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US-amerikanische MALE-Drohne Mojave zerstört Bodenziele mit einer Kanone, die 3.000 Schuss pro Minute schießt
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 24. April 2024
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...240424.jpg]
Im Bereich der Luftnahunterstützung [CAS oder close air support] wird es schwer sein, mit dem Angriffsflugzeug A-10 Thunderbolt II [oder Warthog] gleichzuziehen, das mit seiner 30-mm-Kanone GAU-8/A Avenger ursprünglich dazu gedacht war, die Panzerkolonnen des Warschauer Pakts während des Kalten Krieges zu stoppen. Aus diesem Grund wurde seine Ausmusterung, die von der US-Luftwaffe immer wieder erwogen wurde, von den US-Parlamentariern immer wieder abgelehnt, bis sie sich schließlich doch dazu durchringen konnten.
Natürlich sind auch andere Kampfflugzeuge in der Lage, CAS-ähnliche Missionen durchzuführen, wenn auch wahrscheinlich nicht so effektiv wie der Warthog. Wie sieht es mit der MALE-Drohne [Medium Altitude Long Endurance] Mojave aus, die im Dezember 2021 vom US-Hersteller General Atomics vorgestellt werden soll?
Die Mojave kann auf kurzen und einfachen Pisten starten und landen, was sie ihren Flügeln mit Latten an der Vorderkante und einer doppelten Schlitzklappe an der Hinterkante sowie einem 450 PS starken Rolls-Royce-Turboprop-Triebwerk zu verdanken hat. Diese Fähigkeit ist für die Royal Navy von Interesse, die das Flugzeug im November letzten Jahres auf dem Flugzeugträger Prince of Wales getestet hat. Eine weitere Stärke des Flugzeugs ist die Nutzlast von 1,6 Tonnen, die es tragen kann. Theoretisch könnte sie mit 16 Hellfire-Luft-Boden-Raketen bewaffnet werden.
Doch diese MALE-Drohne hat gerade eine weitere Saite in ihrem Bogen hinzugefügt. Am 23. April berichtete General Atomics, dass die Mojave auf dem Yuma Proving Ground (Arizona) getestet wurde, indem sie zwei DAP-6 Gun Pods von Dillon Aero unter ihren Flügeln trug, die jeweils 7,62 x 51 mm Munition mit 3.000 Schuss pro Minute abfeuern können.
Nach Angaben des Herstellers hat die Mojave in dieser Konfiguration am 13. April "statische Ziele mit echtem Feuer zerstört und damit die Eignung dieses Systems für das Schlachtfeld bestätigt". Die Maschine absolvierte in zwei Flügen sieben Durchgänge und schoss dabei rund 10.000 Patronen.
"David Alexander, CEO von General Atomics Aeronautical Systems, kommentierte: "Die Live-Demonstration unserer Mojave zeigt, wie vielseitig sie ist und was sie alles kann.
Es bleibt abzuwarten, ob diese Demonstration das Interesse des Pentagons am Mojave wecken wird, da das Flugzeug ursprünglich entwickelt wurde, um möglicherweise den Anforderungen der Spezialeinheiten [USSOCOM] gerecht zu werden. Eine solche Fähigkeit würde es beispielsweise ermöglichen, in städtischen Gebieten oder wenn sich Freund und Feind zu nahe kommen, Luftunterstützung aus nächster Nähe zu leisten und gleichzeitig mögliche "Kollateralschäden" zu begrenzen. Die DAP-6 Gun Pod könnte auch Deckungsfeuer [oder Unterdrückungsfeuer] schießen, da sie über eine hohe Feuerrate verfügt.
Darüber hinaus schlug General Atomics eine weitere mögliche Verwendung der Mojave vor. Aufgrund seiner Fähigkeit, auf kurzen, unpräparierten Pisten zu operieren, und der Last, die er tragen kann, verfügt das Flugzeug über eine "unübertroffene logistische Kapazität", mit der Möglichkeit, 500 kg kritischer Vorräte [...] ohne zusätzliche Bodenunterstützung zu liefern", betonte er.
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Und als Ergänzung zu den vorherigen Postings - Portugal wird anscheinend die Super Tucano beschaffen...
Zitat:Portugal selects Super Tucano light attack aircraft
The Portuguese Minister of National Defence, João Nuno Lacerda Teixeira de Melo, has revealed his country's intention to acquire the Embraer Defense & Security A-29 Super Tucano light attack turboprop aircraft. Nuno Melo made the announcement at the National Defence Commission of the Portuguese Parliament on 25 June. He did not disclose a delivery schedule or aircraft numbers.
