(See) Russische Atom-U-Schiffe
#1
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Zitat:Am 14. Dezember wurde bei Sevmash in Severodvinsk ein neues, bisher einzigartiges U-Boot aus der Bauhalle gerollt.

Schon seit geraumer Zeit gab es immer wieder Gerüchte über ein angeblich im Bau befindliches „nukleares KILO“. Im September fand sich dieses streng geheim gehaltene U-Boot mit dem Namen SAROV dann kurzzeitig auf den Internetseiten der Patenstadt Sarov – ein peinliches Versehen, das sofort korrigiert wurde und dem allenthalben offizielle Dementis folgten. Zwei Monate später ist nun aber zweifelsfrei klar, dass es die SAROV tatsächlich gibt.

Das Design für Projekt 20120 wurde bereits seit 1989 bei Rubin entwickelt. Baubeginn (?) war dann bei der Krasnoye Sormovo in Nizhni Novgorod, wo auch einige der ersten Atom-U-Boote der sowjetischen Marine gebaut worden waren. Später wurde der Rumpf auf Binnenwasserwegen ans Weiße Meer geschafft und die SAROV bei Sevmash fertig gestellt.

Äußerlich soll der Neubau den U-Booten der KILO-I-Klasse gleichen (Fotos gibt es bisher nicht), ist mit einer Tauchverdrängung von 3950 ts aber deutlich größer als diese (3050ts) – vermutlich durch Einfügen einer zusätzlichen Rumpfsektion. Besonderheit ist aber nicht die Größe, sondern die Antriebsanlage. Erstmals in der Geschichte des U-Bootbaus werden bei der SAROV diesel-elektrischer und nuklearer Antrieb kombiniert. So verfügt das neue U-Boot über die von den U-Booten der KILO-Klasse bekannten, herkömmlichen Dieselmotoren und Batteriebänke. Zusätzlich zu diesen wird Strom aber auch durch eine nukleare Anlage erzeugt.

Folgt man den derzeit zu SAROV kursierenden Mutmaßungen, dann handelt es sich dabei aber offenbar nicht um einen im U-Bootbau bisher üblichen Reaktor, bei dem die Hitze des radioaktiven Prozesses Dampf erzeugt, der dann Turbinen antreibt. Genutzt wird vielmehr ein so genannter Radioisotope Thermal Generator (RTG). Hier wirkt die durch radioaktiven Zerfall entstehende Temperatur in einem geschlossenen System direkt auf unterschiedliche Metalle, zwischen denen dann elektrische Spannung entsteht (Thermoelektrizität, Seebeck-Effekt). Ein RTG erzeugt also keinen Dampf, sondern direkt Elektrizität und funktioniert damit im Grunde wie eine Batterie. Vorteil ist vor allem die mögliche Miniaturisierung einer solchen Anlage, die einzig die beim radioaktiven Zerfall bestimmter Elemente (Plutonium, Strontium) entstehende Wärme, nicht aber die Kernspaltung üblicher Reaktoren nutzt.

Radioisotope Thermal Generator (Grafik: Wikipedia)
Das Verfahren ist keinesfalls neu. RTG finden seit Jahrzehnten in der internationalen Raumfahrt Verwendung. Sie liefern die Stromversorgung für Satelliten, die zu weit von der Sonne entfernt sind, um Sonnensegel effektiv nutzen zu können (z.B. Raumsonden Voyager 1 und Cassini). In der früheren Sowjetunion kamen RTG auch schon bei der langfristigen Stromversorgung von Seezeichen in abgelegenen, nicht jederzeit erreichbaren Gebieten (Arktis) zum Einsatz – von Umweltschützern heftig kritisiert. Erstmals wird nun aber eine solche Anlage zur Stromerzeugung in einem Kriegsschiff genutzt. Unklar ist, ob Russland damit einen neuen Weg ausschließlich für U-Bootantriebe (möglw. absolut geräuschlos ?) beschreitet, oder in RTG vielleicht sogar einen Weg für einen voll-elektrischen Antrieb von auch Überwassereinheiten sieht.

