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(29.08.2022, 16:10)aramiso schrieb: Hatte der Bundeskanzler nicht vor wenige Wochen verkündet, dass die Bundeswehr die stärkste konventionelle NATO-Armee in Europa werden soll? Natürlich hat er keinen Zeitpunkt genannt. In den kommenden 15 Jahren wohl nicht.
Die Rede bereut er vermutlich schon längst... Die derzeitige politische Marschrichtung zeigt klar das das nur leeres Gerede war!
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Deutschland sitzt diesen Konflikt aus und hat am Ende weniger eigenes Kriegsgerät als vorher. Aber nicht vergessen, jedes Volk bekommt die Politiker, die es verdient.
Deutschland wird wahrscheinlich 2025 aus den TOP25 des GlobalFirePower Index verschwinden, während unsere Nachbarn mit niedrigeren Budgets über mehr Kriegsgerät verfügen, obendrein noch kriegsbereit. Dazu kauft der Großteil kein überteuertes „Made in Germany“ mehr.
Deutschland schafft sich ab. Militärisch schon längst geschehen, gesellschaftlich in vollem Gange. Und damit es noch schneller geht, wird der Ukrainekonflikt benutzt, um das Volk noch weiter zu enteignen. Und es funktioniert.
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Das ihr euch gar nicht schämt den selben Kram andauernd zu wiederholen. Davon abgesehen sind diese Deals absolut umstritten in Polen, da zu teuer, nicht genug Soldaten und auch nur Theater ist da Munition für die bestehenden Waffen fehlt.
Zitat:However, a former chief of the general staff of the Polish army, Mieczysław Gocuł, has expressed scepticism about the deal, telling broadcaster TVN that the priority should be securing ammunition for existing equipment.
Gocuł suggested that the government, which faces parliamentary elections next year, wants new weapons to display at military parades and to shore up support.
https://notesfrompoland.com/2022/07/29/p...-minister/
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(29.08.2022, 19:16)Pmichael schrieb: Das ihr euch gar nicht schämt den selben Kram andauernd zu wiederholen. Davon abgesehen sind diese Deals absolut umstritten in Polen, da zu teuer, nicht genug Soldaten und auch nur Theater ist da Munition für die bestehenden Waffen fehlt.
https://notesfrompoland.com/2022/07/29/p...-minister/
Das mag sein... aber die politische Bewertung bleibt in Deutschland für mich die gleiche! Ein Kanzler der in Merkel Manier absolut nichts voranbringt und eine Verteidigungsministerin die an Inkompetenz nicht zu überbieten ist! Dazu eine Bundeswehr die nicht weiß was sie mit dem plötzlichen Geldsegen anfangen soll und schon ist der weitere Absturz der Bundeswehr gesichert...
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(29.08.2022, 19:34)veut schrieb: Das mag sein... aber die politische Bewertung bleibt in Deutschland für mich die gleiche! Ein Kanzler der in Merkel Manier absolut nichts voranbringt und eine Verteidigungsministerin die an Inkompetenz nicht zu überbieten ist! Dazu eine Bundeswehr die nicht weiß was sie mit dem plötzlichen Geldsegen anfangen soll und schon ist der weitere Absturz der Bundeswehr gesichert...
Diese 'Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden' Aussagen sind halt so ne Sache. Davon abgesehen wissen wir eigentlich ganz gut wohin die Reise mit den 100 Milliarden geht, dass wir nun sauer sein sollen weil das ganze Geld nicht schon ausgegeben ist, ist fragwürdig.
Hätte die Bundeswehr doch einfachmal 1000 Leopard 2 Panzer bestellen sollen anstatt das Geld sinnvoll zu investieren.
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(29.08.2022, 19:44)Pmichael schrieb: Diese 'Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden' Aussagen sind halt so ne Sache. Davon abgesehen wissen wir eigentlich ganz gut wohin die Reise mit den 100 Milliarden geht, dass wir nun sauer sein sollen weil das ganze Geld nicht schon ausgegeben ist, ist fragwürdig.
Hätte die Bundeswehr doch einfachmal 1000 Leopard 2 Panzer bestellen sollen anstatt das Geld sinnvoll zu investieren.