The Portuguese Air Force is eying an aircraft with the capability to carry out close air support (CAS) and intelligence, surveillance, and reconnaissance (ISR) missions in theatres of operations with limited infrastructure, as well as advanced pilot training. The acquisition of the aircraft fleet as part of modernisation plan ‘Air Force 5.3' will be funded by approximately EUR206 million (USD220 million), which is included in an EUR851.5 million budget allocated to the Ministry of National Defence and the Portuguese Armed Forces Staff as part of the country's Military Programming Law 2023–2034.
Portugal is seeking between eight and 12 aircraft, the Director of the Engineering and Programs Directorate at the Portuguese Air Force, Brigadier General João Rui Ramos Nogueira, told Janes in November 2023.
https://www.janes.com/osint-insights/def...k-aircraft
Schneemann
SOCOM bekommt ein neues Spielzeug:
USAF bekommt Skyraider II für Spezialeinsätze:
"Dass die US Air Force einmal Landwirtschaftsflugzeuge einführt, hätten vor Jahren wohl die wenigsten gedacht. Doch mit ihrem dunklen Anstrich und einer vollen Waffenlast erinnert bei der OA-1K kaum noch etwas an das eigentliche Sprühflugzeug von Air Tractor."
https://www.flugrevue.de/militaer/neuer-...einsaetze/
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Die T-6A und T-6B der Griechen verfügen beide über eine optionale Bewaffnung, was aufzeigt, dass selbst die T-6A mit einer Bewaffnung beschafft werden könnte.
Von diesen Mustern ausgehend gibt es aber auch die AT-6 Wolverine, welche hiermit mal hier an dieser Stelle einbringen möchte:
https://defense.txtav.com/en/at-6
Zitat:Brought to you by the same company that delivered the U.S. Air Force T-6A and U.S. Navy T-6B, the Beechcraft® AT-6 Wolverine is a multi-mission aircraft system designed to meet a wide variety of warfighter needs and accommodating 95 percent of the aircrew population.
World-class Lockheed Martin A-10C mission computer with CMC Esterline glass cockpit and flight management systems command the AT-6 Wolverine.
The AT-6 provides the most powerful allied-compatible ISR and targeting suite available with an L3 Wescam MX-15D multi-sensor suite, which provides color and IR cameras, laser designator, laser illuminator and laser rangefinder.
The AT-6 Wolverine employs a broad range of weapons that no other light attack aircraft can match. It has demonstrated light attack capabilities and full compatibility with U.S. and NATO Joint Terminal Attack Controller (JTAC) systems.
https://defense.txtav.com/en/counter-insurgency
https://www.usni.org/magazines/proceedin...-community
Zitat:The AT-6 can carry avionics suites that support the use of precision-guided ordnance or sensor equipment to monitor enemies at sea—at a cost of between $1,000 and $2,000 per flight hour.5 The aircraft mounts more than half a dozen hard points capable of carrying Joint Direct Attack Munition (JDAM), Paveway, or traditional “iron” bombs, rocket pods, and cannons for conducting strafing runs for troops in contact or against enemy small boats. In addition, it is well suited to carry smaller Hellfire missiles and 250-pound Small Diameter Bombs, which can destroy a single boat, car, or building without extensive collateral damage.
Such an aircraft would not require as large a support infrastructure as strike fighters. The aircraft could launch from smaller forward landing strips, with support limited to fuel, weapons, and maintenance shops, more akin to a “crop duster” strip—an advantage when insurgent groups have proven their ability to launch mortar and suicide attacks against even heavily defended airfields such as Bagram. A squadron of AT-6s dispersed among multiple smaller airfields would make it much more difficult for insurgents to take out an entire squadron.
