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Die USA schneidet sich meiner Meinung nach wegen kurzfristiger Vorteile selbst ins eigene Fleisch. Sie wollen einen Staat mit modernster Militärtechnologie aufrüsten dessen Ölbedraf in den nächsten Jahren rasant steigen wird. Sicherlich will man mit diesem Schritt Aufträge für US-Konzerne sichern und die Macht Chinas im asiatischen Raum eindämmen. Je stärker Indien wird desto grösser wird auch die Gefahr für die USA das Indien ihnen Einflussgebiete streitig machen kann. Man kann echt meinen die USA hat aus ihren vergangenen Fehlern nichts gelernt.:wall:
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Also würde Indien auch z.B sogar die F-22/F-35 bekommen :heul: ???
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Zitat:Also würde Indien auch z.B sogar die F-22/F-35 bekommen
Nach dieser Logik müsste so ziemlich jeder Staat, der Bündnis- und Rüstungsbeziehungen mit den USA unterhält, F-22 bekommen können. Du darfst dir selbst die Frage beantworten, ob das realistisch ist...
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Zitat:Turin postete
Zitat:Also würde Indien auch z.B sogar die F-22/F-35 bekommen
Nach dieser Logik müsste so ziemlich jeder Staat, der Bündnis- und Rüstungsbeziehungen mit den USA unterhält, F-22 bekommen können. Du darfst dir selbst die Frage beantworten, ob das realistisch ist...
Wiso definiert der Bush dan mit;" Wir wollen Indien mit den MODERNSTEN Waffen der USA ausrüsten."
Also heisst das für mich, dass Sie auch die F-22 oder F-35 bekommen könnten.
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Zitat:Wiso definiert der Bush dan mit;" Wir wollen Indien mit den MODERNSTEN Waffen der USA ausrüsten."
Schon mal was von politischer Rhetorik gehört?
Indien ist in keinster Position, derartig sensitive Technologie zu erhalten.
F-35 vielleicht irgendwann mal, F-22 ist eine völlig andere Geschichte.
Es geht momentan nicht ungefähr um Flugzeuge im Typbereich von F-16 und F-18.
Je nach Modell kann Indien da auch die MODERNSTEN Typen bekommen. Innerhalb ihrer Modellpalette eben.
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Tja,diese grotzkozige Art ist mal wieder typisch USA ..
Wenn ich das schon höre,es wird wirklich so getan als ob das ein Fortschritt aus militärischer Sicht für die Inder wäre.
"Wir habe gute Beziehungen,also könnt ihr auch unsere tollen Waffen kaufen.Sind zwar nicht mehr ganz state of the art,aber passt schon ..."
Ich kann nur sagen,das ich wirklich hoffe das Indien seinen bisherigen Weg weitergeht,dies hat ja nichts mit den politischen Beziehungen der beiden Länder zu tuen.EF oder Rafale wären in meinen Augen eine weitaus bessere Alternative als F-16 oder F/A-18,natürlich nur wenn finanzierbar. Sonst wäre auch ein russischer Jet nur konsequent.
Der Deal mit den Amis ist meines Wissens noch lange nicht fix,auch wenn manche Zeitungen dies schon so schreiben.Möchte nur hoffen,Indien geht den richtigen Weg ...
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Zitat:Turin postete
Zitat:Wiso definiert der Bush dan mit;" Wir wollen Indien mit den MODERNSTEN Waffen der USA ausrüsten."
Schon mal was von politischer Rhetorik gehört?
Indien ist in keinster Position, derartig sensitive Technologie zu erhalten.
F-35 vielleicht irgendwann mal, F-22 ist eine völlig andere Geschichte.
Es geht momentan nicht ungefähr um Flugzeuge im Typbereich von F-16 und F-18.
Je nach Modell kann Indien da auch die MODERNSTEN Typen bekommen. Innerhalb ihrer Modellpalette eben.
Ja hast recht, habe gerade das gefunden:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.f-16.net/news_article1687.html">http://www.f-16.net/news_article1687.html</a><!-- m -->
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Zitat:"Wir habe gute Beziehungen,also könnt ihr auch unsere tollen Waffen kaufen.Sind zwar nicht mehr ganz state of the art,aber passt schon ..."
