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Zitat:Warst Du nicht der Meinung dass die EU als Sanktion generell kein russisches Gas mehr abnehmen sollte?
Ja das ist richtig. Ich bin immer noch dieser Ansicht, dass wir mit Kriegsbeginn bereits sofort den Gashahn hätten abstellen sollen. Um dann anzubieten ihn wieder zu öffnen, wenn die Kampfhandlungen eingestellt werden.
Und auch jetzt noch sollten wir das tun.
Zitat:Mal schauen wie Polen und Bulgarien darauf reagieren werden. Gerade Bulgarien dürfte bisher fast nur russisches Gas bezogen haben. Das wird sich nur zum aktuellen Tagespreis ersetzen lassen. Ich vermute dass sie bald doch in Rubel zahlen werden und wenn es nur indirekt ist wie es andere EU-Länder machen. Ansonsten wird es wohl bald die nächste Regierungskrise in Bulgarien geben. Sind erst einmal ein paar kleine EU-Länder erfolgreich gefügig gemacht worden, dann wird sich die EU vermutlich in Zukunft mehr zurückhalten gegenüber Rußland.
Das ist sicher die Strategie dahinter. Ob sie aber aufgehen wird weiß ich nicht. Viele EU Länder handeln hier genau so irrational wie die Russen selbst. Ganz allgemein ist in diesem ganzen Krieg und allem um ihn herum zu viel Irrationalität.
Zitat:Auch hier habe ich noch in Erinnerung dass Du meintest so schnell könnten die Kapazitäten Richtung China nicht ausgebaut werden.
In diese Ecke habe ich ja persönliche Beziehungen. Man hat dort seit Spätherbst letzten Jahres so hektisch wie nur möglich gearbeitet. Da wird laut meinen Quellen seit ungefähr drei Monaten massiv von chinesischen Firmen geholfen. Es springen auch sonst aktuell immer mehr Chinesen in Ostsibirien und in der Mongolei herum. Macht aus chinesischer Sicht ja auch Sinn und die Chinesen sind hier anscheinend (mal wieder) deutlich leistungsfähiger wenn es darum geht mit Hochdruck irgendwelche Bauprojekte voran zu treiben (ich erinnere mal nur an Flughäfen oder Großkrankenhäuser die man regelrecht aus dem Boden gestampft hat).
Der Gasimport aus Russland als Mittel zur Durchsetzung unserer politischen Ziele entgleitet uns daher immer mehr. Hätten wir - wie ich es schrieb - gleich zu Beginn in den sauren Apfel gebissen und das Gas abgedreht und die Wiedereröffnung von der Einstellung der Kämpfe abhängig gemacht, wäre das wesentlich wirksamer gewesen. So aber stellen de facto beide Seiten (Russland wie wir) jetzt systematisch und gleitend auf andere Geschäftspartner um.
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(26.04.2022, 22:05)Quintus Fabius schrieb: Die Pipelines in Sbirien in Richtung China sind übrigends weitgehend fertig. Da könnte man bereits jetzt mehr liefern als man aktuell tut. Tut man vermutlich nur deshalb nicht, weil die Chinesen jedes Problem Russlands gnadenlos ausnutzen und natürlich sofort den Preis drücken würden bis zum geht nicht mehr, sobald sie die einzigen Primärkunden sind.
Den Preis bis ins Absurde drücken, das haben die Inder schon gemacht bei dem Vertrag von vor ein paar Wochen, sowie ich das mitbekommen habe.
Meiner Meinung nach spielt Russland hier Va Banque. Russlands Wirtschaft ist immer noch massivst von Rohstoff-Exporten abhängig. Der Westen zahlte hier bislang einen recht guten Preis. Es ist nicht nur fraglich, ob sie alle Exporte wirklich ersetzen können und ob China überhaupt soviel abnehmen will, es ist eben auch mehr als fraglich ob sie noch genug Geld bekommen.
Russland hat außer Rohstoffen faktisch nichts anzubieten:
"Russlands Exportmach basiert zu zwei Dritteln aus Erdöl, Erdgas und Rohölprodukten."
https://de.statista.com/infografik/2497/...russlands/
Also dieser Krieg ist ein derart irres Unterfangen, dass man es eigentlich nicht mehr in Worte fassen kann.
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(27.04.2022, 11:29)Facilier schrieb: Den Preis bis ins Absurde drücken, das haben die Inder schon gemacht bei dem Vertrag von vor ein paar Wochen, sowie ich das mitbekommen habe.
