(Land) Mittlere Kräfte
Russland ist völlig überfordert irgendwelche Schwerpunkte mit materieller Überlegenheit zu bilden. Gebietsgewinne erfolgen grundsätzlich durch endlosen Strom an Kräfte - dank völliger Verachtung von Mensch und Material.

Bei den Mittleren Kräfte sehe ich eher die Problematik im Bereich eigener (Gegen-)Offensive
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Ob gerade gegen eine solche Vorgehensweise mittlere Kräfte sinnvoll sind ?! Denn die Russen fluten ja relativ disloziert die Front mit irgendwelchen Truppen nicht zuletzt deshalb, weil diese de facto eine gewaltsame Aufklärung herbei führen und man dann den Feind aus der Distanz mittels Drohnen, Artillerie, Raketen usw. angehen kann. Konzentrieren wir nun die mittleren Kräfte, fallen sie diesem Feuer zum Opfer. Dislozieren wir sie ausreichend, ist ihre Kampfkraft fragwürdig. Bleiben sie in Bewegung und versuchen die Verzögerung, nutzen dies die Russen nur um allgemein vorzufluten, mit drittklassigem Kanonenfutter dessen Abnutzung in der Verzögerung die Russen nicht interessiert. Nehmen wir noch die Drohnenfrage hinzu - man kann noch so oft erklären, dass seien besondere, außergewöhnliche Umstände in der Ukraine und die Kombination aus EloKa, Nahbereichsverteidigung, eigenen Drohnen als auch abstandsaktiven Maßnahmen auf den Fahrzeugen würde die Drohnenfrage relativieren - nun, dass ist rein theoretisch.

Praktisch haben wir eben nicht die Kapazitäten besagte mittlere Kräfte in der Verzögerung in einem mit Drohnen übersättigten Schlachtfeld durchhaltefähig einzusetzen. Verzögerung bedeutet Bewegung, diese bedeutet auf dem modernen Schlachtfeld dass man leichter aufgeklärt wird, und dies auch in einer Tiefe von 20 km bis 30 km und dem folgend wird man aus der Distanz vernichtet.

Das es rein theoretisch dagegen Mittel gäbe, ist dafür irrelevant. Wir haben diese Mittel nicht und beschaffen sie offenkundig nicht, zu langsam, in zu geringer Stückzahl, zu wenig, zu spät.

Damit ist der Kampfwert der aktuell geplanten mittleren Kräfte insgesamt höchst fragwürdig.
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Noch ein paar davon getrennte Einzelanmerkungen:

Milspec_1967:

Zitat:Ich mache die Kampfkraft von Jäger Unterstützung Fzg nicht von der Kanonen Größe abhängig.

In Bezug auf richtige Jäger würde ich dir zustimmen. Aber Jäger hier und heute - als mittlere Kräfte - benötigen meiner Überzeugung nach sehr wohl organische Feuerkraft durch "größere Kanonen".

Zitat:Jäger kämpfen für mich in urbanem oder dicht bewaldeten Areas... Das sagt der Name ja.

Nein, exakt das sagt der Name eben nicht mehr sicher. Zwar stellt die Bundeswehr es sich so vor, dass auch die Mittleren Kräfte als Jäger agieren, also absitzen, kämpfen, wieder aufsitzen, schnell die Position wechseln, wieder absitzen usw. aber das sind aus einer Vielzahl von Gründen bloße Fantasien.

Gerade dieses ständige Auf- und Absitzen vom GTK um als leichte Infanterie in entsprechendem Gelände von diesem aus zu kämpfen ist in den realen Räumen in Osteuropa eine völlig illusorische, nicht durchhaltefähige und vom Kampfwert her höchst fragwürdige Idee.

Und gerade für urbanes und dicht bewaldetes Gebiet benötige ich keine GTK bzw. sind diese höchst nachteilig, insbesondere in Osteuropa.

Zitat:Da benötigt man keine Fahrzeuge... Eigentlich gar keine.

