Sudan
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Sudans Krieg verändert sein Gesicht

Die Regierung in Khartum und die südsudanesische Rebellenbewegung SPLA stehen kurz vor einem Friedensvertrag, der einen 20-jährigen Krieg mit 2 Millionen Toten beenden soll. Aber längst haben neue Konflikte den Platz der alten eingenommen.


Zitat:Afrikas ältester Krieg steht vor dem Ende. Sudans Regierung und Südsudans Rebellenbewegung SPLA (Sudanesische Volksbefreiungsbewegung) haben gestern im kenianischen Naivasha ihre jüngste Runde von Friedensgesprächen beendet. Bis Ende Januar könnte ein Friedensvertrag unterschrieben werden - eventuell in Washington.

Krieg zwischen den Herrschern in Sudans Hauptstadt Khartum und rebellierenden Völkern im Süden ist älter als die Kolonialzeit. In seiner heutigen Form als Rebellion der SPLA gegen den Zentralstaat läuft er seit 1983 und hat dabei schätzungsweise 2 Millionen Tote und 4 Millionen Vertriebene gefordert. "Ethnische Säuberung" und das Aushungern ganzer Landstriche gehörten zu den Kriegsmethoden, vor allem nach der Machtergreifung eines islamistisch beeinflussten Militärregimes in Khartum 1986. Danach spielten sich im Südsudan die dramatischsten Hungerkatastrophen der Welt ab. In den letzten Jahren hat die Aufnahme der Ölförderung im Zentrum des Sudan dem Krieg eine andere Wendung gegeben: Die Ölfelder sind Kriegsziel der Rebellen, die Regierungsarmee vertreibt im Gegenzug die Zivilbevölkerung.......
Zitat:Am dramatischsten ist jedoch, dass zeitgleich mit der Befriedung des Südsudan ein nicht minder brutaler Krieg im Westsudan ausgebrochen ist. Die drei Darfur-Provinzen an der Grenze zum Tschad sind seit Anfang dieses Jahres Schauplatz einer bewaffneten Rebellion, deren Niederschlagung durch die Regierung nach Schätzungen von Hilfswerken um die 700.000 Menschen in die Flucht getrieben hat, zum Teil bis in den Tschad. Die Darfur-Rebellenbewegung SLA (Sudan-Befreiungsarmee) agiert wie eine Kopie der SPLA und könnte nach deren Friedensvertrag deren Platz als bewaffnete Opposition einnehmen. Mit einem autonomen Teilstaat im Süden, andauerndem Streit um Öl, Krieg im Westen und wachsender Opposition in Khartum könnte es also gut sein, dass der Sudan als geeinter Staat den Frieden nicht überlebt......
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