Meiner Meinung nach spielt Russland hier Va Banque. Russlands Wirtschaft ist immer noch massivst von Rohstoff-Exporten abhängig. Der Westen zahlte hier bislang einen recht guten Preis. Es ist nicht nur fraglich, ob sie alle Exporte wirklich ersetzen können und ob China überhaupt soviel abnehmen will, es ist eben auch mehr als fraglich ob sie noch genug Geld bekommen.
Russland hat außer Rohstoffen faktisch nichts anzubieten:
"Russlands Exportmach basiert zu zwei Dritteln aus Erdöl, Erdgas und Rohölprodukten."
https://de.statista.com/infografik/2497/...russlands/
Also dieser Krieg ist ein derart irres Unterfangen, dass man es eigentlich nicht mehr in Worte fassen kann.
Langfristige Verträge werden sehr oft unter Spotpreis geschlossen, vor allem wenn der Preis vorher extrem angestiegen ist. China wird einen guten Preis für das russische Gas bekommen. Diesen hatten die meisten EU-Länder aber auch. Russisches Gas war bisher einfach sehr preisgünstig.
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(27.04.2022, 13:04)lime schrieb: Langfristige Verträge werden sehr oft unter Spotpreis geschlossen, vor allem wenn der Preis vorher extrem angestiegen ist. China wird einen guten Preis für das russische Gas bekommen. Diesen hatten die meisten EU-Länder aber auch. Russisches Gas war bisher einfach sehr preisgünstig.
https://youtu.be/N2rUeMGTsd8 ganz gutes Video dazu, wieso China Russland nicht retten kann und will
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Vielen Dank für die Vernetzung.
Einige der Aussagen in dem Film sind meiner Meinung nach jedoch Fehlschlüsse und zu sehr von unserer Denkweise über bestimmte Themen beeinflusst. Einzelne Aussagen stimmen so auch nicht.
Allgemein:
Militaryland Tag 62:
https://militaryland.net/ukraine/invasio...2-summary/
BLICK VON OSTEN:
In russischen Medien tauchen die ersten Berichte über konkrete Sabotage an Eisenbahnlinien in Russland auf. Beispielsweise, aber nicht darauf beschränkt:
https://ria.ru/20220427/diversanty-1785671436.html
Zitat:Anhänger des ukrainischen Nationalsozialismus, die Sabotage vorbereiteten, wurden in Belgorod festgenommen
FSB verhaftete zwei Saboteure in Belgorod, weil sie eine Sabotage auf der Eisenbahn vorbereitet hatten
Dabei wird fortwährend betont, dass es sich um ethnische Ukrainer handelt. Nun muss man dazu wissen, dass in Russland eine erhebliche Menge von Ukrainern lebt, aber auch dass viele Russen selbst sehr unzufrieden mit dem Krieg sind.
Das lässt sich sowohl leicht mobilisieren, als auch dass es sich auch von selbst mobilisieren kann (siehe Weißrussland).
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Ich hab mir interessehalber nochmal die Vorgeschichte angeschaut. Und was dann doch auffällt ist, dass Putin der Ukraine nicht nur Gaspreise fast auf West-Niveau abknöpfte, sondern er das Land 2013 in die Zollunion ZWINGEN wollte - durch massive Handels-Sanktionen.
"[...] Dies im Blick auf die Eurasische Wirtschaftsunion, welche die Staaten der ehemaligen GUS unter der Führung Russlands wirtschaftlich zusammen führen sollte und den von der Ukraine seit 1991 begangenen Mittelweg ausschloss" ( https://de.wikipedia.org/wiki/Euromaidan..._Russlands)
Doch was hätte die Ukraine tun können? Nun, lese ich mir dann dieses durch, komme ich aus dem Lachen nicht heraus:
https://twitter.com/kamilkazani/status/1...0967406593 .. Man hat in Putin scheinbar viel zu sehr den vermeintlich weise kalkulierenden Machtpolitiker gesehen. Anstatt die Gernegroß-Witzfigur, die er nun mal ist. Lukaschenko scheint dies durchschaut zu haben.
