17.08.2014, 10:52
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Zitat:An Bord der neuen Flugzeugträgers GERALD R FORD hat die Erprobung der neuen Startanlage für Flugzeuge begonnen.
Die Flugzeugträger der „Nach-NIMITZ-Ära“ erhalten als wesentliche Neuerung ein elektromagnetisches Startkatapult EMALS (Electro-Magnetic Aircraft Launch System). Die neue Technologie ist für die zukünftigen Flugzeugträger auch unverzichtbar. Die seit mehr als 50 Jahren genutzten Dampfkatapulte sind technologisch voll „ausgereizt“. Sie beschleunigen auf eine maximale Startgeschwindigkeit von „nur“ etwa 165 Knoten und könnten damit einige künftige Trägerflugzeuge nicht mehr in die Luft bringen. EMALS beschleunigt auf einer Strecke von 104 m auf mehr als 200 Knoten.
Auch ermöglicht EMALS eine schnellere Startfolge. Nicht zuletzt entfällt überdies die Notwendigkeit zur Installation einer Dampfanlage mit Kesseln und durch fast das ganze Schiff verlaufenden Hochdruck-Dampfleitungen. Die für EMALS notwendigen Kabel lassen sich nicht nur weitaus leichter verlegen, sondern sind im Gefecht (Treffer) bei Weitem nicht so verwundbar – und auch nicht so gefährlich für die in unmittelbarer Nähe arbeitenden Besatzungsmitglieder.
Herzstück des Katapults ist ein Linearmotor, der im Gegensatz zu üblichen Elektromotoren keine Dreh- sondern eine geradlinige Linearbewegung erzeugt, um den Schlitten zur Beschleunigung des Flugzeugs anzutreiben. Dabei werden hintereinander liegende Spulen sequentiell angesteuert und bewegen so einen Startschlitten entlang der Bahn.
Allerdings kann selbst die leistungsfähige Reaktoranlage des Flugzeugträgers die für einen Flugzeugstart mit EMALS benötigte elektrische Leistung nicht permanent bereitstellen. Die Energie wird daher in einem Schwungradspeicher zwischengespeichert, von dem sie dann innerhalb kürzester Zeit abgerufen werden kann. In nur 45 Sekunden ist der leere Speicher dann auch schon für den nächsten Start aufgeladen.
Bei Baubeginn der GERALD R FORD (Nov 2009) gab es zunächst gab es Befürchtungen, dass das von General Atomics zu entwickelnde EMALS für diesen ersten neuen Flugzeugträger noch nicht verfügbar sein könnte – und damit erhebliche und teure Designänderungen notwendig würden. Inzwischen ist EMALS aber offenbar weitgehend im Zeitplan. Bei Tests an Land (Naval Air Engineering Station in Lakehurst, New Jersey) konnte im Dezember 2010 erstmals ein Trägerkampfflugzeug F/A-18E Super Hornet von einer EMALS Testanlage starten.
Nun haben im angekündigten Zeitplan die Tests an Bord der im letzten November vom Stapel gelaufenen und derzeit in der Ausrüstung befindlichen GERALD R FORD begonnen. Dabei geht es zunächst allerdings erst einmal um die diversen im Schiffsinneren installierten „Launch Control Subsystems“. Erste praktische Erprobungen auf dem Flugdeck in Form von „Abschüssen“ toter Gewichte sind erst ab Mitte 2015 geplant, und erst wenn diese erfolgreich sind, dürfen auch Kampfflugzeuge EMALS auf dem Flugzeugträger EMALS in der Praxis erproben. Sollte alles wie geplant klappen, dürfte EMALS aber bei der 2016 geplanten Indienststellung der GERALD R FORD einsatzklar verfügbar sein.
Ergänzt wird die neue Startanlage übrigens durch auch eine neue Landefanganlage. Beim bisherigen hydraulischen System wird die beim Abbremsen eines gelandeten Flugzeuges zu „vernichtende“ kinetische Energie in Wärme umgewandelt, die ungenutzt abfließt. Das neue System soll anstelle hydraulischer Kolben mit elektrischen Widerständen arbeiten. Die hier anfallende Energie soll dann über Generatoren in Batteriebänke eingespeist werden – und damit wieder verwendbar sein.