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@Tiger
Zitat:Es ist also gut möglich, das die Behauptung, ein russischer Oligarch sei Jude, eine aus Antisemitismus genährte Propagandabehauptung sei.
Also bitte, was soll das denn heißen? Die Biografie der einzelnen verbrecherischen Oligarchen gibts überall zu lesen. Das hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Abgesehen davon, bezeichnen sich die "jüdischen" Oligarchen selbst als "Jude" und bestreiten dies in keinster Weise. Einige Namen von Personen, die nachweisbar "jüdischer" Abstammung sind, habe ich ja schon inzwischen genannt. Übrigens, in einer in Isreal ausgestrahlten Filmserie, erzählten sie stolz und ausführlich, wie sie es geschafft haben, Millionen und Millarden aus Russland herauszupumpen. Diese israelische Filmserie nennt sich "die Oligarchen".
Nun, ich gebe zu, dass ich die Bezeichnung sehr unglücklich gewählt habe. Doch dass ist leider kein Grund zum Affentanz.
Zitat:Weiterhin spielt es keine wirkliche Rolle, welcher Religion der Oligarch angehört.
Natürlich nicht. Es ist aber nunmal Tatsache, dass viele ausländische "Geschäftsleute", die sich zum Beispiel eine israelisch Staatsbürgerschaft angeeignet haben, nach einer ordentlichen Plünderung die Beute auf schwarze Konten gepumpt haben, und heute ungestraft im Ausland leben. Nicht falsch verstehen, mein Vorwurf ist nicht alleine gegen isrealische Oligarchen gerichtet, ihre russischen Kollegen betrifft das Gleiche. Unbestreitbar ist jedoch die Tatsache, das isrealische (ich hoffe die Bezeichnung passt jetzt) Oligarchen zu den reichsten und somit aktivsten Plünderern gehören. Und diese Gruppe von "Unternehmern", die aus der völligen Auflösung, besser sollte man vom Zerfall der alten Sowjetunion sprechen, gewaltig Kapital schlugen. Die Bodenschätze dieses Riesenreiches wurden mit Tricks, Lug, Mord, Bestechung, Schiebereien und offenem Betrug an sich gerissen. Sie plünderten die Staatsfinanzen und bereicherten sich skrupellos. Sie alle haben ihr persönliches Vermögen und ihr Wirtschaftsimperium auf einer kriminellen Grundlage erschaffen. Darüber hinaus war auch ein halb Israeli aktiv in einem Krieg verwickelt, der tausenden Menschen das Leben gekostet hat. Der Tscheschenienkrieg ist es, dem Beresowski zu neuem Reichtümer verholfen hat. Jeder Oligarch hat Dreck am stecken - der eine mehr der andere weniger.
Es ist eine Pflicht, die Opfer des Holocaust wenigstens im Gedenken zu respektieren. Jeder gesunde Mensch sollte das einsehen. Doch was hier getan wird, geht über das normale hinaus und unterbindet ja jegliche angemessene Kritik.
Kritik, die auf israelische Oligarchen-Verbrecher in und außerhalb Russlands gerichtet ist, automatisch als hohlen Antisemitusimus, Rassismus abzustemplen, ist - mit Verlaub - absolut dämmlich und unreif.
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@ Tiger
Du hast doch Wirtschaft studiert, oder?
Dann sollte dir bewusst sein, dass die Allokation von Ressourcen unter geregeltem Wettbewerb deutlich effizienter ist als unter einer Planwirtschaft, da hier eine wirtschaftliche Komplexität und Ressourcenverteilung zentral gesteuert werden soll und das verfehlt ist. Ohne Wettbewerb eben keine Innovation. Und wo die fehlt, zerfällt auch die wirtschaftliche Potenz. Die Anlagen und Industriebetriebe waren eben überall im Ostblock mehr oder minder schrottreif. Da gab es nichts zu zerschlagen, da war eben alles (fast) kaputt. Unter entsprechenden regulären Wettbewerbsbedingungen hätten sich kaum Betriebe aus dem Ostblock halten können. Sicherlich kann man nun über die Privatisierungsprozesse streiten. Allerdings bestand eben das Problem, dass diese Industrien eben einfach nicht wettbewerbsfähig waren und ein derart großer Investitionsbedarf gegeben war, dass kaum alle Betrieben zu retten gewesen wären. Man darf da auch nicht die Industriestruktur vergessen, die im Ostblock auf Chemie- und Schwerindustrie konzentiert war. Ich würde da gern die strukturellen Gründe schon deutlich betonen wollen. Wenn nichts mehr da ist von wert, dann wird eben das wenige Gute gerne schnell genommen.