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Bei allen Absonderlichkeiten und Schlechtem was er so treibt ist Lukaschenko meiner Meinung nach wesentlich durchtriebener und schlauer als Putin. Das ist eine leicht bizarre Bauernschläue die Lukaschenko da oft an den Tag legt, bei der man nicht weiß ob man schmunzeln oder ihn bewundern soll oder beides.
https://www.youtube.com/watch?v=27FpoRiStgk
Ein interessanter Umstand in diesem Kontext ist, dass die massiven Sabotage Handlungen in Weissrussland bisher zu keinen öffentlich bekannten Festnahmen geführt haben. Dabei ist der weißrussische Sicherheitsapparat äußerst fähig und robust was solche Dinge angeht. Da wurde als in erheblichem Umfang Sabotage an Eisenbahnlinien begangen, aber Lukaschenko geht darauf so gut wie nicht ein und der Verfolgungsdruck ist anscheinend sehr gering. Bezeichnend !
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Im Osten nichts neues:
https://twitter.com/TheStudyofWar/status...96/photo/1
Zitat:#Russian forces have adopted a sounder pattern of operational movement in eastern #Ukraine, at least along the line from #Izyum to #Rubizhne.
Eine wertvolle Lektion aus dem aktuellen Kampfgeschehen sollte sein, wieviel Artillerie-Munition ein echter Krieg benötigt. Aktuell hat die Bundeswehr viel zu geringe Bestände an Artilleriegranaten. Und auch die Produktionskapazitäten der Industrie hierzulande sind ebenso unzureichend für eine solche Kriegsführung wie die Möglichkeiten aus dem Ausland weitere Munition zu beziehen.
Und dabei ist das ja noch nicht mal ein richtiger Weltkrieg, sondern gerade mal ein ganz normaler kleiner Krieg. Dennoch liegt der Verbrauch hier innerhalb kurzer Zeiträume beim mehr als 10-fachen dessen was die Bundeswehr überhaupt zur Verfügung hätte.
https://twitter.com/TheStudyofWar/status...96/photo/3
Nachdem ich bei einem vorherigen Eintrag über allerlei finstere Fehlentwicklungen auf russischer Seite geschrieben habe, von russischen Neonazis die dann von russischen Mafioso im Auftrag des Geheimdienstes ermordet wurden usw. nehmen ich das Bild des ach so heldenhaft verteidigten Stahlwerks in Mariupol mal zum Anlass ein paar Finsterlinge auf ukrainischer Seite anzusprechen:
Den in dem Stahlwerk sitzen etliche Kämpfe der sogenannten Misantrophic Division fest. Ihren Ursprung haben diese Strukturen in einem internationalen Treffen von Satanisten (ja, ernsthaft) und Neo-Nazis welches seit 2014 bei Kiew stattfindet und das größte seiner Art weltweit ist, dass sogenannte Asgardsrei Festival. Es wird als eine Art Konzert der sogenannten National Sozialistischen Black Metall Szene ausgegeben, ist aber durchaus mehr als das.
Von diesem Festival für Satanisten und extreme Nazis (normale Nazis sind da auch nicht so willkommen ausgehend hat man dann Kampfeinheiten für die Ukraine aufgestellt und zugleich dienen diese als Schnittstellen, Dreh- und Angelpunkte für etliche rechtsextremistische Terrororganisationen und satanistische Gruppierungen weltweit.
Klingt jetzt vielleicht alles wüst nach russischer Propaganda, ist aber tatsächlich Realität, so absurd es auch erscheinen mag. Außerdem wurde da bisher allenfalls an der Oberfläche gekratzt, gerade was die weltweite Vernetzung diverser Rechtsterroristen über dieses Nazisatanisten Festival in der Ukraine angeht.
https://www.belltower.news/wp-content/up...80x720.png
https://www.vice.com/en/article/dygg9j/a...f-the-year
https://www.belltower.news/ukraine-wie-e...rt-102385/
Naturgemäß können sich diese Kämpfer unter gar keinen wie auch immer gearteten Umständen ergeben. Die werden also in dem Stahlwerk bis auf den allerletzten Mann im Kampf fallen, den die Alternative wäre es, dass die Russen sie irgendwelchen geisteskranken tschetschenischen Folterknechten aushändigen.
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@Facilier
Zitat:Ich hab mir interessehalber nochmal die Vorgeschichte angeschaut. Und was dann doch auffällt ist, dass Putin der Ukraine nicht nur Gaspreise fast auf West-Niveau abknöpfte, sondern er das Land 2013 in die Zollunion ZWINGEN wollte - durch massive Handels-Sanktionen.
