Russland
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Zitat:Ukrainekrise: Was kostet Wladimir Putin die Annexion der Krim?

Aktualisiert am 20. März 2015, 20:43 Uhr Sonne, mildes Klima, guter Wein: Die Krim war in der Vergangenheit Ziel zahlreicher Touristen. Und das war auch bitter nötig, denn von den über zwei Millionen Bewohnern der Schwarzmeerhalbinsel leben die meisten von Landwirtschaft und Tourismus. Zumindest bislang. Seitdem Russland die Krim vor einem Jahr annektiert hat, sind deutlich weniger Besucher auf der Halbinsel zu verzeichnen. Was sich auch in der Lohntüte der Einheimischen bemerkbar macht.

Laut dem Statistischen Amt der Ukraine lag das monatliche Durchschnittseinkommen auf der Krim mit etwas über 240 Euro deutlich unter dem nationalen ukrainischen Mittelwert von 275 Euro im Jahr 2012. In Russland beträgt das Durchschnittseinkommen nach der Abwertung des Rubels umgerechnet zwischen 600 und 700 Euro.
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Eine Billion Rubel, umgerechnet etwa 22 Milliarden Euro, will Putin bis 2020 in den Aufbau der Krim stecken. Eine laut Schulze viel zu niedrig angesetzte Summe. "Das sind vier Milliarden pro Jahr. Das ist lächerlich." Der Krim wieder auf die Beine zu helfen, werde wesentlich mehr kosten. Schulze verweist auf die exorbitanten Kosten, die etwa Griechenland in den letzten Jahren angehäuft hat.

Eine Billion Rubel, umgerechnet etwa 22 Milliarden Euro, will Putin bis 2020 in den Aufbau der Krim stecken. Eine laut Schulze viel zu niedrig angesetzte Summe. "Das sind vier Milliarden pro Jahr. Das ist lächerlich." Der Krim wieder auf die Beine zu helfen, werde wesentlich mehr kosten. Schulze verweist auf die exorbitanten Kosten, die etwa Griechenland in den letzten Jahren angehäuft hat.

Ob der von Regierungschef Dmitri Medwedjew angekündigte Bau einer Brücke über die Straße von Kertsch – der Meerenge, die das Schwarze mit dem Asowschen Meer verbindet – tatsächlich realisiert wird, ist unklar. Damit würde der russische Staatshaushalt um weitere hunderte Millionen Euro belastet. Genau beziffern lassen sich die Kosten angesichts der grassierenden Korruption kaum...

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da gab's doch schon im Weltkrieg eine Brücke, die von den Deutschen gebaut worden war.
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Ein recht besorgniserregende Tendenz bezüglich des Rechtsnationalismus bzw. -extremismus in Russland, aber eine, die man schon länger beobachten konnte, und zwar anhand zweier Faktoren:

1.) Seit dem verstärkt nationalitischen Kurs Putins, hat Russland ein Problem (das der Kremlchef auch schon übrigens selbst eingeräumt hatte) mit dem Anwachsen von rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen und homophoben Gruppierungen. Und die Behörden tun sich zudem bei der Verfolgung der Straftaten in diesem Bereich "sehr schwer".

2.) In der aktuellen Ukraine-Krise war immer wieder zu beobachten, wie in westeuropäischen Ländern - auch bei uns - sich Demonstrationen antiamerikanisch und zugleich prorussisch gaben, indessen sich jedoch offen rassistischer, nationalistischer und teils antisemitischer Verschwörungsfloskeln bedienten.

D. h. hier scheint sich ein Kreis zu schließen, wobei die untere Meldung die Befürchtungen nur verstärken dürfte. Oder anders: Die Geister, die man rief...
Zitat:St. Petersburg

Russland heißt Europas Rechtsextreme willkommen

Während Russland faschistische Tendenzen in der Ukraine kritisiert, werden rechte Parteien aus ganz Europa eingeladen. [...] Auf Einladung der Wladimir Putin nahestehenden Vaterlandspartei haben sich Vertreter mehrerer europäischer rechtsextremer Parteien in St. Petersburg getroffen. Die rund 150 Mitglieder von Organisationen wie der griechischen Partei Goldene Morgenröte, der britischen National Party und der deutschen NPD (Udo Voigt) berieten in der russischen Stadt unter anderem darüber, wie "traditionelle Werte" wie Familie und Christentum gefördert werden können. [...]

