Beziehungen EU - Israel
#16
Was ich nicht verstehe, ist dass man für die Palästinenser nicht einen Staat gründen kann, Israel gabs ja vorher auch nicht. Den hat man auch aus Gründen die ich jetzt nicht wiederholen möchte, gegründet. Israel hat zudem einige Gebiete die ihnen überhaupt nicht zustehen.

Was mich an den Amerikanern stört, ist dieser übertriebene Protektionismus bezüglich Israel. Das ist etwa so, wie wenn man nur ein Kind lieben würde und die anderen drei links liegen lässt. Da muss man sich nicht wundern, wenn der dauerhaft Beschenkte auf wenig Gegenliebe bei den Nachbarn stösst. Man müsste den Israelis mal die Militärhilfe kürzen, damit diese völkerrechtswidrigen Siedlungen abgeklemmt werden.

Man findet halt immer für jeden Umstand eine Ausrede. Es findet sich im immer ein vertrottelter Palästinenser, der den Israelis Legitimität für Hardlinerverhalten gibt. Auf die Dauer ist das einfach nur Geschwafel von den Israelis, sie haben alle Möglichkeiten, die Palästinenser nicht. Mir kommt es manchmal so vor als hätten in Israel 100 Bushs geparkt und wenn einer weg, kommt bestimmt der nächste Trottel der keinerlei Kompromisse eingeht.
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#17
@phantom
Zitat:Was ich nicht verstehe, ist dass man für die Palästinenser nicht einen Staat gründen kann, Israel gabs ja vorher auch nicht.
Es ist nicht einfach damit getan oder erklärt, dass man für die Palästinenser keinen Staat bereit wäre zu akzeptieren. Es sind die Unabwägbarkeiten, was es denn heißt, einen Staat zuzulassen oder mal - arrogant gesagt - zu erlauben. Weil man weiß eigentlich nur sehr vage, welche Gruppe sich innerhalb der Palästinenser für was letztlich aussprechen wird und welche sich durchsetzen könnte in deren Machtkampf. Abbas (als Bsp.) mag integer sein und im Sinne seines Volkes handeln wollen, aber wenn ihm die Israelis eine Staatsgründung ermöglichen und in diesem Staat dann ein halbes Jahr später Fundamentalisten die Führung übernehmen, so ist weder für die Palästinenser noch und gerade für die Israelis irgendwas erreicht oder "gewonnen". Deshalb mauert und taktiert man (zugegeben) auch in Jerusalem.
Zitat:Was mich an den Amerikanern stört, ist dieser übertriebene Protektionismus bezüglich Israel. Das ist etwa so, wie wenn man nur ein Kind lieben würde und die anderen drei links liegen lässt. Da muss man sich nicht wundern, wenn der dauerhaft Beschenkte auf wenig Gegenliebe bei den Nachbarn stösst. Man müsste den Israelis mal die Militärhilfe kürzen, damit diese völkerrechtswidrigen Siedlungen abgeklemmt werden.
Ich versuche nun, innerhalb des Strangthemas wieder die Kurve zu kriegen und gehe auf die USA deswegen nur am Rande kurz ein. An diesem Punkt: Es gibt eine sicher starke Gruppe von Pro-Israel-Förderern in den USA, aber diese nehme ich persönlich nicht alle für wirklich ernst im Sinne der Interessen des israelischen Staates, es geht eher und oft um deren ureigene Ziele, die sich irgendwo zwischen nebulösen evangelikalen und neokonservativen Bekehrungs- und nahöstlichen Machtansprüchen bewegen. Und in Jerusalem weiß man dies sicher auch. Aber man nimmt die Militärhilfe dennoch dankbar an, weil man sie eben schlicht braucht. Eine Liebesheirat ist es aber deswegen nicht, wenn bspw. Netanjahu und Bush sich die Hand geben (auch wenn allenthalben Verschwörungstheoretiker rund um den Globus dies behaupten).