Umkehrschluss: das ist kein Raum für mittlere Kräfte - da diese ja explizit vor allem auf ihre Radpanzer setzen und dies ihre Stärke sein soll - den ansonsten würde sie ja überhaupt gar keinen Sinn machen.

Also stellt sich die Frage, in was für einem realen Terrain diese mittleren Kräfte auf welche Weise genau agieren sollen.

Alles was ich dazu bisher von der Bundeswehr gesehen habe, sind irgendwelche Vorstellungen im luftfreien Raum, ohne Berücksichtigung der realen Begebenheiten vor Ort, ohne Berücksichtigung des realen Gegners und seiner Kampfweise, ohne überhaupt irgendwelche Bezüge - es fehlt da einfach völlig der Kontext.

Zitat:Nach 3 Jahren WK3 freut sich jeder Jäger über nen MG und nen pickup truck zum Transport!

Es kann und wird niemals 3 Jahre eines größeren Krieges geben können, weil unsere hochindustrialisierte, hochtechnologisierten Gesellschaften dies gar nicht tragen können, ohne vorher zu kollabieren.

Darüber hinaus würde eine so lange Kriegsdauer zur höheren Wahrscheinlichkeit auch noch nuklear eskalieren, alles andere halte ich für eher unwahrscheinlich.

Folglich wird die Auftaktschlacht entscheidend sein. Mit dieser wird praktisch schon der ganze Krieg entschieden. Es kommt also darauf an, bereits die Auftaktschlacht auf der Stelle entscheidend zu gewinnen und dem Gegner dabei auch keine Verhandlungsmasse in die Hände fallen zu lassen.

Diesbezüglich könnten mittlere Kräfte rein theoretisch wertvoll sein, gerade eben für besagte Auftaktschlacht und die Herstellung einer größeren verfügbaren Menge an Truppen - sie benötigen dazu aber eben bestimmte organische Fähigkeiten welche sie nicht haben, von der Drohnenabwehr bis hin zu Kampfpanzern.


alphall31:

Zitat:Für die heutige Zeit zutreffend , wer übernimmt aber die Aufgabe der Jäger? .......Solange es keinen Ersatz gibt für diese Verbände werden die mittleren Kräfte Jäger bleiben . Immerhin sind diese Rückgrat des infanteristischen Kampfes und somit der Landesverteidigung.

In dieser insgesamt gesehen irrelevanten Minderzahl sind die Jäger weder das Rückgrat des infanteristischen Kampfes, den wir mangels Quantität ohnehin nicht richtig führen können, noch der Landesverteidigung. Insbesondere der Landesverteidigung nicht, dafür fehlt einfach jede notwendige Quantität (als Infanterie).

Wer übernimmt also deren Aufgabe? Konnten sie diese überhaupt je richtig erfüllen ? Es stellt sich zudem die Frage, wer diese Aufgabe wo genau übernehmen soll, wovon viel abhängt. Schlussendlich müsste eine ausreichende leichte Infanterie von den Osteuropäern gestellt werden. Alles was wir dann für diesen Bereich dazu beitragen schränkt unsere Mittel ein und nützt allwenig.


Broensen:

Zitat:Sie könnten auch ganz einfach Divisionstruppen sein.

Ja natürlich. Das hatten wir hier ja alles schon mehrfach und ausführlichst. Zweifelsohne wäre das die beste Variante, aber sie wird halt nicht kommen.

