(Allgemein) Bundeswehr – quo vadis?
Personalstärke im Monat August um ca 800 niedriger als im Vormonat

https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-b...bundeswehr
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Bundeswehr braucht rund 100 neue Bergepanzer – kann aber zwei Ukraine-Abgaben nicht ersetzen

https://www.hartpunkt.de/bundeswehr-brau...-ersetzen/
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Die neuen NATO-Fähigkeitsziele und was sie für die Bundeswehr bedeuten

https://suv.report/die-neuen-nato-faehig...-bedeuten/

"Aktuell verfügt Deutschland über drei Divisionen mit acht Kampfbrigaden. Eine weitere Brigade, die Panzerbrigade 45, befindet sich derzeit im Aufbau und soll dauerhaft in Litauen stationiert werden. Darüber hinaus hat man der NATO bis 2031 eine weitere Brigade, insgesamt also zehn Brigaden, zugesagt. Bisher wurden allerdings noch keine Schritte in diese Richtung unternommen. Was angesichts dessen, dass man nicht mal die vorhandenen drei Divisionen und acht Brigaden vollständig ausstatten kann, auch wenig verwunderlich ist. Aktuell ist das Heer über alle Materialkategorien nur zu 60 Prozent ausgestattet. Durch die Neuaufstellung der Panzerbrigade 45 und bei zugleich ausbleibenden zusätzlichen Investitionen würde diese Quote auf 55 Prozent sinken."
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Dazu sollte man sagen das bei Aufstellung der Brig 45 das Personal aus diesen acht Brig in Deutschland genommen wird . Diese also nicht mehr in vollem Umfang bestehen in gewissen Teilen.
Und auch das die Quote nur um 5% sinken würde kann eigentlich rein rechnerisch nicht stimmen ?
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Das geht ganz leicht, wenn man die Brgd 45 einfach nur unzureichend genug ausstattet.
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Wenn man den Schlagzeilen der letzten Tage trauen kann (und wer kann das schon?), gehen nahezu alle neu bestellten Leo 2 A8 nach Litauen.
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Bis die da sind müssen aber erst mal andere her. Und ob die bestellten alle kommen steht auch erst mal in den Sternen . Die Bestellung war ja null finanziell hinterlegt. Dazu kommt noch ob sie wirklich bestellt wurden , nur weil Bundestag es genehmigt hat heißt nicht das Bestellung auch ausgelöst wird , siehe neues sturmgewehr .
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Dann wird das wohl langfristig nix mit der Kriegstauglichkeit. Sollte man eigentlich den Wählern dann auch sagen.
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Der Wähler will es doch auch nicht anders, was allerdings ein anderes Thema ist .

Mal davon abgesehen gehört die NATO genauso umgekrempelt wie die Bw.
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Stichwort NATO:

In der Süddeutschen Zeitung ist heute ein Artikel über die NATO Planungen und wie weitgehend Deutschland diese verfehlt. Gemäß dem MCR (Minimum Capability Requirements) müsste Deutschland aktuell zu den bestehenden 8 Brigaden und den 2 zusätzlichen geplanten Brigaden sogar noch weitere 6 Kampftruppenbrigaden aufstellen. Als Minimum müsste die Bundeswehr daher eigentlich 15 bis 16 Brigaden einsatzbereit vorhalten, davon sind wir Lichtjahre entfernt, da aktuell ja nicht mal die Ausstattung für die bestehenden 8 Brigaden ausreichend ist.

Der NATO General Baida sagte dazu im Gespräch mit der SZ, dass Deutschland eigentlich umgehend den Wehretat auf 3% des BIP erhöhen müsste, und dass dann dieses Geld gesamt nur für die Aufrüstung verwendet werden muß. Und dass die 2% nur dadurch erreicht werden, dass man Zinslasten, Pensionskosten und Kindergeldleistungen mitrechnet.

Als Minimum müsste der Wehretat um 40 Milliarden erhöht werden.