"[...] Dies im Blick auf die Eurasische Wirtschaftsunion, welche die Staaten der ehemaligen GUS unter der Führung Russlands wirtschaftlich zusammen führen sollte und den von der Ukraine seit 1991 begangenen Mittelweg ausschloss" (https://de.wikipedia.org/wiki/Euromaidan..._Russlands)
Ja, du hast recht. Aber man müsste die Vorgeschichte auch umreißen, da es sonst aus dem Kontext fällt. Der Erpressungsversuch 2013 fiel nicht einfach vom Himmel, sondern hat eine ellenlange Vorgeschichte.
Die ganzen Ereignisse vor 2014 sind ja überaus wirr. Man darf z. B. auch nicht vergessen, dass Moskau-Günstling Janukowytsch - auch wenn er davor Wahlen sehr wahrscheinlich fälschen ließ und in anderen Skandalen auch die Finger drin hatte - zumindest 2010 regulär sich bei Wahlen durchsetzte, die auch weitestgehend als korrekt angesehen wurden. (Der Hinweis aus Moskau, dass die Absetzung Janukowytschs 2014 nach dem Maidan-Blutvergießen quasi ein Staatsstreich gewesen wäre, da er gewählt gewesen war, ist genau genommen nicht ganz von der Hand zu weisen - natürlich: verdient hat er die Absetzung nach den ganzen Gaunereien dennoch.)
Interessant ist ja, dass das Fühlen nach der EU ausgerechnet vom prorussischen Janukowytsch kam - er war es, der bzgl. Handelskonditionen etc. nach Brüssel schaute. Schon sein politischer "Ziehvater" Leonid Kutschma war es, der 1999 - übrigens zwei Jahre nach einem hochgelobten Freundschaftsvertrag mit Russland - da die Weichen gestellt hatte, dass die Ukraine in die EU streben solle. Kutschmas und später Janukowytschs Idee war es, eine (gewissermaßen opportunistische) Pendelpolitik zu machen - Handel mit der EU, Dollars aus den USA und eng angelehnt an Russland u. a. wegen des Gases. Jelzin hat es damals nur nicht mehr richtig verstanden. Das Streben nach dem größten Vorteil quasi.
Leider scheiterte sein Zögling Janukowytsch 2004 aber gegen Juschtschenko (die manipulierten Wahlen hatte er zwar zunächst gewonnen, aber die Betrügereien waren so massiv, dass die Wahlen wiederholt werden mussten, und die Wiederholung verlor er). Dazu kam noch der mysteriöse Dioxinanschlag auf Juschtschenko, wo er auch die Finger drin hatte.
Nach dem fürchterlichen Durcheinander und gegenseitigen Hauen und Stechen der nachfolgenden Juschtschenko- und Tymoschenko-Jahre (diese wurde gerne bei uns medial als eine Art ukrainische Jeanne d’Arc hochstilisiert - ich habe sie allerdings immer etwas skeptisch gesehen), gab es 2010 erneut Wahlen, in denen sich - im Grunde wenig überraschend - der prorussische Janukowytsch korrekt durchsetzte. Und er verfiel sofort wieder händereibend der alten Idee seines Lehrmeisters Kutschma: Handel mit der EU, Dollars aus den USA und zugleich eng angelehnt an Russland u. a. wegen des Gases. Das Abgreifen von Vorteilen also.
Nur hatte er einen Denkfehler: In Moskau residierte nicht mehr ein betrunkener Jelzin, sondern ein eiskalter Autokrat mit neosowjetischen Ambitionen namens Putin. Und als Janukowytsch dann 2013 fröhlich bei der EU anklingelte wegen diverser Verträge, wegen Geld und gar Aufnahmeoptionen, wurde er prompt nach Moskau bestellt.
Das Treffen fand vermutlich um den 09. November 2013 in Moskau auf dem Flughafen Domodedowo statt (?), wo Putin dem prorussischen Janukowytsch die möglichen Reaktionen Moskaus aufzeigte: Gehst du nach Westen, drehen wir dir den Saft ab (im wahrsten Sinne des Wortes) bzw. verlangen den vollen Preis und schrauben zudem ein wenig an den Schutzzöllen herum - und deine Oligarchenfreunde mögen sowas überhaupt nicht für ihre Geschäfte. Und sofort wurden die ukrainischen Magnaten auch aktiv und bedrängten Janukowytsch, alsbald der EU wieder abzusagen. Das tat er dann auch. Die Folgen kennen wir...
