Irak
Während die Fundamentalisten von der ISIS und ihre Unterstützer einerseits weiterhin eine Blutspur unter den Schiiten und auch teils den Kurden hinterlassen...
Zitat:Gewalt im Irak: Attentäter töten Dutzende Menschen in Kirkuk und Bagdad

Die Gewalt im Irak eskaliert weiter: Bei Autobombenanschlägen in den Städten Kirkuk und Bagdad starben Dutzende Menschen. Frankreichs Außenminister Fabius fordert eine Dringlichkeitssitzung des Uno-Sicherheitsrats. [...] In der von Kurden kontrollierten nördlichen Stadt Kirkuk wurden bei einem Autobombenanschlag auf eine Moschee mehrere Menschen getötet. Nach Angaben von Polizei und Ärzten starben sechs Menschen, fast 40 wurden verletzt. Viele der Opfer waren Frauen und Kinder, die in dem Gotteshaus Zuflucht gesucht hatten. Die genauen Opferzahlen stehen noch nicht fest: Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert Polizei und Rettungskräfte, mindestens neun Menschen seien ums Leben gekommen.

Auch in Bagdad starben laut Polizeiangaben mindestens zwölf Menschen bei einem Selbstmordattentat in dem schiitischen Teil der irakischen Hauptstadt. Unter den Toten seien sieben Zivilisten, 25 seien verletzt worden.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/islamischer-staat-im-irak-dutzende-sterben-bei-attentaten-a-985026.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 85026.html</a><!-- m -->

...geraten andererseits die Yesiden (wie im Islamismusstrang im Deutschlandbereich ebenso angesprochen; hier: <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?f=1&t=4945&start=15">viewtopic.php?f=1&t=4945&start=15</a><!-- l -->), eine u. a. durch den Nestorianismus und teilweise den Zoroastrismus geprägte quasi frühchristlich-kurdische Glaubensrichtung, neuerdings - nach dem Vordringen der Fundamentalisten in die Kurdengebiete - massiv ins Visier von diesen...
Zitat:Irak

Massenflucht vor Terror des Islamischen Staats

Mehr als 200.000 Christen fliehen im Irak vor der Terrorgruppe Islamischer Staat. Augenzeugen berichten von Vergewaltigungen und Massakern. Zehntausende sollen auf einem Berg eingekesselt vor der Wahl stehen: zum Islam konvertieren oder verdursten. [...] Überwiegend wollen sie zu Fuß im Osten die sichere Region Irakisch-Kurdistan erreichen. Zudem belagern Kämpfer des Islamischen Staats den höchsten Berg des Sindschar-Gebirges, auf dem Zehntausende Yeziden aus den umliegenden Dörfern vor den Dschihadisten geflohen sind.

Die Christen und Yeziden sind mit nichts als ihren Kleidern auf dem Leib auf der Flucht. Der Vorsitzende der irakischen Bischofskonferenz, der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako, appellierte in Bagdad an die Vereinten Nationen und an die Europäische Union, die Verfolgten vor dem Tod zu retten. Die Kirchen würden zerstört und entweiht, 1500 Jahre alte Manuskripte würden verbrannt, teilte Patriarch Louis mit. [...]

In der gebirgigen Region Sindschar finden heftige Kämpfe statt. Über mehrere Tage hatte eine Miliz der Yeziden das Vordringen des Islamischen Staats zumindest verlangsamen können.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/irak-massenflucht-vor-terror-des-islamischen-staats-13086269.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 86269.html</a><!-- m -->

Die katastrophale Lage in Irak hat heute, auf französisches Drängen hin, eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates bewirkt. U. a. haben die USA anscheinend Luftschläge gegen die Dschihadisten ins Gespräch gebracht - wieder einmal, muss man wohl sagen, zuletzt hatte sich die gleiche Drohung ja irgendwie "im Sande verlaufen"...
Zitat:UN-Sicherheitsrat tagt zum Irak

Obama prüft Luftschläge gegen IS

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) setzt die Angriffe auf religiöse Minderheiten im Nordirak massiv fort. Nach den Jesiden sind nun Zehntausende Christen auf der Flucht. Einem Bericht zufolge sind US-Luftangriffe gegen IS-Stellungen möglich. Der UN-Sicherheitsrat wird in der Nacht eine Dringlichkeitssitzung zum Vormarsch der Islamisten im Irak abhalten. Das teilten Diplomaten in New York mit. Die Sitzung wurde auf Antrag Frankreichs anberaumt.