Verbleibt noch das Personalproblem: selbst wenn man so viel Geld hätte, so hätte man nicht die Soldaten um das dann zu beschaffende Material überhaupt nutzen zu können. Man würde eigentlich mindestens 240.000 Mann benötigen und dazu zusätzlich noch eine Reserve von mindestens 460.000 Mann.

Stattdessen wird der Wehretat auch 2025 praktisch gesehen nicht steigen, und das neue "Wehrpflicht"modell wird frühestens im nächsten Frühjahr beschlossen werden und dem folgend höchstens um die 10.000 Wehrdienstleistende mehr bringen, und dass ist die optimistischste Schätzung.

Desweiteren werden auch die 2% auf Dauer nicht gehalten werden können, da dies zusätzlich zum sogenannten Sondervermögen allein bis 2030 zusätzliche weitere 90 Milliarden Euro benötigen würde.

Kurz und einfach: Deutschland erfüllt weder seine Verpflichtungen in der NATO, noch ist die Bundeswehr kriegsfähig, noch wird sie in den nächsten Jahren einsatzbereit sein. Meine These ist aber, dass man mit völlig anderen Konzepten in Bezug auf den Krieg selbst mit dem Geld was man jetzt ausgibt durchaus die Landesverteidigung sicherstellen könnte. Aber auch das ist explizit nicht gewollt, aus einer Vielzahl von Gründen, zuvorderst aber aus der Verbandelung von Politik und Rüstungsindustrie / Großkonzernen heraus.

Wozu aber eine Armee, wenn diese ihren Auftrag nicht ausführen kann ? Und zwar ganz offenkundig allein deshalb, weil es nicht gewollt ist ?! Damit delegitmieren sich sowohl die Politik als auch die Bundeswehr selbst und man sollte die Frage aufwerfen, wozu man diese Armee überhaupt noch so aufrecht erhält.
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In dieser Regierung existieren große Etats, die ersatzlos gestrichen werden könnten, ohne dass dem Land dadurch Nachteile entstünden. Geld wäre eigentlich da. Doch eine Diskussion ist zu diesem Thema sinnlos, denn an der Ausgabesituation wird sich nichts ändern. Es wird im Gegenteil heftige Verteilungskämpfe um die sinkenden Steuereinnahmen geben. Ein Sondervermögen für die Infrastruktur ist auch schon in Planung. Mehr Geld für die Truppe würde es vermutlich nicht einmal dann geben, wenn man verbindlich wüßte, dass ein russischer Angriff am 23. März 2029 beginnen würde. Das genze System ist hoffnunglos verkrustet und zunehmend mit sich selbst beschäftigt. Ob nun die SPD oder die CDU den Verteidigungsminister stellt, ändert daran nichts.
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Leider muss ich dem zustimmen.
Ich sehe zweieinhalb Jahre nach der von BK Scholz verkündeten Zeitenwende keinerlei Aufwuchs der Streitkräfte, sondern eher das Gegenteil.

Unsere Wirtschaft schwächelt, die Gesellschaft entfremdet sich zusehends. Kein guten Grundlagen für einen materiellen oder personellen Aufwuchs.

Es muss nach der Bundestagswahl 2025 zu neuen Impulsen für die Verteidungsfähigkeit und Schaffung umfassender Resilizenzen kommen.

So oder so, ist diese Legislaturperiode aufgrund politischer Realitätsferne verschlafen.
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(11.10.2024, 15:08)aramiso schrieb: Es wird im Gegenteil heftige Verteilungskämpfe um die sinkenden Steuereinnahmen geben.
Das Steueraufkommen steigt freilich weiter und bewegte sich im vorigen Jahr auf einem Rekordniveau. Nach wie vor wird sowohl von Seiten der Bundesregierung als auch des Ifo-Instituts mit einem weiteren Anstieg in der Zukunft gerechnet. Es ist, wie Du weiter unten sagst, kein Geldproblem, es ist ein Ausgabenproblem.

Insofern blicke ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den Kampf der FDP um die Schuldenbremse; obwohl ich die Haltung der Partei in der gegenwärtigen Situation für höchst kontraproduktiv halte, erscheint sie mir langfristig doch wieder richtig, denn es ist klar, dass gerade eine Regierung wie die gegenwärtige mit Geld einfach nicht umgehen kann.