Insofern: Der Erpressungsversuch 2013 kam auch dadurch zustande, dass es ukrainische Politiker gab, die einen doch recht opportunistischen Kurs fuhren bzw. fahren wollten und meinten, sie könnten alle (Russen, EU, USA) ausbooten und je nach Vorteil zwischen den Blöcken pendeln. Und: Es war ein prorussischer ukrainischer Präsident, der ursprünglich die Idee hatte, nach Westen zu gehen.
Schneemann
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MickRyan über den Osten:
https://twitter.com/WarintheFuture/statu...4277202945
Zitat:It is 63 days since the Russian invasion of Ukraine began. Today I update my analysis of Russia’s shift to the east and the key issues impacting on operations. 1/15
2/15 As I explored several times in the past month, Russia has two key options to operationalise their strategic objectives in the east. These are either deep or shallow operational envelopments.
Der Vorstoß in die Tiefe ist definitiv geplant, die Realität vor Ort ist lineare Abnutzung.
3/15 Option 1 is the ‘go big option’ – a deep envelopment of Ukrainian forces in the east. This would see the Russians attempt to advance on the city of Dnipro from the northeast and from the south. Concurrently, they would need to fix Ukrainian forces in Luhansk & Donetsk.
Was ich hier im Strang ja auch schon beschrieben hatte. Wenn eine solche Operation gelingen würde, wäre das katastrophal für die Ukraine. Die Waage würde sich dann unabwendbar zu Seiten der Russen neigen. Von daher ist die beschriebene Operation eigentlich die einzige - meiner Meinung nach die letzte Chance auf einen Sieg Russlands ohne vollständige Generalmobilmachung. Entsprechend müsste man sie forcieren und richtig durchführen.
4/15 Option 2 remains the shallow envelopment of Ukrainian forces. This would see a similar ‘fix and envelop’ operational design where the Russians would fix the Ukrainians in the east by attacks in Donetsk & Luhansk and encircle them with an advance from Izium in the north.
5/15 In examining Russia’s ‘most likely’ and ‘most dangerous’ courses of action, given the current Russian attacks as well as their demonstrated strengths and weaknesses, their most likely course of action remains the ‘shallow envelopment option.’
Meiner Meinung nach wird versucht werden, den Vorstoß in die Tiefe durchzuführen. Den lokale kleinräumige Einkesselungen bringen rein gar nichts, da parallel die Ukraine mehr mobilisieren kann als dort verloren geht.
6/15 Their objective still appears to be to seize all of the Donetsk and Luhansk Oblasts, an incomplete task since 2014, and one of Putin’s key objectives. They also aim to reduce the strength of the Ukrainian Army.
7/15 If the Russians successfully achieve this ‘most likely COA’ in the east, and defend their seized territory in the south, it might satisfy Putin’s current ‘theory of victory’ for his special military operation.
Wozu der genannte Vorstoß in die Tiefe zwingend notwendig ist.
8/15 There remain several issues which may impact on their capacity to achieve this.
9/15 First, the Ukrainian attacks in the vicinity of Kharkiv. These local spoiling attacks have disrupted Russian operations, but how important is this? Is it the start of something bigger?
Die lokalen Gegenangriffe der Ukrainer in dieser Region haben vor allem die ukrainische Verteidigung dort wesentlich verbessert. Es wäre von den Ukrainern ein Fehler, nun dort einen größeren Gegenangriff zu starten, wo die bisherigen begrenzten Gegenangriffe dort so gute Erfolge erzielt haben. Aktuell stehen die Ukrainer dort sehr gut von der Position her.
10/15 The 2nd issue is Russian troops from Mariupol. How many troops are being redeployed from this city, and what is their combat readiness? Even several additional BTGs for Russian operations in the east would help them.
Meiner Meinung nach sind die Truppen aus Mariupol ausgeblutet bzw. zu erschöpft. Sie freizumachen wird also erst im Laufe der Zeit Kampfkraft an anderer Stelle generieren.
11/15 A 3rd issue is logistics. Can Russia improve their supply of forces in the east? Have they adapted their logistic system, and rear area security approach, sufficiently to allow this. Pentagon briefs have indicated that there has been some improvement but is it enough?