Och, wieso? Eine F-16 Block 60, F-15K etc. ist doch ein ganz gutes System und bisher sehe ich bei den Russen nicht so viel, was da eindeutig besser wäre.
Eine ganz andere Frage ist dann natürlich der Preis. Aber auch hier sind die Amerikaner, da wo sie wirklich wollen, immer fähig, eine Lösung zu bieten. Man mag sich über die Konditionen (ToT, Wartung etc.) beschweren, aber gut genug dürfte die Nachfrage trotzdem sein. Gerade für die Finanzierung steht mit FMS ein ziemlich effektives Instrument zur Verfügung. Wenn die USA also wirklich wollen, dann subventionieren sie den Indern eben die Maschinen, und das will ich bei den Europäern mit Rafale und EF erstmal sehen. Offsets gerne, ToT im gewissen Rahmen...aber Teilfinanzierung im US-Maßstab?
Klar, ist vielleicht nicht fair, aber da muss man der Realität ins Auge sehen. Clever aus US-Sicht vielleicht auch, insofern man Sukhoi den Markt abgraben kann.
Ob das alles so kommt, ist aber eine ganz andere Frage. Indien will halt auch gerne die heimische Rüstungskompetenz stärken und da wird man sicher einiges abwägen. Dass sich die USA da aber in gewissem Rahmen bewegen können, so denn das außenpolitische Interesse da ist, haben genug Projekte der Vergangenheit gezeigt.
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dass sich zwischen den USA und Indien etwas anbahnt hat das Marineforum ja schon im Januar geschrieben
Zitat:INDIEN
Erstmal haben die USA der indischen Marine die Übernahme eines ausgemusterten US-Kriegsschiffes angeboten.
....
(wir haben auf die Meldung am 1. Januar unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/showtopic.php?threadid=2074&pagenum=4&time=1141546547">http://www.forum-sicherheitspolitik.org/show ... 1141546547</a><!-- m --> hingewiesen);
interessant wäre es dann schon, langsam zu wissen, wie weit die Amerikaner mit ihrer "Anbandelei" gehen - ob den Indern auch die Lizenzproduktion der "modernsten Waffen" angeboten wird, denn genau das ist der "Knackpunkt":
Indien wird sich nicht von einem Lieferanten abhängig machen
(Negativbeispiel: Venezuela) und Indien wird schon aus Kostengründen und zur Stärkung der eigenen Rüstungsindustrie auf möglichst umfassende Eigenproduktion setzen;
Indien wird sich nicht von einem Lieferanten abhängig machen
bedeutet auch, dass Indien seine guten Kontakte zur russischen Rüstungsindustrie nicht aufgeben wird, sondern gegenüber den USA (und Europa) wohl nur zusätzliche Optionen ausübt - also das russische Spektrum mit westlicher Technologie ergänzt und erweitert.
Dann stellt sich die Gretchenfrage - sind die USA bereit, auch sensible Technologien zu transferieren, ohne dass Indien in die Abhängigkeit von US-Lieferungen gerät? :evil:
Wenn Amerika uneigennützig "atruistisch" handeln, also ohne dass die Lieferungen von konkreten politischen Aktionen abhängig gemacht werden, könnte Indien tatsächlich ein Gegenpart zu China auf Seite der USA "im Lager der freien Welt" werden - wenn die USA dagegen Indien "unter Druck" setzen wird sich Indien solcher Hegemonial-Bestrebungen zu erwehren verstehen.
Nur - wie wahrscheinlich ist, dass Indien im Rüstungsexport quasi einem "NATO-Partner" gleich gestellt wird, ohne dass Indien tatsächlich entsprechende Bündnisverpflichtungen eingeht - äusserst unwahrscheinlich, schätze ich, also wird es bei einer mehr oder weniger losen Partnerschaft bleiben; die Inder können nicht die allerneuesten Rüstungsgüter (F-22 oder F-35 sondern F-16, F-18) in den USA kaufen, freilich ohne dass modernste Schlüsseltechnologie überlassen wird, und das wars dann auch ....
