hoffentlich drehen die Russen uns den Gashahn zu
Sehe ich auch so. Dann werden wir sehen ob es Russland nun ernst meint, was ich jedenfalls stark bezweifle. Mit den wichtigsten Einnahmequellen geht man man nicht so verantwortungslos um.
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Meine Rede.
Deutschland sollte versuchen, bei der Energieversorgung so autark wie nur möglich zu werden - am besten völlig autark.

@Venturus
Zitat:Aber wie ich unsere Spezies kenne wird dann gleich wieder nur nach längeren AKW-Laufzeiten geschrien
Das wäre - auch bei einer Beibehaltung der Kernkraft - der falsche Weg. Deutschland sollte neue, moderne AKWs bauen, anstatt alte AKWs länger laufen zu lassen.
Empfehlenswert wären hier imho vor allem Thorium-Hochdruckreaktoren. Eine Auflistung und Beschreibung verschiedener Reaktortypen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.j-schoenen.de/abc-manual/a/AKWTypen.html">http://www.j-schoenen.de/abc-manual/a/AKWTypen.html</a><!-- m -->

Zitat:anstatt erst mal das volle Potential an regenerativen Energien auszuschöpfen.
Diese sollten natürlich auch keinesfalls vernachlässigt werden!
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Tiger schrieb:Das wäre - auch bei einer Beibehaltung der Kernkraft - der falsche Weg. Deutschland sollte neue, moderne AKWs bauen, anstatt alte AKWs länger laufen zu lassen.

Ich war lange Jahre für die KK, aber aktuell ist das ein Trauerspiel ohne Ende. Der neue finnische Reaktor schon jetzt ein Fehlschlag, gehäufte Meldungen von Störfällen in bestehenden Anlage, Zustände bei denen man nur staunen kann und steigende Uran-Preise. Ich sehe da momentan keinen Ansatzpunkt. Dazu kommen enorme Bauzeiten und dann muss so ein Kasten erstmal seine Investitionen wieder reinholen.

Geothermie hingegen ist optimal für Kraft/Wärme-Kopplung auslegbar. Damit hätte man schon zwei der drei Erdgas-Einsatzfelder abgedeckt. Und der dritte Bereich (Transport) ist so gering, daß er zu vernachlässigen ist. Zumal fast jedes Erdgas-Auto ursprünglich mal als Benziner auslegt war und ohne Probleme auch mit normalem Sprit weiter betrieben werden kann (der Tank bleibt in der Regel ja erhalten).
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