Obwohl Russlands Präsident Wladimir Putin einerseits "faschistische" Tendenzen in der Ukraine kritisiert, wird ihm gleichzeitig eine Nähe zu nationalistischen Kräften im eigenen Land nachgesagt. Rechtsextreme Gruppen aus anderen europäischen Ländern sympathisieren in der Ukraine-Krise offen mit dem russischen Regierungschef. Sie sehen es als legitim an, dass Putins Regierung in der Ostukraine die Interessen der prorussischen Separatisten verteidigt. [...] Nicht anwesend bei dem Treffen waren Vertreter des französischen Front National (FN), die am Sonntag bei den Regionalwahlen auf einen Erfolg hofften. FN-Chefin Marine Le Pen kritisierte am Samstag im russischen Fernsehen allerdings erneut die europäischen Sanktionen gegen Russland und die antirussische "Propaganda" in der Ukraine-Krise. Die Sanktionen geschähen nur "auf Befehl der USA", sagte sie.

Rund 40 Demonstranten protestierten gegen das Treffen, acht von ihnen wurden von der Polizei festgenommen. Sie kritisierten, dass just vor den Feiern zum 70. Jahrestag des Sieges gegen Nazideutschland Neonazis in die Heimatstadt Putins eingeladen worden seien.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-03/russland-rechtsparteien-npd-udo-voigt">http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... -udo-voigt</a><!-- m -->

Schneemann.
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Ich hatte ja schon vor einiger Zeit geschrieben, dass Putin in Wahrheit primär unter Druck von Rechts steht und dass die wahre Opposition in Russland rechts von Putin steht und das Gegenteil von Demokratie und Menschenrechten als Ziel hat.

Selbst Putins Partei wird immer mehr und mehr von der sogenannten Neo-Eurasianischen Bewegung durchdrungen, die einen dialektischen Widerstreit zwischen den sogenannten Atlantikern (NATO) und den Eurasiern (unter der Führung Russlands) als Grundlage der Außen- und Geopolitik sieht.

Zudem gibt es in Russland eine erstaunliche Anzahl von Regierungsnahen rechtsextremen Think Tanks. Dabei weisen die Vertreter dieser rechtsextremen Kreise eine gewisse Doppelgesichtigkeit auf, weil sie zugleich Putin unterstützen aber trotzdem zeitgleich auch gegen ihn opponieren. So haben diverse rechte Vordenker in Russland die Petition Putin muss gehen unterzeichnet erklärten aber zeitgleich dass Putin unterstützt werden müsse.

Diese Doppelgesichtigkeit des sowohl als auch macht diese Kreise meiner Ansicht nach noch gefährlicher. Hier für einen Einstieg noch ein Artikel dazu:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bpb.de/internationales/europa/russland/159429/analyse-neue-rechtsextreme-intellektuellenzirkel">http://www.bpb.de/internationales/europ ... llenzirkel</a><!-- m -->

Für das Verständnis der sozialkulturellen Entwicklungen in Russland zur Zeit empfehle ich insbesondere:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.amazon.de/sakrale-eurasische-Imperium-Aleksandr-Dugin/dp/3898218139/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1426281824&sr=8-5&keywords=alexander+dugin">http://www.amazon.de/sakrale-eurasische ... nder+dugin</a><!-- m -->
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Quintus Fabius schrieb:Zudem gibt es in Russland eine erstaunliche Anzahl von Regierungsnahen rechtsextremen Think Tanks. Dabei weisen die Vertreter dieser rechtsextremen Kreise eine gewisse Doppelgesichtigkeit auf, weil sie zugleich Putin unterstützen aber trotzdem zeitgleich auch gegen ihn opponieren. So haben diverse rechte Vordenker in Russland die Petition Putin muss gehen unterzeichnet erklärten aber zeitgleich dass Putin unterstützt werden müsse.
Diese Mechanismen sind völlig normal. Deine/meine Meinung ist eine Rasierklinge, links und Rechts ist das Spektrum offen. Es ist aber albern anzunehmen, dass rechts von Putin noch so viel Platz wäre, denn er füllt ja schon mit seiner Propaganda diesen rechts-nationalen Begierden-Topf. Er ist beliebt beim Volk, weil er dem Volk sagt wie gut es doch eben sei und wie toll die Nation ist. Wir kennen alle die Verführer, aber leider ist ein unglaublich hoher Bevölkerungsanteil anfällig für diese Schleimereien.