So iritierend es klingt: Ich glaube, dass Europa (Stichwort: EU) den Israelis sogar manchmal näher steht (etwa die Franzosen und auch die Deutschen). Man beschwert sich sicher oft "dort", kürzt Gelder, verlangt ein Stopp des Siedlungsbaus und echauffiert sich, verhält sich aber dennoch ehrlicher als mancher amerikanische Neocon. Zumindest ist dies meine Meinung. Frankreich war federführend bei der Ausstattung der IDF im Gründungskrieg, nahm 1956 an der Suezinvasion Schulter an Schulter mit Briten und Israelis teil, half auch über drei Ecken beim israelischen Atomprogramm (das die USA so übrigens nicht wollten!); die Deutschen - natürlich auch aus historischer Verantwortung heraus - haben die IDF mit den wohl besten U-Booten des Nahen Ostens versehen und haben schon, seit sich Strauß (ich nenne mal bewusst nicht Adenauer) und Ben Gurion geeinigt hatten, Zahal mit Munition, Fahrzeugen und Lenkwaffen sowie viel Geld versorgt - auch als Entschädigungen für die NS-Verbrechen im Holocaust, selbstredend -, noch ehe US-Transporter anno 1973 bei Yom Kippur groß medial inszeniert Material einflogen.

Und wenn du nun vom "dauerhaft Beschenkten" sprichst: Die Nachbarn Israels bzw. dessen Gegner wurden noch viel umfangreicher vom Ostblock "beschenkt" - mit Waffen und Geld und damit auch mit offener Eliminierungsabsicht. Bei der UN und anderen internationalen Organisationen standen den Feinden des jungen Staates Israel eine große Zahl von "Stimmenbeschenkern" (nicht nur aus Nahost, auch aus anderen, sog. "blockfreien" Gebieten) bei, die keine Chance ausließen, es den Israelis zu "zeigen", selbst wenn der Anlaß in einer Abstimmung X logisch betrachtet noch so unhaltbar, ja sinnentleert war. Nein, für jedes Geschenk, das Israel erhielt, erhielten dessen Feinde drei. Insofern kann ich den Einwand nicht ganz nachvollziehen.

Schneemann.
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#18
phantom schrieb:Was ich nicht verstehe, ist dass man für die Palästinenser nicht einen Staat gründen kann, Israel gabs ja vorher auch nicht. Den hat man auch aus Gründen die ich jetzt nicht wiederholen möchte, gegründet. Israel hat zudem einige Gebiete die ihnen überhaupt nicht zustehen.
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ob Israel bestimmte Gebiete (die es beansprucht) zustehen, kann nur ein Friedensvertrag mit den Palästinensern regeln. Bis dahin handelt es sich um besetzte Gebiete, die teilweise (Jerusalem) völkerrechtswidrig annektiert wurden.
Das Problem ist wohl weniger, dass Israel nicht einen palästinensischen Rumpfstaat akzeptieren würde (da spricht schon die Demographie dafür), sondern dass die von Israel zugestandenen Territorien einen nicht lebensfähigen Staat ergeben würden - der dauerhaft von Israel und den "Gnadenakten" einer israelischen Regierung abhängig wäre.
Ohne Selbstbeschränkung der Israelis, die zwar die Verantwortung, nicht aber die Macht abgeben wollen, kann es nicht gehen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/friedensverhandlungen-europa-verschaerft-seinen-druck-auf-israel-12803666.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 03666.html</a><!-- m -->
Zitat:Friedensverhandlungen
Europa verschärft seinen Druck auf Israel

15.02.2014 · Damit Israel einem Friedensabkommen mit den Palästinensern zustimmt, erhöht die EU den Druck. „Die Seite, die für das Scheitern der Verhandlungen verantwortlich sein wird, muss mit Konsequenzen rechnen“, sagte der EU-Botschafter in Tel Aviv der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
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