@ Francisco
Ich verkneif mir mal ein paar Kommentare dazu. Aber für meinen Geschmack bist du mir ein bißchen zu russophil und auch um einiges zu arrogant..
Wenn Leute Zusammenhänge nicht verstehen, dann beginnen sie immer Probleme, die vielfältig verursacht sind, stark zu personalisieren, also auf eine bestimmte Person zuzurechnen. Das ist im Alltag sicher usus, aber entspricht nicht gerade höheren Standards.
Es ist falsch, dass irgendeins der Probleme Russlands genuin nur durch Jelzin und seine Leute zustande gekommen wären.. die Wirtschaft lag schon seit den 80er Jahren am Boden, Korruption begann auch schon eher, der Staat und seine Institutionen waren auch schon am verfallen und die demographische Krise gab es eben nicht wegen Jelzin, sondern wegen der Verunsicherung durch die gesellschaftliche Krise.
Du magst ja viel Einzelwissen über die einzelnen Probleme in Russland haben, das mag ich nicht abstreiten wollen. Trotzdem fehlt dir das Verständnis für die Zusammenhänge. Wie gesagt, schau doch einfach mal in die anderen postkommunistischen Transformationsländer. Dort gab es überall ähnliche Probleme, aber verschieden stark, weil die Transformationsprozesse in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik anders eingesetzt haben. Schau dir doch die Probleme an in der Ukraine, Polen, Rumänien, Ungarn etc.. Wenn man das vergleicht, sieht man eben die Bedeutung allgemeiner Umstände. Sicher hat jelzin seinen Beitrag geleistet, aber man kann die Misere nicht an ihm ursächlich festmachen. Jedes Transformationsland hat in den 90er Jahren eine schwere Zeit durchgemacht mit erheblichen sozialen Problemen, Arbeitslosigkeit, Armut und Korruption. Sowas nennt man eben Transformationsprobleme und kann man nicht nur einfach so einer Person zurechnen!
Dir fehlt da etwas die Übersicht.
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Francisco schrieb:.... Nicht falsch verstehen, mein Vorwurf ist nicht alleine gegen isrealische Oligarchen gerichtet, ihre russischen Kollegen betrifft das Gleiche. ... Jeder Oligarch hat Dreck am stecken - der eine mehr der andere weniger.
....
Kritik, die auf israelische Oligarchen-Verbrecher in und außerhalb Russlands gerichtet ist, automatisch als hohlen Antisemitusimus, Rassismus abzustemplen, ist - mit Verlaub - dämmlich. so kam Deine Kritik nicht an;
es ist richtig, dass unter geordneten und normalen Umständen niemand so schnell zu so viel Geld kommen kann wie die Oligarchen das beim Zusammenbruch der sowjetischen Wirtschaft geschafft haben;
ich stimme Dir auch insweit zu, dass alle diese Typen meh ode weniger intensiv "Dreck am Stecken" und "Leichen im Keller" haben,
aber:
Du hast nicht die Oligarchen als solche angegriffen sondern alle Verbrechen pauschaliert den "Halbjuden" angelastet. Das ist eine Verdrehung der Tatsachen.
Es sind nicht "die" Halbjuden oder Juden oder Israeli, die das zusammenbrechende sowjetische System ausgesaugt haben wie Vampire, sondern ein Teil dieser Vampire ist zufällig jüdischen Glaubens, genauso wie es zufällig welche gibt, die russisch-orthodoxen Glaubens sind - wobei das nun auch wieder kein Zufall ist sondern Schlicht ein Ergebnis der geschichtlichen Entwicklung;
wenn es einen erklecklichen Anteil von Angehörigen einer Religionsgemeinschaft in einem Land gibt, dann ist nun mal mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass darunter auch halbseidene Typen mit nicht ganz sauberer Weste sind.