Ich seh überhaupt keine Basis dass Putin sich gegen Links und gegenüber dem Westen wieder öffnen sollte, er hat ja Erfolg mit seiner Politik. Wenn nötig richtet er sich etwas nach Rechts, wenn es dort etwas zu verlieren gibt ... er ist in einer komfortablen Lage was seine Position betrifft. Von den Rechten hat er nichts zu befürchten, das ist seine Politik mit allen Folgen die wir jetzt haben. Auch hier seh ich wieder dieses ständige Entschuldigungen und Verständnisaufbringen, dass die Machthaber nur die Getriebenen seien. Nein sind sie nicht, sie sind mit einem Schema erfolgreich geworden und für das tragen nur sie die Verantwortung.

Der Bush wurde vielleicht auch von den Tea-Party Clowns getrieben, hat das jemand jemals entschuldigt? Wieso er zu seiner Politik gekommen ist, interessiert doch nicht, er hat die verdammte Pflicht es möglichst gut zu machen und hat leider von A-Z versagt. Die Gründe sind mir so was von egal, es zählt das was unter dem Strich rauskommt. Das ist weder Putin noch bei Bush befriedigend.
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der russische Staat wird zentralisiert - politisch und wirtschaftlich:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/wladimir-putins-maenner-am-kreml-in-russland-13498002.html">http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 98002.html</a><!-- m -->
Zitat: Wem gehört Russland?

Wladimir Putin hat die Macht der Oligarchen gebrochen. Geschäfte machen darf nur noch, wer nach seiner Pfeife tanzt.

28.03.2015, von Markus Wehner ...
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/russland-abschwung-101.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/rus ... g-101.html</a><!-- m -->
Zitat:Wirtschaftseinbruch zu Jahresbeginn
Russland steuert auf Rezession zu

Stand: 15.05.2015 19:42 Uhr
Präsident Putin hält die größten Wirtschaftsprobleme Russlands bereits für überwunden. Der Rubel gewann seit Jahresbeginn massiv an Wert. Doch nun teilte das Statistikamt mit: Die Konjunktur brach zwischen Januar und März ein.
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Zitat:Russland

Putin erlässt Gesetz über "unerwünschte" Organisationen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat das umstrittene Gesetz über "unerwünschte" ausländische Organisationen in Kraft gesetzt, das ein schärferes Vorgehen gegen ausländische Nichtregierungsorganisationen ermöglicht. Dies teilte der Kreml mit. Organisationen, die nach Ansicht der Behörden eine Bedrohung für die Verfassung oder die Sicherheit des Staates darstellten, könnten damit für "unerwünscht" erklärt werden, hieß es in einer Erklärung der Präsidentschaft. Das Gesetz war zuvor vom Parlament verabschiedet worden.

Dem Gesetz zufolge können gegen diese Organisationen Strafmaßnahmen wie das Einfrieren von Guthaben oder ein Verbot verhängt werden. Außerdem drohen Mitarbeitern der entsprechenden Organisationen bis zu sechs Jahre Haft oder ein Verbot, nach Russland einzureisen. [...] Sie seien eine Bedrohung für die "Werte des russischen Staates" und könnten Umstürze wie in ehemaligen Sowjetrepubliken in den vergangenen Jahren anzetteln. [...]

