(Land) Frankreich: Kleinkalibermunition selber produzieren
#2
Ausnehmend interessant das gelesen zu haben. Deutlich weniger Plattitüden als bei solchen Themen üblich.

Eine streng betriebswirtschaftliche Aufrechnung halte ich allerdings für höchst fragwürdig. Es muß nicht alles profitabel sein. Die medizinische Versorgung in unseren Ländern gewinnt ja auch nie, wenn sie gewinnorientiert gemacht wird. Je öfter militärisches Verbrauchsmaterial umgeschlagen wird, desto eher gehört dessen Produktion in die Hände des Endnutzers. Oder als Warnung ausgedrückt: Je schneller das Rad sich dreht, umso schmerzvoller wird sein Stillstand.

Länder, die mit einem Embargo zurecht kommen mussten, und das erfolgreich gemeistert haben (den Umständen entsprechend natürlich), litten am wenigsten unter dem Mangel an "strategischen" Ressourcen. Südafrika, um ein Beispiel zu nennen, war während der wirtschaftlichen Beschneidung in der Lage ein Atomwaffenprogramm zu initiieren. Ein anderes Beispiel ist Israel, das sich die Schnellboote klaute, die ihnen Frankreich im Rahmen eines Embargos nicht liefern ließ.

Sowas geht natürlich nicht auf täglicher Basis. Was aber schnell und dann ständig fehlt (weil sich das Umschlagsrad so schnell dreht), ist nicht mit "einer großen Anstrengung" zu lösen. Deshalb steigt die Empfindlichkeit, je schneller sich sein Rad dreht.

Für die hier sogenannten Kleinkaliber sollte in jedem Nutzerstaat zumindest die industrielle Kapazität mit zumindest einem kleinen jährlichen Produktionslos installiert sein. Die wirtschaftliche "schwarze Null" sehe ich damit als Versicherungsprämie, die zu bezahlen ist.
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RE: FR Kleinkalibermunition selber produzieren - von Pogu - 23.02.2021, 16:22

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