Der von Dir angesprochene Beresowski ist nicht perse ein Verbrecher, weil er einen isralischen Pass hat sondern jeder Jude erhält einen jüdischen Pass (eine Auswirkung des Holocaust) und Beresowski hat einen solchen wohl beantragt wie Hunderttausende von ex sowjetischen Juden auch. Du kannst nicht einem Staat Israel oder "den Juden" zum Vorwurf machen, dass es unter den vielen Hunderttausenden und Millionen auch Straftäter gibt.
Das ist billige Polemik - und das werfe ich Dir vor.
Also - Kritik an Oligarchen und Oligarchien, Kritik an der Art und Weise, wie die zu ihren Reichtümern gekommen sind - durchaus zulässig und gerechtfertig, aber:
eine Bezeichnung von unreellem oder gar verbrecherischen Vorgehen pauschaliert und generalisierend als "halbjüdisch", "jüdisch" oder was auch immer in dem Zusammenhang polemisierende Äusserungen kommen, das entwertet die Kritik zur diffamierenden Schmähkritik und entwertet Deine Beiträge.
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Zitat:Du hast nicht die Oligarchen als solche angegriffen sondern alle Verbrechen pauschaliert den "Halbjuden" angelastet. Das ist eine Verdrehung der Tatsachen.
Erich, was ist denn heute mit dir los?
Du schreibst hier von einer Verdrehung der Tatsachen?? Würdest du dich nur mal etwas zusammenreißen und dich damit etwas beschäftigen, wären dir die Außmaße der Aubeutung dieser Oligarchen bewusst. Daher besteht ein Grund, jede Einzelheiten über sie zu erwähnen. Um den Mund aufgrund mangelnder Informationen nicht so voll zu nehmen, würde ich dir erst raten etwas mehr über die israelische Filmserie, "die Oligarchen" zu erfahren. Der Stolz dieser Personen sowie der Zuschauern über die Ausbeutung von russischem Staatseigentum ist allehand!
Was ich dir allerdings vorwerfe ist, dass du einfach nicht in der Lage bist ordentlich zu lesen. Ich habe hier nichts Verallgemeinert. Die unglückliche Bezeichnung, "halbjude" habe ich bereits als unpassend eingeräumt. Es ist halt nunmal so, dass viele Oligarchen, mit "jüdischer" Abstammung, sich offen als Jude bezeichnen. Und viele von denen (UND nich ALLE "Juden") - die heute die reichsten sind- haben sich aktiv an der Ausbeutung beteiligt und sind an den extremen Aumaßen der Plünderung verantwortenlich. Was ich ja bereits erwähnt habe. Hast du Probleme damit, dies zu akzeptieren? Sieh den Fakten ins Auge und verschone mich bitte mit deinem geheule von Anitsemitismus. Das ist weder eine Lüge, noch eine Verschwörung oder eine hetzerische, rechte Polemik. Ganz im Gegenteil. Das ist die Wahrheit.
Es bleibt dabei, viele Personen, mit "jüdischer Abstammung", sind an der Plünderung beteiligt gewesen. Und das lässt sich nicht einfach aufgrund ihres Glaubens beschönigen. Haben das Land ausgeplündert und gönnen sich ein schönes Leben in ihrer zweiten Heimat. Wobei die eigentliche russische und ethnische Bevölkerung des ausgeraubten Landes, darunter immernoch leiden muss. Alleine die Tatsache, dass sie die reichsten Oligarchen sind bedeutet schon einiges. Manche verbrecherische Oligarchen schafften es ja auch tatsächlich dank Beresowski in die politische Führung. Einer wurde Ministerpräsident. Doch es gab einen Skandal, als bekannt wurde, dass er wie die meisten der anderen Oligarchen bereits die israelische Staatsbürgerschaft erworben hatte. Schon allein deswegen, sind diese Oligarchen jeder Kritik würdig und es ist absolut Wurscht, ob Sie Iraelis, "Juden" sind oder nicht. Kritik darf und muss an ihnen ausgeübt werden. Das gleiche betrifft deine Überheblichkeit und Empfindlichkeit aufgrund historischer Gräueltaten. Daran sollte auch in diesem Fall keine Kritik scheitern.