Die SAROV soll als Einzelboot zunächst Erprobungsplattform für U-Bootwaffen und Systeme sowie natürlich die Antriebsanlage werden. Ihr Design ist für eine lange Lebensdauer ausgelegt und sieht speziell die Möglichkeit kurzfristiger Upgrades und Modifizierungen vor. Erste Probefahrten sind für 2008 angekündigt.
ganzer Text, da MF und nur kurzfristig im Netz
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#2
moin,

was macht es für einen sinn, die kilo-klasse mit einem nuklearen antrieb auszustatten? die kilo-klasse ist eine effektive, fast lautlose klasse von ubooten, die in leistungsfähigkeit nicht an vergleichbare klassen herankommt.

zugegeben, dass auch ein uboot der kiloklasse mal schnorcheln muss um die dieselmotoren laufen zulassen um damit die Batteriezellen aufzuladen, aber dieser typ hat militärische sowie navigatorische eigeschaften, die unerreicht sind. Man kann sich fast lautlos unter wasser damit fortbewegen (speed <5kn). ferner können damit flugkörper als bewaffnung hinzugefügt werden.

fügt man diesem erfolgreichem konzept einen nuklearen antrieb zu, sind diese vorteile zunichte. man würde die spezifikationen die typisch für ein kilouboot sind (leise fortbewegung) einfach jeder gleichwertigen Klasse einreihen. Meiner Meinung nach ist das kein würdiger Nachfolger und hat keinerleit sinnvolle Innovationen.

Die Kilo-klasse Uboote sind ein exportschlager für die russische rüstungsindustrie. Mal abwarten was aus diesem neuen konzept gemacht wird, an die bestehende kiloklasse wird sie vermutlich nicht anecken können.
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#3
möglicherweise will man eine Kombination erreichen - die See- und Tauchausdauer von Atom-U-Booten (immerhin handelt es sich hier um keinen Atomantrieb im üblichen Sinn) und die Geräuscharmut des konventionellen Kilo - soll ja auch nur ein Experimentalboot sein, könnte aber tatsächlich eine interessante Kombination darstellen
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#4
Es wird wahrscheinlich ein ähnliches Konzept wie beim deutschen Hybrid-Uboot 212 verfolgt. Ein relativ schwacher außenluftunabhängiger Antrieb, ausreichend für den Betrieb von Sensoren, Besatzung und langsame Fahrt wird mit mit Batterien für kurzzeitige Höchstgeschwindigkeit und Dieselmotoren zum Aufladen der Batterien kombiniert. Je nach Bedrohungslage wird der Diesel beim Anmarsch oder nur im Hafen benutzt. Im Patrouillengebiet wird nur der außenluftunabhängiger Antrieb benutzt, da Schnorcheln in Gebieten mit starker Luftüberwachung sehr gefährlich ist. Ins Gefecht kann das Boot dann mit vollen Batterien gehen.

Falls ich das Antriebskonzept richtig verstanden habe, gibt es keine beweglichen Teile, die Nuklear-Batterie sollte also sehr leise sein.

Militärisch ist das Konzept sinnvoll. Ich hoffe nur, daß die Russen diesmal verantwortungsbewusster mit radioaktiven Abfällen umgehen und nicht auf die Idee kommen, das Boot zu exportieren.

Ich würde die konventionellen Kilos übrigens nicht höher bewerten als konventionelle westliche Boote. In Indien hat man sie eher als kostengünstige Ergänzung zu den HDW-Booten gesehen.

Die Kanadier haben vor vielen Jahren mit der Kombination Diesel/Batterie und schwachem Nuklearantrieb geliebäugelt. Wenn ich mich richtig erinnere, ging es aber um einen echten Reaktor, der sich aber deutlich von den sonst verwendeten Typen unterschied.
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#5
habt ihr euch bezüglich dieses speziielen Antribes mal schlau gemacht ???
er hat keine beweglichen Teile ist vollkommen lautlos und liefert genug Energie um das U-Boot für 10-20 Jahre damit zu versorgen. Ein weiterer großer Vorteil ist dass keine Kernspaltung betrieben wird, das Radioaktive Material strahlt "nur" von sich aus, diese Energie wird dann umgewandelt.... dies hat den positiven Nebeneffekt dass falls das Boot versenkt wird oder sonst irgendwas passiert dass keine Kettenreaktion ausgelöst wird.... Des Weiteren strahl das verwendete Material weniger stark
=> starke Leistung + Ausdauer + lautlos bei minimalem Gefährdungspotential
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#6
Zitat: starke Leistung + Ausdauer + lautlos bei minimalem Gefährdungspotential

Das Prinzip ist m.E. grundlegend das gleiche, was schon seit Jahrzehnten in einigen Raumsonden zum Einsatz kommt, wie auch schon im Marineforum-Artikel deutlich angesprochen. Der ganz gravierende Nachteil, weswegen auch dieses System nicht die vielgesuchte Variante Atomantrieb ohne Atomschrecken ist, liegt einfach darin, dass der Energie-Output auf niedrigem Level erfolgt...insofern also keine starke Leistung.