Die internationale Gemeinschaft müsse handeln, um "der terroristischen Bedrohung im Irak entgegenzutreten und Hilfe und Schutz für die bedrohte Bevölkerung zu leisten", hatte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius in Paris erklärt. Nach der jüngsten Offensive der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) sind im Nordirak Zehntausende Christen und Kurden jesidischen Glaubens auf der Flucht. [...] Die USA erwägen einem Zeitungsbericht zufolge Luftangriffe zur Rettung der Flüchtlinge im Nordirak. Die "New York Times" berichtete, Präsident Barack Obama prüfe eine Reihe von Optionen, um den rund 40.000 Jesiden zu helfen, die auf einem Berg im Nordirak ausharren. Neben Luftangriffen auf IS-Stellungen werde auch eine humanitäre Hilfsaktion erwogen, berichtete das Blatt unter Berufung auf einen hohen Regierungsvertreter.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/Obama-prueft-Luftschlaege-gegen-IS-article13385751.html">http://www.n-tv.de/politik/Obama-prueft ... 85751.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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Zitat: Botschafter: Iran will verfolgten irakischen Christen helfen

Der Iran will offenbar christliche Flüchtlinge aus dem Nordirak aufnehmen.
Irakische Christen, die von der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) vertrieben wurden, könnten im Nachbarland Zuflucht finden, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA am Mittwoch unter Berufung auf den iranischen Botschafter in Bagdad.

Sein Land sei bereit, notwendige Hilfe zu leisten, sagte der Diplomat demnach im Anschluss an ein Treffen mit irakischen Christen.

Botschafter Hassan Danayifar sprach den Angaben zufolge sein Bedauern über die anhaltende Gewalt der IS-Terroristen aus. Der Iran werde sich dafür einsetzen, das Leid der vertriebenen Christen zu mildern. Hilfe bot er unter anderem bei der Behandlung von Verwundeten an. Tausende Christen haben seit dem Vormarsch der radikalislamischen IS die Region um die nordirakische Stadt Mossul verlassen. Die Terrorgruppe hatte die Millionenstadt Anfang Juni eingenommen. Seither sind die Milizen im Nordirak weiter vorgerückt.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jesus.de/blickpunkt/detailansicht/ansicht/iran-will-verfolgten-irakischen-christen-helfen198365.html">http://www.jesus.de/blickpunkt/detailan ... 98365.html</a><!-- m -->
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Iran und USA anscheinend "Hand in Hand"
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/themen/nachrichten/ausland/68bfg8s-us-luftwaffe-greift-stellungen-is-terrorgruppe-irak#.hero.USA%20greifen%20IS-Terroristen%20an.703.156">http://www.gmx.net/themen/nachrichten/a ... an.703.156</a><!-- m -->
Zitat:08.08.2014, 16:11 Uhr

US-Luftwaffe greift Stellungen der IS-Terrorgruppe im Irak an

Lange hat Barack Obama versucht, sich aus dem Irak herauszuhalten. Doch mit dem ersten Bombenabwurf gegen IS-Stellungen wird klar: Die USA könnten erneut in den jahrelangen Konflikt hineingezogen werden.

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Mit diesem Eingreifen sind die USA wieder im Irak, wenngleich auch bislang nur in der Luft. Und Obama hat ein gewisses innenpolitisches und argumentatives Dilemma, hatte er doch den damaligen Irak-Krieg von Bush jr. zwar korrekterweise (und groß angekündigt) beendet, allerdings recht hastig und ohne die Angelegenheit wirklich in geordneten bzw. halbwegs gesicherten Bahnen zu hinterlassen. Die Folgen davon waren u. a. das Einsickern von allen möglichen Gruppen in das instabile Staatswesen des Irak und damit auch die Ermöglichung des Erstarkens von Islamisten. Dazu kam noch die Unfähigkeit (oder das Nichtwollen?) der irakischen Administration, eine Art konfessioneller Einheitsregierung aufzubauen.