Zitat:Wir sind hier ein seriöses Forum, und keine Plattform für billige und platte Hasspropaganda.
Scheinst mir aufgrund deiner tollen Erkenntnis ja ein Wunderkind zu sein. Bitte, mach etwas anständiges, geh irgendwo Ball spielen oder so, und hör auf mir ständig Rassismus vorzuwerfen.
@Thomas
Zitat:Es ist falsch, dass irgendeins der Probleme Russlands genuin nur durch Jelzin und seine Leute zustande gekommen wären..
Habe ja auch nicht das Gegenteil behauptet. Ich habe ebenfalls erwähnt, dass die Transformierung und Umstruktuierung von einem zerbrochenen ,sozialistischen Systems in ein neues und relativ unbekanntes, ebenso für eine Krise verantwortenlich war. Doch beileibe nicht alleine für das Außmaß, das Jelzin rein persönlich aufgrund seiner eigenen arroganten Interessen geschaffen hat. Werden wir uns hier einig?
Zitat:Sicher hat jelzin seinen Beitrag geleistet, aber man kann die Misere nicht an ihm ursächlich festmachen
Jelzin hat einen erheblichen Beitrag geleistet. Wie ich auch bereits erwähnt habe, ist er für eine deutlich höhere Dimension einer katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Ebene verantwortenlich. Wie ich ebenso erwähnt habe wirkten Jelzins - + seiner korrupten, beeinflussten Berater - trunkenhafte Entscheidungen und wirkungslose Reformen immer Nachteilig aus (Beispiele habe ich ja schon genannt). Aufgrund seines Zusammenspiels mit dem Oligarchenclan/Mafia waren diese Reformen und Beschlüße nur im Interesse der Oligarchen/Mafia gestalten worden. Die Folgen waren verheerend und wirken sich immernoch nachteilig auf die Entwicklung des Landes aus.
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@Thomas Wach
Zitat:Du hast doch Wirtschaft studiert, oder?
In die Marktwirtschaft habe ich inzwischen Glauben und Vertrauen verloren...
Zitat:Dann sollte dir bewusst sein, dass die Allokation von Ressourcen unter geregeltem Wettbewerb deutlich effizienter ist als unter einer Planwirtschaft,
Planwirtschaft und geregelter Wettbewerb müssen sich nicht ausschließen. Zudem: Habe ich nicht in meinem Beitrag kritisiert, das die Möglichkeit des wirtschaftlichen Wettbewerbs in der ehemaligen DDR nach der Wende zerstört wurde?
Zitat:da hier eine wirtschaftliche Komplexität und Ressourcenverteilung zentral gesteuert werden soll und das verfehlt ist.
Gerade in einer Diktatur, die zudem noch eine alles lähmende Bürokratie schafft, kann das nicht funktionieren.
Zitat:Die Anlagen und Industriebetriebe waren eben überall im Ostblock mehr oder minder schrottreif.
Das halte ich für ein Gerücht. Ich habe im Raum Potsdam eine moderne Computerfabrik gesehen, die nach der Wende plattgemacht wurde. Man hätte zudem genug Betriebe modernisieren können.
Nebenbei: Werden Apfelbaumplantagen schrottreif? Auch diese hat man plattgemacht.
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Da muss ich Tiger zumindest teilweise unterstützen. Das Problem für die Wirtschaft der ehemaligen DDR, die ja in ihrer Struktur ganz auf den ehemaligen Ostblock ausgerichtet war, war insbesondere auch der von Kohl aus politischen Gründen duchgesetzte Umtauschkurs 1:1.
Warum?
Der Trabi z.B. war durchaus noch im Ostblock zu verkaufen, aber nicht für 10.000,- Westmark, sondern für einen Teil davon - durch den Umtauschkurs ist der DDR schlicht der komplette Absatzmarkt weggebrochen.
