Philippinen
#40
Die andere Option ist, unter dem Aspekt von Rechtsstaatlichkeit eine harte Linie zu fahren. Das dauert länger und ist deutlich aufwändiger, belohnt dafür aber mit einer besseren Aussicht auf eine langfristig stabile Gesellschaftsordnung. Denn der Punkt ist letztlich nicht, dass der tatsächliche Drogenhandel ohne aufwändiges Rechtsverfahren brutal unterbunden wird, was aus rechtsstaatlicher Sicht natürlich bedenklich ist, aufgrund einer derart eskalierten Situation aber zumindest gerechtfertigt werden kann (wie man dann persönlich dazu steht ist ein anderes Thema), sondern dass komplette Bevölkerungs- und Ortsteile nicht mehr durch den Staat geschützt sind. Damit wiederum verliert der Staat auf der einen Seite sein Existenzrecht für diese Gesellschaftsschichten, zum anderen aber zu einem gewissen Teil auch bei den Ausführenden. Das bietet deutliches Potenzial für katastrophale Folgen, wenn das Ziel erreicht wird und das Verhältnis kippt.
Die externe Wirkung ist auch ein zweischneidiges Schwert, allerdings nur, weil sich die Wirtschaft in der Regel kaum bis gar nicht für Menschenrechtspolitik interessiert. Da werden entsprechende "Befriedungen" dann als Stabilisierung der Lage wahrgenommen und die Grundlage für erhöhte Investitionsmöglichkeiten gewertet, was man ja durchaus auch an den Zahlen sehen kann. Auch hier besteht natürlich die Gefahr, dass der Verlust von Rechtsstaatlichkeit irgendwann auch für die wirtschaftliche Entwicklung als negativ wahrgenommen wird.

Insofern ist es selbstverständlich, dass man den Zeigefinger erhebt, weil unabhängig vom erreichen des Zieles der Weg eben nicht jenen Ansprüchen an Individualrechten entspricht, der den eigenen Vorstellungen entspricht. Warum auch sollte es anders sein?

Dein letzte Satz ist genauso unsinnig wie unnötig.
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