Sudan
Tiger schrieb:....
Was wird aber mit dem Sudan passieren, wenn Khartoum fällt? Immerhin zeigen ja auch die Beja und Kassala Separationstendenzen.

Der Sudan ist - wie so viele nachkoloniale Staaten Afrikas - ein künstliches Gebilde ohne inneren Zusammenhang.
Das, was der arabische Wissenschaftler und Historiker Abd al-Rahman Ibn Khaldun (1332 - 1406) mit dem soziologischen Begriff de "Asabiya" beschrieb - der Zusammenhalt einer Gesellschaft, das "Wir-Gefühl" einer Gemeinsamkeit - fehlt im Sudan.
Hier gibt es kaum etwas, was über die "Stammesidentität" hinausgeht.
Die logische Konsequenz:
wenn es nicht gelingt, dieses "Wir-Gefühl" zu vermitteln - und da ist ein Bürgerkrieg das denkbar schlechteste Mittel - dann wird der Sudan über kurz oder lang an seinen ethnischen Bruchlinien zerfallen. Das ist nur eine Frage der Zeit.
Dann wird es einen (arabisch-islamischen) Norden geben, einen afrikanisch-christlichen Süden und einen afrikanisch-islamischen Westen (Darfur). Denn diese "drei Regionen" können im Konflikt gegeneinander ein "Wir-Gefühl", eine "Asabiya" entwickeln, gerade in Abgrenzung gegenüber den anderen Gruppierungen innerhalb des Sudan.
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