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erklärte, das Gesetz richte sich in Wahrheit gegen russische Aktivisten und Organisationen, denen damit ihre internationalen Partner entzogen würden. Das Gesetz fördere "Xenophobie und Nationalismus". Die internationale Gemeinschaft müsse den Text verurteilen.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte Putin aufgefordert, sein Veto gegen das Gesetz einzulegen. Kritiker argumentieren, die vagen Formulierungen des Gesetzes könnten dazu führen, dass auch gegen in Russland ansässige ausländische Unternehmen vorgegangen werde.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/russland-putin-erlaesst-gesetz-ueber-unerwuenschte-organisationen-1.2492380">http://www.sueddeutsche.de/politik/russ ... -1.2492380</a><!-- m -->

Sagen wir so: Dieses Vorgehen ist in gewisser Weise eine Retourkutsche Moskaus auf die Umwälzungen der letzten Jahre, namentlich natürlich die Ukraine, aber auch z. B. Georgien (s. Rosenrevolution) oder Kirgisien (s. Tulpenrevolution). In allen drei Fällen hat die russische Seite westliche NGOs hinter den Veränderungen vermutet.

Dieser Vorwurf ist sicher nicht ganz von der Hand zu weisen - gibt auch genügend Berichte über die Aktivitäten der NGOs im Osten, etwa in Scholl-Latours Buch Russland im Zangengriff -, allerdings ist es dennoch sehr fraglich, ob denn NGOs alleine und quasi somit ohne Unterstützung aus der lokalen Bevölkerung heraus einen Umsturz überhaupt realisieren könnten - denn ohne eine revolutionäre Basis, ohne eine große Protestbereitschaft innerhalb eines Landes wird auch eine ausländische Organisation schlicht keinen Umsturz erreichen können. Insofern bietet das Gesetz auch die Chance, jegliche Art der Opposition bei Bedarf auszuschalten und zu diskreditieren. Sozusagen wird möglicherweise jeder begründete Protest eines Volkes gegen ein Regime X, wenn denn Moskauer Interessen berührt werden, abgestempelt zu einer "NGO-Veranstaltung", die man dann mit diesem neuen Gesetz zerschlagen kann.

Schneemann.
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wenn man sich überlegt, was seit der Auflösung des "Warschauer Paktes" und dem Ende der Sowjetunion passiert ist - dann darf man sich doch nicht wundern, wenn national gesinnte, stolze Russen darin ein einziges Desaster sehen.
Und Putin gibt der russischen Seele wieder den (stark strapazierten) Stolz zurück. Dazu gehören
- die militärische Aufrüstung genauso wie
- Olympia in Sotschi,
- die Fußball-WM oder
- die Hegemoniebemühung in den benachbarten Staaten.
Er hat also eine durchaus verständliche Anerkennung und Rückhalt für seine Politik der Stärke, die auf die Wiedererlangung der "Augenhöhe mit den USA" abzielt.