Flying from distributed unimproved strips, COIN aircraft also would be able to provide close air support more quickly than traditional strike fighters. Strike fighters are fast, but when seconds count, a turboprop COIN aircraft based 10 miles away could support troops in contact faster than an F/A-18 200 or 300 miles away.
https://www.airforce-technology.com/proj...t/?cf-view
https://www.twz.com/39302/the-air-force-...k-aircraft
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Die Spezifikationen zusammen gefasst - alle Angaben direkt vom Hersteller:
Länge 10.16 m, Höhe 3.25 m, Spannweite 10.4 m, Flügelfläche 16.60 Quadratmeter, Motor 1,600 shp (1,177 kW), Maximum Takeoff Weight (MGTOW) 4,536 kg, Maximum Landing Weight 4,536 kg, Basisgewicht 2,671 kg,
Treibstofftank 544 kg, Treibstoff (mit zwei externem Tank 932 kg, Treibstoff mit vier externen Tank 1,319 kg,
Basic Limits .67 Mach (316 KIAS), Basic Limits w/EO/IR Sensor .67 Mach (316 KIAS), Basic Limits w/ Weapons .67 Mach (316 KIAS), Max. Load 1,864 kg, Max. Landing Load 1,864 kg, Max G w/EO/IR Sensor 6
Max Ferry Range 3195 km (mit externen Tanks), maximale Flugdauer (mit intenem Tank) 4,5 Stunden, mit externen Tanks 7,5 Stunden, Maximalgeschwindigkeit 858 km/h, Dienstgipfelhöhe max 9448,8 m
Die Sensorik ist beeindruckend: WESCAM’s MX-15Di, ATV, SWIR, IR, FLIR, Thermal, zudem RWR usw.
Hardpoints 7, NATO Standard Weapons Stations 6, Usable Weapons Stations when EO/IR Installed 6
Montiert werden können HMP-400, 12,7mm SMG, 20mm MK, MK-81 und MK-82 Bomben, GBU-12 und GBU-58, Paveway II, GBU-49 und GBU-59, Flares, mehrere verschiedene Arten von Raketen - insgesondere APKWS, AGM-114 und 2,75 inch laser-guided
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Und die Wolverine ist mit 20-30 Mio. USD Stückpreis ein echtes Schnäppchen.
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Viel günstiger als die exakt gleichen Aufgaben mit einem sehr viel teureren Flugzeug zu erledigen.
Im weiteren ist das nur der Beschaffungspreis - übrigens inklusive Wartung, Ersatzteile usw. Dann sollte man in diesem Kontext aber noch die Betriebskosten nennen, und die Kosten pro Flugstunde sind halt immens viel niedriger als bei einem Kampfflugzeug. Selbst eine (von der Leistung her nicht unähnliche) Akinci Drohne kostet beispielsweise mehr, und hat immer noch das Problem der Datenverbindung.
Nehmen wir mal die 20 Millionen und gehen im weiteren davon aus, dass ein günstiges echtes Kampfflugzeug für 80 Millionen zu haben ist. Die Flugkosten pro Stunde liegen bei der AT-6 Wolverine aber bei 2000 Dollar, und bei einem echten Kampflugzeug bei einem vielfachen. Darüber hinaus hat man so vier Systeme statt nur einem, und ist damit also sehr viel mehr in der Luft. Und dies auch von viel schlechteren Landebahnen aus und unter widrigeren Bedingungen.
Rechnet man dann alles zusammen: mehr Stehzeit im Einsatzraum, mehr Systeme in der Luft, und die Tragekraft pro System, so kann man mit einer solchen AT-6 mit der Zeit deutlich mehr Bomben abwerfen als mit einem Mehrzweck-Kampfflugzeug, mehr beobachten, mehr Ziele aufspüren, mehr Drohnen aus der Distanz vom Flugzeug aus lenken usw usf
Und bevor hier wieder alle MANPADS rufen - diese kann man leicht "überfliegen", indem man sich einfach weit oben außer Sicht- und Hörweite aufhält.
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Sorry, wollte den Thread mit meinem Kommentar gar nicht stören. Ich habe ja eher allgemeine Schwierigkeiten mit dem Thema, unabhängig vom betrachteten Typ und auch die Diskussion ist nicht so neu in diesem Zusammenhang. Die Wolverine präsentiert sich sehr leistungsstark und flexibel. Die Super Tucano fand ich auch immer recht nice. Aber es bleibt wie gehabt, dass der natürliche Lebensraum dieser Flugzeuge in den letzten Jahren durch die Drohnenentwicklungen und folgende Steigerung der SHORAD Anstrengungen eher kleiner als größer geworden ist. In diesem Ökosystem fischen vermehrt konkurrierende Plattformen mit. Du hast die Akinci genannt beispielsweise, wie eigentlich die gesamte MALE UAV Liga. Diese bringen dann auch die für COIN so spannenden Stehzeiten mit. Mir fehlt die Fantasie für realistische Einsatzbedingungen, wo Effekt und Risiko hinreichend zusammenpassen. Remote wäre das eher spannend in meiner Gedankenwelt. Wenn man die Entwicklung der Fernsteuerung raus rechnet, müsste die Maschine auch nochmal günstiger werden, da die Hälfte vom Cockpit mitsamt Schleudersitz gestrichen werden kann.