Wie der Vorteil der langen Lebensdauer angesichts des nach wie vor bestehenden Nachteils Strahlung zu bewerten ist, darueber laesst sich streiten. Im Zweifelsfall wuerde ich eher auf eine Evolution der Brennstoffzelle mit entsprechender Leistungssteigerung setzen. Ich halte die ganze Sache fuer einen Marketingtrick der Russen, weil man mit dieser Technologie eben schon laenger Erfahrung hat. Vielleicht liegt der Grund darin, dass man mit der eigenen Brennstoffzellenentwicklung (die ja auch mal inoffiziell, aber vollmundig fuer Exporte im Gespraech war) nicht so recht vorankommt (ob aus finanziellen oder technischen Gruenden).
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#7
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Zitat:Russland bereitet Testfahrt von modernstem Atom-U-Boot vor
17:41 | 11/ 02/ 2009

MOSKAU, 11. Februar (RIA Novosti). Sobald der Seeweg im Weißen Meer eisfrei ist, geht das neue Atom-U-Boot „Juri Dolgoruki“ auf Testfahrt, sagte der russische Marinechef Wladimir Wyssozki.

...

Die Besatzung und die Experten des Schiffsbauwerkes Sewmasch bereiten das U-Boot vorerst weiter auf die Testfahrt vor, hieß es.
was machen die Russen eigentlich, wenn mitten im Winter ein Krieg ausbricht?
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#8
Erich schrieb:http://de.rian.ru/safety/20090211/120091272.html
Zitat:Russland bereitet Testfahrt von modernstem Atom-U-Boot vor
17:41 | 11/ 02/ 2009

MOSKAU, 11. Februar (RIA Novosti). Sobald der Seeweg im Weißen Meer eisfrei ist, geht das neue Atom-U-Boot „Juri Dolgoruki“ auf Testfahrt, sagte der russische Marinechef Wladimir Wyssozki.

...

Die Besatzung und die Experten des Schiffsbauwerkes Sewmasch bereiten das U-Boot vorerst weiter auf die Testfahrt vor, hieß es.
was machen die Russen eigentlich, wenn mitten im Winter ein Krieg ausbricht?
Tauchen. Big Grin Aber bitte nicht bei der ersten Testfahrt.
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#9
Nasenbaer schrieb:...
Tauchen. Big Grin Aber bitte nicht bei der ersten Testfahrt.
soll ich das so verstehen, dass den ganzen Winter über keine neuen U-Boote zulaufen würden, weil die ja bereits bei der ersten Testfahrt tauchen müssten Big Grin
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#10
Ich denke mal das Problem dürfte die Hilfsschiffe sein die ein neues U-Boot bei seiner ersten Fahrt mit Sicherheit begleiten. Und längere Fahrten in eisfreie Gewässer wird man mit einem ungetestetem Boot wohl auch nicht machen wollen.

PS: Machen andere Marinen den erste Tauchtests unter Eis?
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#11
was andere Marinen machen - darum gehts nicht. Ich wollte deutlich machen, dass die Werft für U-Boote geographisch so liegt, dass wohl für einige Monate im Jahr kein neues U-Boot der Flotte zugeführt werden könnte.
Im Konfliktfall erscheint das nicht unbedingt von Vorteil.
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#12
Erich schrieb:was andere Marinen machen - darum gehts nicht. Ich wollte deutlich machen, dass die Werft für U-Boote geographisch so liegt, dass wohl für einige Monate im Jahr kein neues U-Boot der Flotte zugeführt werden könnte.
Im Konfliktfall erscheint das nicht unbedingt von Vorteil.
Im Konfliktfall dürfte das bei den typischen Bauzeiten von Atom-Ubooten irrelevant sein.
Zitat:Die Besatzung und die Experten des Schiffsbauwerkes Sewmasch bereiten das U-Boot vorerst weiter auf die Testfahrt vor, hieß es.
Offenbar scheint die Verzögerung den Russen nicht so ungelegen zu kommen, die Reihenfolge der Arbeiten wird einfach geändert. Bei echtem Zeitdruck könnte man ein höheres Risiko eingehen oder größeren Aufwand treiben. Theoretisch konnte die UdSSR Atom-Uboote über Binnengewässer vom Weißen ins Schwarze Meer verlegen. Ich weiß nicht, ob das immer noch geht. Mit massiver Eisbrecherunterstützung bekommt man eine Fahrrinne von Archangelsk auch für ein paar Stunden eisfrei.
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#13
Nasenbaer schrieb:.....
Offenbar scheint die Verzögerung den Russen nicht so ungelegen zu kommen, die Reihenfolge der Arbeiten wird einfach geändert. Bei echtem Zeitdruck könnte man ein höheres Risiko eingehen oder größeren Aufwand treiben. ....
hmm???
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Zitat:Nach dem jüngsten (am 10. Dez.) missglückten Teststart eines U-Bootgestützten ballistischen Flugkörpers (SLBM) Bulava unausweichliche Reaktionen haben nicht lange auf sich warten lassen.