Damit waren sie in der DDR erzeugten Waren im Osten nicht mehr absetzbar, und im Westen auch nicht - einige wenige "Nostalgiemarken" wie Rotkäppchen mal ausgenommen, haben wir vielmehr die DDR mit Westwaren überschwemmt ohne zu bedenken, dass das den Ruin der DDR-Produktion bedeutete.
Wir haben gar nicht richtig realisiert - oder verdrängt - dass seinerzeit sogar ein Präsident der Bundesbank aus Protest gegen diese Wechselkurs-Entscheidung zurück getreten ist.
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Zitat:Wir haben gar nicht richtig realisiert - oder verdrängt - dass seinerzeit sogar ein Präsident der Bundesbank aus Protest gegen diese Wechselkurs-Entscheidung zurück getreten ist.
Wobei man aber anfügen könnte, dass die Wechselkurs-Entscheidung vermutlich nicht der einzige Grund war. Es gab wohl noch andere Differenzen zwischen Kohl und Pöhl.
@Topic
Ich weiß nicht mehr genau, wer es geschrieben hat, aber ich möchte behaupten, dass nicht alleine die Jelzin-Zeit für die russischen Probleme in den 90er Jahren verantwortlich war. Die eklatanten Schwächen des Systems waren bereits in den 80er Jahren sichtbar geworden, als sich die UdSSR noch unter der Herrschaft der Politdinosauriere Tschernenko, Andropov u. a. befand und an ihren eigenen Rüstungsausgaben zu ersticken drohte. Der innere Zerfall hat bereits in dieser Zeit begonnen (die Katastrophe von Tschernobyl 1986 soll ja auch auf Konstruktionsmängel und schlechte Ausbildungsstandards sowie "Rekordversuche" im Rahmen eines Planprogramms zurückzuführen sein) und erreichte nur in den 90ern den Höhepunkt. Und: Die Masse der Hilfslieferungen aus dem Westen an Russland erfolgte Anfang der 90er Jahre, als Jelzin erst gerade an die Regierung kam (nach dem Putsch gegen Gorbatschow). Kohl hat ja zu Beginn der 90er Jahre - auch als Gegenleistung nach der Wiedervereinigung - sofort umfangreiche Hilfen angeboten, als die Ernten in Russland denkbar schlecht ausfielen. Insofern: Jelzin hat sicher erheblich dazu beigetragen, Russland in den 90ern zu destabilisieren - und ja, vielleicht wird er im Westen tatsächlich zu hoch gelobt -, aber die ganze Misere in Gang gesetzt haben bereits die altersschwachen Sowjetzaren in den 80er Jahren mit ihren eklatant hohen Militärausgaben.
Die Oligarchen-Debatte werden ich nicht kommentieren, da mich das an die gefährliche "Tätervolk"-Rede von Herrn Hohmann von der Union 2003 erinnert und das ganze meistens von Leuten angegangen wird, die nicht verantwortunsgbewusst damit umzugehen wissen.
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Russland rasselt erneut mit dem Säbel.
Zitat:Russia bomber flights 'permanent'
CHEBARKUL, Russia (Reuters) -- President Vladimir Putin said Russia sent 14 bomber aircraft on patrols far beyond its own territory on Friday, marking the permanent return to a Soviet-era practice.
Putin said the resumption of flights was a response to security threats posed by other military powers.
"We have decided to restore flights by Russian strategic aviation on a permanent basis," Putin told reporters at joint military exercises with China and four Central Asian states in Russia's Ural mountains.
"Today, August 17 at 00:00 hours, 14 strategic bombers took to the air from seven airfields across the country, along with support and refueling aircraft.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2007/WORLD/europe/08/17/russia.airforce.reut/index.html">http://www.cnn.com/2007/WORLD/europe/08 ... index.html</a><!-- m -->
So langsam geht einem dieses Verhalten wirklich auf die Nerven. Wie ein spätpubertärer Junge, der sein Spielzeug wieder haben will und der Rabbatz macht, sobald Mum und Dad ihm nicht genügend Aufmerksamkeit geben.
Schneemann.
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Schneemann schrieb:Russland rasselt erneut mit dem Säbel.
Zitat:Russia bomber flights 'permanent'
CHEBARKUL, Russia (Reuters) -- President Vladimir Putin said Russia sent 14 bomber aircraft on patrols far beyond its own territory on Friday, marking the permanent return to a Soviet-era practice.