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Man sollte tatsächlich mal anfangen diese Maschinen eher wie Kampfhubschrauber zu sehen, anstatt als minderwertige Flugzeuge. Nette Flotte davon und die H145 können endlich den Platz einnehmen für den sie prädestiniert sind.
Die damit einhergehenden Vorteile der Pilotenausbildung sind da noch garnicht mit betrachtet.
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Solche COIN-Flugzeuge à la Wolverine mögen ja ihre Berechtigung haben.
Was ich nicht verstehe, hier im Forum werden Kampfhubschrauber wie AH-64 und Tiger für obsolet erklärt, weil sie auf dem modernen Schlachtfeld nicht bestehen könnten. Gleiches gilt auch für die A-10 der Amerikaner.
Jetzt sollen Propellermaschinen, weil sie so preiswert sind, einfach oberhalb der MANPADS fliegen?
Sie sollen ohne Radar nachts, evt bei Regen, Drohnen jagen?
Klar sind diese COIN-Flieger preiswerter., aber näher als 30km an der Front haben sie mMn keine großen Chancen.
Und wenn eine Wolverine COIN-Einsätze fliegen kann, dann kann es auch eine MQ-9 o.ä. Drohne.
Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Bundeswehr im Rahmen von IKM COIN-einsätze fliegen wird? Da kann man besser für die paar Monate 4 EF und einen Tanker in der Nähe stationieren.
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KheibarShekan:
also ich bitte dich, du störst doch in keinster Weise, ganz im Gegenteil.
Zitat:Mir fehlt die Fantasie für realistische Einsatzbedingungen, wo Effekt und Risiko hinreichend zusammenpassen.
Wo eine entsprechende Drohne (MALE etc) agieren kann, können auch diese Flugzeuge agieren. Das ist überhaupt einer der wesentlichsten Punkte: ich kann es nicht nachvollziehen, wie man immer argumentiert, diese Art von Flugzeug sei obsolet, weil es jetzt Drohnen gäbe. Es ist doch genau anders herum: überall wo man solche Drohnen einsetzen kann, können auch solche Flugzeuge agieren.
Wer nun darauf hinaus will, dass bei einem Abschuss der Drohne ja kein Mensch stirbt, der verkennt, wie teuer und aufwendig solche Drohnen sind. Beispielsweise ist eine Akinci mit allem drum und dran tatsächlich teurer als eine AT-6. Und auch von solchen (aufwendigen, großen, teuren) Drohnen hat man nicht beliebig viele.
Während die Drohne aber ein Spezialist ist, welcher keinen anderen zusätzlichen Zweck hat, und welche natürlich weiterhin eine Verbindung voraussetzt (vollautonome KI ist bei solchen Drohnen noch Zukunftsmusik), haben solche Flugzeuge aber den Vorteil, dass man sie zugleich auch als Trainer einsetzen kann. So ist die AT-6 mit allerlei Systemen ausgestattet um als Trainer verwendet zu werden, einschließlich übrigens sogar solcher Sachen wie einem virtuellen Radar etc.
Diese Flugzeuge hätten also mehrere Funktionen, über den Einsatz analog zu einer MALE UAV etc. hinaus. Während diese keine solchen Zusatzfunktionen haben.
Zitat:es bleibt wie gehabt, dass der natürliche Lebensraum dieser Flugzeuge in den letzten Jahren durch die Drohnenentwicklungen und folgende Steigerung der SHORAD Anstrengungen eher kleiner als größer geworden ist. In diesem Ökosystem fischen vermehrt konkurrierende Plattformen mit. Du hast die Akinci genannt beispielsweise, wie eigentlich die gesamte MALE UAV Liga.
Das gilt aber alles für MALE Drohnen ganz genau so. Wo immer es zu gefährlich für eine AT-6 ist, dort ist es auch zu gefährlich für eine Akinci etc.
Remote wäre das eher spannend in meiner Gedankenwelt. Wenn man die Entwicklung der Fernsteuerung raus rechnet, müsste die Maschine auch nochmal günstiger werden, da die Hälfte vom Cockpit mitsamt Schleudersitz gestrichen werden kann.