Schon am 15. Dezember erklärte die russische Marine einen vorläufigen Baustopp für die neuen strategischen U-Boote der BOREJ-Klasse. Typboot YURI DOLGORUKIY soll zwar seine begonnenen Erprobungen fortsetzen. Die Arbeiten an den bei Sevmash in Severodvinsk begonnenen nächsten zwei Booten (ALEKSANDR NEVSKIY und VLADIMIR MONOMAKH) werden allerdings eingestellt. Die für den 22. Dezember vorgesehene Kiellegung des vierten Bootes (SVYATITEL NIKOLAJ) wurde kurzfristig abgesagt und auf das „Frühjahr 2010“ verschoben.

Ganz offensichtlich will man nun erst einmal den nächsten Bulava-Test abwarten, der übrigens bereits für Januar angekündigt ist; und dies macht auch durchaus Sinn. Die U-Boote der BOREJ-Klasse müssen wohl auf jeden Fall gebaut werden, denn eine erkennbare Alternative gibt es nicht. Bis zu acht BOREJ müssen die seegestützte nuklearstrategische Komponente als „neue Generation“ in die Zukunft tragen. Ein Verzicht würde schon mittelfristig ein Ende der Teilhabe der russischen Marine an der nuklearen Triade einläuten. Die Dienstzeit älterer U-Boote DELTA-III und DELTA-IV lässt sich nicht beliebig verlängern, auch wenn einige DELTA-IV gerade erst modernisiert werden (in den nächsten Wochen kehrt die KARELIA zur fahrenden Flotte zurück). Sollte das Projekt Bulava nach weiteren Fehlschlägen aufgegeben werden, dann müssen die BOREJ also einen anderen Flugkörper erhalten. Eine Umrüstung auf z.B. die auf den DELTA-IV mitgeführten (zuverlässigen) SS-N-23 Sineva wäre allerdings mit erheblichen Umbauten bis hin zu substantiellen Änderungen am Design verbunden.

Nicht zuletzt mit Blick auf die Kosten (drohende Abschreibungen) wird man daher vor einem Weiterbau der BOREJ erst einmal die weitere Entwicklung bei Bulava abwarten, aber wohl auch nicht allzu lange, denn auch dieses Vorhaben liegt bereits deutlich hinter dem Zeitplan. Die Verschiebung der Kiellegung des vierten U-Bootes auf das Frühjahr 2010 könnte ein Hinweis darauf sein, dass der im Januar geplante nächste Bulava-Test Weichen stellende Bedeutung hat. Ein neuerlicher Fehlschlag könnte angesichts dann völlig offener zeitlicher Perspektive das Vorhaben Bulava beenden und zu Umorientierung beim Projekt BOREJ zwingen. Ein erfolgreicher Testschuss im Januar wird sicherlich bei Politikern wie Marine „öffentliche Zuversicht“ auslösen, könnte aber auch nur vorübergehend „Entwarnung“ geben. Schon im letzten Jahr war nämlich angekündigt worden, dass mindestens 5-6 zusätzliche Tests erforderlich seien, bevor man Bulava wirklich einsatzreif erklären könne; und da es nicht allein um eine neue Rakete, sondern das Gesamtsystem BOREJ/Bulava gehe, müssten mindestens drei dieser Tests auch vom BOREJ-Typboot YURI DOLGORUKIY durchgeführt werden. Jeder Fehlversuch bei dieser Serie dürfte die Diskussionen um die Richtigkeit des eingeschlagenen Kurses neu beleben.
(ganzer Text, da Marineforum und nur vom 20.12. bis - voraussichtlich - 1.Jan. 2010 im Netz)
Ergänzend:
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Zitat:Trotz Pannenserie: Russlands Verteidigungsministerium hält an Bulawa-Rakete fest
21:13 | 23/ 12/ 2009