Gestern abend kam eine sehr interessante Dokumentation auf ZDF.info - "sinnvollerweise" um Mitternacht - über die IS-Gebiete und die Kämpfe in den Kurdengebieten. Dabei wurde zwar einerseits aufgezeigt, wie brutal und menschenverachtend die IS vorgeht, aber es wurde andererseits auch in Recherchen deutlich, dass nicht wenige Sunniten - die zunächst mit den Islamisten eigentlich nichts am Hut haben wollten - sich diesen indirekt anschlossen bzw. diese indirekt unterstützten, weil sie von den Schikanen der Bagdader Regierung verärgert waren.

D. h. nun nicht, dass diese Menschen in den Dörfern selbst zu den Waffen greifen und mitkämpfen würden, nein, vielmehr war es eher so, dass man z. B. der IS stillschweigend den ungehinderten Durchzug durch die jeweiligen Ortschaften ermöglichte oder ihr im Stillen Benzin für die Pick-Ups, Wasser und Lebensmittel zur Verfügung stellte. Das ist m. Mn. n. durchaus glaubwürdig, dürfte es in Teilen doch auch den überraschend schnellen Vormarsch der Islamisten erklären.

Abgesehen davon: Neben Kampfeinsätzen unternehmen die USA auch humanitäre Aktionen und werfen offenbar Versorgungsgüter für die bedrängten Yeziden, Kurden und Christen ab. Allerdings gehen einigen Republikanern die bisherigen Handlungen nicht weit genug (und auch meiner Meinung nach müsste man noch intensiver intervenieren).
Zitat:Hilfe für Kurden und Jesiden: USA werfen Lebensmittel über Nordirak ab

Kampfflugzeuge eskortierten die Transportmaschinen: In der Nacht haben die USA erneut Lebensmittel und Wasser über dem Irak abgeworfen. Das US-Militär griff zudem mit F-18-Bombern und Drohnen Stellungen der Terrormiliz "Islamischer Staat" an. [...] US-Flugzeuge haben erneut Lebensmittel und Wasser für die Flüchtlinge im Norden des Iraks abgeworfen. Die Hilfsgüter seien für die von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Vertriebenen im Sindschar-Gebirge bestimmt, teilte das Verteidigungsministerium in Washington mit. Zwei Kampfjets eskortierten demnach die drei Transportflugzeuge. [...] Das US-Militär setzte zudem seine Angriffe gegen Stellungen der IS fort. Neben F-18-Kampfflugzeugen kamen dabei auch Drohnen zum Einsatz - laut Pentagon wurden Artilleriegeschütze der Extremisten bombadiert und "Terroristen erfolgreich ausgeschaltet". [...]

Führende US-Republikaner kritisieren die amerikanischen Luftangriffe im Irak als ungenügend. Der einflussreiche Senator John McCain sprach von einem halbherzigen Vorgehen und forderte weitaus entschlossenere Schritte. "Islamischer Staat" habe eine Expansion zum Ziel "und muss gestoppt werden", sagte der frühere Präsidentschaftsbewerber. Ähnlich äußerte sich auch John Boehner, der Republikanerführer im Repräsentantenhaus: "Der Präsident braucht eine langfristige Strategie."
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-werfen-wasser-und-lebensmittel-ueber-nordirak-ab-a-985242.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 85242.html</a><!-- m -->

