Deutschland vs. Polen
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@Quintus Der Goebbelsvergleich ist ja kein Einzelfall, sondern ein Beispiel des deutschfeindlichen Grundtons der PIS seit eh und je.

(15.12.2021, 10:51)Schneemann schrieb: Und zu einer Partnerschaft und wünschenswerter Weise auch irgendwann einer engen Freundschaft - und hier wären wir dann bei einer Vertiefung des Weimarer Dreiecks - gehört eben auch, dass man sich gegenseitig kritisieren darf, ohne dass z. B. Bundespräsident Steinmeier mit Goebbels dann gleich auf Plakaten auf eine Stufe gestellt wird. Aber zu dieser objektiven Kritikbefähigung wird es nicht gereichen, wenn ich jedwede solche Kritik gleich als Angriff auf das nationalkatholische Polentum interpretiere. Und genau das macht die PiS eben. Und ob ich hier mit reiner Verständnisbereitschaft allen Seiten einen Gefallen tue, daran habe ich Zweifel...

Ich bin absolut deiner Meinung. Sowohl bei der historischen Betrachtung bei Polen wie auch bei der Forderung das man unter Freunden kritisieren darf, ohne das eine Seite derart feindselig und ausfallend wird.

Allerdings wird es immer Menschen geben, die die eigene nationale Identität so deuten, bei der sie europäische Feindbilder brauchen. Das ist nicht nur bei der PIS in Polen so, sondern - Stichwort Weimarer Dreieck - auch in Frankreich beim Rassemblement National oder auch in Deutschland bei der AfD so. Das wird es auch immer geben. Mit Langmut bei dem wir stets unsere Freundschaft, Hilfe und Zusammenarbeit unter Beweis stellen, können wir nur die Anzahl der Menschen verringern, die von tiefem Mißtrauen und einer Sehnsucht nach Erbfeindschaft geprägt sind. Es gilt sie durch ausdauernde Freundlichkeit zu delegitimieren.

Wenn wir verbal mit eskalieren, dann spielen wir ihnen in die Hände. Denn sie wollen polarisieren und Hysterien verursachen, um den Gegensatz zwischen den Europäern zu verschärfen. Das würde ihr Bild, ihre Deutung der jeweiligen nationalen Identität, die auf feindselige Ablehnung eines oder mehrerer europäischer Nachbarn basiert, nur bestätigen. Daß heißt wenn wir widersprechen, sollten wir ruhig und sachlich im Ton bleiben und nicht heißblütig drohen oder beleidigen. Das bedarf Langmut und stoischer Ruhe, auch wenn man mal dem Gegenüber gerne die Meinung deutlich sagen würde. Ist konzeptionell Teil der deutschen Versöhnungspolitik seit 70 Jahren, die uns echt weit gebracht hat. Da sollten wir bei Polen und Ungarn nun keine Ausnahme machen. Man vergisst es gerne, aber neben der PIS gibt es auch jede Menge Menschen in Polen, die deren deutschfeindliche Einstellung áusdrücklich nicht teilen. Irgendwann werden auch die wieder eine politische Mehrheit erlangen. Für die sollten wir uns ruhig, sachlich und kooperativ verhalten.
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Deutschland vs. Polen - von Schneemann - 13.12.2021, 23:15
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