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Ich denke auch, dass das ein beidseitiges, leichtes Anbandeln ist. Beide werden sicher (erstmal) keine echte strategische Partnerschaft eingehen, sondern eine lose Gelegenheitsallianz bilden. Und da wird bei beidseitiger Interessenverfolgung wohlder kleinste gemeinsame Nenner bedient:
Mittelmäßig moderne ameriknaische Flugzeuge und Hubschrauber wie die F-16 und die F-18, durchaus auch (wie Turin skizzierte) mit US-Finnazierung. Die Amerikaner nehmen den Russen so Marktanteile weg, sie sorgen noch für weitere Auslastung der "alten Produktionslinien" der F-16 und vorallem F-18 und festigen damit als Geste die Beziehung zu Indien. Indien erhält so gutes Material und kann sein Arsenal weiter differenzieren. Auch baut es so seien Abhängigkeit ab gegenüber einem LIeferanten wie Erich schon schrieb.
Wie sinnvoll aber so ein aus franz., russ. und amerik. Technik bunt gewürfelte Arsenal ist, ist eine andere Frage.
Viel wichtiger ist doch die Bedeutung des Deals für Pakistan, für Indiens Erzrivalen. Mit ein bißchen Weitsicht könnte man in Washington durch gute Beziehungen zu beiden auf beide Druck ausüben, sich wieder mehr zu nähern. Schritte in die Richtung gab es da schon,vorallem von Musharraf. Nur traue ich der US-Diplomatie irgendwie so viel Feingefühl nicht zu.
Daher wird wohl die US.Diplomatie einen spannungsreichen Spapagt in Südasien vollführen werden. Dass da sich eine echte, belastbare amerik.-indische Partnerschaft bilden könnte, sehe ich erstmal nicht.
Spätere Änderungen aber nicht ausgeschlossen.
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Nach allen bisherigen Informationen bleibt es wirklich bei "mittelmäßig modernen amerikanischen Flugzeugen und Hubschraubern", z.B.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/53297.html">http://www.ftd.de/politik/international/53297.html</a><!-- m -->
Zitat:USA bieten Indien Waffen-Geschäfte an
Kaum ist die Tinte unter den Nuklearabkommen zwischen den USA und Indien trocken, gibt es erste Bestrebungen, auch über Waffenlieferungen nachzudenken. Vor allem Kampfjets könnten für die Inder interessant sein.
Das US-Verteidigungsministerium kündigte am Donnerstag zeitgleich mit dem Besuch von Präsident George W. Bush in Indien an, der nächste Schritt sei nun, Gespräche über künftige Geschäfte in die Realität umzusetzen.
.....
Ein bestimmtes Geschäft nannte das Ministerium nicht, betonte aber, es sei bereit, F-16-Kampfjets von Lockheed Martin sowie F/A-18-Jets von Boeing zu liefern.
....
da haben die Amerikaner aber mit starker Konkurrenz zu rechnen, z.B. Fighter (da läuft gerade ein größeres Beschaffungsvorhaben an):
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bharat-rakshak.com/NEWS/newsrf.php?newsid=5590">http://www.bharat-rakshak.com/NEWS/news ... ewsid=5590</a><!-- m -->
Zitat:India to buy more fighter jets for forces
By Rahul Bedi, New Delhi: India is likely to expand a proposal to buy multi-role combat aircraft from 126 jets at present to 180-190, with the additional aircraft going to the navy.
The jets that are in the race for the deal include France's Rafale, the F-16 and F-18 of the US, Russia's MiG-35, Sweden's JAS-39 Gripen and the Eurofighter Typhoon, senior officials confirmed. .....
Neben den traditionellen russischen Anbietern macht sich also auch das Eurofighter-Konsortium Hoffnung auf ein großes Geschäft - mit anderen Worten: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bharat-rakshak.com/IAF/News/newsrf.php?newsid=5624">http://www.bharat-rakshak.com/IAF/News/ ... ewsid=5624</a><!-- m -->
Zitat:US Eyes Lucrative Fighter Plane Deal With India
Mar 5, 2006
....
die USA und Indien haben keine bevorzugte Partnerschaft, sondern die USA wollen lediglich auf dem indischen Markt nicht abseits stehen - sind dann aber ein Anbieter unter vielen;
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Das US-Interesse an der indischen Ausschreibung datiert geraume Zeit vor den jüngesten bilateralen Entwicklungen. Insofern muss man jetzt abwarten, inwieweit sich hier die Lage ändert und US-Firmen evtl. tatsächlich mit Bevorzugung rechnen können.