Stattdessen will man infanteristische Brigaden als mittlere Kräfte mit einer hybriden Option auch als leichte Kräfte zu kämpfen. Aber selbst hierfür fehlt es halt an allen Ecken und Enden. Schlussendlich sind diese Brigaden so wie sie hier jetzt angedacht werden nicht einsatzfähig. Aber da sind wir ja nicht unterschiedlicher Ansicht.
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(23.01.2025, 20:04)Quintus Fabius schrieb: Ob gerade gegen eine solche Vorgehensweise mittlere Kräfte sinnvoll sind ?! Denn die Russen fluten ja relativ disloziert die Front mit irgendwelchen Truppen nicht zuletzt deshalb, weil diese de facto eine gewaltsame Aufklärung herbei führen und man dann den Feind aus der Distanz mittels Drohnen, Artillerie, Raketen usw. angehen kann. Konzentrieren wir nun die mittleren Kräfte, fallen sie diesem Feuer zum Opfer. Dislozieren wir sie ausreichend, ist ihre Kampfkraft fragwürdig. Bleiben sie in Bewegung und versuchen die Verzögerung, nutzen dies die Russen nur um allgemein vorzufluten, mit drittklassigem Kanonenfutter dessen Abnutzung in der Verzögerung die Russen nicht interessiert. Nehmen wir noch die Drohnenfrage hinzu - man kann noch so oft erklären, dass seien besondere, außergewöhnliche Umstände in der Ukraine und die Kombination aus EloKa, Nahbereichsverteidigung, eigenen Drohnen als auch abstandsaktiven Maßnahmen auf den Fahrzeugen würde die Drohnenfrage relativieren - nun, dass ist rein theoretisch.

Praktisch haben wir eben nicht die Kapazitäten besagte mittlere Kräfte in der Verzögerung in einem mit Drohnen übersättigten Schlachtfeld durchhaltefähig einzusetzen. Verzögerung bedeutet Bewegung, diese bedeutet auf dem modernen Schlachtfeld dass man leichter aufgeklärt wird, und dies auch in einer Tiefe von 20 km bis 30 km und dem folgend wird man aus der Distanz vernichtet.

Das es rein theoretisch dagegen Mittel gäbe, ist dafür irrelevant. Wir haben diese Mittel nicht und beschaffen sie offenkundig nicht, zu langsam, in zu geringer Stückzahl, zu wenig, zu spät.

Damit ist der Kampfwert der aktuell geplanten mittleren Kräfte insgesamt höchst fragwürdig.

Wenn die schlechter ausgestattete und ausgebildete ukrainische Kräfte Russland zu einem verlustreichem Stellungskrieg zwingen können, dann werden die Mittlere Kräfte nicht schlechter abschneiden. Natürlich herrscht hier eine seltsame Stimmung gegen die Bundeswehr und die Vorstellung dass die Russen irgendwas im Hinterhand haben was sie in all den Jahren in der Ukraine nicht gezeigt haben. Allein die Tatsache, dass jeglicher mechanisierte Vormarsch der Russen von den überlegenen NATO Luftstreitkräfte in Grund und Boden gebombt werden, würde eine ganz andere Dynamik auf dem Schlachtfeld bedeuten.
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Pmichael:

Hoffentlich wird es so sein, wie du es sagst. Und es gibt durchaus viele Hinweise darauf, dass es so wäre. Dessen ungeachtet sollte man den Feind aber auch nie unterschätzen und gerade bei der Bewertung der Ukrainer und Russen im aktuellen Krieg von hoher westlicher Warte aus, sehe ich das immer wieder, dass hier beide Seiten heillos unterschätzt und gering geschätzt werden.

Das militärische Niveau dort auf das zu viele hinab blicken, ist so hoch, dass wir in diesem Krieg den kürzeren ziehen würden und wenn man hier von NATO Luftwaffe spricht, die US Luftstreitkräfte aber hier heraus nimmt, sieht es für uns allein gar nicht mehr so gut aus. Die Idee das die Europäer in einem zumindest anfangs sehr weitgehend von bodengestützter Luftraumverteidigung alleine die russischen Streitkräfte aus der Luft zerschlagen könnten, ist meiner Meinung nach Hybris.

Bleiben wir aber mal konkret bei den mittleren Kräften und dem von dir genannten Aspekt des Stellungskrieges, Zitat:

Wenn die schlechter ausgestattete und ausgebildete ukrainische Kräfte Russland zu einem verlustreichem Stellungskrieg zwingen können, dann werden die Mittlere Kräfte nicht schlechter abschneiden.

1. Zunächst mal wäre zu hinterfragen, ob mittlere Kräfte überhaupt für einen Stellungskrieg sinnvoll sind und ob sie einen solchen überhaupt führen sollten, geschweige den anstreben sollten. Denn damit geben sie alles auf, was sie an Vorteilen besitzen. Ganz im Gegenteil: würden die mittleren Kräfte den Feind zu einem Stellungskampf zwingen, wäre das für sie höchst nachteilhaft.