Putin said the resumption of flights was a response to security threats posed by other military powers.
"We have decided to restore flights by Russian strategic aviation on a permanent basis," Putin told reporters at joint military exercises with China and four Central Asian states in Russia's Ural mountains.
"Today, August 17 at 00:00 hours, 14 strategic bombers took to the air from seven airfields across the country, along with support and refueling aircraft.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2007/WORLD/europe/08/17/russia.airforce.reut/index.html">http://www.cnn.com/2007/WORLD/europe/08 ... index.html</a><!-- m -->
So langsam geht einem dieses Verhalten wirklich auf die Nerven. Wie ein spätpubertärer Junge, der sein Spielzeug wieder haben will und der Rabbatz macht, sobald Mum und Dad ihm nicht genügend Aufmerksamkeit geben.
Schneemann.
abwarten und Tee trinken. In Russland sind bald sehr bedeutende Wahlen. Da kommt "ein Barmit starken Klauen" zimmlich gut an. Und es ist nicht so als bo die Russen Europäern und dem Westen alle Tore zumachen. Man erzähltz zwar viel von Freundschaft mit den Chinesen und Indern als Gegengewicht zu NATO aber Kern-GUS(russland, kazakhstan,weissrussland und ukraine) gleicht ihre Gesetze immer mehr an EU-Vorbilder an.
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Zitat:So langsam geht einem dieses Verhalten wirklich auf die Nerven. Wie ein spätpubertärer Junge, der sein Spielzeug wieder haben will und der Rabbatz macht, sobald Mum und Dad ihm nicht genügend Aufmerksamkeit geben.
Nun, es ist wirklich amüsant wie manche Leute solche Meldungen aufnehmen. Welches Säbelraseln? Bis Ende 1992 waren solche Übungsflüge der russischen Luftwaffe Routine, bis man jegliche finanzielle Mittel erbarmungslos kürzte und streichte. Erst heute - nach gut 15 Jahren - hat man wieder die Ressourcen zur Verfügung, um solche Übungsflüge zu organisieren und durchzuführen. Mit anderen Worten: Die Zeiten sind nunmal vorüber, in denen Flugzeuge wegen mangelnder Finanzen am Boden bleiben mussten.
Zitat:In Russland sind bald sehr bedeutende Wahlen.
Das Putin nicht wiedergewählt werden darf/wird, ist dir bekannt?
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Zitat:Das Putin nicht wiedergewählt werden darf/wird, ist dir bekannt?
Und was soll dies an meiner Aussage inhaltlich ändern?
Oder machst du gesammte russische Politik nur an einem President Putin fest?
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hoj schrieb:... Man erzählt zwar viel von Freundschaft mit den Chinesen und Indern als Gegengewicht zu NATO aber Kern-GUS(russland, kazakhstan,weissrussland und ukraine) gleicht ihre Gesetze immer mehr an EU-Vorbilder an. Gesetze sind nur eines - die Türkei hat das deutsche Strafgesetz, China das deutsche "Bürgerliche Gesetzbuch" in großen Teilen abgeschrieben,
und dennoch gab (gibt?) es Folter in türkischen Polizeistuben,
Vielweiberei (Bigamie) in Ostanatolien oder entschädigungslose Vertreibungen der Bevölkerung (China).
Es kommt auch auf die Akzeptanz der Gesetze und die innere Einstellung an, und da habe ich so meine Zweifel:
Russland wird durch einen zunehmenden Nationalismus auch und gerade bei der Jugend geprägt, der sich auch gegen ethnische Minderheiten innerhalb Russlands richtet;
Weissrußland ist doch der reaktionärste aller sowjetischen Nachfolgestaaten auf europäischen Boden, mit einem Diktator, der dem großen Turkmenbachi oder Kim aus Korea kaum nachsteht - oder?
Ukraine und Russland haben ziemliche Probleme miteinander (und die Ukraine mit ihrer russischen Minderheit), an denen die Ukraine ggf. sogar zerbrechen könnte;
und auch in Kasachstan ist ein "Exodus" der dort angesiedelten Russen zu beobachten, die sich auch der "kasachischen Nationalisierung" entziehen -
oder täusche ich mich?