Das Gesetz über "unerwünschte Organisationen" zeigt aber auch zumindest Unsicherheit - es ist ein Zeichen von Schwäche.
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Zitat:wenn man sich überlegt, was seit der Auflösung des "Warschauer Paktes" und dem Ende der Sowjetunion passiert ist - dann darf man sich doch nicht wundern, wenn national gesinnte, stolze Russen darin ein einziges Desaster sehen.
Das ist sicherlich auch einer der Hauptgründe, weswegen auch Putins aktuelle (bzw. eigentlich schon seit fast zehn Jahren bestehende) nationale Politik bei vielen Russen gut ankommt. Der Zusammenbruch des Ostblocks und der UdSSR war eine Katastrophe für viele im Lande. Genau genommen war diese gesellschaftliche und wirtschaftliche Erosion des Systems nicht mehr abzuwenden, aber in vielen Fällen sieht man nicht speziell diese Fehler des alten sowjetischen Systems, sondern verortet die Ursachen für den Kollaps in "Verrätern" (z. B. auch Gorbatschow, der bei uns im Lande zwar immer noch ein Star ist, in Russland selbst dagegen wenig populär ist, ja als "Totengräber" der UdSSR gilt) und einer "beschämenden Kamarilla" um den ständig benebelten Jelzin. Scham und Schmach wechselten sich hier in der Volksseele ab, dazu kam, dass Russland in den 1990ern beinahe im mafiösen und alkoholischen Chaos versank und international auf den Rang eines "netten Tanzbären" sich zurückgestutzt sah, dem sein früherer osteuropäischer Cordon Sanitaire aus eigener arroganter Despotie heraus abhanden gekommen war. Und Putin, als neuer starker Mann, macht diese Schmach (anscheinend zumindest) wieder rückgängig...
Zitat:Und Putin gibt der russischen Seele wieder den (stark strapazierten) Stolz zurück. Dazu gehören
- die militärische Aufrüstung genauso wie
- Olympia in Sotschi,
- die Fußball-WM oder
- die Hegemoniebemühung in den benachbarten Staaten.
Genau genommen - ja. Nur ist das Problem, dass Putin beinahe den gleichen Fehler begeht wie frühere russische Herrscher (der einzige Unterschied zu diesen ist, dass er bedingt durch Rohstoffeinnahmen bessere finanzielle Optionen hat): Man prügelt das Land nach vorne bzw. in eine vordergründige Einigkeit hinein, aber nicht durch eigene Innovation oder eine gesellschaftlich-psychologische Modernisierung, sondern durch das Ausgeben von Geld aus Rohstoffverkäufen zur Finanzierung von Prestigeprojekten, durch überzeichneten Nationalismus und durch das Hochstilisieren eines äußeren Dämons - je nach Bedarf die NATO, "Faschisten" oder militante Muslime am Südrand des Riesenlandes.
Zitat:Er hat also eine durchaus verständliche Anerkennung und Rückhalt für seine Politik der Stärke, die auf die Wiedererlangung der "Augenhöhe mit den USA" abzielt.

Er versucht es zumindest. Gelingen wird es ihm indessen aber wohl nicht (vom Atomwaffenarsenal einmal abgesehen). Allerdings wird er diesen Kurs innenpolitisch noch lange betreiben können, solange aus den USA indirekte Seitenhiebe und Kränkungen (im russischen Empfinden) zu hören sind, etwa wenn Obama Russland öffentlich "als einen Staat bezeichnet, den man nur noch als Regionalmacht ansehen könne" - so geschehen übrigens 2014. Jeder russische Patriot oder Nationalist würde sich danach sofort strammstehend hinter Putin einreihen...
Zitat:Das Gesetz über "unerwünschte Organisationen" zeigt aber auch zumindest Unsicherheit - es ist ein Zeichen von Schwäche.

Sehe ich auch so. Vor allem: Ich müsste nichts verbieten, wenn ich nicht Angst vor etwas hätte bzw. nicht annehmen würde, dass von diesem Faktor eine Bedrohung ausgehen würde. Der Sachverhalt, dass man hier so hysterisch reagiert, zeigt, dass man eben ahnt, dass in den eigenen Reihen eben vieles nicht stimmt (im demokratischen Sinne) bzw. dass die Menschen deswegen genau anfällig für NGO-Aktivitäten sind.

Schneemann.
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Die Krise um die Ukraine schwächt die russische Wirtschaft. Ich nehme an, das hier <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/wirtschaft/article141857917/Ploetzlich-fuehlt-sich-Russland-wieder-ganz-stark.html">http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... stark.html</a><!-- m --> ist eine Seifenblase:
Zitat:10:03
Plötzlich fühlt sich Russland wieder ganz stark
Abschwung? Welcher Abschwung? Moskaus Elite gibt sich zuversichtlich, als seien Sanktionen und Rubelcrash schon Geschichte. Und tatsächlich gibt es Anzeichen für eine überraschend schnelle Wende.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/finanzen/devisen-rohstoffe/russische-notenbank-bekaempft-krise-mit-zinssenkung-13648975.html">http://www.faz.net/aktuell/finanzen/dev ... 48975.html</a><!-- m -->
Zitat: Russische Notenbank bekämpft Krise mit Zinssenkung

Die russische Notenbank hat den Leitzins um vollen Prozentpunkt auf 11,5 Prozent gesenkt, nachdem das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 2,2 Prozent geschrumpft ist. * Minister kritisiert Zinsschritt als nicht aggressiv genug

15.06.2015 ....
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/jukos-109.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/jukos-109.html</a><!-- m -->
Zitat:Putin erkennt Schiedsgerichtsurteil nicht an
Keine Entschädigung für Jukos-Aktionäre

Stand: 20.06.2015 05:01 Uhr Im Streit über die Zerschlagung des Ölkonzerns Jukos hat Kremlchef Putin eine Milliardenentschädigung früherer Eigner abgelehnt. Moskau erkenne das Urteil des Ständigen Schiedsgerichtshof nicht an und werde juristisch dagegen vorgehen, sagte er.

