(Amerika) Kernwaffenpotenzial der Vereinigten Staaten
#27
Zitat:ATOMWAFFEN

US-Kongress stoppt Bushs "Mini-Nukes"-Pläne

Die US-Regierung muss ihre Pläne vorerst auf Eis legen, eine neue Generation von Atomwaffen zu entwickeln. Der zuständige Ausschuss des US-Kongresses verweigerte der Administration das Geld für so genannte "bunkerbrechende Bomben". Auch für "Mini-Nukes" gibt es kein Geld.



AP
Nuklear-Explosion: "Pläne überdenken"
Washington - Für die Strategen im US-Verteidigungsministerium dürfte die Entscheidung ein herber Rückschlag sein. Der zuständige Ausschuss des US-Kongresses legte sich gestern quer und weigerte sich, Gelder für die Entwicklung einer neuen Generation von Atomwaffen zur Verfügung zu stellen.

Insbesondere die Pläne für so genannte "bunkerbrechende Bomben" und "Mini-Nukes" sind davon betroffen. Bunkerbrechende Bomben sind Atombomben, die Ziele tief unter der Erde zerstören können. Zu den Zielen, gegen die nach den Szenarien der US-Verteidigungsstrategen solche Waffen eingesetzt werden sollen, zählen "Führungspersonen und Kommandoeinheiten". Mini-Nukes ist der verniedlichende Spitzname für atomare Sprengköpfe, die kleiner sind als konventionelle aus Zeiten des Kalten Krieges.

Harmlos aber wären diese Waffen keineswegs: Eine Mini-Nuke von nur einer Kilotonne, gezündet in zehn Metern Tiefe, würde Berechnungen zufolge noch immer einen Krater von der Größe eines Fußballfeldes reißen und eine Fontäne von 40.000 Kubikmetern verstrahlter Erde nach oben schleudern. Ein Gebiet von 30 Quadratkilometern wäre der Studie zufolge augenblicklich radioaktiv verseucht. Innerhalb eines Umkreises von 700 Metern würde jeder Mensch sofort sterben.

Sowohl Mini-Nukes als auch bunkerbrechende Bomben gehören zu einer neuen Generation von Atomwaffen, mit denen US-Verteidigungspolitiker die Kriege der Zukunft führen möchten. Sie würden die Grenze zwischen konventioneller und nuklearer Kriegsführung verschwimmen lassen.

Dabei hatte die US-Regierung genau diese Grenze erst 1994 nachdrücklich betont, indem sie mit dem "Spratt-Furse-Gesetz" dem Militär untersagte, Atomwaffen mit einer Sprengkraft von weniger als fünf Kilotonnen TNT herzustellen. Seit jedoch mit Präsident George W. Bush und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zwei Falken an der Spitze der USA stehen, hat sich die Nuklearpolitik der letzten verbliebenen Großmacht radikal verändert. Mittlerweile zählt der Einsatz von Mini-Nukes sogar zur offiziellen Sicherheitsdoktrin der Vereinigten Staaten. Experten und Kritiker warnen seither vor einem internationalen Rüstungswettlauf.

Die Regierung müsse ihre Pläne überdenken, forderte gestern der Ausschussvorsitzende David Hobson. Eine Entscheidung des US-Senats in dieser Frage steht derweil noch aus.
Quelle: Spiegel.de

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RE: United States of America - von Kopernikus - 28.01.2024, 13:12

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