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@Erich
Dann sind die Probleme, die Irland hat also voll und ganz erfunden? :roll: :lol:
Nö, ich würde mal eher sagen das die Finanzkrise die Schwächen des ganzen Konzeptes des Euro schonungslos offenlegt.
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@Tiger,
Die Probleme sie sind nicht erfunden, aber wesentlich undramatischer als uns die Hype einzureden versucht
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@Erich
Wir haben Probleme in Irland, Portugal, ein schwarzes Loch namens Griechenland, und in Spanien droht ähnliches. Findest du das nebensächlich und gehyped?
Zudem ist es gut vorstellbar das es auch Frankreich oder Italien erwischen könnte.
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@Tiger, schau Dir doch die Wirtschaftsdaten einmal genauer an:
1) zu Irland:
zunächst einmal:
Zitat:Irlands offene Volkswirtschaft hat von der Globalisierung außerordentlich profitiert (Ifo). Nachdem die wirtschaftliche Entwicklung in den vergangenen Jahren durch hohe Wachstumsraten und einen starken Rückgang der Arbeitslosigkeit gekennzeichnet war, befindet sich das Land seit Mitte 2008 in einer Rezession. ....
Durch weit überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum und damit verbundene hohe Steuereinnahmen konnte die Staatsverschuldung von 95,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahre 1990 kontinuierlich auf 25,1 Prozent des BIP 2007 gesenkt werden. Im Staatshaushalt 2006 konnte noch ein Überschuss von 2,3 Prozent und 2007 von 0,5 Prozent erreicht werden.
....
Quelle
dass nach solchen Boomphasen Zeiten der Beruhigung kommen ist normal, und dass eine globale Finanzkrise dann besonders zu Buche schlägt ist auch normal - darüber mache ich mir keine besonderen Gedanken;
Irland hatte 2009 ein BIP von 159.646 Mio. € (35.700 € p.P.) und gehört damit einerseits vom Gesamt-BIP nicht zu den wichtigsten Ländern der Euro-Zone (im Gegenteil), andererseits aber vom BIP/Person weit über dem EU-Durchschnitt zu den Spitzenwirtschaften, sogar noch vor Deutschland (29.300 € p.P.).
Quelle
Das "Atem holen" in Irland ist also ein ganz normaler Anpassungsprozess innerhalb der EU, der aufgrund der geringen Wirtschaftskraft der Iren im "Geleitzug Euro" die Gesamtgeschwindigkeit nicht sonderlich belastet.
b) zu Portugal:
Gesamt-BIP 2009 Portugal 168.076 Mio. Euro
c) zu Griechenland:
Gesamt-BIP 2009: Griechenland 233.046 Mio. Euro
d) im Verhältnis
zur Gesamt EU (27 Länder) 11.785.475 Mio. Euro sind das jeweils wieviel % ?
Mein Gott, es wird immer Staaten geben, die schwächeln - daraus nun gleich ein Drama zu konstruieren ....
über das Vereinte Königreich würde ich mir mehr sorgen machen, aber die sind ja - Gott sei Dank - nicht in der Euro-Zone ...
und ja: die Wirtschaft von Frankreich, Italien und Spanien würde ich insgesamt als deutlich relevanter einschätzen, deren Krise würde mir mehr Sorgen machen - aber nach der Info-Grafik der FTD sind bis auf Griechenland, Rumänien und die Niederlande inzwischen alle (!) europäischen Länder "über den Berg".
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Standen die Niederlande nicht recht gut da? Wobei zeigt ja auch nur -0,1% an..
Ich finde auch das man im Moment nach der Chance auf einen neuen Hype sucht. Das Problem hier sind nicht die Problemstaaten die man relativ gesehn auffangen könnte sondern vielmehr das Spekulieren was die Kosten in die Höhe treibt. Das lenkt dann auch z.b. vom $ ab, der durch wahrscheinliches Zaudern der Politik in EU wieder als sicherer Hafen betitelt wird.
(Achtung fitkives Gedankenspiel)
Ich werd mich sicher irren aber könnte man nicht im Prinzip durch den dann eh geschwächten $-Kurs indirekt z.b. auf Japan Einfluss nehmen?
Wenn der Yen dann stärker als der $ wär müssten doch wieder Massnahmen ergriffen werden damit es nicht zu schädlich wird.
Wenn jetzt China nen stärkern Binnenmarkt hätte und mal eben so ne großzügige Marktschwämme macht, würde dies doch eintreten oder?