2. Die mittleren Kräfte sind quantiativ völlig unzureichend, um auf einer längeren Front in einem Stellungskampf der von Drohnen und Artillerie beherrscht wird durchhaltefähig bestehen zu können. Sie würden gerade in einem statischen Kampfgeschehen sehr schnell vollständig abgenutzt werden und ihre Fahrzeuge größtenteils einbüßen. Eine Chance gegen das Drohnen / Artilleriegespan der Russen hat man allenfalls in der Bewegung, und zwar insbesondere in der Verzögerung und in einem Schlagen aus der Nachhand. Beides aber bedürfte entsprechender Räume und Tiefe, was beispielsweise im Baltikum fragwürdig ist.

3. Sowohl die Russen als auch die Ukrainer hatten jede Menge mittlere Kräfte, denn die ganzen Mot-Schützen auf ihren Radpanzern sind schlussendlich nichts anderes als dieses (gewesen). Gerade diese Verbände haben am stärksten geblutet und oft am wenigsten etwas gebracht. Nun kann man zwar rein theoretisch postulieren, dass die EU Luftwaffen im Jahr 2030 dann die Russen ohne die USA aus der Luft zerschlagen werden können, aber das halte ich für eine gewagte These. Was zu der Frage führt, warum unsere von der Struktur bis zur Ausrüstung durchaus nicht besser aufgestellten mittleren Kräfte gegen diesen Feind besser abschneiden sollten?! Schließlich sind sie in vielen Aspekten nicht einmal auf dem Niveau des Gegners.
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(24.01.2025, 17:50)Quintus Fabius schrieb: Pmichael:

Bleiben wir aber mal konkret bei den mittleren Kräften und dem von dir genannten Aspekt des Stellungskrieges, Zitat:

Wenn die schlechter ausgestattete und ausgebildete ukrainische Kräfte Russland zu einem verlustreichem Stellungskrieg zwingen können, dann werden die Mittlere Kräfte nicht schlechter abschneiden.

2. Die mittleren Kräfte sind quantiativ völlig unzureichend, um auf einer längeren Front in einem Stellungskampf der von Drohnen und Artillerie beherrscht wird durchhaltefähig bestehen zu können. Sie würden gerade in einem statischen Kampfgeschehen sehr schnell vollständig abgenutzt werden und ihre Fahrzeuge größtenteils einbüßen. Eine Chance gegen das Drohnen / Artilleriegespan der Russen hat man allenfalls in der Bewegung, und zwar insbesondere in der Verzögerung und in einem Schlagen aus der Nachhand. Beides aber bedürfte entsprechender Räume und Tiefe, was beispielsweise im Baltikum fragwürdig ist.

Das Hauptproblem ist meines Erachtens immer noch dass man die wahrscheinlichen Verlustraten an Mensch und Material extrem unterschätzt. Überlegene Luftwaffe hin oder her. Allein die im Ukrainekrieg neuerdings immer öfter eingesetzten glasfasergelenkten Drohnen würden in diesem Szenario ein sehr großes Problem darstellen. Man wird große Verluste schlicht nicht verhindern können hat aber nicht die Kapazitäten diese mittelfristig auszugleichen.
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Das sehe ich ebenso. Selbst wenn wir einen solchen Krieg relativ schnell gewinnen sollten, und selbst wenn unsere Luftwaffe in wenigen Wochen die rusissche Luftraumverteidigung vollständig vernichtet und dann alles am Boden kurz und klein schlägt, selbst dann werden die Verluste horrend sein. Das ist einer der wesentlichste Aspekte der modernen Kriegsführung der am wenigsten beachtet wird, genau wie du es sagst. Die Feuerkraft (und insbesondere auch die Präzision der Feuerkraft und die Aufklärung) sind einfach derart groß geworden, dass sich daraus zwingend ganz andere Skalierungen ergeben.

