Geheimdienste
Als Ergänzung zur Dezember-Meldung:
Zitat:Deutschland: Russland-Spionage beim BND – mutmasslicher Kurier verhaftet

(dpa) Nach der Festnahme eines Mitarbeiters des deutschen Auslandsgeheimdienstes BND wegen Spionage für Russland sitzt nun auch ein mutmasslicher Mittäter in Untersuchungshaft. [...] Der Mann wird nach Angaben des deutschen Generalbundesanwalts in Karlsruhe vom Donnerstag verdächtigt, die von dem BND-Mitarbeiter ausspionierten geheimen Informationen nach Russland gebracht und dort einem Geheimdienst übergeben zu haben. Der am Sonntag bei seiner Einreise aus den USA am Flughafen München Festgenommene ist demnach deutscher Staatsangehöriger und kein BND-Mitarbeiter. [...]

Die Ermittlungen seien in enger Zusammenarbeit mit dem BND und mit Unterstützung der US-Bundespolizei FBI geführt worden. Der Beschuldigte wurde demnach am Montag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofes vorgeführt. [...] Der im Dezember festgenommene BND-Mitarbeiter soll nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im vergangenen Jahr Informationen, die er im Zuge seiner Arbeit erlangt hat, an einen russischen Nachrichtendienst übermittelt haben.
https://www.nzz.ch/international/deutsch...ld.1722408

Schneemann
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Zitat:British guard sentenced to 13 years for spying for Russia at UK embassy in Berlin

Judge says David Smith, 58, handed over documents that might put embassy staff or UK interests at risk. [...] A Berlin embassy spy has been jailed for more than 13 years for betraying his country and colleagues by selling secrets to Russia.

David Smith, a former security guard at the British embassy in Germany, was motivated by his support for the Russian president, Vladimir Putin, and hatred of the UK when he began collecting classified documents in 2018. [...] Police launched an investigation after Smith’s second letter to a military attache at the Russian embassy in November 2020 was traced back to him. In an undercover sting operation in August 2021, two role players were deployed as a fake Russian defector and intelligence officer.

After Smith’s arrest, police found his stash of sensitive and secret documents, including correspondence from ministers to then prime minister, Boris Johnson. Smith, 58, pleaded guilty to eight charges under the Official Secrets Act by committing an act prejudicial to the safety or interests of the state. The court was told of “potentially catastrophic” consequences for “each and every” British official in Berlin, with the cost to the taxpayer of updating security estimated at £820,000.
https://www.theguardian.com/world/2023/f...-in-berlin

Berlin entwickelt sich so langsam zu einer Agentendrehscheibe wie zu Zeiten des Kalten Krieges...

Schneemann
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Zu irgendwas muss es ja gut sein, das BerlinBig Grin
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Eine interessante Frage die sich jetzt stellt ist, wie es eigentlich mit der geheimdienstlichen Aufklärung weiter gehen soll, wenn die USA hier ihre Unterstützung reduzieren oder gar völlig streichen sollten. Denn hier und jetzt klären BND und Co sehr wenig auf, und kommt der Gros der Informationen in Wahrheit von Partnerdiensten, insbesondere aus den USA. Das betrifft aber nicht nur diese Bundesrepublik, sondern auch die NATO:

https://www.tagesschau.de/investigativ/n...n-100.html

Zitat: In Europa geht die Sorge um, dass bald weniger Informationen aus den USA kommen könnten, mit denen Terroranschläge verhindert oder die für den Schutz vor möglichen russischen Attacken auf NATO-Staaten dringend benötigt würden. In europäischen Sicherheitsbehörden und beim Militär fragt man sich, was passiert, wenn die neue Trump-Administration die Zusammenarbeit tatsächlich reduzieren wird.

Die klare Abhängigkeit Europas von den US-amerikanischen Streitkräften und Geheimdiensten ist kein Geheimnis. Deshalb ist die Befürchtung groß, dass unter der Regierung "Trump 2" nun vieles anders wird: Was, wenn die USA bald weniger Informationen teilen - innerhalb der NATO und auch bilateral zwischen den Geheimdiensten?

Für die europäische Verteidigungsfähigkeit hätte auch nur ein teilweiser Rückzug der USA aus bestimmten Bereichen wohl erhebliche Konsequenzen. Das veranschaulicht eine interne Auswertung aus dem Bundesverteidigungsministerium, die WDR und NDR vorliegt.

Es handelt sich um eine Analyse zur NATO aus dem Jahr 2023. Sie beschreibt, wie hoch der Anteil der jeweiligen Mitgliedsstaaten an den gemeinsamen Nachrichten-, Überwachungs- und Aufklärungsaktivitäten (Joint Intelligence, Surveillance and Reconnaissance - JISR) der Militärallianz war. Es geht also um die unterschiedlichen Formen der militärischen Informationsgewinnung mit Aufklärungsflugzeugen, Drohnen, Satelliten, technischer Überwachung und menschlichen Quellen vom Meeresboden bis zum Weltall.

Der Anteil der USA an diesen JISR-Aktivitäten der NATO im Jahr 2023 betrug demnach 76 Prozent, der deutsche Anteil lediglich ein Prozent des militärischen Nachrichtenwesens innerhalb der Allianz. Der Anspruch der Bundeswehr in diesem Bereich, so ist es in der Auswertung des Verteidigungsministeriums vermerkt, stehe im Widerspruch zur Wirklichkeit. Deutschland leistet dem Vermerk zufolge auch einen geringeren Beitrag als andere europäische Staaten. So leisten Norwegen und Großbritannien jeweils sechs Prozent der Aufklärungsarbeit.

Eine ähnlich große Bedeutung wie im Militärbereich soll die Kooperation auch für die deutsche Terrorabwehr haben, heißt es aus Sicherheitskreisen, auch wenn es keine offiziellen Angaben dazu gibt, wie viele Anschlagspläne konkret durch Hinweise aus den USA hierzulande durchkreuzt werden konnten.

Das Bundeskriminalamt (BKA) erklärte auf Anfrage, dass seit 2010 insgesamt sieben von 26 möglichen Anschlägen verhindert wurden, weil "wesentliche Hinweise" von ausländischen Nachrichtendiensten beim BKA eingegangen seien. Dazu kämen Hinweise, die nicht beim BKA, sondern bei deutschen Nachrichtendiensten eingingen. Aus Sicherheitskreisen heißt es seit Jahren dazu: Viele der bedeutsamen Anschlagsplanungen konnten durch Hinweise aus den USA verhindert werden.
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Zitat:U.S. Defense Department Halts Cyber Operations Against Russia

U.S. Defense Secretary Pete Hegseth ordered a pause on all of the country's cyber operations against Russia, including offensive actions, according to multiple U.S. media reports.

The order is part of an overall reevaluation of U.S. operations related to Russia, according to the New York Times, with the duration or extent of the pause unclear. The Pentagon declined to comment when contacted by AFP.

"Due to operational security concerns, we do not comment nor discuss cyber intelligence, plans or operations," a senior defense official said. "There is no greater priority to Secretary Hegseth than the safety of the Warfighter in all operations, to include the cyber domain." [...] U.S. National Security Adviser Mike Waltz, speaking Sunday to CNN about reopening links to Russia, denied reports of the cyber policy change at the Defense Department.
https://www.themoscowtimes.com/2025/03/0...rts-a88220

Schneemann
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Spannend! Galt Russland nicht (noch vor China) als die Nr. 1 Bedrohung im Cyberraum?
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