Ferner eine Reaktion seitens der u. a. ebenso vom IS-Terror bedrängten Schiiten: Interessant ist dabei jedoch, dass das geistige Oberhaupt der Schiiten in Irak, Ajatollah al Sistani, indirekt den Bagdader Regierungschef al Maliki (der ebenfalls Schiite ist) und seine Apparatschiks offenbar für die Krise im Land mitverantwortlich macht. Es wurde ja schon kolportiert, dass die gerade die Präpotenz und Kritikresistenz al Malikis in konfessionellen Fragen die teils ausgegrenzten Sunniten mit radikalisiert bzw. vor den Kopf gestoßen und damit den Fundamentalisten zugetrieben hätten.
Zitat:Schiitisches Oberhaupt im Irak ruft zu Einigkeit gegen IS auf

Bagdad (Reuters) - Das geistliche Oberhaupt der Schiiten im Irak, Großajatollah Ali al-Sistani, hat seine Landsleute zur Einigkeit im Kampf gegen die radikal-islamischen Rebellen des Islamischen Staates (IS) aufgerufen.

Diese stellten eine "große Gefahr" dar, erklärte Al-Sistani in seiner von einem Sprecher vorgetragenen Freitagspredigt. Er warf irakischen Politikern vor, für die Krise mitverantwortlich zu sein, da sie ihren eigenen Interessen nachgingen. Ohne den Namen des Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki zu nennen, erklärte er, Politiker, die an ihren Posten klebten, begingen einen "großen Fehler". Kritiker werfen Maliki vor, für die Krise im Irak mitverantwortlich zu sein, da er die Sunniten aus einflussreichen Ämtern gedrängt habe. [...]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEKBN0G815C20140808">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 5C20140808</a><!-- m -->

Schneemann.
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Schneemann schrieb:.... unternehmen die USA auch humanitäre Aktionen und werfen offenbar Versorgungsgüter für die bedrängten Yeziden, Kurden und Christen ab. ...
Schneemann.
intressant, wie auch hier ethnische und religiöse Minderheiten vermischt werden.
Die Yeziden sind Kurden - die Christen sind ebenfalls großenteils Kurden und teilweise Araber. Die meisten Kurden sind aber Sunniten.
Und der ISIS hatten sich vor allem lokale sunnitisch-arabische Stämme angeschlossen, die aufgrund dieser religiösen Orientierung von der schiitischen Regierung in Bagdad diskriminiert worden waren.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/vormarsch-der-is-terrormiliz-obama-will-kalifat-im-irak-verhindern-1.2083592">http://www.sueddeutsche.de/politik/vorm ... -1.2083592</a><!-- m -->
Zitat:9. August 2014 13:17

Vormarsch der IS-Terrormiliz
Obama will Kalifat im Irak verhindern


Die USA verstärken ihre Angriffe auf die Dschihadisten im Irak, mehrere Extremisten werden getötet. Präsident Obama ist zu einer Ausweitung der Luftschläge bereit - stellt aber auch Bedingungen. Das US-Militär wirft erneut Lebensmittel und Wasser für die Flüchtlinge ab, auch ein britisches Hilfsflugzeug soll unterwegs sein.
...

Aus meiner Sicht bietet "Kurdistan" noch am ehesten die Gewähr, dass auch die religiösen Minderheiten nicht benachteiligt werden. Insofern sollte eine werteorientiere Unterstützung den kurdischen Autonomie (nicht Unabhängigkeits-) Kräften gegeben werden.
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@Erich
Zitat:Die Yeziden sind Kurden - die Christen sind ebenfalls großenteils Kurden und teilweise Araber. Die meisten Kurden sind aber Sunniten.
Jein, erstere und letztere Feststellung sind durchaus richtig, aber der meinerseits im Rahmen des Zitierens unterstrichene Satz stimmt so nicht ganz. Vermutlich sind etwa 15%, bestenfalls 20% der Christen des Irak Kurden (von rund [noch verbliebenen] 400.000 etwa 50.000 bis 80.000), zumindest soweit man es erfassen kann. Wobei der größte Anteil - wahrscheinlich - bei den Nestorianern bzw. der Ostkirche zu finden ist (30%?), ansonsten sind die Zahlen aber zugegebenermaßen sehr vage und oftmals nur Schätzwerte.