In diesem Kontext muß auch bedacht werden, dass unsere Gesellschaften im Gegensatz zur Ukraine massive Angriffe auf die Energieinfrastruktur nicht lange durchhalten würden. Unsere Netze sind wesentlich empfindlicher und hängen an wesentlich weniger Knotenpunkten. Die Russen könnten für geringe Kosten mit Systemen ausreichender Reichweite unsere Verteidigung für diese kritischen Stellen übersättigen und damit der Energieversorgung folgend hier weitgehende Zusammenbrüche erzeugen. Dem folgend stellt sich dann die Frage, wie lange wir als Gesellschaft diesen Krieg überhaupt noch finanziell, industriell und gesellschaftlich/sozial nähren könnten.

Spezifisch in Bezug auf die mittleren Kräfte stellt sich hierbei die Frage, wie diese dazu beitragen könnten den Krieg aus genau diesem Grund möglichst kurz zu halten. Dazu müssten sie aber offensiv tätig werden, aber dafür sind sie mit ihrem infanteristischen Schwerpunkt falsch aufgestellt. Sie werden allen Ernstes als Infanterie mit der Option auf gepanzerten Bewegungskrieg geplant und im weiteren mit einer grundsätzlich eher defensiven Ausrichtung bzw. einer offensiven Ausrichtung nur in der Defensive (Verzögerung, Gegenangriffe,Schlagen aus der Nachhand).

Exakt das aber würde zwingend dazu führen, dass sich dadurch der Krieg verlängert, was wir uns wortwörltich nicht leisten können. Entsprechend müssten mittlere Kräfte ganz anders aufgestellt werden, als tatsächlich extrem mobile und extrem offensive Panzerkavallerie welche den Gegner offensiv ausmanövriert. Damit sie das kann, müsste aber die Stärke der Drohnen in der Verteidigung negiert werden. Dazu müssten die tatsächlich eingesetzten Einheiten kleiner ausfallen, und mit einer starken Feuerkraft / Abwehrfähigkeit gegenüber Drohnenschwärmen etc. Dies geht nur, und meiner Überzeugung absolut nur dann, wenn diese Einheiten keine Infanterie sind, und nicht als Infanterie agieren sollen. Nur dann wird man in kompaktere Einheiten genug Feuerkraft für schnelle offensive Bewegungen packen können und zugleich die notwendige Eigensicherung / Rundumsicherung.

Gerade die strategischen Anforderungen, die Gesamtlage, erzwingen eigentlich mittlere Kräfte die völlig anders aufgestellt sind. Stattdessen schaffen wir eine Art Infanterie, die schlussendlich den Krieg zu unserem Nachteil verlängert, und im schlimmsten Fall mit dem Feind im Stellungskrieg zu liegen kommt.
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Noch ein weiterer Gedanke zu mittleren Kräften:

Jeder Krieg mit Russland kann sehr leicht dahingehend eskalieren, dass begrenzt Massenvernichtungswaffen eingesetzt werden (über die Option des vollumfänglichen Nuklearkrieges müssen wir nicht diskutieren, da diese rein politischen Waffen jede Art von mittleren Kräften vollständig irrelevant machen wie auch jede andere Art konventioneller Truppen).

Das heißt, mittlere Kräfte müssen in der Lage sein, in Gebieten zu kämpfen die mit taktischen Nuklearwaffen angegriffen werden, oder insbesondere auch mit chemischen Waffen. Auch deshalb ist ein infanteristischer Schwerpunkt für die mittleren Kräfte falsch, weil dieser in einem solchen Umfeld rein gar nichts bringt.

Desweiteren müssten mittlere Kräfte stärker disloziert werden, um der Wirkung von Angriffen mit taktischen Nuklearwaffen so weit wie möglich zu entgehen. Das heißt, ihre jeweiligen Kampfgruppen müssen kompakter ausfallen. Damit sie aber auch dann noch genug Kampfkraft haben, müssen sie mehr Feuerkraft pro Einheit haben, auch dies widerspricht ganz klar einer Auslegung als Infanterie.