Das Hauptproblem besteht in meinen Augen darin, dass wir seit 2005, mit einer kurzen Unterbrechung 2009-2013 (die freilich ganz im Zeichen der Finanzkrise stand) keine politisch kompatiblen Regierungskoalitionen mehr hatten.

Ob das klassische Rechts-Links-Schema wirklich ausgedient hat, sei mal dahingestellt, aber jedenfalls ist unsere Verfassungswirklichkeit, der Geist in den Amtsstuben, kurz, das ganze politische System darauf ausgerichtet, dass auf beiden Seiten der Mitte eine moderate große Partei mit einer jeweils weiter außen stehenden kleineren Partei koaliert. Der kleine Koalitionspartner will also im Großen und Ganzen das Gleiche wie der große Partner. Gestritten wird in der Koalition nur darüber, wie weit man gehen will.

2005 wurde jedoch die Links-Rechts-Koalition zur neuen Norm. Obwohl man das abschreckende Beispiel Österreich vor Augen haben und sehen konnte, wohin dies führen könnte. In diesen Kompromiss-Koalitionen kommt es immer zu Stillstand, entweder durch Tatenlosigkeit oder durch Streit.

Denn allen Beteuerungen zum Trotz, dass doch alle Demokraten kooperieren können müssten, haben die Parteien immer noch mehr Unterschiedlichkeiten als Gemeinsamkeiten. So hat die neue politische Realität Konflikte, die normalerweise profilschärfend zwischen Regierung und Opposition ausgetragen werden, in die Regierungsarbeit verlagert. Auf den ersten Blick könnte man das für demokratieförderlich halten.

Doch das scheint nur so. Unser Parlamentarismus taugt gar nicht dazu, diese Art der Auseinandersetzung mit offenem Visier zu führen (z.B. keine Auflösung des Bundestags, Einfluss des Bundesrates).

Die Herzensprojekte der Gegenseite kann man nicht einfach mittragen, sonst könnte man ja gleich bei der Gegenseite mitmachen; also verhindert man sie entweder ganz oder verkauft die eigene Zustimmung wenigstens teuer. Deswegen führen diese, pardon, unnatürlichen Konstellationen auch immer zu Ausgabenexzessen. Die politischen Gräben werden mit Geld förmlich zugeschüttet.

Außerdem fördern sie massiv die Politikverdrossenheit. Die Wähler keiner Seite erhalten das, wofür sie gestimmt hatten, sondern nur faule Kompromisse, die in erster Linie dem eigenen Machterhalt dienen.
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(11.10.2024, 09:56)Quintus Fabius schrieb: Stichwort NATO:

In der Süddeutschen Zeitung ist heute ein Artikel über die NATO Planungen und wie weitgehend Deutschland diese verfehlt. Gemäß dem MCR (Minimum Capability Requirements) müsste Deutschland aktuell zu den bestehenden 8 Brigaden und den 2 zusätzlichen geplanten Brigaden sogar noch weitere 6 Kampftruppenbrigaden aufstellen. Als Minimum müsste die Bundeswehr daher eigentlich 15 bis 16 Brigaden einsatzbereit vorhalten, davon sind wir Lichtjahre entfernt, da aktuell ja nicht mal die Ausstattung für die bestehenden 8 Brigaden ausreichend ist.

Der NATO General Baida sagte dazu im Gespräch mit der SZ, dass Deutschland eigentlich umgehend den Wehretat auf 3% des BIP erhöhen müsste, und dass dann dieses Geld gesamt nur für die Aufrüstung verwendet werden muß. Und dass die 2% nur dadurch erreicht werden, dass man Zinslasten, Pensionskosten und Kindergeldleistungen mitrechnet.

Als Minimum müsste der Wehretat um 40 Milliarden erhöht werden.

Verbleibt noch das Personalproblem: selbst wenn man so viel Geld hätte, so hätte man nicht die Soldaten um das dann zu beschaffende Material überhaupt nutzen zu können. Man würde eigentlich mindestens 240.000 Mann benötigen und dazu zusätzlich noch eine Reserve von mindestens 460.000 Mann.

