(Land) Uniform und persönliche Ausrüstung
#61
(01.01.2025, 23:06)Milspec_1967 schrieb: ... Aber immerhin noch 60% der 890 Millionen € für Dienstanzug Posten.
Es sind ja auch mehr als 60% der BW-Angehörigen mit Aufgaben gebunden, für die diese Bekleidung gedacht ist. Tongue

Ich bin ja auch grundsätzlich gegen "nicht-kampftaugliche" Dienstbekleidung von Soldaten, aber bei der Summe sollten man auch im Hinterkopf behalten, dass die ja nicht ausschließlich für eine Designerneuerung und zusätzliche Ausgehuniformen o.ä. drauf geht, sondern eben tlw. auch für den ohnehin erforderlichen Einkauf von Dienstbekleidung.
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#62
(01.01.2025, 21:31)alphall31 schrieb: Die vor einigen Wochen veröffentlichte Beschaffung von Bekleidung welche so für Aufregung sorgte stellt sich nun wie schon vermutet ganz anders dar .
Ist halt die übliche Hysterie der Medien. Wenn sie andere Ausgaben des Staates nur genauso argwöhnisch beäugen würden wie die des BMVg.
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#63
Leider gibt man von Seiten des Ministeriums genug Gründe und macht es der Presse auch leicht so etwas zu finden. Viele Beschaffungen sind für die normale Bevölkerung und selbst für interessierte recht undurchsichtig .
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#64
Zitat:Bundeswehr modernisiert die Feldbekleidung

Nach der Modernisierung der Kampfbekleidung und der Dienstanzüge soll nun die Modernisierung der sogenannten Feldbekleidung – Feldblusen und -hosen für den Tagesdienst – angegangen werden.

Wie aus einer heute veröffentlichten Vorabinformation der für die Beschaffung von Bundeswehrbekleidung zuständigen Bw Bekleidungsmanagement GmbH (BwBM) auf der europäischen Online-Vergabeplattform TED hervorgeht, soll in Kürze ein europaweites Vergabeverfahren mit dem Ziel der Modernisierung der Feldbekleidung begonnen werden. Das derzeitige „Feldanzugsystem 90“ wurde seit Anfang der 1990er-Jahre querschnittlich in die Bundeswehr eingeführt und prägt heute noch das äußerliche Erscheinungsbild der Soldatinnen und Soldaten in Deutschland.

Absicht der BwBM ist es in Kürze mehrere Rahmenvereinbarungen (Lose) über die Lieferung von Feldblusen und Feldhosen in den Tarnmustern 3-Farb Tarndruck, 5-Farb Tarndruck und/oder Multi Tarndruck mit und ohne Vektorenschutz abzuschließen. Als voraussichtlicher Abrufzeitdauer für die neue Feldbekleidung wird der Zeitraum 2026 bis 2032 angegeben.

Aus der Vorabinformation geht zudem hervor, dass Material und Schnitte für Feldhosen und -blusen vorgegeben werden. Als Material für den neuen „Tagesdienstanzug“ ist das Gewebe gemäß der Technischen Lieferbedingung 8305-0302 „Mittelfeiner Twill Baumwolle/Polyester, elastisch“ vorgesehen. Im Gegensatz zu dem Stoff der derzeitigen Baumwolluniformen handelt es sich hier um ein Gewebe mit leichtem Stretchverhalten, was den Tragekompfort der Uniformen signifikant verbessern dürfte.

Auch bei den Schnitten der Uniform wird es wesentliche Änderungen geben, wie aus einem bereits 2022 publizierten Beitrag über die Modernisierung des Feldanzugsystems 90 des Wehrwissenschaftlichen Instituts für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB) in Erding hervorgeht. So sollen beispielsweise einige Details des aktuellen Kampfbekleidungssystems mit in den neuen Tagesdienstanzug übernommen werden. Äußerlich am markantesten sichtbar dürften größere Bein-, Brust- und Oberarmtaschen sein, die eine bessere Zugänglichkeit zu der verstauten Ausrüstung erlauben.

Daneben werden die Konfektionsgrößen angepasst, um die derzeitigen durchschnittlichen Körpergrößen in den Streitkräften besser abbilden zu können, was insbesondere den Soldatinnen zugutekommen dürfte, die im Durchschnitt eine deutlich geringere Körpergröße gegenüber Soldaten aufweisen. Dem Vernehmen nach wird der Schnitt der Feldblusen für Herren leicht tailliert ausfallen, auch der Schnitt der Damen-Feldblusen soll die weibliche Physiognomie besser berücksichtigen als die Schnitte des Feldanzugsystems 90. Zudem wird die generelle Oberarmlänge erhöht, „um ein Hochrutschen der Ärmel bei Überkopfarbeiten zu vermeiden“.

