Sudan
Zitat:Gefechte in Khartum

Machtkampf im Sudan - Zahl der Opfer steigt

Die schweren Gefechte im Sudan reißen nicht ab. Wohngebiete werden beschossen, die Zahl der Opfer steigt. Der EU-Botschafter im Sudan wurde in seiner Residenz angegriffen.

Im Sudan haben sich die schweren Gefechte zwischen den rivalisierenden Lagern der Armee und des Paramilitärs fortgesetzt. Im seit drei Tagen wütenden Machtkampf zwischen der sudanesischen Armee unter Kommando des sudanesischen Generals Abdel Fattah al-Burhan und den rivalisierenden paramilitärischen Einheiten seines Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo haben sich die Fronten weiter verhärtet. [...]

Die Vereinten Nationen gingen bis zum Montagabend von mindestens 185 Toten und 1800 Verletzten aus - darunter seien sowohl Kämpfer als auch Zivilistinnen und Zivilisten. In der Hauptstadt Khartum gab es Perthes zufolge weiter heftige Gefechte um die geschlossenen Brücken, den internationalen Flughafen und die Hauptquartiere des Militärs und der RSF (Rapid Support Forces). [...] Nach Angaben von Amnesty International richtete der Einsatz schwerer Waffen, darunter Artillerie, Panzer und Düsenflugzeugen, in dicht besiedelten Gebieten in Khartum große Zerstörung an. Zivilisten seien mitten im Gefechtsgebiet gefangen, so Amnesty. Wer in dem Machtkampf der rivalisierenden Lager die Oberhand hat, blieb angesichts der unübersichtlichen Lage und der widersprüchlichen Angaben beider Konfliktparteien unklar. Bewohner der Hauptstadt Khartum berichteten von anhaltenden Schüssen und Explosionen. [...]

Nicht nur in Khartum, auch in anderen Landesteilen gingen die Kämpfe weiter - etwa in der Stadt Merowe, die über einen wichtigen Flughafen verfügt sowie in der Stadt Njala in Darfur. Der Gouverneur von Nord-Darfur, Nimr Abdul Rahman, sagte der Nachrichtenagentur dpa, allein in seiner Region seien mindestens 65 Menschen getötet und 160 weitere verletzt worden. Die Strom- und Wasserversorgung sei aufgrund der Gewalt in Teilen Nord-Darfurs unterbrochen, so Rahman.
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika...e-109.html

Gut möglich, dass das Land auf dem Weg zu einem neuen "failed state" ist, zumal das keine Schießereien zwischen Banditenbanden oder Clans zu sein scheinen, sondern hier setzen auch reguläre Einheiten offenkundig schweres Gerät ein. Das könnte der Beginn eines längeren Bürgerkrieges werden, vor allem wenn man bedenkt, dass es auch im Sudan massive Interessen aus dem Ausland gibt.

Besorgniserregend ist auch, dass die Kämpfe wohl um Meroe stattfinden. Dieser Ort ist vor allem für sein afrikanischen Pyramidenbauten aus dem 300 Jhd. v. Chr. bis ca. in das 2. nachchristliche Jhd. bekannt. Hoffen wir mal, dass da keine Schäden entstehen...

Schneemann
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