@roomsim
Danke erstmal für die umfangreichen Infos
Also so wie ich das verstehe alles Maßnahmen, die unabhängig von F126 sowieso benötigt werden (für NSM, F127 usw) aber für die die F126 jetzt eben anscheinend der Anlass war? Naja das wär ja in dem Sinne schonmal gut, damit bliebe auch im Falle einer Stornierung zumindest nichts unnötig liegen.
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Zitat:Ich sehe nicht, dass wir vor 2031/2032 neue Fregatten bekommen, egal, ob wir bei der F126 von Damen bleiben, sie von Damen anpassen lassen oder ein Ersatzprodukt besorgen.
Das kommt mMn sehr darauf an.
Bei einem clean sheet design stimme ich dir absolut zu, das würde frühestens um 2031/32 zulaufen.
Bei existierenden Designs die tiefgreifende Veränderungen benötigen, bspw eine andere Radaranlage wie etwa bei der MEKO A210 oder A300 wird es vermutlich ähnlich lange dauern. Vlt spart man sich da 1-1.5 Jahre durch die kürzere Bauzeit, aber die Entwicklungszeit wird da ähnlich sein.
Bei einer wirklichen „off-the-shelve“ solution sehe ich das persönlich anders. Eine FDI oder eine MEKO A200 in ihren bereits existierenden Version (oder nahezu identisch zu diesen Versionen) dürft bis etwa 2030 machbar sein. Bis Verträge abgeschlossen und die Werten (für eine Produktion in Deutschland) mit Lieferketten und co vorbereitet sind, dürfte eigentlich nicht allzu viel Zeit vergehen. 1.5-2 Jahre dürften da realistisch sein. +3 Jahre Bauzeit für das Typschiff, könnte die erste Einheit somit etwa um 2030 zulaufen. Vorausgesetzt natürlich, man wartet jetzt nicht noch 1-2 ob aus der jetzigen F126 noch was wird.
Zitat:Deswegen wäre ich zumindest für eine Anpassung der Schiffe, wenn sie jz eh schon später kommen, mit Bugsonar, mehr VLS (32 oder gar 48) und einer Verdoppelung der AShM Bewaffnung.
Aber denk das weiter, was machen wir dann mit diesen zusätzlichen VLS-Zellen?
Nach wie vor bewegen wir uns ja im amerikanischen Lfk Ökosystem, was ab dem Zeitpunkt ab dem man mehr als nur Mk41 und ESSM will zu einem „Hindernis“ wird.
Eine non-AEGIS SM-2 ist gerade nicht in Produktion und wenn man an der AEGIS-F127 festhalten will kann ich mir nur schwer vorstellen, dass man nochmal extra eine Version für die F126 beauftragen wird.
L/RAW soll erst zwischen 2030-35 kommen.
Tomahawk soll mWn erst mit der F127 zulaufen.
Also was machen wir mit dieser zusätzlichen Kapazität? Bleibt ja aktuell nur mehr ESSM, was mMn aber bei bereits vorhandenen 64x Lfk nicht gerechtfertigt ist.
Perspektivisch käme da maximal noch die IRIS-T SLX hinzu, wann die aber kommt steht aktuell noch in den Sternen. Nach meinem letzten Kenntnisstand steckt die irgendwo bei TRL 5 oder 6, also das dauert noch ne ganze Weile.
Und für HYDEF ist die Radaranlage nicht potent genug.
Bei der Verdopplung der AShM Bewaffnung bin ich aber bei dir, 4x8 sollte da der Standard auf den Fregatten/Zerstörern der Marine werden. Und sei es nur FFBNW.
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Deinen Lösungsvorschlag finde ich interessant, aber auch hier laufen wir mMn in einige der Probleme, die die jetzige F126 betreffen.
Nach wie vor braucht alles was keine ESSM ist eine non-AEGIS Version die wir extra für uns beauftragen müssten. „Mal eben einrüsten“ ist da nur, wenn wir die gesamte Marine konsequent auf Basis von AEGIS realisieren, inklusive dem F126-Ersatz. Was ich persönlich für völlig indiskutabel halte aber da scheiden sich natürlich die Geister.
Mit ihrer aktuellen Radarsuite könnten sich diese Schiffe auch nicht wirklich gegen BM wehren, deshalb halte ich das einfache Übernehmen von Hardware, auch wenn es logisch erscheinen mag, für einen Fehler.
Dazu verstehe ich nicht ganz, warum deine Lösung auf bereits existierenden Designs beruht. Das hätte Sinn gemacht, wenn wir hier auf Zeit drängen würden, da das aber deiner Meinung nach weniger relevant ist, ist das doch eigentlich unnötig? Existierende Designs sind natürlich nicht für das gemacht, was du mit einer solchen Lösung vorhättest, dementsprechend stößt man da irgendwann auf Limitationen. Was ja unnötig wäre, da man bis 2032 wahrscheinlich auch ein clean sheet design realisieren könnte, das maßgeschneidert natürlich deutlich besser an deine Anforderungen angepasst wäre, als eine sinnbildlich gesprochene MEKO A300 mit facelift.
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Ich würde das ganze stattdessen deutlich grundlegender denken als „nur“ eine weitere Fregattenklasse. Das ist eine Chance um das ganze Chaos in der Marine mal grundsätzlich zu durchleuchten und sinnvoll und zukunftsorientiert zu strukturieren, damit wir uns langfristig die jetzigen Probleme der Marine vom Hals halten.
Standardisierung, Aktualität, Autonomie, Wehrhaftigkeit.
Die FDI als Stopgap solution dient dabei als Einstiegsprodukt, der folgende ASW-Zerstörer ist das vollständige Commitment und der folgende MAD die vollständige Skalierung.
- Saab 9LV als Standard CMS
- AE Suite als Standard Sonar Suite
- NSM/Tyrfing als Standard AShM
- RAM/SLS, SLM, ASTER und HYDEF als „Systemunabhängige“ Standard AAW Effektoren
- SeaFire als flexibel skalierbares Standard Radar (bei Bedarf ergänzt durch andere Systeme)
- usw
Man man soweit gehen will kann man sogar Antriebsarten und Designsprache standardisieren um sich diese Frage ebenfalls langfristig vom Hals zu halten und in der resultierenden Kommonalität zu baden. Aber das führt jetzt zu weit. Meine Ansichten diesbezüglich finden sich in früheren Beiträgen.