Nein, 1000 Leo´s wären definitiv nicht das Mittel der Wahl. Das Problem ist allerdings das man das Gefühl haben muss das die Politik langsam zurückrudert was die gemachten Versprechen an die Bundeswehr angeht! Als alter Soldat, der die Mangelwirtschaft über 10 Jahre erlebt hat, sehe ich das mit Schrecken. Es ist einfach dringend nötig die Bundeswehr massiv zu reformieren (und mir ist bewusst das das Zeit kostet), die Gefahr die ich sehe ist allerdings das je länger das dauert die Politik immer mehr Zusagen wieder einkassieren wird und am Ende die Truppe evtl. fast noch schlechter da steht als aktuell!
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Momentan kommt es mir so vor, als seien die Problemquellen eher in der Truppe bzw. deren Führung zu verorten als in der Politik. Stichwort "Binnenoptimierung".
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Im letzten halben Jahr ist einfach, zumindest gefühlt, viel zu wenig passiert…
Es fehlt der Wille und der große Plan dahinter…
Es fehlen die konkreten 25 mio Vorlagen um den Status Quo zu verbessern!
Munition,
Nachfolger Marder
Shorad Lösung
Artillerie
Flugabwehr system
und und und…
Hinterfragen der aktuellen Konzepte?
Umfang der Bundeswehr?
Neue Kampfformen und Ausrüstung dafür
+Drohnen in jeglicher Größe!
+ Loitering Munition,
+ hohe Relevanz von großer Anzahl an moderner Artillerie,
+ hohe Relevanz von Shorad Systemen!
Genau in diesen Bereichen müssen neue Konzepte geschaffen werden, neue Verbände aufgestellt werden, Material beschafft werden! und das nicht erst in 10 Jahren!
unterm Strich wurden bisher nur Ankündigungen gemacht und Projekte beschlossen die erst in 5-15 Jahren weiter helfen…
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Broensen:
Diese Worthülse: Binnenoptimierung geistert doch schon seit 2015 in der Gegend herum. Und dass die Mehrheit der höheren Offiziere meiner Überzeugung nach das größte Problem in diesem Kontext darstellt, habe ich ja auch seit Jahren fortwährend, penetrant und zunehmend radikal formuliert ausgeführt.
Die Bundeswehr ist eine Organisation. Als solche hat sie sich in zu großen Anteilen von ihrem eigentlichen Wesen und ihrem Zweck entfernt. Entsprechend wurde vieles zum Selbstzweck. Entsprechend wuchsen organisch über mehrere Dekaden Strukturen heran, die gerade in der Führung ein Übergewicht erlangt haben, weshalb diese Armee meine Ansicht nach mehr als andere Organisationen dem Niskanen-Modell unterliegt.
Entsprechend müsste jeder Versuch diesen gordischen Knoten zu zerschlagen genau dies sein, ein zerschlagen dieses Knotens. Stattdessen knüpft man noch weiter daran herum.
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Wenn man hier Quervergleiche anstellt mit dem, was Polen oder Tschechien oder sonst ein NATO-Mitglied an Streitkräften aufstellt oder aktuell beschafft/beschaffen will (gerade bei Polen bin ich da noch sehr skeptisch hinsichtlich der tatsächlichen Stückzahlen), sollte man auch schauen, was diese Länder nicht aufstellen oder beschaffen. Eine Armee besteht bekanntlich nicht nur aus Kampfpanzern und Artillerie, und gerade jene Fähigkeiten, die dem Bündnis von kleineren Ländern gar nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung gestellt werden, gehören häufig auch zu den kostspieligsten.
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(29.08.2022, 21:30)Quintus Fabius schrieb: Broensen:
Diese Worthülse: Binnenoptimierung geistert doch schon seit 2015 in der Gegend herum. Und dass die Mehrheit der höheren Offiziere meiner Überzeugung nach das größte Problem in diesem Kontext darstellt, habe ich ja auch seit Jahren fortwährend, penetrant und zunehmend radikal formuliert ausgeführt.