MOSKAU, 23. Dezember (RIA Novosti). Ungeachtet zahlreicher Fehlstarts will das russische Verteidigungsministerium auf die neue Interkontinentalrakete Bulawa nicht verzichten.
....
(gibt's wirklich Alternativen?)
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#14
Wie sieht es dann bei einem solchen Antrieb mit der Frage der Wärme aus? Also das man das U-Boot aufgrund der von ihm abgegebenen Wärme orten kann?
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#15
Zitat:Atom-U-Boot Sewerodwinsk: Langer Kraftakt
19:50 | 17/ 06/ 2010




MOSKAU, 17. Juni (Ilja Kramnik, RIA Novosti). Am 15. Juni wurde in der nordrussischen Stadt Sewerodwinsk das neuste Atom-U-Boot zu Wasser gelassen.

Das Boot wurde nach dem Ort benannt, wo es gebaut wurde: Sewerodwinsk. Die Arbeiten am neuen Schiff dauerten 17 Jahre. Die lange und fast schon dramatische Geschichte um den Bau des Unterwasserkreuzers spiegelt die gesamte Entwicklung der russischen Rüstungsindustrie der letzten Jahrzehnte wider.

Die Arbeit an den U-Booten der vierten Generation begann 1977 in der Sowjetunion. 1985 wurde der Bau neuer U-Boote ins Schiffsbauprogramm eingegliedert. Wie bei der sowjetischen Marine üblich, war der gleichzeitige Bau von mehreren U-Boot-Projekten für verschiedene Aufgaben geplant. Die verschiedenen Klassen umfassten strategische U-Boote, U-Boote zur Bekämpfung von Flugzeugträgern und Mehrzweck-U-Boote, U-Boot-Jäger und U-Boote für Sondereinsätze.

Doch Ende der 1980er Jahre wurde klar, dass diese Gewohnheit zu kaum noch stemmenden Kosten für die Marine führt. Deswegen beschloss das russische Militär, die Vielfalt der U-Boote wie beim mutmaßlichen Gegner auf zwei Klassen zu reduzieren. Fortan sollte es strategische U-Boote für die nukleare Abschreckung und Mehrzweck-U-Boote für alles andere geben.

Als neues strategisches U-Boot wurde das Projekt 955 ins Leben gerufen. 2007 wurde das Nullschiff Juri Dolgoruki vom Stapel gelassen. Mit dem Projekt 885 sollte ein neues Mehrzweck-U-Boot geboren werden.

Das Nullschiff des Projekts 885 sollte bereits Ende der 1980er bis Anfang der 1990er auf Kiel gelegt werden. Doch wegen fehlender Gelder und dem Zerfall der Sowjetunion wurde der Startschuss für den Bau auf 1993 verschoben. Danach begann die Montage des U-Boots, die sich massiv in die Länge zog.

Ursprünglich sollte das Nullschiff 1998 in Dienst gestellt werden. Gerüchte über die Kiellegung von zwei oder drei weiteren Rümpfen für dieses Projekt kamen in Umlauf. Doch 1998 wurde die Indienstellung des Boots mehrmals verschoben: auf Anfang der 2000er Jahre, dann auf 2005 und schließlich auf 2007. Letztendlich wurde der Unterwasser-Atomraketenkreuzer Sewerodwinsk, Nullschiff des Projekts 885 Jassen (NATO-Index GRANAY) erst dieses Jahr zu Wasser gelassen.

Die Indienststellung ist frühestens 2011 zu erwarten. Dabei muss bemerkt werden, dass die Sewerodwinsk sich mit Waffen verteidigen kann. Im Gegensatz zur Juri Dolgoruki, die auf die bei den meisten Tests scheiternde Bulawa-Rakete wartet, wird Sewerodwinsk Raketen und Torpedos bekommen, die sich in der Industrie seit langem bewährt haben.

Die Gerüchte über den Bau der Rümpfe für die nächsten U-Boote, die angeblich bereits in den 1990ern auf Kiel gelegt wurden, erwiesen sich ebenfalls als falsch. In Wahrheit fingen die Arbeiten an einem weiteren Schiff des erneuerten Projekts 885M (neue Bezeichnung: Kasan) erst im vergangenen Jahr an.