Tatsächlich kosten die Schleudersitze immens viel, dass hat mich auch schon mal öfter überrascht, was für ein hoher Anteil der Kosten für den Schleudersitz drauf geht. Das ist verblüffend. Man könnte diesen Gedanken natürlich aufgreifen, und solche Maschinen dann im weiteren auch optional bemannt bis unbemannt einsetzen, analog dazu wie die USA aktuell sogar schon unbemannte F-16 einsetzen. Es wäre dann aber eben immer noch die gleiche Plattform und man könnte die Flieger entsprechend dann weiterverwenden, statt noch ein Spezialsysteme zu beschaffen, dessen militärischer Wert gleichermaßen in Zukunft eingeschränkt sein wird.
Kopernikus:
Nicht alle erklären hier Kampfhubschrauber für obsolet. Und auch diejenigen welche dies tun, sehen nicht alle per se Kampfhubschrauber als obsolet, sondern meist nur bestimmte Typen, oft (wie beim Tiger) aus ganz spezifischen Gründen. Es gibt auch umgekehrt eine Fraktion, welche Kampfhubschrauber weiterhin für relevant hält.
Das Thema ist immer noch in einer sehr polarisierten Diskussion.
Zitat:wenn eine Wolverine COIN-Einsätze fliegen kann, dann kann es auch eine MQ-9 o.ä. Drohne.
Absolut korrekt. Aber das gilt auch umgekehrt: wenn eine MQ-9 dort fliegen kann, dann kann dies auch eine AT-6. Nur dass man diese auch für die Pilotenausbildung verwenden kann, was mit einer MQ-9 nicht geht. Und dass man diese ohnehin benötigt wenn man die Pilotenausbildung nach Europa holen will, während die MQ-9 ein weiteres, zusätzliches System darstellt. Weniger Systemvielfalt bei gleichen Einsatzmöglichkeiten, dass ist der wesentliche Punkt auf welchen ich hier hinaus will.
Eine MQ-9 kostet hier und heute übrigens höchstwahrscheinlich um die 35 Millionen. Während eine AT-6 für weniger zu haben ist.
Zitat: wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Bundeswehr im Rahmen von IKM COIN-einsätze fliegen wird? Da kann man besser für die paar Monate 4 EF und einen Tanker in der Nähe stationieren.
Wie brauchen aber in jedem Fall T-6 (übrigens können auch T-6A und T-6B ebenfalls bewaffnet werden) und auch die AT-6 könnte für die Ausbildung verwendet werden. Das heißt: wir haben sie ohnehin. Und im weiteren ist der Aufwand solche Flieger einzusetzen halt immens viel geringer als der vier EF und einen Tanker einzusetzen. Allein schon die Flugkosten pro Stunde sind um Welten geringer. Und es schont die EF sie nicht für solche Einsätze zu vergeuden. Wir haben auch nicht genug davon, dass ist auch noch so ein Punkt.
In diesem Kontext sollte man zudem mal komplett offen und weiter denken: das reicht von der Bekämpfung von Guerillas und Pseudos im Baltikum bis hin zu bürgerkriegsartigen Zuständen oder extremen Terrorismus hier in Deutschland selbst. Dazu muss man nicht erst irgendwohin in Afrika, was aber ebenfalls wieder notwendig werden könnte.
Das wesentlichste aber ist und bleibt meiner Meinung nach, dass wir so oder so eine Form der T6 für die Pilotenausbildung haben werden. Wenn man dann im Krieg diese auch noch einsetzen kann, wäre dies vorteilhafter als wenn man sie nicht einsetzen kann. Es geht hier ja nur um einen Zusatznutzen der Trainer, nicht darum dass zu einem wesentlichen Kern von irgend etwas zu machen, sondern um einen Zusatznutzen von Systemen die ohnehin da sind.
WENN man die Pilotenausbildung nach Europa holen würde (was man sollte), wäre es halt eben sinnvoll eigene AT-6 zu haben, und dann damit eine weitere zusätzliche Option, denn vor allem anderen haben wir ein Quantitätsproblem.
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Ich habe die beiden Stränge "COIN Flugzeuge" und "Bewaffnete Drohnen vs. COIN Flugzeuge" zusammengelegt, da beide inzwischen für allgemeinere Diskussionen zu dem Thema genutzt wurden.
