Vor 10 Stunden
Wobei man - bezogen auf den ntv-Artikel - auch ein wenig aufpassen muss, denn wenn man einerseits von 300.000 eingezogenen Personen und andererseits von 100.000 Anklagen redet, so hinterlässt dies den Eindruck, als sei ein Drittel aller Eingezogenen quasi fahnenflüchtig geworden. Das stimmt aber nicht ganz, denn seit Kriegsbeginn 2022 haben die Ukrainer geschätzt rund 1 Mio. Menschen mobilisiert (siehe https://www.rusi.org/explore-our-researc...ecruitment) - d. h. etwa zehn Prozent der Mobilisierten sind irgendwie "abhanden" gekommen.
Diese Zahl ist zwar sehr hoch (und auch bedenklich), aber wiederum auch nicht allzu hoch. Zum Vgl.: Für den Vietnamkrieg haben die USA zw. 1964 und 1973 rund 8 Mio. Soldaten und enorme Ressourcen mobilisiert, also über rund zehn Jahre hinweg. Von diesen Mobilisierten wurden über 500.000 fahnenflüchtig, trotz allen erdenklichen Nachschubs - also ca. 6-7 Prozent. Wenn man nun bedenkt, unter welchen Bedingungen im Gegensatz dazu die Ukrainer kämpfen und wie sehr sich gegenwärtig Frustration, Mangel und Hoffnungslosigkeit ausbreiten, und auch das Gefühl, dass man in Stich gelassen wird, dann ist die Quote bei den Ukrainern eigentlich nicht allzu hoch.
Um das richtig zu stellen: Die Quote ist enorm und zu hoch - d. h. sie gefährdet die Kampfbefähigung der Ukrainer massiv -, ich vermute aber mal, dass eine westeuropäische Armee, die unter diesen Bedingungen kämpfen müsste, eine ähnlich hohe oder sogar höhere Abgangquote hätte. Insofern muss man den Ukrainern zugestehen, dass sie trotz der desolaten Lage durchaus immer noch tapfer kämpfen...
Schneemann
Diese Zahl ist zwar sehr hoch (und auch bedenklich), aber wiederum auch nicht allzu hoch. Zum Vgl.: Für den Vietnamkrieg haben die USA zw. 1964 und 1973 rund 8 Mio. Soldaten und enorme Ressourcen mobilisiert, also über rund zehn Jahre hinweg. Von diesen Mobilisierten wurden über 500.000 fahnenflüchtig, trotz allen erdenklichen Nachschubs - also ca. 6-7 Prozent. Wenn man nun bedenkt, unter welchen Bedingungen im Gegensatz dazu die Ukrainer kämpfen und wie sehr sich gegenwärtig Frustration, Mangel und Hoffnungslosigkeit ausbreiten, und auch das Gefühl, dass man in Stich gelassen wird, dann ist die Quote bei den Ukrainern eigentlich nicht allzu hoch.
Um das richtig zu stellen: Die Quote ist enorm und zu hoch - d. h. sie gefährdet die Kampfbefähigung der Ukrainer massiv -, ich vermute aber mal, dass eine westeuropäische Armee, die unter diesen Bedingungen kämpfen müsste, eine ähnlich hohe oder sogar höhere Abgangquote hätte. Insofern muss man den Ukrainern zugestehen, dass sie trotz der desolaten Lage durchaus immer noch tapfer kämpfen...
Schneemann