Schneemann.
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Su-25 in Action:
Zitat:Sat Aug 09, 2014 6:33
Iraq: ISIL Convoy Hit in Anbar

TEHRAN (FNA)- The Iraqi air force on Saturday destroyed a convoy of 18 vehicles belonging to the Islamic State of Iraq and the Levant (ISIL) terrorist group in the province of Anbar, and killed all the terrorists who were inside.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13930518001423">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 0518001423</a><!-- m -->

Zentralregierung liefert nun offenbar Waffen und vor allem Munition an die in Schwierigkeiten geratenen Peshmerga:

Zitat:Sat Aug 09, 2014 1:8
Iraqi Government Delivers Planeload of Arms to Kurds

TEHRAN (FNA)- The Iraqi government delivered a planeload of ammunition to Kurdish Pishmarga fighters battling ISIL Takfiris in the North.

A US official says the shipment, which was sent to the Kurdistan Regional Government by a C-130 cargo plane, included mostly small-arms ammunition, press tv reported.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13930518000765">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 0518000765</a><!-- m -->
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während angeblich der ISIS ein entsprechender Verlust verursacht wurde
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/themen/nachrichten/ausland/70bfiva-barack-obama-waffen-ausruestung-is-milizen-zerstoert#.hero.Angriff%20auf%20IS-Miliz%20erfolgreich.370.323">http://www.gmx.net/themen/nachrichten/a ... ch.370.323</a><!-- m -->
Zitat:09.08.2014, 18:36 Uhr

Barack Obama: Waffen und Ausrüstung der IS-Milizen zerstört

Washington (dpa) - Das US-Militär hat bei seinen bisherigen Luftangriffen Ausrüstung und Waffen der IS-Terrormiliz im Irak erfolgreich zerstört. Das sagte US-Präsident Barack Obama in Washington.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/kaempfe-im-irak-us-luftwaffe-zerstoert-transporter-der-is-terrormiliz-1.2083592">http://www.sueddeutsche.de/politik/kaem ... -1.2083592</a><!-- m -->
Zitat:10. August 2014 07:26

Kämpfe im Irak
US-Luftwaffe zerstört Transporter der IS-Terrormiliz

Angriffe auf die Dschihadisten, Versorgung der Zivilbevölkerung mit Wasser und Nahrung: US-Militärflugzeuge setzen ihren Einsatz im Nordirakt fort. US-Präsident Obama spricht von einem "Langzeitprojekt".
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Zitat:Luftwaffeneinsatz im Nordirak

USA fliegen dritte Angriffsserie

Die US-Luftwaffe hat vier weitere Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak geflogen. Dabei seien Schützenpanzer und ein Lastwagen ausgeschaltet worden, teilte das US-Militär mit. Von dem Lkw aus hätten IS-Kämpfer zuvor wahllos auf Zivilisten der religiösen Minderheit der Jesiden geschossen, die Schutz im Sindschar-Gebirge gesucht hätten. Es gebe zudem Anzeichen, dass gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden seien. Es war die dritte Angriffsserie gegen die IS, seit US-Präsident Barack Obama sie genehmigt hatte. [...]

Eine rein militärische Lösung für das Problem gebe es nicht, betonte Obama. Auch Großbritannien beteiligt sich an der Luftversorgung. Frankreich und Australien kündigten an, ebenfalls Hilfsgüter zu schicken. [...] Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen, forderte eine aktivere Haltung der Bundesregierung in dem Konflikt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/irak-377.html">http://www.tagesschau.de/ausland/irak-377.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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Hey, hey...jetzt kommt der große Cowboy und räumt auf!

Der Umfang der Berichterstattung über die Sorties der US Navy F-18 steht in einem deutlichen Unverhältnis zu dem tatsächlichen Umfang und Effekt der -so wörtlich- "Angriffsserien". Die in den letzten drei Tagen insgesamt rund ein Dutzend Sorties sind sehr punktuell auf die Region begrenzt, in der sich die Jesiden befinden. Glaubt man den Medienberichten bezüglich der Opfer (was ich selten tue), dann wurde bei allen "drei Angriffsserien" zusammen wohl 20-30 ISIS Kämpfer getötet. Das wäre dann rechnerisch ca. 1 toter ISIS Kämpfer pro 500lb Bombe.