Na bitte:
Zitat:Portugal und Irland schrecken Europa auf
Die Nerven liegen blank. Portugals Finanzminister hat binnen kurzer Zeit zwei widersprüchliche Stellungnahmen zur Euro-Krise abgegeben: Sein Land könne bald EU-Hilfe brauchen, sagte er zuerst - wenig später klang das plötzlich anders. Auslöser der Verunsicherung: Irland, der nächste Rettungskandidat
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...74,00.html
[/code]
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@Erich
Das sind zwar schöne Zahlen, aber im Grunde sagen sie nichts aus.
Man kann Zahlen manipulieren, und - was sagen sie über die Realitäten aus?
Fairerweise sei aber gesagt, das du hier auf einem weitverbreiteten Gedankenfehler der modernen Wirtschaftslehre hineinfällst, die meint mit purer Mathematik jedes Problem lösen zu können.
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ach Tiger,
Volkswirtschaft ist nicht nur Hype - sie hat eine reale Grundlage, und das sind nun mal die Wirtschaftsdaten, die allerdings (Griechenland) auch manipulierbar sind.
Trotzdem würde ich bei längerfristigen Prognosen nicht auf irgendwelches Gerede von Interessensvertretern schauen, auf Hype und Spekulationen, sondern soweit irgend möglich auf möglichst objektivierbare Zahlen.
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Zitat:Europa wird zum Finanz-Schlachtfeld
Schon wieder ist Europa in Gefahr: Irland steht vor der Pleite, Deutschland steht am Pranger, Diplomaten in Brüssel raunen von einer Überlebenskrise der EU. Aber worum geht es wirklich im Poker um den Euro - und wer verfolgt welche Interessen? Ein Überblick über die Ziele der wichtigsten Akteure.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...32,00.html
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Einfach mal in Nostalgie schwelgen:
Klick mich!
Mich auf!
Aber was soll's. Selbst wenn's noch so wäre, würden unsere geliebten Polit-Nutten andere Argumente finden um das Geld der verwickelten Banken zu retten. Da wäre es eben nicht die finanzpolitische Stabilität, sondern der gefährdete Binnenmarkt. :roll:
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Ein guter Artikel zur Euro-Krise:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Der-Austritt-Deutschlands-als-Loesung-der-EuroKrise/story/11312977">http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunkt ... y/11312977</a><!-- m -->
Zitat:Der Austritt Deutschlands als Lösung der Euro-Krise
Von Markus Diem Meier. Aktualisiert am 18.11.2010 110
Bisher wurde immer gefordert, schwache Länder wie Griechenland sollten allenfalls aus der Währungsunion austreten. Dabei: Besser für alle wäre, das stärkste würde gehen.
Lesenswert!
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das wäre die beste Methode, um unsere Wirtschaft kaputt zu machen!
Deutschland lebt vom Export, und der geht überwiegend in die Euro-Länder. Mit dem "Austritt" würde die neue Deutsche Währung zunächst an Wert gewinnen, die deutschen Waren würden dafür teurer - und zwar nicht nur gegenüber den Euro-Ländern sonder auch gegenüber dem Rest der Welt.
Damit würde der deutsche Aufschwung massiv belastet, Deutschland würde in die nächste Rezession trudeln.
Wer solch einen wirtschaftlichen Kamikaze-Flug propagiert gehört geprügelt.
Ein "schwacher Euro" bei niedriger Inflationsrate (und damit verbundenen stabilen Preisen) ist für die deutsche Wirtschaft das Beste, was uns passieren kann.
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hahaha erst zahlen wir MRD in den Verein rein und machen bei der eigenen Bevölkerung dumpinglöhen damit Bulgarien und co fairen Wettbewerb haben und sollen uns anschließen zurückziehen?
Welcher Depp .. ach ich spars mir einfach :lol:
Am besten fürn Austritt noch ne riesige dreistellige MRD entschädigungsumme blechen was.. nene du... einfach mal von 27 auf 15 kürzen, das würd mehr bringen.
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@Erich
Zitat:Deutschland lebt vom Export, und der geht überwiegend in die Euro-Länder.
Wenn dort aber die Kaufkraft weiter nachlässt werdena auch die Exporte den Bach runtergehen. Jemandem, der kein Geld hat kannst du nichts verkaufen...aber das hat die deutsche Wirtschaft noch nicht kapiert, siehe Dumpinglöhne.
Natürlich gäbe es auch die Möglichkeit von Krediten, aber mittelfristig verschlimmern sie das Problem nur.