Die Bundeswehr ist eine Organisation. Als solche hat sie sich in zu großen Anteilen von ihrem eigentlichen Wesen und ihrem Zweck entfernt. Entsprechend wurde vieles zum Selbstzweck. Entsprechend wuchsen organisch über mehrere Dekaden Strukturen heran, die gerade in der Führung ein Übergewicht erlangt haben, weshalb diese Armee meine Ansicht nach mehr als andere Organisationen dem Niskanen-Modell unterliegt.
Entsprechend müsste jeder Versuch diesen gordischen Knoten zu zerschlagen genau dies sein, ein zerschlagen dieses Knotens. Stattdessen knüpft man noch weiter daran herum.
Quintus
Ich kann diese gertroffene Aussage im Bezug auf die Bundeswehr als Ganzes nicht nachvollziehen. Wie bitte schön wendet man das Niskanen-Modell auf die Bundeswehr an? Was sind denn bitte die Grenzenkosten für welches Maß an zu prouduizierender äußeren Sicherheit, für die Landes und Bündnisverteidigung oder für unseren Beitrag fürdie Nato (= Produktion) ? Mir fehlt hier doch die etwas die Phantasie für eine Kosten- Nutzenbetrachtung oder wie man an der Stelle eine Grenzkostenfunktion anwendet? Würde ich gerne verstehen ...
In diesem Zusammenhang könnte man natürlich trefflich über einzelne Behörden oder Ämter wie z. B. das das BAAINBw sprechen. Aber auch dort sehe ich ernsthafte Versuche der Politik den von Dir zitierten Gordischen Knoten zumindest aufzulösen. Als prominenteste Maßnahme
- Gesetzes zur Beschleunigung von Beschaffungsmaßnahmen der Bundeswehr"
Darüber gibt es beim Baainbw und bei der BW selbst ein Bündel an weiteren Maßnahmen. Ich sehe das viel positiver, es tut sich was in diesem Land und wir schaffen uns nicht ab, wie es heute hier im Forum aus nicht gerade berufenem Munde kolpotiert wurde.
...und ja im öffentlichen Bereich dauern gewisse Prozesse etwas länger... aber viel wichtiger ist, dass sich nach Jahren der Stagnation oder Besser gesagt des "Rückbaues" im Bereich der Landes- und Bündnisverteidigung endlich etwas tut.
Die heutige Rede des Bundeskanzlers, im besoderen seine Aussagen zu Luftverteidigung, Zitat "Werden erheblich in Luftverteidigung investieren" fand ich sehr bemerkswert.
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(29.08.2022, 20:43)ObiBiber schrieb: Neue Kampfformen und Ausrüstung dafür
+Drohnen in jeglicher Größe!
+ Loitering Munition,
+ hohe Relevanz von großer Anzahl an moderner Artillerie,
+ hohe Relevanz von Shorad Systemen!
Genau in diesen Bereichen müssen neue Konzepte geschaffen werden, neue Verbände aufgestellt werden, Material beschafft werden! und das nicht erst in 10 Jahren!
Wie sehr ihr das? nachvollziehbar dass diese Bereiche massive Bedeutung haben und dass die BW da eher schlecht da steht?
wie und wo könnten diese Fähigkeiten aufgebaut und integriert werden?
Bei den Artillerie Battaillonen ist ja aktuell geplant deren Anzahl zumindest auf 9 zu erhöhen und dort gleichzeitig Shorad zu integrieren…
Ich vermute mal beides schwerpunktmäßig auf Boxer Basis (RCH155 und Skyranger30)
auch wenn es hier noch keine Details und konkrete Planungen gibt (wo wir wieder beim Thema viel zu langsam sind).
Wie wäre solch ein erweitertes Artillerie und Shorad Battaillon dann aufgestellt (Personal, Umfang an Systemen)?
An welcher Stelle könnte Loitering Munition integriert werden (HERO Reihe in unterschiedlichen Größen)?