Das Problem mit dem Argument, dass derartige Maschinen ja eh für die Ausbildung benötigt werden ist zunächst, dass die Maschinen für die Ausbildung benötigt werden. Einen Zusatznutzen können sie also nur dann erfüllen, wenn die Ausbildung zum Einsatzzeitpunkt nicht (im gleichen Umfang) durchgeführt wird, oder wenn mehr als benötigt beschafft werden. Wenn wir von COIN im Rahmen vom IKM ausgehen, dann ist ersteres nicht der Fall, es würde also nur letzteres funktionieren. Das wiederum bedeutet, dass das Argument der Typengleichheit einen deutlichen Vorteil bieten muss. Den kann ich persönlich im Vergleich zu den Alternativen für derartige Aufgaben, hier in meinen Augen primär bewaffnete Hubschrauber, LIFTs und Drohnen, sofern diese nicht ausschließlich für diese Aufgaben beschafft werden, nicht erkennen. Das habe ich hier im nun kombinierten Strang (der ja nun nicht so lang ist, dass ein nachlesen praktisch unmöglich ist) auch schon in früheren Beiträgen tiefer ausgeführt, weshalb ich diese wesentlichen Punkte jetzt nicht noch einmal wiederhole. Nur so viel, in meinen Augen bieten sie die von den genannten Systemen die geringsten Einsatzmöglichkeiten in einem großen Krieg und zeigen gleichzeitig keine besondere Leistungsfähigkeit im COIN-Bereich selbst. Insofern halte ich es für sinnvoll, dafür keinerlei Mittel zur Verfügung zu stellen.
Die eh notwendigen Maschinen so auszurüsten, dass sie in einem großen Krieg gegebenenfalls weitere Aufgaben als die Ausbildung von Piloten übernehmen können, ist im Gegensatz eine vergleichsweise günstige Aufwertung, sofern die Maschinen nach Europa geholt werden.
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Aber wenn ich den Hersteller recht verstanden habe, könnte auch die AT-6 gleichermaßen für die Ausbildung verwendet werden (Stichwort virtuelles Radar usw). Das ist ja schlussendlich auch ein Trainer. Wenn man also nun im Vergleich T6 wie sie die Griechen beschafft haben (mit einer Bewaffnungsoption) nehmen würde, warum nicht gleich einfach eine AT-6 ? Womit der Trainer von Haus aus mehr Leistung und mehr Optionen mitbringen würde. Die Mehrkosten wären meiner Meinung nach überschaubar, dass Mehr an Leistung aber eine interessante Option.
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Das habe ich ja mit meinem letzten Satz ausdrücken wollen. Nur ändert es halt nichts an dem Absatz davor.
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Im Kriegsfall werden eher die ausgebildeten Piloten als die Kampfflugzeuge knapp, zumindest war das im letzten grossen Krieg der Fall. Die Trainer als Kampfflugzeuge zu benutzen und nicht mehr zum Training wäre also nur in einem kurzen Krieg von Vorteil, in einem langen Krieg würde es langfristig einen Nachteil bedeuten.
Auf der anderen Seite wurden bisher Drohnen erfolgreich von Kampfflugzeugen mit Mitteln bekämpft, die man auch mit einem Trainer verwenden kann. Z.B. die neuen 2,75"-Pods mit lasergelenkten Raketen für die F15.
Um Drohnen zu bekämpfen braucht man entsprechende Wirkmittel und Fahrzeuge um diese einzusetzen. Da günstige Wirkmitteln in ihrer Reichweite begrenzt sind wären schnell bewegliche Fahrzeuge eine Lösung und fliegende Trainingsflugzeuge sind viel schneller als alles was sich am Boden bewegt.
Meiner Meinung nach wäre Trainer mit Kriegsausrüstung eine gute und günstige Idee um schnell bewegliche Drohnenjäger zu haben. Dazu ist die Pilotenausbildung auch einfacher und man kann Reservepiloten einfach dazu einsetzen bzw. wahrscheinlich auch viele nichtmilitärische Piloten schnell schulen. Solche Maschinen wären in Gebieten ohne starke gegnerische Luftabwehr auch zum Gleitbombenabwurf geeignet. Das wäre aber Maschinen die zusätzlich zu den Trainer beschafft werden. Wenn man dann diese Maschinen nicht zum Kampfeinsatz benötigt könnte man im Kriegsfall noch mehr Piloten ausbilden.
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