Russland setzt aktuell mehr auf Versorgung per Eisenbahn und weniger auf Lkw. Das reicht aber nicht für den beschriebenen Vorstoß in die Tiefe, zum einen weil die Eisenbahnlinien nicht dort verlaufen wo sie es dafür müssten, zum anderen weil die Eisenbahnlinien auf größere Distanzen nicht gesichert werden können und damit zu anfällig für Unterbrechungen werden.
Aktuell werden in Russland übrigens zivile Lkw en masse requiriert.
12/15 A final issue is the role of other Russian forces in the south. The latest from @DefenceHQ
indicates that Ukraine believes the Russians may launch an advance in the Zaporizhzhia region. Might this be the southern arm of envelopment or just a feint?
13/15 A Russian operation that sees an advance north from this southern region could be dangerous if they commit sufficient forces. It might, possibly, lead to an advance on Dnipro. This is an area to watch in the coming days.
14/15 The Russians, in their advances around Izium, have demonstrated some improvements in their tactical operations. If they can continue their tactical learning, it will make the Russians more dangerous. But they need to demonstrate more learning yet. And gain air superiority.
Ein aktuelles Hauptproblem der Russen ist, dass sie der ukrainischen Artillerie-Aufklärungs-Drohnen nicht Herr werden. Sie haben nicht genügend dazu befähigte Systeme. Aktuell wurden wieder mehrere TB-2 Drohnen von den Russen abgeschossen, dass kriegen sie inzwischen immer besser hin. Aber die kleineren Aufklärungs-Drohnen kriegen sie nicht in den Griff.
15/15 The eastern offensive by the Russians is still in its early stages. While the Russians have made minor gains, they are yet to commit all of their forces in this region. We are yet to see the full development of this eastern front. End.
BLICK VON OSTEN:
Ein für die sonstigen Verhältnisse im Osten recht unaufgeregter ruhiger Kanal:
https://vk.com/milinfolive
Finden sich immer wieder interessante Fundstücke dazwischen gestreut.
Noch so ein Fundstück: Neueste russische Panzerminen die angeblich immer mehr in der Ukraine zum Einsatz kommen, um lokale Gegenangriffe oder flankierende Angriffe der Ukrainer damit anzugehen:
https://twitter.com/blueboy1969/status/1...7070303234
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Renault gibt Mehrheitsbeteiligung an LADA-Hersteller auf. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unt...d-101.html
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BLICK VON OSTEN:
Eine weitere aktuelle Einschätzung der Lage von Strelkov:
Zitat:Zur Situation an der Donezk-Front (über die restlichen Fronten habe ich keine aktuellen Informationen):
Das Gebiet südlich von Izyum:
Die heftigen Kämpfe dauern entlang des gesamten Umfangs des russischen Brückenkopfs an. Überall gibt es taktische Fortschritte. Nach eingehenden Berichten finden die heftigsten Kämpfe an der rechten Flanke statt - im Bereich des Dorfes Velikaya Kamyshevakha (und möglicherweise direkt im Dorf) sowie "am Rand" der Offensive - in der Mitte des Brückenkopfes - im Bereich des Dorfes Novaya Dmitrovka .
Nach Einnahme der angegebenen Positionen werden sich unsere Truppen direkt der Autobahn Barvenkovo-Slavyansk nähern. Dadurch wird auch die Gefahr eines Abfangens des Vorstoßes verhindert, da die Siedlungen entlang dieser Autobahn welche dann in unsere Hände gefallen sind zu einem fast durchgehenden Ballungsgebiet verschmelzen.
Es sei darauf hingewiesen, dass die laufenden Schlachten durchgehend einen sehr zähen Charakter haben. Der Feind verfügt über genügend Kräfte, um trotz der Verlängerung der Frontlinie in diesem Bereich nirgendwo den russischen Truppen tiefe Durchbrüche zu ermöglichen.
Gleichzeitig zieht der Feind seine Streitkräfte weiterhin aus seinem Brückenkopf ab, den er noch am linken Ufer des Seversky Donets hat - aus der Region Liman-Yampol und dem Felsvorsprung von Severodonetsk, und lässt die vordersten Stellungen im Osten zwischen Severodonetsk und Popasna zurück.
Es wird davon ausgegangen, dass der Feind bald (heute oder morgen) Liman verlassen und seine Truppen zurückziehen wird, um die Flanken seiner Positionen zu stärken - in der Nähe von Barvenkovo und Slavyansk.
Die Streitkräfte der Russischen Föderation und die Streitkräfte der DVR konnten dies nicht verhindern.