Gerade aber die Gefahr von taktischen Atombomben und chemischen Waffen, wie auch bestimmten Formen biologischer Waffen wie beispielsweise Mycotoxine, Anthrax etc bedeutet, dass wirkliche leichte Infanterie hier durchaus nicht die Lösung ist. Umgekehrt negiert eine solche Kriegsführung auch jede gegnerische leichte Infanterie, womit die Räume mit geringer Truppendichte zunehmen, selbst wenn die verbliebenen mechanisierten / teilmechanisierten Einheiten sich disloziert haben. Gerade diese Problematik macht eigentlich mittlere Kräfte durchaus wertvoll und sinnvoll, weil sie auch noch unter solchen Bedingungen weiter kämpfen können und so hochmobil sind - insbesondere auf der operativen Ebene - dass gerade eben in einem solchen Szenario mittlere Kräfte (mit einer anderen Auslegung und Struktur) im weiteren entscheidend sein könnten.

Gerade also der mögliche Krieg mit taktischen Nuklearwaffen, chemischen Waffen usw. bedingt einen hohen Wert mittlerer Kräfte, vorausgesetzt diese werden eben nicht als Infanterie aufgestellt die abgesessen infanteristisch kämpfen soll.

Aus dem gleichen Komplex heraus müssten mittlere Kräfte sehr weitgehend mit Bodendrohnen wie auch fliegenden Drohnen ausgerüstet werden, um mangelnde Quantität was abgesessen einsetzbare Infanterie angeht auszugleichen und auch in beispielsweise durch chemische Waffen kontaminierten Gelände weiter kämpfen bzw. diese für die Bewegung nutzen zu können etc.

Gerade eben deshalb setzten die WP Staaten im Kalten Krieg so stark auf mittlere Kräfte und versuchten ihre barocken Infanteriemassen dadurch auch in einem solchen Szenario zumindest in Anteilen gefechtsfähig zu halten.

Nun haben wir gar keine solchen barocken Infanteriemassen, ganz im Gegenteil. Dessen ungeachtet wären mittlere Kräfte durchaus in einem Atomkrieg / Chemischen Krieg usw. von hohem Wert und würden gerade darin leistungsfähiger sein als andere Verbände.

Man müsste sie nur dazu richtig konzipieren, aufstellen und ausrüsten. Und natürlich bedürfen gerade die mittleren Kräfte möglichst starker organischer ABC Abwehr Elemente / Einheiten. Über Mittlere Kräfte als einer Kategorie für den begrenzten Atomkrieg / chemischen Krieg usw. liest man aber eigentlich nirgends etwas.
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Wegen der Verluste benötigen wir KI gesteuerte Drohnen jeder Größe in Massen (und damit meine ich hunderttausende) als UAV/USV/UUV.
Dann bringt sich möglichst Drohne gegen Drohne um... Und erst wenn die alle futsch sind, gibt es Mann gegen Mann....oder bemannte Fzg gegen bemanntes Fzg.
Aber am besten unsere KI Drohnen erledigen alles was der Feind hat... Egal ob Mensch oder Maschine.
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Denke auch dass man das FPV Drohnen Problem in den Griff bekommen kann…
Dafür ist cUAS Fähigkeit in Masse nötig… jeder Zug braucht da Fähigkeiten
Wichtig ist frühzeitige Aufklärung und mehrere Effektoren!
Also Boxer Skyranger (Aufklärung und Wirkung im Mittelbereich)
und Boxer RCT30 (Wirkung und Aufklärung im Nahbereich)
Außerdem können beide gegen Bodenziele eingesetzt werden…

außerdem wird man mehr Masse an Fahrzeugen benötigen…
Ich denke es macht hier Sinn den Boxer durch CAVS 6x6 zu ergänzen…
1.000-2.000 Fahrzeuge… viele davon mit der Valhalla 25mm waffenstation und ggf 1-2 SPIKE wäre auch Masse und Klasse kombiniert… und das bezahlbar…
die 25mm kann mit Airburst Munition auch gegen Drohnen wirken…