Änderungen gibt es zudem bei dem Schnitt der Hosen. „Die Leibhöhe der Feldhose wird vorn vertieft, damit sie unterhalb des Bauchansatzes sitzt. Im Rückenbereich wird sie erhöht, um auch bei knieender oder gebückter Haltung den Lendenwirbelbereich zu bedecken. Ein mittels Knöpfen verstellbarer Gummizug im Innenbund erlaubt bessere Trageeigenschaften bei knieenden oder sitzenden Tätigkeiten und kann bei Veränderungen des Taillenumfangs angepasst werden“, heißt es dazu in dem WIWeB-Artikel.

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Erwähnung des Multi Tarndrucks in der Vorabinformation in der Kombination mit dem angegebenen Beschaffungszeitraum. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Multi Tarndruck doch noch in diesem Jahrzehnt eine querschnittliche Einführung in die Truppe sehen könnte.

https://www.hartpunkt.de/bundeswehr-mode...ekleidung/

Muss ich das verstehen?

Im 1. Schritt beschafft die BW die Kampfbekleidung samt neuer Pers. Ausrüstung - soweit so gut.

Im 2. Schritt beschafft die BW die alten Dienstanzüge mit mininmalen Veränderungen in Farbe und Schnitt - diskutabel

Im 3. Schritt beschafft die BW einen neuen Feldanzug als Tagesdienstanzug.... ( ???)


zu 1. Ob die Kampfbekleidung samt MOBAST und 120Liter-Rucksack jeder Stabsdienstsoldat braucht wage ich mal schwer zu bezweifeln. Hier tut es auch weiterhin der alte Feldanzug bei gelegentlichen Geländeausflügen.

zu 2. Warum der alte Dienstanzug als Spind-Leiche wieder neu aufgelegt wird, bleibt für die meisten ein Rätsel.

zu 3. Nach rund 30 Jahren wird der Feldanzug als "Tagesdienstanzug" erkannt und mit höheren Polyesteranteil verschlimmbessert.


Es wäre unterm Strich doch sinnvoller und sparsamer gewesen neben der Kampfbekleidung einen völligen neuen, bequemen,zweckmäßigen alltags- und geländetauglichen Dienstanzug zu beschaffen.

Unter dem Strich viel zu viele Versorgungsartikel sowohl für die BWBM als auch für den einzelnen Soldaten.
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#65
Weiß jemand, ab welchem Polyesteranteil ein Bekleidungsstück leicht entflammbar wird?
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#66
Dieser Artikel der Stiftung Warentest könnte ein Anhaltspunkt sein:

https://www.test.de/Kinderkleidung-Schne...6-1749769/

Hier der Test mit den entsprechenden Tabellenwerten als pdf:

https://www.test.de/filestore/t200902076...7FF1267E12
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#67
Frage an die Experten.

Wie ist der allerletzte Stand bei Multitarn? Nur KSK und and. spezialisierte Kräfte?
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#68
Spezialisierte Kräfte tragen kein multitarn
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#69
Mein letzter Stand war nur KSK und Kampfschwimmer, alphall31 müsste eigentlich da die aktuellsten Informationen haben (wenn er sie denn rausrücken darf). Selbst die neue Feldbekleidung welche von 2026 bis 2032 zulaufen soll, wird meiner Kenntnis nach für den Gros aller Soldaten in 5-Farb Tarndruck beschafft werden.

Was ja auch Sinn macht.
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#70
Bleibt erst mal alles beim alten , neuer feldanzug im alten Tarnmuster . Aber angeblich ist der Vertrag so ausgelegt das man jederzeit ohne Mehrkosten auf multitarn wechseln könnte. Die bisher bestellte Menge reicht bei weitem nicht aus . Auch ob es wieder eine Ausführung für feucht/heiß geben wird ist noch nicht bekannt . Gerade für den Sommer war das die beste Ausführung weil auch mit Vektorenschutz.
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#71
Ich weiss nicht, ob das Multitarn im Video, das deutsche Muster ist. Jedenfalls ist es deutlich schwieriger zu erkennen, als Flecktarn.

Blieb man aus Kostengründen beim Flecktarn? Die Ebtscheidung wurde nie richtig begründet.

https://youtube.com/shorts/lHKkRdQIo_M?s...3INcFKwbvB
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#72
Das ist Multicam und kein Multitarn.