Im Allgemeinen verteidigt der Feind kompetent, hartnäckig, kontrolliert die Situation und seine Truppen. In den Reihen der Streitkräfte der Ukraine herrscht keinerlei Panik. Es ist absolut klar, dass das Kommando darauf setzt, ZEIT ZU GEWINNEN UND DEN EINHEITEN DER RF-Streitkräfte (LDNR-Streitkräfte) MAXIMALE VERLUSTE zuzufügen – durch der allmähliche Übergabe des Territoriums in Verzögerungsgefechten.
Vor den russischen Truppen in dieser Richtung befindet sich eine riesige Agglomeration Slawisch-Kramatorsk, die im Voraus (von den Ukrainern) auf eine lange Verteidigung vorbereitet wurde. Die ukrainischen Streitkräfte werden sich hier definitiv bis zur letzten Gelegenheit nicht ergeben - wenn nötig werden sie ihre Stellung auch nach einer Umgehung als "belagerte Festung" weiter verteidigen. (In diesem Zusammenhang ist das Schicksal der Überreste der Garnison von Mariupol von großer Bedeutung - sie sollten auf keinen Fall freigelassen oder interniert werden - andernfalls wird sich die Garnison Slavyanska-Kramatorsk genauso lange und hart verteidigen, wenn nicht länger und härter). Diese "Festung" muss jedoch noch umzingelt werden, was mit den verfügbaren begrenzten Kräften und in einem so geringen Tempo sehr schwierig zu bewerkstelligen ist - während der Feind seine nicht geschlagenenden Einheiten frei zurückzieht und neue Verteidigungseinheiten im Voraus vorbereitet.
Im Süden - im Bereich Gulyai-Pole und Orekhov - hat sich die Situation nicht wesentlich geändert. "Der südliche Teil der Z Truppen" ist ins Stocken geraten.
Im zentralen Abschnitt - in der Nähe von Donezk - ist die Situation insgesamt unverändert. In den meisten Gebieten gibt es eine Flaute, die Kämpfe finden nur im Gebiet nördlich von Avdiivka statt, wo die Streitkräfte der DVR kleinere taktische Erfolge erzielt haben.
Die allgemeine Schlussfolgerung ist leider düster: Der Angriff der russischen Einheiten welcher das Ziel einer Einkreisung der Donezk Gruppe hatte konnte keinerlei Überraschung erzielen und stieß auf heftigen Widerstand und wird mit ziemlicher Sicherheit die vollständige Einkreisung und Vernichtung des Feindes nicht erreichen können. Den Panzerverbänden gelang es nicht die Front zu durchbrechen und tief in den Rücken der Streitkräfte der Ukraine vorzustoßen. Das geplante "Cannae" hat einfach nicht geklappt.
Im besten Fall wird der Feind über viele Wochen und sogar - es ist möglich - mehrere Monate lang aus dem Donbass „herausgequetscht“, mit hohen beidseitigen Verlusten. Das wird es ihm ermöglichen, bis zum Sommer ohne große Eile strategische Reserven in jedem beliebigen Gebiet der Ukraine aufzubauen, zu trainieren und dann ab dem Sommer massiv in die Schlacht zu führen. Und auch noch in diesem Sommer genügend Kräfte zu sammeln um damit Transnistrien zu zerschlagen, wobei dadurch nicht einmal während der Operation in Donezk eine Niederlage riskiert wird.
Igor Girkin, 28.04.2022, 11:36 Uhr
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(28.04.2022, 09:19)Schneemann schrieb: Insofern: Der Erpressungsversuch 2013 kam auch dadurch zustande, dass es ukrainische Politiker gab, die einen doch recht opportunistischen Kurs fuhren bzw. fahren wollten und meinten, sie könnten alle (Russen, EU, USA) ausbooten und je nach Vorteil zwischen den Blöcken pendeln. Und: Es war ein prorussischer ukrainischer Präsident, der ursprünglich die Idee hatte, nach Westen zu gehen.
Das ist richtig. Allerdings ist das ja nichts unbedingt außergewöhnlich, man schaue sich z.B. Staaten wie Ungarn an, die zwischen EU und Russland "schwanken": "Warum Orban sich weiter Russland andient" ( https://www.tagesschau.de/ausland/europa...e-101.html)
Nun ist Moskaus Einfluss trotz allem in vielen Ländern dennoch relativ begrenzt und das hat (neben möglichen Handelsvorteilen etc.) eine simple Ursache:
Geld. Viel Geld. Man muss nur an einen beliebigen Stammtisch gehen, und kann nichtmal wahrheitswidrig hören "Die Länder im Osten und Süden, die bekommen MILLARDEN über MILLARDEN aus dem EU-Topf - die wir einzahlen!" Dazu kommen noch Rettungsschirme im Falle von Staatspleiten wie Griechenland etc etc ...
