29.06.2023, 15:19
@Quintus
Dazu:
Man sieht also, dass der ganze Komplex sehr verzahnt ist und es durchaus Sinn ergibt - militärisch wie psychologisch -, wenn wir hier aktiv sind. Ich will nun nicht gleich wieder das alte Lied der Auslandseinsätze anstimmen, und über den einen oder anderen Einsatz kann man sicher streiten, aber hinsichtlich der Stationierung in Litauen denke ich, dass dies ein richtiger und wichtiger Schritt mit Signalwirkung ist (unabhängig davon, wie viele Truppen es dann am Ende werden).
Schneemann
Zitat:Kurz und einfach: es gibt überhaupt keinen militärischen Grund eine deutsche schwere Brigade im Baltikum zu stationieren. Ich sehe auch keinen politischen.Das sehe ich anders. Wenn man die aktuellen Meldungen halbwegs verfolgt, so zeichnet sich doch in Litauen (aber nicht nur dort) eine gewisse Sorge ab - einerseits sowieso wegen des Ukrainekrieges, andererseits aber auch wegen der vermutlich bald zunehmenden Präsenz von Wagner in Belarus.
Dazu:
Zitat:Söldner in Belarushttps://www.tagesschau.de/ausland/polen-...r-100.html
Polen will Grenze wegen Wagner-Truppe verstärken
Tausende Wagner-Kämpfer könnten in Belarus unterkommen. Polen will nun den Grenzschutz im Osten aufstocken. Auch Kanzler Scholz betrachtet die Verlegung mit Sorge. [...]
"Es ist eine Situation, die wir mit großer Sorge betrachten und genau hinschauen", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz nach einem Treffen mit dem nordmazedonischen Ministerpräsidenten Dimitar Kovacevski in Berlin. Aggressive Armeen seien bedrohlich, Privatarmeen noch viel mehr. Zugleich betonte der Kanzler, dass Deutschland und seine Partner der Lage nicht hilflos gegenüberstünden. "Als NATO sind wird in der Lage, unser Territorium zu verteidigen", sagte Scholz. Er rechne "gegenwärtig nicht mit einer Veränderung der Lage". [...] Polens Präsident Andrzej Duda betonte bei einem Besuch in der Ukraine: "Wir können heute nur schwer ausschließen, dass die Präsenz der Wagner-Gruppe in Belarus eine potenzielle Bedrohung für Polen, das eine gemeinsame Grenze mit Belarus hat, sowie (...) für Litauen und möglicherweise auch für Lettland darstellen könnte." [...]
Bereits am Sonntag hatte der litauische Präsident Gitanas Nauseda wegen der möglichen Verlegung von Wagner-Kämpfern ins Nachbarland Belarus eine Stärkung der NATO-Ostflanke gefordert. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte am Dienstag, es sei noch zu früh, um Schlussfolgerungen aus der Verlegung Jewgeni Prigoschins und seiner Söldner nach Belarus zu ziehen. Er versicherte aber, das Militärbündnis sei bereit, seine Mitglieder zu verteidigen.
Man sieht also, dass der ganze Komplex sehr verzahnt ist und es durchaus Sinn ergibt - militärisch wie psychologisch -, wenn wir hier aktiv sind. Ich will nun nicht gleich wieder das alte Lied der Auslandseinsätze anstimmen, und über den einen oder anderen Einsatz kann man sicher streiten, aber hinsichtlich der Stationierung in Litauen denke ich, dass dies ein richtiger und wichtiger Schritt mit Signalwirkung ist (unabhängig davon, wie viele Truppen es dann am Ende werden).
Schneemann