Obama kann sich mit diesem künstlich aufgebauschten Aktionismus zumindest etwas aus der öffentlichen Schusslinie befördern, in die er aufgrund seiner Inaktivität geraten war, ohne wirklich effektiv in den Konflikt eingreifen zu müssen. Was Obama nicht gebrauchen kann, ist ein Völkermord im Irak bei dem er tatenlos zugesehen hat. Insofern in meinen Augen reines Kalkül und kein "Krieg/Kampf gegen IS".
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Bislang sind die Ergebnisse der doch recht halbherzig wirkenden Luftangriffe i. d. T. mutmaßlich eher bescheiden. Es wirkt - vor allem ob der Möglichkeiten, die die US Air Force/USN ja hätte - ein wenig wie ein Eingreifen mit angezogener Handbremse. Egal ob dieses zurückhaltend wirkende Bombardieren nun Kalkül, US-Innenpolitik oder Nichtwollen (Obama hatte ja großartig die Beendigung des Irak-Kriegs als Leitlinie vorgegeben und nun muss er selbst wieder in den Irak hineingehen, was in den USA selbst keine große Begeisterung verursacht) geschuldet sein mag, so muss ich sagen, dass mir die ganze Berichterstattung auch irritierend auffiel. Über Monate hinweg explodierten Bomben in irakischen Städten rund starben wohl tausende Zivilisten (vornehmlich Schiiten, teils auch Sunniten), darüber wurde zwar durchaus berichtet, aber ein mögliches militärisches Eingreifen wurde quasi nicht groß bis gar nicht thematisiert.

Nun scheinen die Kurden, orientalischen Christen und Yeziden von ISIS und Co. betroffen zu sein, und mit recht großer Aufmachung wird plötzlich nicht nur das Bombardieren mit großen F-18-Bildern thematisiert, sondern zugleich dies noch gelobt und beklatscht und mit Spekulationen über eine Ausdehnung der Kampagne bedacht. Nicht, dass ich nicht gutheißen würde, wenn diese Islamistengruppen "in die Steinzeit geschickt werden" (wobei sie da ideologisch-religiös schon sind), so fiel mir doch etwas negativ auf, wie offenkundig selektiv (oder desinteressiert?) man über die Schicksale von religiösen und Volksgruppen in Irak doch zu berichten bereit ist.

Schneemann.
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gegenüber den Aktionen von ISIS sind die vollmundig erklärten Pseudoaktivitäten der US-Luftwaffe wirklich nur Show
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/terrormiliz-is-berichte-ueber-massaker-an-yeziden-13090124.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 90124.html</a><!-- m -->
Zitat:Terrormiliz IS
Berichte über Massaker an Yeziden

Die islamistische Terrortruppe IS soll bei ihrem Vormarsch im Nord-Irak mindestens 500 Yeziden umgebracht haben - darunter auch Frauen und Kinder. Tausende Yeziden konnten sich vor IS-Milizen aus dem Sindschargebirge in Nord-Irak in Sicherheit bringen.
10.08.2014 ...
ein effektiver Schutz könnte nur gelingen, wenn man den lokalen Kräften entsprechende "Hilfe zur Selbsthilfe" gibt, also den Kurden gleichwertige Waffen zur Verfügung stellt, wie sie auch die ISIS Gruppen haben.
Und auch dann würden die Kurden sich lediglich auf kurdisches Siedlungsgebiet beschränken können.

Die andere Alternative - die westlichen Luftwaffen (wie in Libyen) als verlängerter Arm der kurdischen Landstreitmacht würde weiter gehen, wäre aber sicher nicht gewollt.
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Schneemann schrieb:...
Über Monate hinweg explodierten Bomben in irakischen Städten rund starben wohl tausende Zivilisten (vornehmlich Schiiten, teils auch Sunniten), darüber wurde zwar durchaus berichtet, aber ein mögliches militärisches Eingreifen wurde quasi nicht groß bis gar nicht thematisiert.