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Die am Donnerstag bekannt gewordenen Kontensperrungen in Belgien und Frankreich gehen auf ein Urteil des internationalen Schiedsgerichts im niederländischen Den Haag vom Juli 2014 zurück. Das Gericht verurteilte Russland dazu, ehemaligen Jukos-Aktionären Entschädigungen von insgesamt 50 Milliarden Dollar (rund 44 Milliarden Euro) zu zahlen.

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man kann durchaus unterschiedlicher Meinung über diese "Schiedsgerichte" *) sein. In rechtsstaatlichen Regionen braucht's die nicht, in anderen helfen sie nichts, wenn die Ergebnisse nicht anerkannt werden.
Zitat:*) Der Ständige Schiedsgerichtshof in Den Haag soll die friedliche Beilegung internationaler Streitfälle erleichtern. Er wurde auf der ersten Haager Friedenskonferenz 1899 ins Leben gerufen. 115 Staaten sind ihm mittlerweile beigetreten. Die Einrichtung ist kein Gericht im traditionellen Sinn, sondern bietet den Rahmen, Streitigkeiten durch Schiedsverfahren zu lösen. Beim Verwaltungsrat wird eine Schiedsrichterliste geführt, aus der von Fall zu Fall ein Schiedsgericht - in der Regel drei Richter - gebildet werden kann. Die Streitparteien müssen sich dabei jeweils auf das Verfahren einigen.
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Zitat:Die Angst vor einer Zukunft ohne Putin

Wladimir Putin regiert Russland unangefochten wie selten zuvor. Selbst Kritiker des Präsidenten haben inzwischen Angst, nach ihm könne etwas viel Schlimmeres kommen. von Michał Kokot, Moskau
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-06/russland-alexander-lebedew-zukunft-ohne-putin-angst-stalinisierung">http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... inisierung</a><!-- m -->
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Danke für den interessanten Artikel aus dem ich gleich mal zitieren möchte:
Zitat:"In Kriegszeiten ist es für die Regierenden viel einfacher, die Demokratie einzudämmen. Die Bevölkerung befürwortet das, weil sie glaubt, sich mit dem Staat solidarisieren zu müssen. Die staatliche Propaganda unterstützt dieses Gefühl", sagt Gudkow. Laut einer aktuellen Umfrage befürworten derzeit 80 Prozent der Russen eine Zensur der Medien im Land, weil es dem Staat diene.
Das muss man sich mal vorstellen, wie verblendet/getäuscht, dem nationalen Wahn (wie schon so viele) das russische Volk mittlerweile verfallen ist.

Zitat:Auch der Chefredakteur des unabhängiges Radiosenders Echo Moskau, Alexej Wenediktow, warnt vor einer Zukunft ohne Putin. Wenediktow sagt, er sei sicher, "dass in Putins Umfeld eine blutrünstige Kreatur nur darauf wartet, seinen Platz einzunehmen. Dann werden wir es mit einer echten Stalinisierung zu tun bekommen."
Das ist doch ein Widerspruch in sich. Wenn sich alle nur noch so verhalten wie es der Staat/Einparteienmacht es möchte, dann tritt der "Stalin" nicht an die Oberfläche, weil dazu kein Anlass besteht. Es ist doch so, dass sie sich bereits in dieser widerspruchlosen Epoche befinden, sie checken es nur nicht und vermuten den Feind immer ausserhalb. Die Kritik nach innen ist komplett ausgeschaltet, man agiert nur noch wie eine Horde Schafe. Ich kann den Mann im Artikel nicht verstehen, ausser dass er sich einfach in die ausweglose Situation gefügt hat, seh ich in seiner Argumentation keinen sinnvollen Ansatz.