Gäbe es dieses EU-Geld nicht, dann bin ich mir sicher, dass dies fundamental anders wäre. Selbst China war ja auf der Höhepunkt der Euro-Krise massiv drauf und dran, in wirtschaftlich bedürftigen Ländern mehr Einfluss zu gewinnen - mit Erfolg: " Peking kauft sich massiv im krisengeschüttelten Südeuropa ein, dadurch wächst auch der politische Einfluss des Regimes. Hat deshalb Griechenland eine EU-Verurteilung von Menschenrechtsverletzungen in China platzen lassen?" ( https://www.sueddeutsche.de/politik/ekla...duced=true)
Was hätte Putin also tun müssen? Folgendes:
Yanukowitsch anrufen und ihm sagen, er wünsche sich einen außerordentlichen Feiertag in beiden Ländern. An diesem Tag wird Russland etwas großes verkünden. Putin spricht im Zentrum von Kiew und verkündet folgendes:
"Wir sind zwei Brüdervölker. Deshab wird die russische Förderation ab sofort jedes Jahr 20 Millarden USD in der Ukraine investieren. Und damit das Geld nicht irgendwo versickert, werden wir den Bau von Firmen und Fabriken, von IT-Zentren und vielem mehr persönlich überwachen und jede neue Fabrik feierlich einweihen". Putins "Tag von Potsdam" sozusagen.
So, 20 Millarden Dollar in Bar, sichtbar in Form von (produktiven) Fabriken für jedermann, ohne Korruption. In einem Land mit Rekordarbeitslosigkeit und Armut und einem BIP von weniger als 200 Millarden USD. Das ist eine Hausnummer! Da hätte die EU erst einmal gegen halten müssen.
Doch was machte Putin stattdessen? Nun, das Gepfusche was wir alle kennen.
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Das kann man gar nicht genug betonen, Russland hätte unter Putin jede Menge Zeit und Möglichkeiten gehabt in Osteuropa immens an Einfluss zu gewinnen. Stattdessen hat man die ganzen ungeheuren Einnahmen aus dem Rohstoffexport einfach in Dekadenz "investiert". Was hätte man nicht alles mit dem Geld anfangen können, und auch mit den Rohstoffen selbst.
Beispielsweise hätte man einfachen Ukrainern bis zu einer gewissen Einkommenshöhe einfach das Gas umsonst geben können. Im Laufe der Jahre wäre damit nicht nur eine ganz andere Beziehung zueinander entstanden, sondern auch eine noch wesentlich größere Abhängigkeit von Russland.
Genau genommen war die Wegentwicklung der Ukraine von Russland weg in Richtung Westen nicht nur völlig unnötig, sie wäre auch höchst einfach zu verhindern gewesen. Das gleiche gilt für etliche Staaten in Osteuropa. Russland hat hier so viel Chancen verschenkt und so viel völlig sinnlos böses Blut geschaffen, dass man sich wirklich wundern muss.
Die Ukraine könnte heute einfach ein russisches Marionetten-Regime sein, stattdessen hat man de facto den ukrainischen Nationalismus mehr befördert als jedes andere Geschehen in der gesamten ukrainischen Geschichte. Putin ist de facto zum Erschaffer Ukraine als geeinter Nation geworden.
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(28.04.2022, 13:08)Quintus Fabius schrieb: Das kann man gar nicht genug betonen, Russland hätte unter Putin jede Menge Zeit und Möglichkeiten gehabt in Osteuropa immens an Einfluss zu gewinnen.
Nicht nur dort. Mit etwas Geschick hätte es sogar zu einer neuen UdSSR gereicht. Es wäre doch auch ein leichtes gewesen, die korrupten Autokratien Zentralasiens wieder einzufangen. Die "Neo-Sowjets" (i.S.v. Räte) hätte man einfach mit Oligarchen und autokratischen Despoten besetzt, das hätte durchaus funktionieren können. Doch man wollte wohl gar keinen Einfluss - man wollte Macht durch Terror statt durch Abhängigkeit.
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