(Europa) Schweizerische Heeresstreitkräfte
#58
@AKINCI

Ok, dann zitiere ich mich eben mal kurz selbst aus meinem letzten Beitrag:

Zitat:Eine direkte Bedrohung ihres Territoriums gibts ja nicht! Sieht man von Terroranschlägen, Engagements in Übersee und Kontrolle der Ozeane mal ab, sind in all diesen Staaten keine Streitkräfte zur Sicherung nötig. Terrorbedrohungen wehrt man mit Geheimdienst- und Polizeiarbeit ab, für die Seeherrschaft genügt eine starke Flotte (die Schweiz braucht bekanntlich keine) und für Überseeoperationen würde eine genug starke Interventionstruppe ausreichen.
Und dann noch was von Dir:

Zitat:Eine direkte und akute Bedrohung ist nicht immer der einzige Grund zum Unterhalten einer
Armee. Wer auf internationaler Ebene etwas zu sagen haben will muss auch eine Starke Armee
haben (siehe Frankreich, siehe G.Britannien)
Damit hast Du dieselbe Aussage gemacht wie ich.
Die schweizerische Armee ist nur zur Heimatverteidigung da; wenn von der Bedrohungslage her kein Anlass da ist, die Heimat mit einer Armee zu verteidigen, dann kann man sie abschaffen. "Wo ist der Feind?" fragte vor ein paar Jahren die schweizerische SP-Politikerin Barbara Haehring - und hatte damit recht!
Die Frage können sich aber auch die von mir angesprochenen Staaten stellen, wenn es um die Integrität ihres Staats-Territoriums geht!
Oder kannst Du mir jemanden sagen, der eine militärische Invasion in den USA/Australien/West- bis Osteuropa plant? Die Russen vielleicht? :rofl:

Wie gesagt, für internationales Engagement würde eine Interventionstruppe + Flotte reichen! Die Marines, die momentan im Irak wüten, legen sich nach ihrer Heimkehr schliesslich auch nicht in einen Schützengraben und warten auf eine Invasion, sondern bereiten sich auf ihren nächsten Einsatz in Übersee vor.

Dass sich die schweizerische Armee momentan in einer schweren Identitätskrise befindet und man hierzulande krampfhaft nach Argumenten zur Daseinsberechtigung des Militärs sucht, weiss ich selber.
Dass sie aber während der Weltkriege und des Kalten Krieges, und letzterer ist noch nicht allzu lange her, unbedingt notwendig war, das wagst Du hoffentlich auch nicht zu bestreiten! Der Kalte Krieg liegt nun fünfzehn Jahre in der Vergangenheit, ohne dass sich eine vergleichbare neue Bedrohung aufgebaut hat in Zwischenzeit. Doch innerhalb einer so kurzen Zeitspanne (für die Schweiz sind fünfzehn Jahre sehr wenig) wird niemand eine so traditionelle Institution wie die Armee abschaffen! Wie auch schon gesagt, die Diskussion in diese Richtung findet statt, auch die Diskussion in Richtung Redimensionierung und Neuausrichtung, doch das dauert eben! Gut möglich, dass die Armee der Schweiz mit der nächsten Reform, welche in ca. 5-10 Jahren folgen könnte, nochmals drastisch verkleinert bzw. auf Auslandseinsätze umgemodelt wird. Gut möglich, dass die Schweiz bis dahin in der EU ist und diese eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik betreibt, wo die Schweiz dann ein Tei davon würde.
Die Armee wird nie verschwinden, das ist utopisch, das passiert erst, wenn alle Länder der Welt ihre Streitkräfte aufgeben, also nie...
Worüber man streiten und diskutieren kann, ist die Grösse und der Aufgabenbereich der Streitkräfte in der Schweiz, eine Daseinsberechtigung wird sie in irgendeinem Bereich immer haben, auch wenn dieser manchmal absurd oder sonstwie an den Haaren herbeigezogen ist.
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