Direkt bei den Kampfbattallionen oder auch übergeordnet in den Artilleriebattaillonen?
bleibt noch Thema Aufklärung…
diese und die Real Time Weiterreichung der Ergebnisse ist immens wichtig…
man benötigt Drohnen in allen Größen (von EuroMale bis zur kleinen DJII Drohne)
und muss die Informationen sammeln, sicher übertragen und auswerten… und bestenfalls direkt weitergeben an die Einheiten die Infos benötigen (Stichwort Combat Cloud usw)
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Ich bin ebenfalls der Überzeugung, dass wir uns keineswegs abschaffen und vieles langsam aber sicher sich wieder in die richtige Richtung bewegt. Und gerade die Umstände der Gegenwart bieten vor allem anderen Chancen, dass tatsächlich wirklich etwas voran geht. Von daher mache ich mir diesen Defätismus - denn leider viele inzwischen vor sich hertragen - ausdrücklich nicht zu eigen.
Nun zur ökonomischen Theorie der Bürokratie und warum diese auch auf die Bundeswehr als ganzes zutrifft, und keineswegs nur auf bestimmte Anteile von ihr:
Die Bundeswehr als Gesamtorganisation besteht aus vielen Unterbereichen, welche alle jeweils für sich selbst nach mehr Mitteln, mehr Personal, mehr Einfluss, mehr Offiziersstellen usw streben. Der Grund dafür ist nun höchst einfach, dass Offiziere in diesen Bereichen Karriere machen wollen, um persönliche Vorteile zu erlangen (höherer Dienstgrad, mehr Macht, mehr Geld), im Idealfall auch aus idealistischen Gründen weil sie mit ihrem Aufstieg mehr Gestaltungsmöglichkeiten bekommen und damit etwas in ihrem Sinne erreichen können / wollen.
Damit sie diese Karriere machen können, und auch weil sie in einem spezifischen Bereich sozialisiert werden, nimmt dieser in ihren Auffassungen und Denken einen übergroßen Anteil ein und dies selbst dann, wenn der Offizier idealistisch sein sollte und zumindest versucht gedanklich objektiv zu sein. Man sieht das beispielsweise bei dem Einfluss welchen der Afghanistan-Einsatz insgesamt auf die Bundeswehr genommen hat.
Aber keineswegs sind die meisten Offiziere Idealisten. Es geht um direkte, persönliche, handfeste Vorteile und Pfründe. Wer will schon seinen eigenen Bereich zusammen streichen um dann nicht als Berufsoffizier übernommen zu werden und keinerlei Karriere mehr zu machen?! Der Karrierismus ist daher eines der größeren Übel in dieser Armee und einer der primären Gründe für den ständigen Versuch aller Stellen das "Budget" der eigenen Einheit, des eigenen Bereich im weitesten Sinne auszudehnen.
Und genau das ist die primäre Triebfeder für das Bürokratiewachstum, wie es in der ökonomischen Theorie der Bürokratie von Nikansen dargestellt wurde. Gerade daraus ist beispielsweise die von mir immer als Generalskaste bezeichnete Führungssstruktur entstanden. Da diese Bürokratie (den die meisten Soldaten sind heute Beamte die nur noch wie nebenbei Uniform tragen) mit der sie führenden Generalskaste zudem ohne jede Konkurrenz ist, die zivile Politik gar nicht beurteilen kann was hier als Leistung angeboten wird (nämlich primär eine Nicht-Leistung), und diese Nicht-Leistung auch weder Konsequenzen hat noch abgelehnt werden kann, wuchern solche Strukturen bei der Bundeswehr noch stärker als anderswo, zumal es auch kein wirkliches Korrektiv von Außen dafür gibt.
Da das Gesamtbudget begrenzt ist, sowohl von Personal wie Geld her, wuchern daher die bürokratischen Strukturen innerhalb dieser Begrenzung auf Kosten anderer Bereiche, welche die eigentlich wesentlichen sind. Entsprechend wird immer mehr Raum von der Bürokratie eingenommen und immer mehr Raum von der "Führung", auf Kosten der Kampfkraft, welche ja aber der eigentliche Sinn und Zweck der Armee ist.