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@ Turin
Kannst du mir mal die Bewandtnis dieser Zeilen erklären? Ist die Nuclear Suppliers Group denn Teil des NPT oder nur eine Ergänzung dazu, die verletzt wurde?
Diese mehr völkerechtlichen Sachen sind nicht so meine Stärke....
Zitat:The deal, which was first announced last July, stipulates that the United States will recognize India as a country with “advanced nuclear technology” and work to change U.S. nonproliferation laws to allow civilian nuclear cooperation with India, as well as convince the 44-member Nuclear Suppliers’ Group (NSG) to make an exception for India to allow such cooperation to take place. In return, India will separate its civilian and weapons facilities, place civilian facilities under safeguards, maintain its voluntary moratorium on testing, and work with the United States to negotiate a Fissile Material Cut Off Treaty.
...
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://foreignpolicy.com/story/cms.php?story_id=3404">http://foreignpolicy.com/story/cms.php?story_id=3404</a><!-- m -->
Wenn man eine Ausnahme machen soll, dann wird doch an sich eine Norm/ eine Regelung verletzt???
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Die NSG ist kein Teil des NPT, sondern eine Parallelorganisation, über die Grundsätze und Ziele u.a. des NPT implementiert werden sollen.
Form und Inhalte der NSG sind in der völkerrechtlichen Auslegung des NPT irrelevant.
Für Mitglieder der NSG ist eine Anerkennung des NPT wünschenswert, aber nicht notwendig, darüberhinaus kann man als Mitglied der NSG auch anderen Abkommen angehörig sein.
Siehe:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nuclearsuppliersgroup.org/">http://www.nuclearsuppliersgroup.org/</a><!-- m -->
Ansonsten steht in dem "Foreign Policy"-Artikel auch genau der Standpunkt drin, den ich bereits versucht habe darzulegen:
Zitat:The most common criticism of the deal is that it would undermine the Nuclear Non-Proliferation Treaty (NPT), which rewards countries that have renounced nuclear weapons with access to nuclear technology to help meet their energy needs.
Hier geht es um "undermine", nicht um "violate". Ich kann durchaus den Blickwinkel nachvollziehen, dass sich hier Staaten, die den NPT aus einer gewissen ideellen Sichtweise heraus betrachten, vor den Kopf gestoßen fühlen. Eine Verletzung im juristischen Sinne liegt aber keinesfalls vor.
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Mal was aus einer anderen Ecke der "grössten Demokratie der Welt" und "künftigen Weltmacht" Indien:
Zitat:Ein Mordfall bewegt die Gemüter in Delhi
Der Freispruch des Sohnes eines einflussreichen Politikers, der im April 1999 in einem In-Lokal im Süden Delhis eine Barmaid vor den Augen zahlreicher Zeugen erschossen hatte, schlägt in der indischen Hauptstadt grosse Wellen.
[...]
Bedenkt man, dass nicht einmal ein Drittel aller Mordfälle in Indien aufgeklärt wird, dann ist der jüngste Fall nichts Ungewöhnliches. Einflussreiche Politiker oder Geschäftsleute und ihre verwöhnten Söhnchen kommen in der Regel mit allem davon. In der «Hindustan Times» bezeichnete ein Kommentator die schwerreichen jungen Hauptstädter kürzlich zynisch als «natural born killers». Wenn jemand genug Macht habe, könne er problemlos Menschen erschiessen, im Suff Leute überfahren oder Frauen vergewaltigen; ab einer gewissen Stufe auf der sozialen Leiter seien dies alles keine Verbrechen mehr.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2006/03/14/vm/articleDNMM8.html">http://www.nzz.ch/2006/03/14/vm/articleDNMM8.html</a><!-- m -->
Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich scheint Indien noch vor gewaltigen Herausforderungen zu stehen, sollte es einmal den prognostizierten Gegenpol zum "bösen, menschenverachtenden" China darstellen wollen (ok, das ist jetzt eine sehr westlich-zweckorientierte Sichtweise).
Die demokratische Ordnung in Indien ermöglicht es jedenfalls, gegen Vorfälle, wie im obigen Artikel beschrieben, zu protestieren. Ob es hilft?
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