Zitat:Mit dem "Austritt" würde die neue Deutsche Währung zunächst an Wert gewinnen, die deutschen Waren würden dafür teurer - und zwar nicht nur gegenüber den Euro-Ländern sonder auch gegenüber dem Rest der Welt.
Das wird ja auch im Artikel eingeräumt.
Ich bin übrigens dafür, das die deutsche Wirtschaft ihre Exporte drosselt.
Zitat:Wer solch einen wirtschaftlichen Kamikaze-Flug propagiert gehört geprügelt.
Wobei aber auch eine Transfer-Union nicht funktionieren würde.
Zitat:Ein "schwacher Euro" bei niedriger Inflationsrate (und damit verbundenen stabilen Preisen) ist für die deutsche Wirtschaft das Beste, was uns passieren kann.
...wobei man damit mal wieder einen typisch deutschen Fehler begeht: Für kurzfristige Vorteile langfristige Nachteile in Kauf nehmen.
@tienfung
Zitat:hahaha erst zahlen wir MRD in den Verein rein
Ja, man hat von deutscher Seite Milliarden in eine Illusion, eine Seifenblase investiert.
Zitat:und machen bei der eigenen Bevölkerung dumpinglöhen damit Bulgarien und co fairen Wettbewerb haben
Merkst du da, wie schwachsinnig die Idee vom fairen Wettbewerb in der EU war?
Zitat:und sollen uns anschließen zurückziehen?
Allerdings. Es hat sich gezeigt das die EU nicht (mehr) funktionert.
Willst du stattdessen ein totes Pferd reiten?
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@Tiger
Die Kaufkraft lässt nicht in allen Euro-Ländern nach, zudem werden sich Irland, Griechenland, ... langfristig wieder erholen. Deutschland hat sich ja das Ziel gesetzt ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht zu erreichen, der Grund warum, wir nunmal mehr exportieren als importieren müssen, liegt daran, dass ein nicht gerader kleiner Anteil der Exportgewinne wieder ins Ausland zurückfließt, sei es in Form von Investitionen, Tourismus, ....
Warum würde eine Transfer-Union nicht funktionieren? In Deutschland funktioniert dies doch auch (manchmal). Ein gutes Beispiel ist doch Bayern, welches noch in den 60er/70er Jahren überwiegend ein Agrarland war und nur durch finanzielle Transfers aus anderen Bundesländern den Strukturwandel vollziehen konnte. Warum sollte dies nicht auf europäischer Ebene funktionieren? Vorausgesetzt dass es ein Kontrollorgan gibt, welches Fehlverhalten auch sanktionieren kann, was wiederum für eine Stärkung der EU sprechen würde.
Zitat:...wobei man damit mal wieder einen typisch deutschen Fehler begeht: Für kurzfristige Vorteile langfristige Nachteile in Kauf nehmen.
Warum glaubst du hat er "schwacher Euro" in Anführungszeichen gesetzt? Schwach meint lediglich, dass die eigene Wirtschaft nicht benachteiligt werden sollte.
Zitat:Merkst du da, wie schwachsinnig die Idee vom fairen Wettbewerb in der EU war?
Die Entscheidung auf größere Lohnerhöhung zu verzichten wurde gemeinsam von Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter im Austausch für Arbeitsplatzsicherheit getroffen. Deutschland wollte sich besser positionieren, nicht nur in der EU, sondern weltweit. Zudem ist der Begriff "Dumpinglohn" doch recht ominös. Ist es denn wirklich verwunderlich, dass Reinigungskräfte, Niedrigqualifizierte oder Leute mit der schlichtweg falschen, d.h. nicht oder wenig nachgefragten, Qualifikation weniger verdienen?
Zitat:Allerdings. Es hat sich gezeigt das die EU nicht (mehr) funktionert.
Da stimme ich dir zu. Allerdings nicht weil die Idee der Europäischen Integration eine "Seifenblase" sein soll, sondern weil man einen Punkt erreicht hat, in der es notwendig ist klare Stukturen zu schaffen, d.h. die intergouvernementalen von den föderalen Stukturen innerhalb der EU zu trennen. Momentan ist das alles ganz einfach Murks: keine Transparenz, zu viele Akteure, zu viel nationale Poltiik auf europäischer Ebene, ... .
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Wir müssen die Finanzkasions abschaffen ,hier machen sich nur die zocker fett,es wird gegen die währung gewettet,insbesondere von jenseits des Atlantiks nur um unser währungssytem zu fall zu bringen damit der US$ nicht ins bodenlose fällt
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