Es gab verschiedene Gründe, warum sich die Bauarbeiten so sehr in die Länge gezogen haben. Das Projekt erhielt lange Zeit nahezu keine Finanzierung. Nachdem in das Projekt wieder Geld floss, musste es an die heutigen Bedingungen angepasst werden: Die Ende der 1980er Jahre geplante Ausrüstung war veraltet. Es wäre Unsinn, den Kreuzer damit fertig zu bauen. Außerdem gab es einigen Informationen zufolge Schwierigkeiten mit dem Hauptantrieb der neuen Generation, der Nachbesserungen erforderte.

Mitte der 2000er Jahre wurden schließlich Fragen über die prinzipielle Notwendigkeit des Baus dieser U-Boote laut.

Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir die Eigenschaften der Sewerodwinsk genauer betrachten. Das U-Boot hat eine Wasserverdrängung von 9700 (aufgetaucht) bzw. 13.500 Tonnen (getaucht), ist rund 120 Meter lang, 13 Meter breit und erreicht nach einigen Angaben Geschwindigkeiten von bis zu 33 Knoten. Das U-Boot ist zudem stark bewaffnet: acht 533-mm- und 650-mm-Torpedorohre und 24 Vertikalstarter, mit denen es Langstrecken-Marschflugkörper, Seeziel-Flugkörper und dergleichen einsetzen kann, sind an Bord.

Das Boot verfügt über eine leistungsstarke radioelektronische Ausrüstung und Horchgeräte, die Baukosten erreichen nach einigen Angaben knapp zwei Milliarden US-Dollar.

Das ähnlichste Projekt nach seinen Funktionen und Eigenschaften ist die amerikanische SSN-21 Sea Wolf. Die „Seewölfe" sind ebenfalls groß, schnell, schwer bewaffnet und kostspielig.

Ende der 1980er galten sie als Antwort auf die Indienststellung der sowjetischen U-Boote des Projekts 971. Die USA wollten 30 U-Boote dieser Art bauen. Nachdem der Kalte Krieg aber sein Ende fand, erübrigte sich die Notwendigkeit dieser U-Boot-Serie. Von 1989 bis 2005 wurden nur drei Boote gebaut. Der Preis jedes Bootes erreichte dabei vier Milliarden Dollar.

Als wichtigstes U-Boot der neuen Generation wollen die USA 30 kleinere „Virginia" mit nicht so hervorragenden Eigenschaften bauen, um die überalterten U-Boote der „Los Angeles"- Klasse zu ersetzen.

Deswegen stellt sich die Frage, ob Russland heute eine U-Boot-Serie braucht, die der „Sea Wolf" ähnlich ist. Beide Klassen waren ihrerzeit für einen Krieg mit dem mächtigsten Gegner auf dem Globus gedacht. Doch mit Blick auf die aktuelle globale Situation könnte Russland sich mit der Indienststellung von zwei bis drei U-Booten des Projekts 885 bzw. 885M begnügen. Das wichtigste Atom-U-Boot der Zukunft könnte preiswerter sein, dabei aber die notwendigen Eigenschaften dank moderner Ausrüstung und Bewaffnung bewahren.

Die Frage ist noch aktueller angesichts der Tatsache, dass die Sewerodwinsk-Klasse die vorhandenen Mehrzweck-U-Boote kaum ersetzen kann, selbst wenn wie angekündigt sechs Boote gebaut werden sollen. Gegenwärtig gehören der russischen Marine insgesamt 27 Atom-U-Boote der Projekte 949, 945, 671RTM und 971 an, die seit Mitte der 1980er bis Ende der 1990er Jahre in Dienst gestellt wurden. Mindestens die Hälfte davon wird im Laufe der kommenden 15 Jahre ausgemustert.

Deswegen wäre es lebensnotwendig, in den kommenden anderthalb Jahrzehnten mindestens 12 bis 15 preiswertere U-Boote zu bauen. Diese in Masse gebauten U-Boote könnten nach ihren technischen Eigenschaften etwa den neuesten Booten des Projekts 971 oder 671RTM entsprechen, doch eine bessere Ausstattung und Tarnung haben.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/analysis/20100617/126746318.html">http://de.rian.ru/analysis/20100617/126746318.html</a><!-- m -->

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