CAVS soll ja jetzt erstmal als NEMO Mörser kommen… denen würde ich auch ein Feuerleitfahrzeug auf CAVS Basis mit 25mm Valhalla und cUAS Fähigkeit beistellen
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(24.01.2025, 22:21)ObiBiber schrieb: Denke auch dass man das FPV Drohnen Problem in den Griff bekommen kann…
Dafür ist cUAS Fähigkeit in Masse nötig… jeder Zug braucht da Fähigkeiten
Wichtig ist frühzeitige Aufklärung und mehrere Effektoren!
Also Boxer Skyranger (Aufklärung und Wirkung im Mittelbereich)
und Boxer RCT30 (Wirkung und Aufklärung im Nahbereich)
Außerdem können beide gegen Bodenziele eingesetzt werden…

außerdem wird man mehr Masse an Fahrzeugen benötigen…
Ich denke es macht hier Sinn den Boxer durch CAVS 6x6 zu ergänzen…
1.000-2.000 Fahrzeuge… viele davon mit der Valhalla 25mm waffenstation und ggf 1-2 SPIKE wäre auch Masse und Klasse kombiniert… und das bezahlbar…
die 25mm kann mit Airburst Munition auch gegen Drohnen wirken…

CAVS soll ja jetzt erstmal als NEMO Mörser kommen… denen würde ich auch ein Feuerleitfahrzeug auf CAVS Basis mit 25mm Valhalla und cUAS Fähigkeit beistellen

und natürlich noch ergänzt durch Anti Drohnen Drohnen…
die auch günstig und in Masse mitgeführt werden…
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Mehr als 90% der Drohnen in der Ukraine werden mittlerweile abgewehrt und das durch Infanterie mit Mg , drohnenabwehrwaffen und eloka oder ganz einfach durch Wind und natürliche Hindernisse was besonders die Drohnen mit LWL betrifft und noch weitere Mittel . Langsam sollte der Hype um die Drohnen mal vorbei sein.
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(26.01.2025, 17:37)alphall31 schrieb: Mehr als 90% der Drohnen in der Ukraine werden mittlerweile abgewehrt und das durch Infanterie mit Mg , drohnenabwehrwaffen und eloka oder ganz einfach durch Wind und natürliche Hindernisse was besonders die Drohnen mit LWL betrifft und noch weitere Mittel . Langsam sollte der Hype um die Drohnen mal vorbei sein.

Das Problem ist halt dass davon 50.000 im Monat eingesetzt werden…
Und wenn da 1-10% durchkommen tut das trotzdem weh
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Es werden auch mehr als 90% aller Geschosse aus Schützenwaffen einfach nur in die Botanik geballert, ohne jeden Effekt auf den Gegner . Im übrigen sieht es bei ganz vielen Waffensystemen nicht unähnlich aus.

Nehmen wir mal die 90%, ach was, lass es 95% sein. Dann kommen immer noch 2.500 Drohnen pro Monat durch.

Das entspricht hunderten bis tausenden von zerstörten Fahrzeugen und getöteten Infanteristen. Nehmen wir aber mal noch weniger, nämlich nur 250 zerstörte Fahrzeuge / 250 zerstörte Panzer und 1.500 getötete Infanteristen. Das ist dann noch nicht mal 2500 Drohnentreffer, sondern noch weniger (also öfter mal mehrere Drohnen für nur 1 Ziel).

Nun nehmen wir mal einen Krieg von zwei Jahren. Und rechnen nun diese Verluste hoch:

Wir kommen auf:

6000 zerstörte Panzer

6000 zerstörte Fahrzeuge

36.000 getötete Infanteristen

Das sind signifikante Verluste. Und das mit den erbärmlichen Billigdrohnen welche in der Ukraine eingesetzt werden und die nichts sind im Vergleich zu dem was hier technisch bereits möglich wäre.
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Wer sagt den das die durchgekommenen Drohnen ein Ziel treffen ?
Da in der Realität keine 6000 Panzer von Drohnen zerstört wurden in den letzten zwei Jahren kommt die Rechnung nicht ganz hin .
Die abwehrerfolge bei langstreckendrohnen gab die Ukraine letztes Jahr mit 42 % an .
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