Flugzeugabstürze und Notlandungen
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Zitat:Ostukraine
Separatisten am Abschussort sollten Piloten festnehmen

Prorussische Kämpfer sind unmittelbar nach dem Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs zum Absturzort in der Ostukraine gefahren. Das bestätigten Separatisten der F.A.Z.. Damit verdichten sich die Hinweise auf die Schuldigen der Katastrophe.

22.07.2014, ...

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung überprüfte einen Bericht der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ vom Dienstag über ein Gespräch mit einem prorussischen Kämpfer nahe am Absturzort.

Der Kämpfer hatte darin bestätigt, dass er am Tag des Unglücks wenige Minuten nach dem Knall der Explosion von seinem Vorgesetzten den Befehl erhalten habe, mit seiner Einheit sofort zur Unglücksstelle zu fahren, um „die Piloten“ festzunehmen. So ein Befehl würde bestätigen, dass die Aufständischen unmittelbar nach dem Absturz glaubten, nicht ein Zivilflugzeug sei explodiert, sondern ein feindliches, also ukrainisches Kampfflugzeug. Dessen Piloten hätten sich durch ihre Fallschirme retten können, und sollten offenbar gestellt werden. So eine Anordnung unmittelbar nach der Explosion würde zeigen, dass die Separatisten über den Abschuss umgehend Bescheid wussten, was wiederum darauf hinweisen könnte, dass sie selbst das tödliche Geschoss abgefeuert haben.

Die F.A.Z. hat von anderen prorussischen Kämpfern derselben Einheit übereinstimmende Berichte erhalten wie die zuvor im „Corriere della Sera“ veröffentlichten Informationen.
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Die Darstellung der Kämpfer ist von Bedeutung, weil sie Berichte des ukrainischen Geheimdienstes SBU bestätigt, der nach der Katastrophe Mitschnitte von mutmaßlichen Telefonaten separatistischer Kommandeure mit ihren russischen Führungsoffizieren veröffentlicht hat. In einem dieser Gespräche taucht genau der Aspekt auf, über den die Rebellenkämpfer mit der F.A.Z. und dem „Corriere della Sera“ gesprochen haben: die Tatsache, dass die Aufständischen unmittelbar nach dem Abschuss überzeugt waren, ein ukrainisches Kampfflugzeug sei von der eigenen Flugabwehr getroffen worden, weswegen sie nun in erster Linie an der Festnahme der Piloten interessiert waren.

In einem dieser Geheimdienst-Mitschnitte unterhält sich der Rebellenführer Igor Besler (Kampfname „Bes“, zu Deutsch: „Dämon“) offenbar mit seinem russischen Kontaktmann Wassilij Geranin, mutmaßlich einem Oberst beim Aufklärungsdienst des russischen Generalstabs GRU. Der Rebellenkommandeur rapportiert: „Man hat gerade ein Flugzeug abgeschossen. Die Gruppe ,Minenleger‘. Abgestürzt hinter Jenakijewo.“ Die Antwort des Führungsoffiziers folgt wie aus der Pistole geschossen: „Die Piloten! Wo sind die Piloten?!“

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Die Authentizität solcher Aufnahmen konnte bisher nicht überprüft werden, aber die Aussagen der Kämpfer am Dienstag bestätigen nun immerhin einige Details. Dazu gehört das Interesse der Rebellenführer an den „Piloten“, von denen man glaubte, sie hätten sich am Fallschirm gerettet. Dass die Rebellen ungewöhnlich schnell an der Unglücksstelle eintrafen, also möglicherweise von Anfang an über den Abschuss Kenntnis hatten, geht auch aus Aussagen von Anwohnern des Absturzortes hervor. Eine Familie, deren Name der F.A.Z. bekannt ist, gab an, die Kämpfer seien schon 10 bis 15 Minuten nach dem Unglück da gewesen.
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Die Variante des Abschusses durch die Separatisten ist nun allerdings auch von der Zeitung „New York Times“ bestätigt worden. Deren Reporter fotografierten am Absturzort Wrackteile, die von einer großen Zahl kleiner Einschüsse geradezu durchsiebt waren. Die Zeitung schrieb, nach Ansicht von Fachleuten könne das auf ein Geschoss des Systems Buk hinweisen, weil solche Raketen ihre Ziele nicht allein durch die Wucht der Explosion zerstörten, sondern zusätzlich durch eine Wolke von Schrapnellgeschossen.
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