Ganz allgemein ist dies auch ein Grund warum lange Friedenszeiten ganz grundsätzlich Armeen degenerieren. Dazu kommt noch (dieser Teil gehört nicht mehr zur Theorie von Nikansen), dass in Friedenszeiten vom grundsätzlichen Charakter her ganz anderer Menschen mit anderen Persönlichkeiten nach oben kommen als dies im Krieg der Fall ist. Und nein, die Auslandseinsätze welche bisher waren, hatten nicht das militärische Niveau daran etwas grundlegend zu ändern. Wenn diese Personen mit ihren jeweiligen Charaktereigenschaften dann über Jahre hinweg nach oben gekommen sind, entstehen dadurch sich selbst verstärkende Prozesse, entsprechend werden Nachfolger und Gefolgsleute heran gezüchtet die ebenfalls diese im Krieg weniger tauglichen Eigenheiten haben.
Beschließend wirkt hier noch ganz allgemein die sozialkulturelle Grundströmung dieser Bundesrepublik hinein. Da diese insgesamt von Bürokratie gelähmt wird, und eine entsprechende Einstellung und Mentalität große Teile der Bevölkerung durchziehen, gerade dadurch wird diese Beamtenmentalität auch in die Armee hinein gespült und breitet sich von der Zivilbevölkerung aus in die Streitkräfte hinein aus.
Um das krebsartige Wuchern der Bürokratie und der nicht für den Krieg geeigneten Strukturen in der Bundeswehr anzugehen, müsste man die Informationsassymetrie zwischen der zivilen Politik und der Generalskaste beseitigen. Wie schwierig bis unmöglich dies ist hat Helios ja schon mal in einem früheren Beitrag dargelegt, und entsprechend meine Idee eines "Pro-Konsuls" als "Heilsbringer / Erlöserfigur" verworfen. Gerade die extreme Informationsassymetrie führt ja dazu, dass ein solcher nicht identifizierbar wäre, zudem würde er ja trotzdem eine größere Gruppe entsprechender "Gefolgsleute" benötigen etc dazu kommen noch die Fragen welche das in Bezug auf Demokratie und Recht aufwirft.
Eine Antwort die ich darauf habe wäre, statt einen solchen Reformer von oben her zu bestimmen, ihn durch eine Art "Konklave" aus den Streitkräften selbst wählen zu lassen. Verbleibt das Problem, wie man einem solchen gewählten obersten Kriegsherrn überhaupt die reale praktische Macht verleihen kann, da die zivilen Politiker und die zivilen Strukturen im Ministerium ja ebenso der ökonomischen Theorie der Bürokratie unterliegen und hier die Armee nur noch ein Alibi für den Selbstzweck darstellt.
Früher kolportierte man, dass sich Preußen einen Staat zum Unterhalt seiner Armee hält, heute könnte man sagen, dass sich das Verteidigungsministerium eine Bundeswehr zum Unterhalt seiner Strukturen hält.
Dies zu durchbrechen dürfte daher in den aktuellen Strukturen und Formen tatsächlich praktisch real nicht möglich sein. Und gerade deshalb halte ich die von dir hier angeführten Reformbestrebungen, Reden des Bundeskanzlers, neue Gesetze etc für unzureichend oder sogar für nicht nachhaltig wirksam.
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Quintus,
genau, der im Forum umgreifende Defätismus bei einigen Usern und die kolpotierten Parolen wirken auf mich zum Fremdschämen und teilweise Grenzüberschreitend. Wir sollten doch darauf achten nicht die Freiheitliche Grundordnung dieses LOandes in FRagte zu stellen. Das habe ich dir auch nicht unterstellt oder unterstellen wollen.
Zum Thema Bürokratiewachstum. Während meines Studiums betrachten wir in diesem Zusammenhang die Parkinsonschen Gesetze. Aus Wikipedia:
Am bekanntesten ist das Parkinsonsche Gesetz zum Bürokratiewachstum, erstmals veröffentlicht 1955. Es lautet:
“Work expands so as to fill the time available for its completion.”
„Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“
– und nicht in dem Maß, wie komplex sie tatsächlich ist. Als Beispiel wird eine ältere Dame angeführt, die einen halben Tag dafür braucht, ihrer Nichte eine Postkarte zu schicken (Postkartenauswahl, Brillen- und Adressensuche, Textverfassung, Entscheidung, ob für den Weg zum Briefkasten ein Schirm mitzunehmen ist). Den Kontrast bildet der vielbeschäftigte Mann, der die gleiche Aufgabe in drei Minuten an seinem Schreibtisch erledigt.