Nun scheinen die Kurden, orientalischen Christen und Yeziden von ISIS und Co. betroffen zu sein, und mit recht großer Aufmachung wird plötzlich nicht nur das Bombardieren mit großen F-18-Bildern thematisiert, sondern zugleich dies noch gelobt und beklatscht und mit Spekulationen über eine Ausdehnung der Kampagne bedacht. Nicht, dass ich nicht gutheißen würde, wenn diese Islamistengruppen "in die Steinzeit geschickt werden" (wobei sie da ideologisch-religiös schon sind), so fiel mir doch etwas negativ auf, wie offenkundig selektiv (oder desinteressiert?) man über die Schicksale von religiösen und Volksgruppen in Irak doch zu berichten bereit ist.

Schneemann.
Zum einen gibt es jetzt wenigstens klare Ziele, die man zumindest symbolisch bombardieren kann. Bei Selbstmordattentätern geht das nicht.
Zum anderen:
Was die Spinner in Syrien getrieben hatten, störte ja auch sehr lange niemanden (außer den Opfern).
Von daher scheint die relative Untätigkeit der USA irgendwelche Gründe zu haben.
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Mitleser schrieb:... gibt es jetzt wenigstens klare Ziele, die man zumindest symbolisch bombardieren kann. ...
das Bombardement alleine hilft nichts. Warum das so ist, kommentiert die WELT heute <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/debatte/kommentare/article131058426/Nur-Narren-oder-Zyniker-werfen-Bomben.html">http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... omben.html</a><!-- m --> wie folgt:
Zitat: 10.08.14

Nur Narren oder Zyniker werfen Bomben

Die Strategie Obamas, IS mit Luftschlägen zu besiegen, wird nicht aufgehen.
Israel erlebt das gleiche mit Hamas. Die eigene Moral mag gestärkt werden, doch die Angriffe schweißen den Gegner zusammen.
....
tatsächlich - ohne Bodeneinsatz sind das allenfalls Nadelstiche gegen die ISIS-Milizen. nur der kombinierte Einsatz von Erdkampfflugzeugen (und Kampfhubschraubern) mit entsprechenden Bodenverbänden kann dazu führen, die ziemlich gut ausgestattete IS-Milizen zu vertreiben.
Und die möglichen Bodentruppen sind auf das Gebiet der Kurden und Schiiten begrenzt.
Btw: Von den Su-25 hört und sieht man zumindest hier nichts mehr.
Auf irakscher Regierungsseite sind nach aktuellen Bildern nur Mil Mi-28 im Einsatz.
Mitleser schrieb:...
Von daher scheint die relative Untätigkeit der USA irgendwelche Gründe zu haben.

Mit dem "Einsatz mit angezogener Handbremse" beschäftigt sich auch die Süddeutsche:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/us-intervention-im-irak-obamas-einsatz-mit-beschraenkter-feuerkraft-1.2083775">http://www.sueddeutsche.de/politik/us-i ... -1.2083775</a><!-- m -->
Zitat:10. August 2014 17:25

US-Intervention im Irak
Obamas Einsatz mit beschränkter Feuerkraft


Der US-Präsident spielt Golf, er demonstriert Gelassenheit. Vorher hat Obama längere US-Angriffe im Irak befohlen. Die Widersprüche sind offensichtlich. Welche Strategie verfolgt er? Was, wenn sich die IS-Extremisten nicht stoppen lassen?
...
Obama erklärt die neue Intervention zuallererst damit, dass er US-Bürger im Irak schützen müsse, auch das Konsulat in Erbil und die Botschaft in Bagdad - dies sei seine "Pflicht". Diese leicht verständliche Begründung dürfte vor allem auf das US-Publikum zugeschnitten sein, das sich eher wenig für Kurden oder Jesiden interessiert. Was aber folgt daraus? Hat Obama den Irak aufgegeben, mit Ausnahme von Erbil und Bagdad? Um welchen Preis wird er seine diplomatischen Stützpunkte halten? Was geschieht, wenn sich die IS-Extremisten durch Luftangriffe nicht aufhalten lassen oder Bagdad das Wasser abdrehen?
...