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Zitat:Gesetze sind nur eines - die Türkei hat das deutsche Strafgesetz, China das deutsche "Bürgerliche Gesetzbuch" in großen Teilen abgeschrieben,
und dennoch gab (gibt?) es Folter in türkischen Polizeistuben,
Vielweiberei (Bigamie) in Ostanatolien oder entschädigungslose Vertreibungen der Bevölkerung (China).
Ist auch wahr aber du darfs nicht vergessen dass jedes Land anderes damit umgeht. Die Russen versuchen meistens ihre Gesetze auch durchzusetzen und nicht nur die durch Zusatzanweisungen ausser Kraft zu setzen.
Zitat:Russland wird durch einen zunehmenden Nationalismus auch und gerade bei der Jugend geprägt, der sich auch gegen ethnische Minderheiten innerhalb Russlands richtet;
Nun, das ist wahr. Aber es ist auch nicht unbedingt eine Richtlinie, die von der Regierung ausgeht. Und außerdem haben unsere und amerikansiche Nazis dennen sehr viel Hilfe dabei geleistet. Wobei Nationalismus in den russischen Minderheiten ist auch nicht gerade klein und harmlos.
Zitat:Weissrußland ist doch der reaktionärste aller sowjetischen Nachfolgestaaten auf europäischen Boden, mit einem Diktator, der dem großen Turkmenbachi oder Kim aus Korea kaum nachsteht - oder?
Eigentlich kannst du Weissrussland überhaupt nicht mit Kim und Turkmenbashi vergleichen. Schon die Macht und deren Ausübung ist ganz anderes.
Zitat:Ukraine und Russland haben ziemliche Probleme miteinander (und die Ukraine mit ihrer russischen Minderheit), an denen die Ukraine ggf. sogar zerbrechen könnte;
Unwahrscheinlich.. Es ist viel Zeit seit der Orangenrevolution vergangen.
Mehr wird es so sein dass Ukraine mit der Zeit ein federales und parlamentarisches Land werden wird.
Zitat:auch in Kasachstan ist ein "Exodus" der dort angesiedelten Russen zu beobachten, die sich auch der "kasachischen Nationalisierung" entziehen -
Momentan hat es sich ausgeglichen. Es sind auch vielle Russen, die jetzt nach Kazakhstan zurück kommen. (und nicht nur die) Schon wegen der Sozial-, Gesundheits- und Arbeitsleistungen wegen.
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Zitat:Und was soll dies an meiner Aussage inhaltlich ändern?
Was ist denn bitte so begeisternt an der Wiederaufnahme der traditionellen Übungseinsätzen? Putin/seine Partei hat ohnehin schon einen guten Ruf im Lande - das auch ohne irgendwelche Fliegereinsätze. Diese Aktion hat eine ganz andere Richtung. Sie ist nämlich vielmehr ein Signal an den Westen, "wir sind wieder da" -, und somit ein Faktor der Außenpolitik. Die gesammte Bevölkerung begeistert man mit etwas anderem - Sotschi ist ein gutes Beispiel dafür. Der Nachfolger wird sowieso ein Vertrauter des Amtsinhabers sein. Und die Wähler werden dem von Putin Auserwählten ihre Stimme geben. Für die Russen gibt es wenige Gründe, dem Rat ihres Präsidenten nicht zu folgen.
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Da hast es schon selber gut gemerkt; Die russische Politiklandschaft besizt jetzt mehr als nur schillernde Glückritter-Figuren, die ihre Parteien auf eigenes Gutdenken gegründet und erschaffen haben. Oligarchentum ist jetzt in der Politik nicht so ausgeprägt wie früher. Heutiges Russland hat jetzt mehr Parteien(Machtblöcke), die ihre Kandidaten nach eigenen politischen Grundsätzen und Wünschen formen. Und das ist ein sehr starkes Annähern an die westlichtypische Machtverteilung.
Zitat:Was ist denn bitte so begeisternt an der Wiederaufnahme der traditionellen Übungseinsätzen?