Das ist für mich sehr anschaulich dargetsellt wie Bürokratie wächst. DAs bertifft nich nzur Behörden oder Beamte oder Offiziere, sondern das trifft geanu so auf die Indzustrie den Handle oder Dienstleistungssektor zu. Die Vermehrung der Bürokrtie ist wie ein Naturgesetz.
Selten schafft man es über die Bürokraie mit dem von dir oft beschworenen Durschlagen des Gordischen Knotens. Das meine Erfahrung aus vielen Jahren beruflicher erfahu8ng im Prozessoptimierung und Digitalisierung.
Mann kann dieser Themen nur in einer Art "Dauerlauf" Herr werden und das erfodert ein Maß an Geduld. Den funktioniereden Big Bang habe ich aus meiner Praxis heraus selten bis gar nicht erlebt. Ganz wichtig dabei ist das allen Organisation Leitungsebene hinter dem Them sthet, also Neudeutsch "Stakeholder Management". Und das denke ich ist bei Bundeswehr, BMVG etc. inzwischen der Fall. Die Politik oder dFührung des BMVG hat m. A. nach sehr wohl erkannt, das gehandelt werden muss. Mein Sicht ist, dass die stiefmütterliche Behandlung der Bundeswehr vorbei ist.
Ich sehe neben dem Gesetzt auch viele andere Maßnahmen, die dem Themen Bürokratisierung entgegen wirken, z. B. das Budget, dass Kommandeure für die Umsetzung von Softmaßnahmen zu Verfügung haben, die Erhöhung der Budgetgrenze vonn 1000 auf 5000 bzgl Auschreibugnpflicht. Das alleine erschlägt eine Menge an Bürokratie. Und last but not least die fortschreitende Digitalisierung. Natürlich beleibt ein schlechter Prozess, auch wenn man ihn digitalisiert, ein schlechter Prozess. Digitaliserug bringt aber auch in der Regel "best practises" mit sich die helfen! Ich kann das aus eingener Erfahrung sagen, auch bei IT Projekten innerhlab des BMVG / Bundeswehr.
Ich habe in den Achtzigern als Zeitsoldat gedient und wir (Brigadestab) sind gefühlt in die Senne oder nach Heuberg gefühlt mit mehr Schreibmaschinen und Aktenordner im Gepäck als mit G3 und Munition ins Manöver gefahren...damals hat die Bürokrtie auch schon getobt und im Zweifel mehr als heute...
....aber es bleibt - und da gebe ich dir natürlich Recht - noch viel zu tun. Bei mir ist das Glas halt eben halb voll. Alles wir gut
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Zitat:der im Forum umgreifende Defätismus bei einigen Usern und die kolpotierten Parolen wirken auf mich zum Fremdschämen und teilweise Grenzüberschreitend.
Genau genommen ist es nur ein User. Deshalb würde ich das nicht so hoch gewichten.
Rein persönlich in Bezug auf meine Person muss man halt noch berücksichtigen, dass meine grundsätzlichen Vorstellungen davon was ein Militär ist, was eine Streitmacht ist und wie diese kulturell verfasst sein sollte sehr stark von dem abweichen, was selbst innerhalb der Bundeswehr als Zielvorstellung zur Zeit verfolgt wird. Deshalb ist naturgemäß das Glas für mich nur zu einem Zehntel gefüllt, aber solange es beharrlich tropft und mehr wird, ist das für mich keine Sache die mich zu Defätismus hinreißen würde.
Gerade weil die Aufgabe so immens groß und schwierig ist, gerade weil die Herausforderung so bedeutend ist, gerade deshalb ist es viel interessanter hier den Kampf aufzunehmen und immer weiter zu betreiben. Auf allen Ebenen und völlig gleichgültig wie gering der Erfolg sein mag. Im Krieg kann man ja auch nicht aufhören dem Feind auf jedwede denkbare Weise zu schaden, nur weil die Sache insgesamt sehr nachteilig aussieht, sondern ganz im Gegenteil muss man dann erst recht absolut alles tun was auch nur irgendwie Effekte erzeugt.
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