Argentinien
#19
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Zitat:10.01.2010, 17:42
Lateinamerika
Che Guevara der Zentralbank
Argentiniens Präsidentin Kirchner und Zentralbankchef Redrado liefern sich einen irren Streit um 6,6 Mrd. Dollar. Es steht 1:0 für Redrado.

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Nun ist aus dem braven Gefolgsmann ein echter Revoluzzer geworden. Schon wird er als Che Guevara der Zentralbank gefeiert. Denn Martín Redrado zeigt plötzlich Rückgrat und verteidigt die Währungspolitik des Landes und die Autonomie der Zentralbank.
Was ist passiert? Als Kirchner den Zentralbankchef vor gut drei Wochen anwies, Devisenreserven in Höhe von 6,6 Mrd. $ für den Schuldendienst freizugeben, wollte sie der Welt beweisen, dass Argentinien ein vertrauenswürdiger Partner geworden ist. Das Böser-Bube-Image, das Argentinien seit dem Staatsbankrott 2001 anhaftet, sollte nun endlich ablegt werden. Argentinien wollte sich als zuverlässiger Finanzpartner zeigen.

Doch Redrado widersetzte sich Kirchners Befehl. Einer Bitte der Regierungschefin, doch dann gefälligst abzutreten, kam Redrado nicht nach. Prompt setzte Kirchner den obersten Währungshüter per Dekret ab. Redrado räumte zwar seinen Arbeitsplatz, kündigte aber zugleich eine richterliche Verfügung gegen seine Absetzung an.
Er hatte Erfolg. Richterin María José Sarmiento hob das Dekret kurzerhand auf.
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ganz ehrlich: ich halte die Finanz- und Währungspolitik für viel zu wichtig, um sie irgendwelchen populistischen Strömungen zu überlassen. Da sind nicht gescheiterte Politiker (mit Rentnerposten wie bei den deutschen Landesbanken) sondern volkswirtschaftliche Koryphäen gefragt.
Deshalb bin ich ein Verfechter der Unabhängigkeit von EZB, FED - und auch der argentinischen Zentralbank, selbst wenn mir die akutelle Entscheidung - hmm - "nicht gefällt".
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