Stattdessen wird der Wehretat auch 2025 praktisch gesehen nicht steigen, und das neue "Wehrpflicht"modell wird frühestens im nächsten Frühjahr beschlossen werden und dem folgend höchstens um die 10.000 Wehrdienstleistende mehr bringen, und dass ist die optimistischste Schätzung.

Desweiteren werden auch die 2% auf Dauer nicht gehalten werden können, da dies zusätzlich zum sogenannten Sondervermögen allein bis 2030 zusätzliche weitere 90 Milliarden Euro benötigen würde.

Kurz und einfach: Deutschland erfüllt weder seine Verpflichtungen in der NATO, noch ist die Bundeswehr kriegsfähig, noch wird sie in den nächsten Jahren einsatzbereit sein. Meine These ist aber, dass man mit völlig anderen Konzepten in Bezug auf den Krieg selbst mit dem Geld was man jetzt ausgibt durchaus die Landesverteidigung sicherstellen könnte. Aber auch das ist explizit nicht gewollt, aus einer Vielzahl von Gründen, zuvorderst aber aus der Verbandelung von Politik und Rüstungsindustrie / Großkonzernen heraus.

Wozu aber eine Armee, wenn diese ihren Auftrag nicht ausführen kann ? Und zwar ganz offenkundig allein deshalb, weil es nicht gewollt ist ?! Damit delegitmieren sich sowohl die Politik als auch die Bundeswehr selbst und man sollte die Frage aufwerfen, wozu man diese Armee überhaupt noch so aufrecht erhält.

bzgl der zusätzlichen Brigaden bleibt die Frage woher das Personal und die Mittel herkommen sollen.
Das geht tendentiell nur wenn man reale 2,5 % – 3% BIP zeitnahe erreicht/anstrebt. Außerdem muss man eine Art Wehrpflicht (Modell Schweden) auf den Weg bringen um einen jährlichen Aufwuchs von 5.000 Mann/Frau hinzubekommen. Angestrebt werden ja weiterhin 203.000 Soldaten in der BW… aktuell ist man grob bei 180.000.
Außerdem muss die Reserve massiv verstärkt werden!

Bzl konkrete Beschaffung von Material und Bildung/Aufstellung der Brigaden sollte man auch etwas kreativ sein… und schauen was benötigt wird und was was kostet… es sagt keiner dass wir 6 schwere Brigaden a 6.000 Mann aufstellen müssen!
als Idee:
1 weitere schwere Brigade (am teuersten bzgl Material und am personalintensivsten 5.500 Mann)
2 weitere mittlere Brigaden (3.500 Mann und günstigeres Material -> Boxer und Fuchs Nachfolger)
1 weitere leichte Brigade (3.500 Mann und sehr günstiges Material -> gepanzerte 4×4 Fahrzeuge)
2 neue „Logistik-Brigaden“ (3.500 Mann -> reine Logistikfahrzeuge (LKWs, Schlepper, Bergefahrzeuge usw.) Aufgaben und zentral für Deutschlands Drehscheiben Rolle in Europa!)
-> Aufbau ab 2028 bis 2035 (realistisch)

Aber…das wird vermutlich/sicher Thema bzw. Problem der nächsten Regierung werden!
In der Ampel passiert die nächsten Monate nichts mehr… soviel zur Zeitenwende!
einzige Lösung um aus dem aktuellen Dilemma herauszukommen wäre das anheben des EPL14 auf 2,5% des BIP = 100 Mrd€ und zeitnahe Einführung des schwedischen Wehrpflicht Modells!
Der EPL14 sollte in der aktuellen Lage aus der Schuldenbremse ausgenommen werden…Überprüfung dafür alle 4 Jahre!
Der restliche Bundeshaushalt unterliegt aber weiterhin der Schuldenbremse bzw. Sollte auf aktueller Höhe eingefroren werden… solange EPL14 außerhalb der Schuldenbremse
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10. Panzerdivision – Der Weg zum einsatzbereiten Großverband

https://defence-network.com/10-panzerdiv...ssverband/
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