Söldner(un)wesen
Es wurde nach den Gründen gefragt und nein: es ist nicht so dass die Leute deshalb nicht kämpfen würden, weil sie das System der Bundesrepublik ablehnen oder sich nicht mehr mit diesem Staat identifizieren würden, sondern weil sie Krieg ablehnen und fest daran glauben, dass man diesen durch Gespräche und die internationale Gemeinschaft verhindern kann und dass es wenn dies scheitert besser ist aufzugeben als Krieg zu führen.

Pazifismus und noch extremer und weiter gehender extremer Anti-Bellizismus sind hierzulande vorherrschend. Eine Mehrheit der Menschen in diesem Land steht dem Krieg in jeder Form extrem ablehnend / feindselig gegenüber. Bei einem Teil der Linken kommt dann noch dazu, dass sie nicht für "den Kapitalismus" bzw. "die Reichen" kämpfen wollen. Der geringe Anteil derjenigen welche bereit wären tatsächlich in den Krieg zu ziehen ist eher politisch rechts zu verordnen (quelle suprise) aber gerade rechts sieht man überwiegend das aktuelle politische System kritisch und/oder zweifelt an dieser Bundesrepublik.

Die Motivation hier zu kämpfen kommt daher bei vielen auch nicht davon, dass man hier die Bundesrepublik verteidigt, sondern dass man Deutschland verteidigt.

Und ich kann deine Auffassung nicht teilen, dass sich dieser Staat hier auflösen würde, ganz im Gegenteil. Der greift immer weiter gehender, zu weitgehend in alle Bereiche des Lebens der hier lebenden Menschen hinein und versucht immer noch tiefer gehend alles zu regulieren und unter seine Kontrolle zu bringen - und das nicht einmal aus sinistren Motiven heraus, sondern im Gegenteil aus der festen Überzeugung damit tatsächlich Gutes für die Menschen zu tun, also tatsächlich überwiegend aus positiven Motiven heraus.

Die Bundesrepublik schafft sich nicht ab, sie verändert sich lediglich deutlich und nimmt neue Formen an, verändert ihren grundsätzlichen Charakter. Das resultiert aber eben auch aus der völligen Veränderung der vorherrschenden Sozialkultur. Die Politik folgt hier de facto dem was sich sozialkulturell bei einer Mehrheit der Menschen hierzulande verändert. Ob diese Veränderung nun gut oder schlecht ist, ob sie Deutschland schadet oder nicht, beurteile ich mal explizit nicht. Sie ist halt einfach und es macht wenig bis keinen Sinn sie zu beklagen nur weil sie einem selbst nicht gefällt.

Man muss mit dem arbeiten was ist und wie es ist. Und das beschränkt die Optionen die man hat im militärischen Bereich gewaltig. Um den Bogen zu Söldnern zurück zu spannen: Söldner / Fremdtruppen sind durchaus passend für die aktuelle Entwicklung hierzulande, aber wie ich in meinen Ausführungen oben glaube belegt zu haben, sind sie nur eine kurzfristige Lösung, in ihren Fernwirkungen aber eine Verschlimmerung der (rein militärisch betrachtet) schlechten Situation.

Gegenüber zwei jungen Bundeswehroffizieren sagte ich erst vor kurzem, Zitat: dass ein Volk welches nicht bereit ist sich selbst zu verteidigen langfristig in der kulturellen Evolution nicht bestehen wird. Daraufhin wurde mir erwiedert, dass es gar kein deutsches Volk gibt, und dass meine Aussage rechtsextrem sei und dass es nicht die Aufgabe von Staatsbürgern ist für ihren Staat zu kämpfen, sondern dass man dafür ja die Bundeswehr hat. Natürlich ist das jetzt nur eine anekdotische Evidenz, aber es passt so gut zu dem was man aktuell beobachtet.

Zum Glück gibt es in der Bundeswehr trotz aller Bemühungen der politischen Führung dies aktiv zu bekämpfen und zu verdrängen auch bei den jungen Bundeswehrangehörigen durchaus noch echte Nationale Soldaten. Prozentual mehr als in der Gesellschaft nehme ich an und nicht zwingend ethnisch deutsch.

Ich kannte beispielsweise einen Tunesier mit deutschem Pass, der als Fallschirmjäger diente und nationalistischer war als seine deutschen Kameraden, welch unfassbar abstruse Entwicklung (ist natürlich auch wieder nur anekdotische Evidenz). Der haute regelmässig Sprüche raus für die man als ethnischer Deutscher erhebliche Probleme bekommen hätte und war felsenfest davon überzeugt ein Deutscher Soldat zu sein und dass es seine Lebensaufgabe und Pflicht sei für die deutsche Nation im Krieg zu kämpfen. Seine Motivation war eine deutsch-nationalistische, ihm ging es also nicht um Geld und auch nicht um irgendwelche anderen materiellen Vorteile, sondern ausgerechnet er verkörperte das Ideal welches eigentlich ich hochhalte. Es ist oft so erstaunlich welche Wege heute alles in dieser globalisierten Welt geht. Ausnahmen aber bestätigen oft nur die Regel.
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