Das kann man wirklich mittlerweile mit der totalen Verblendung des Deutschen Volkes vor dem zweiten Weltkrieg vergleichen. Die können sich aufgrund ihrer konsumierten Propaganda nicht mehr selbst korrigieren.

Zitat:Seit im vergangenen Jahr die Krim annektiert und der Krieg im Osten der Ukraine begonnen wurde, beobachtet Gudkow in den russischen Staatsmedien ein Ausmaß an Propagandanachrichten, das "beispiellos in der neusten Geschichte Russlands" sei. "So viel Hass gegen den Westen habe ich nicht einmal zu Sowjet-Zeiten in russischen Medien erlebt", sagt Gudkow: "Der Sieg über die Faschisten im Zweiten Weltkrieg wird mit dem Anschluss der Krim gleichgesetzt."
Die Sanktionen wurden von Putin/Medien natürlich ausgeschlachtet um das Volk weiter zu "nationalisieren". Die Russen befinden sich auf einem ganz üblen Weg. Die isolieren sich mit diesem Bockmist in einer völlig idiotischen Weise. Ich kann nicht verstehen, dass man wieder derart dümmlich auf diese nationale Schiene niederster Instinkte reinfällt.
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@phantom
Zitat:Das muss man sich mal vorstellen, wie verblendet/getäuscht, dem nationalen Wahn (wie schon so viele) das russische Volk mittlerweile verfallen ist.
...und warum ist das so? Wie erklärst du dir das?
Kann es vielleicht sein, das dieser "nationale Wahn" ihnen etwas gibt, was sie tröstet?

Zitat:Das ist doch ein Widerspruch in sich. Wenn sich alle nur noch so verhalten wie es der Staat/Einparteienmacht es möchte, dann tritt der "Stalin" nicht an die Oberfläche, weil dazu kein Anlass besteht.
...und was, wenn jemand Karriere machen will?
Im NS-Regime ja auch nicht nur Hitler, sondern auch viele Funktionäre die sich profilieren wollten und deren Namen wir oft genug nicht mehr kennen, etwa unter den Gauleitern. Man denke da etwa an Klagges, der aus Braunschweig einen NS-Mustergau machen wollte, oder - noch übler - Koch und Greiser. Koch etwa herrschte schon über Ostpreußen, und nutzte den Weltkrieg um sich nebenbei ein privates Imperium von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer aufzubauen, was heute wenig bekannt ist, während Greiser seine Ambitionen in übelster Form in Wielkopolski/Posen auslebte.

Zitat:Es ist doch so, dass sie sich bereits in dieser widerspruchlosen Epoche befinden, sie checken es nur nicht und vermuten den Feind immer ausserhalb. Die Kritik nach innen ist komplett ausgeschaltet, man agiert nur noch wie eine Horde Schafe.
Die Kritik nach innen ist da, wird aber übertönt.

Zitat:Ich kann den Mann im Artikel nicht verstehen, ausser dass er sich einfach in die ausweglose Situation gefügt hat, seh ich in seiner Argumentation keinen sinnvollen Ansatz.
Er hat Angst davor, das ein brutalerer Epigone auftaucht. Jemand der so brutal ist wie z.B. Stalin.

Zitat:Die Russen befinden sich auf einem ganz üblen Weg. Die isolieren sich mit diesem Bockmist in einer völlig idiotischen Weise. Ich kann nicht verstehen, dass man wieder derart dümmlich auf diese nationale Schiene niederster Instinkte reinfällt.
Man fühlt sich auf russischer Seite gekränkt und gedemütigt, und sucht da nach etwas das Stärke gibt. Mit dem Kommunismus hat das ja nicht wirklich funktioniert, also nimmt man was anderes.
Zudem wollen die Menschen gerne zu etwas oder jemandem aufschauen.
Das man sich, wenn man gedemütigt wurde auch zurückzieht ist klar. Kannst du bei jedem Schüler der gemobbt wurde sehen.
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