Obama sagt, er wolle weder die Luftwaffe der Kurden spielen, noch die der Iraker allgemein. Er sei ein Partner der Iraker, werde aber nicht deren Arbeit erledigen.

Diese Argumentation ist insoweit schlüssig, als Obama seine Militärhilfe nur zum Preis politischer Fortschritte verkauft. Doch folgt daraus wohl auch ein anderes Ergebnis: Sollten sich die Iraker weiterhin nicht einig werden, regieren eben die IS-Terroristen weite Teile des Landes.

Obama hat dieser Tage von einer Lektion aus dem Libyen-Krieg erzählt: Nach dem Militäreingriff habe man zu wenig für den Wiederaufbau getan, dies räche sich jetzt. Nun frage er sich immer, wenn er über eine Intervention entscheide: "Haben wir eine Antwort für den Tag danach?"
...
man könnte tatsächlich vermuten, das läuft auf eine Neuordnung des Nahen Ostens hinaus - eine ethnische (Kurden - Araber) und eine religiöse Trennung (Sunniten - Schiiten und Alawiten).
Das ist allerdings rein spekulativ und daher etwas für einen anderen Strang
hier <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?f=40&t=5615">viewtopic.php?f=40&t=5615</a><!-- l --> (Groß-Syrien)
oder hier <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?f=40&t=4114">viewtopic.php?f=40&t=4114</a><!-- l --> (Irak)
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Erich schrieb:Nur Narren oder Zyniker werfen Bomben

Die Strategie Obamas, IS mit Luftschlägen zu besiegen, wird nicht aufgehen.
Israel erlebt das gleiche mit Hamas. Die eigene Moral mag gestärkt werden, doch die Angriffe schweißen den Gegner zusammen.
....
Ein Narr ist doch dieser Journalist. Soll er doch selbst den Kopf hinhalten und in einem Infanterieeinsatz sich von diesen Verrückten massakrieren lassen. Ich frag mich manchmal, welch selbstherrliche Art hinter diesen Schreibtischtätern steckt. Die sollte man allesamt mal mit einem Gewehr ausrüsten und dort in ein Dorf schmeissen, welches von diesen Gotteskriegern besucht wird.

Und der Vergleich zu Israel ist ja auch sehr seltsam, die im Irak wollen ja mehrheitlich nichts mit ISIS zu tun haben und fürchten sich vor ihnen. Wo da die Parallele zu Israel respektive USA, dem intervenierende Teil ist, ist mir schleierhaft. Die Israelis sind in einem Masse verhasst, dass hier nichts mehr Gescheites entstehen kann. Die USA werden zwar auch nicht geliebt, werden aber toleriert wenn es gegen die ISIS-Kämpfer geht. Da wird auch ein gewisses Mass an Kollateralschaden toleriert. Ich seh da keine sinnvolle Parallel, selbstverständlich nützen Luftangriffe, solang man die Zivilbevölkerung auf seiner Seite hat. Wenn nicht, gilt die Logik die der Schreiberling vertritt, aber so wie sich jetzt die Situation darstellt, ist doch dieser Artikel gröbster Schwachsinn.

Zitat: tatsächlich - ohne Bodeneinsatz sind das allenfalls Nadelstiche gegen die ISIS-Milizen. nur der kombinierte Einsatz von Erdkampfflugzeugen (und Kampfhubschraubern) mit entsprechenden Bodenverbänden kann dazu führen, die ziemlich gut ausgestattete IS-Milizen zu vertreiben.
Erdkampfflugzeuge? Die können doch nicht mehr als ein Strike-Fighter wie die SH. An dem liegt es sicher nicht. Es fehlt die detaillierte Aufklärung und der unmittelbare Waffeneinsatz (Drohne), wenn sie sich von Stadt zu Stadt fortbewegen. Sind sie mal im Inneren drin, ist es nahezu unmöglich Kollateralschaden zu vermeiden und zwar sowohl vom Boden als auch aus der Luft.
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