Um es einzuordnen: Multitarn ist wesentlich besser als Mulitcam und zwar überall und in jedem Aspekt. Und auch der 5 Farben Flecktarn ist in Mittel- und Osteuropa querschnittlich sehr viel besser als Multicam.

5 Farben Flecktarn ist in Mittel- und Osteuropa im Bereich des sichtbaren Licht wiederum querschnittlich besser als Multitarn. Multitarn ist hingegen überall besser im Bereich IR.

Die Behauptung das Multitarn im urbanen Raum besser ist stimmt nicht, auch dort ist in Mittel- und Osteuropa 5 Farben Flecktarn im Bereich des sichtbaren Licht querschnittlich besser.

Wesentlich ist noch die Frage wie das von oben aussieht (Stichwort Drohnen). Hier ist 5 Farben Flecktarn in Mittel und Osteuropa besser als Multitarn, und beide sind in diesem Bereich sehr viel besser besser als Multicam. Gegenüber Drohnen mit IR ist Multitarn besser.

Der vernetzte Film ist hier völlig irreführend.

Und Tarnmuster werden in ihrer Bedeutung extrem überschätzt. In der Ukraine ist aktuell die Hauptaufgabe von Tarnmustern ironischerweise aufzufallen und so eindeutig zu sein, dass damit Eigenschuss (Friendly Fire) vermieden wird.

Zudem sind heute IR und Thermalsicht oft bedeutender als die Wahrnehmung im Bereich des sichtbaren Lichtes und vor allem Thermalsicht hat immens an Bedeutung gewonnen und dies auch Tagsüber.

Zur Frage der Kosten: jede Farbe mehr beim Druck erhöht die Kosten überproportional. Multitarn ist daher teurer als 5 Farben Flecktarn.

Man bleibt aber nicht wegen der Kosten beim 5 Farben Flecktarn, sondern weil dieser in Mittel- und Osteuropa einfach querschnittlich besser ist.

Zwei wesentliche Punkte noch: zum einen sind militärische Bekleidungsstücke so beschaffen, dass die Muster auch im IR Bereich sichtbar sind. Das sieht man beispielsweise bei Billigkopien recht gut wenn man diese mit dem Original vergleicht. Da leuchtet dann das Tarnmuster als klar erkennbare monochrome Fläche ohne jedes Muster, es tarnt also dann gar nicht bzw. bildet überhaupt kein Muster mehr. Das kann sich aber auswaschen bzw. mit der Zeit nachlassen.

Und Muster verändern sich im Feld teilweise stark durch auswaschen, ausbleichen (Sonne) und vor allem auch durch Verdreckung. Wenn die ganze Uniform voll mit Dreck ist, verändert dies die Optik des Musters, und meist wird es dadurch insgesamt heller. Bei 5 Farben Flecktarn egal, aber zu helle Muster (Multicam) werden dann noch heller und stechen noch mehr heraus. Multitarn ist hingegen ein Muster welches mit Dreck auch recht gut zurecht kommt.
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#73
(29.06.2025, 01:03)alphall31 schrieb: [...]
Auch ob es wieder eine Ausführung für feucht/heiß geben wird ist noch nicht bekannt . Gerade für den Sommer war das die beste Ausführung weil auch mit Vektorenschutz.

Wie unterscheidet sich feucht/heiß vom normalen TDA? Als ehemaliger Fischefütterer in 96/97 fehlt mir da das Wissen... Zumal wir bei Seefahrt so oder so relativ frei entscheiden konnten, was adäquate Kleidung war/ist.

BTW: Bei der (zugegeben kurzen) Suche nach einer Antwort fiel mir im Feldanzug-Eintrag auf Wikipedia auf, dass (angeblich) nun auch BGA auf der Heimfahrt getragen werden darf? Ist das korrekt? Das würde auf jeden Fall eine Ungerechtigkeit zwischen den TSK auflösen.
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#74
Fabius

Vielen Dank. Genau diese Erklärung hat mich interessiert.

Ich habe mir auch schon gedacht, dass man vielleicht nicht zu amerikanisch aussehen will. Also auf Unterscheidbarkeit setzt. Nur so ein Gedanke.
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#75
Feucht /heiß 5 farb. Tarn , war heller als der normale Feldanzug .
Feldanzug feucht/heiß bestand aus dünnerem Stoff und hatte vektorenschutz . Diese Uniform musste auch gesondert gereinigt werden, darum hat sich aber Bw gekümmert. Der Stoff trocknet auch sehr schnell . Kopfbedeckung war hier buschhut.
Stiefel waren aus Stoff und Grün .
Sieht man relativ selten heute
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