Nordkorea vs. Südkorea
Die Grafik ist gut, sie veranschaulicht vor allem, dass die Kriegsstärke des Südens eher größer als die des Nordens ist, denn die "Arbeiter- und Bauernmilizen" des Nordens sind etwa so kampfstark wie einst der "Volkssturm", während die Reservisten des Südens voll ausgebildet und ausgerüstet sind !

Richtig, Korea ist ein Gebirgsland ! Auch der Süden ist alles andere als flach. Und ein gebirgiges Terrain bevorteilt nahezu immer den Verteidiger ! Denn im Gegensatz zur Wüste oder zur russischen Steppe kann ein Angreifer sich die Vormarschrouten sehr viel weniger aussuchen. Der Angreifer MUSS einfach bestimmte Routen nehmen und das weiß der Verteidiger natürlich.
Die Geografie Koreas ist auch einer der Gründe, weshalb sich der 1. Koreakrieg schließlich in einem Stellungskrieg festlief. Anders als im ersten Krieg wäre allerdings der Süden bei einem langen Krieg im Vorteil, er ist wirtschaftlich viel stärker, hätte die Unterstützung Japans und der USA und ob China den Norden einen langen Krieg führen ließe, wage ich zu bezweifeln. Der Süden würde auf jeden Fall einen langen Krieg führen, denn es ginge um die Befreiung des eigenen Landes, nicht um einen Krieg, den man jenseits des Ozeans führt. Auch 1953 endete der Krieg erst, als die Front quasi dem 38. Breitengrad entsprach.

Ein Krieg in Korea würde allerdings immer mit der Beteiligung der USA stattfinden, auch mit der (zumindest indirekten) Beteiligung Japans. Du vergisst, dass die USA 28.000 Mann in Korea stationiert haben und wie früher in Europa Material für weitere Truppen. Ausserdem ist da noch die UN-Resolution von 1950.....
China dagegen würde sicher nicht wie 1950 eingreifen, Nordkorea ist es nicht wert, dafür wieder einen Krieg mit den USA zu riskieren.

Deine Strategie, die Städte zu erobern halte ich allerdings für Blödsinn: Seoul, Inchon usw. sind Millionenstädte, das sind keine "größeren Dörfer" mehr wie 1950 ! Eine Großstadt zu erobern ist äusserst schwierig, langwierig und mit großen Verlusten verbunden. Und bei der Bevölkerungsverteilung und der wirtschaftlichen Stärke kann sich der Süden Verluste und einen langen Krieg eher noch leisten als der Norden....

Auch halte ich deine Argumentation mit der Motivation nicht für einen Vorteil des Nordens. Am Anfang vielleicht schon, bis sie merken, in welchem Wohlstand die Südkoreaner leben ! Dann fangen sie an zu plündern :lol:
Stalingrad und Berlin waren der Endpunkt von Siegesläufen. Ein Angriff auf den Süden würde sich schnell festlaufen, dann kommt die materielle Überlegenheit des Westens zum Tragen und Truppen, die ständig unter Feuer liegen, kannst du auf Dauer nicht motivieren. 1950 wurde Kim Il Sung von den Chinesen gerettet, die südkoreanische Armee während des Krieges eigentlich erst aufgebaut und sicher haben im Norden noch viele an den Kommunismus geglaubt. Die Verhältnisse sind heute völlig anders !

Dass es im Süden sicher Agenten Nordkoreas gibt, ist absolut sicher. Und auch, das sie so manchen Sabotageakt begehen können. Aber die Wirkung von Partisanen auf die Frontkriegsführung ist insbesondere in der sowjetischen Geschichtsschreibung immer massiv übertrieben worden. Und auch, dass die Agenten der DDR so viel erfolgreicher gewesen wären, als die des Westens, wage ich zu bezweifeln. Geheimdienste gehen selten mit ihren Erfolgen hausieren und nach 1989 sind die Westagenten eben nicht enttarnt worden im Gegensatz zu denen des Ostens Smile
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