Du muss auch verstehen dass sehr vielle Menschen in Russland immernoch von der sovietischer und vor sovietischer Große und Macht träumen. Man sieht solche Aktionen jetzt als eine Art Wiedergutmachung für die Schmachzeiten als mächtige bomberflotte der Russen wegen der Geld- not Versorgungsnot auf dem Boden bleiben musste. (nicht vergessen wie reicht die Russen an Ressoursen sind)
Zitat:Putin/seine Partei hat ohnehin schon einen guten Ruf im Lande - das auch ohne irgendwelche Fliegereinsätze.
Jaein. Momentan gibt es viel Ärger im Süden Russlands. Russland hat Urbanisierungs-, demografische und innere Migrations-problemme. Vielle Reformen sind zwar angekurbelt aber sie sind nicht sichtbar vorangeschritten.
Zitat:Diese Aktion hat eine ganz andere Richtung. Sie ist nämlich vielmehr ein Signal an den Westen, "wir sind wieder da" -, und somit ein Faktor der Außenpolitik.
Du muss es von mehreren Seiten sehen:
einerseitz ist es ein Teil des Signals nach Westen andererseitz ist es auch ein Zeichen nach innen; schaut wir haben versprochen dass wir unsere Armee reformieren und wieder ins Schuss bringen werden, wir tuen was wir versprochen haben!.
An sich sind diese Flüge überhaupt wurscht.
Die Soviets haben diese Bomber-Flüge früher für eigene Deepblue-Flotte und für stink-normale Seeraumüberwachung benuzt. Das machen auch die Chinesen und vielle andere Länder. Nur halt benutzen die andere Flügzeuge. (nicht dass wir uns zu Tode bei einem chinesischem See- und Luftraumüberwachungsflugzeug erschrecken.. Und die waren bestimmt öfter "dabei" als die Russen als USA rund um den Guam ihre Navy-übungen abgehalten hat.(und die wurden damals bestimmt auch von NATO-Flugzeugen begleitet)  )
Falls du dich jetzt fragst wieso man dann bei uns NATO-Jäger für Begleitung alle russische Bomber benuzt, dann musst du nicht ausser Acht lassen dass die Russen zwar zu den internationalen See-und Luftraumüberwachung zurückgekehrt sind, aber die sind immernoch pleite dies mit geeigneten ziviellen und speziel dafür entwickelten Flugzeugen zutun. Und schliesslich sind es halt strategischen Bomber und die darf man nimmals schon wegen deren Bomberpottenzial ausser Acht lassen.
:twisted:
Und ausserdem vergessen wir nicht die weltberümten "Starwars-programme" oder Moonlanding, die man in USA für eigene Wahl- und Prestigezwecke benuzt hat.
:wink:
Zitat:Die gesammte Bevölkerung begeistert man mit etwas anderem - Sotschi ist ein gutes Beispiel dafür.
Hat nur sehr kurzfristig funktioniert. Sobald rauskamm wieviel Geld man dafür braucht sind Otto-Russen sehr sauer geworden. Nicht vergessen dass Russland schon mal schlechte Olympische Spiele hatte. Und die Russen sehen diese Spiele nicht als sehr prestigegewinend.
Zitat:Der Nachfolger wird sowieso ein Vertrauter des Amtsinhabers sein. Und die Wähler werden dem von Putin Auserwählten ihre Stimme geben.
Nun.. die Wählerstimme zählt. Und darauf kommt esan. Heutige Machthaber können sich keine Eskapaden ala Jeltzin mehr erlauben. Die Otto-Russen wissen dass die Macht heute in Russland sehr zentralistisch ist und deswegen werden die versuchen sich mehr aus der Zentralregierung rauszuholen. Die Machtinhaber wissen auch dass man sich eine Protestwahl zum Gunsten solcher Menschen wie Shirinovskij oder gar neo-liberalen Parteiblöcke nicht leisten kann, denn dann ist Russlands Entwicklng unvorhersehbar. Deswegen wird so kräftig auf die "Wir tuen was" Trommeln gehauen.
Zitat:Für die Russen gibt es wenige Gründe, dem Rat ihres Präsidenten nicht zu folgen.
Sorry aber welchen Rat meinst du?
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