10.10.2021, 13:40
Schneemann:
Sprechen wir über Preußen:
Gerade der Freistaat Preußen war politisch deutlich stabiler als der Rest der Weimarer Republik, und innerhalb dieses Freistaates waren die eigentlichen genuin preußischen Gebiete noch mal deutlich stabiler und dort setzte sich der Nationalsozialismus viel weniger durch als sonst irgendwo in Deutschland. Preußen galt als Bollwerk der Demokratie gegen die Radikalen von Links und Rechts - und wurde fast durchgehend von Sozialdemokraten regiert.
Nirgends im Reich hatten es die Nationalsozialisten so schwer sich durchzusetzen wie in den preußischen Kerngebieten, dem echten und eigentlichen Preußen. Und der Grund dafür waren gerade eben die preußischen Tugenden und dass man dort viel eher als anderswo begriff, dass sich der Nationalsozialismus in Wahrheit gegen alles Deutsche richtete.
Gerade in Preußen durften Angehörige der NDSAP selbst 1930 noch weder in der Öffentlichkeit Uniformen tragen noch Beamte werden. Es war die preußische Regierung welche danach strebte alle paramilitärischen Einheiten der NSDAP zu verbieten und aufzulösen und dies selbst noch 1931. Genau aus diesem Grund kam es zum Preußenschlag, der de facto Entmachung des Freistaates Preußen und schließlich in der Zeit des Nationalsozialismus zur immer weiter gehenden Zerlegung Preußens als Entinität. Durch die Verordnung über den Neuaufbau des Reiches 1934 hörte Preußen dann de facto auf politisch zu existieren.
Es ist daher genau genommen eine Ironie sondergleichen, dass man nach 1945 dann von Alliierter Seite ausgerechnet Preußen als das Problem Deutschlands definierte und Preußen sowohl politisch, wie geographisch, wie kulturelle, wie ethnisch vernichtete.
Die vielzitierten preußischen Tugenden welche die Nationalsozialisten zweifelsohne missbrauchten waren zudem in dieser Zeit längst genuin allgemeine deutsche Tugenden geworden, es ist daher verfehlt ausgerechnet in Preußen die Grundlage des Nationalsozialismus erblicken zu wollen, nichts könnte entfernter von der Wahrheit sein. Der Verlust Preußens durch den Zweiten Weltkrieg war und ist daher ein immenser Schaden für die Deutsche Nation.
Allein das man es heute in Deutschland für nötig befindet so krampfhaft zwischen beidem zu differenzieren zeigt doch auf dass hier ein Problem besteht. Nationalismus ist genau genommen an kein politisches System gebunden, er kann daher auch in einer freiheitlichen, demokratischen Form auftreten. Nationalismus wird heute immer gleichgesetzt mit Intoleranz, Agression gegen andere und Verachtung anderer. Genau das ist falsch. Es gibt daher in Wahrheit auch gar keine tatsächliche Unterscheidung zwischen Patriotismus und Nationalismus.
Für eine Armee kann und darf es daher keinen Unterschied zwischen Patriotismus und Nationalismus geben, wenn sie Kriegsfähig sein soll. Ein abstrahierter Grundgesetz-Patriotismus ist viel zu abstrakt, viel zu weit von jeder realen Lebenswirklichkeit entfernt. Soldaten den Nationalismus zu verweigern führt im weiteren gerade eben dazu, dass sie sich solchen Wahnideen wie dem Nationalsozialismus oder anderem rechtsextremen Denken zuwenden. Es ist gerade eben die Verweigerung echten positiven Nationalismus zuzulassen, welche diejenigen welche ansonsten darin Halt finden würden dazu verleitet sich dem Rechtsextremismus zuzuwenden.
Eine ernsthafte Armee kann nur nationalistisch sein und viele Missstände in der Bundeswehr resultieren meiner Auffassung nach aus einem Mangel an echtem Nationalismus innerhalb dieser Streitkraft.
Zitat:Aber es ist dennoch nicht von der Hand zu weisen, dass manche der viel bemühten preußischen Tugenden es dem Nationalsozialismus leichter gemacht haben, sich zu etablieren.
Sprechen wir über Preußen:
Gerade der Freistaat Preußen war politisch deutlich stabiler als der Rest der Weimarer Republik, und innerhalb dieses Freistaates waren die eigentlichen genuin preußischen Gebiete noch mal deutlich stabiler und dort setzte sich der Nationalsozialismus viel weniger durch als sonst irgendwo in Deutschland. Preußen galt als Bollwerk der Demokratie gegen die Radikalen von Links und Rechts - und wurde fast durchgehend von Sozialdemokraten regiert.
Nirgends im Reich hatten es die Nationalsozialisten so schwer sich durchzusetzen wie in den preußischen Kerngebieten, dem echten und eigentlichen Preußen. Und der Grund dafür waren gerade eben die preußischen Tugenden und dass man dort viel eher als anderswo begriff, dass sich der Nationalsozialismus in Wahrheit gegen alles Deutsche richtete.
Gerade in Preußen durften Angehörige der NDSAP selbst 1930 noch weder in der Öffentlichkeit Uniformen tragen noch Beamte werden. Es war die preußische Regierung welche danach strebte alle paramilitärischen Einheiten der NSDAP zu verbieten und aufzulösen und dies selbst noch 1931. Genau aus diesem Grund kam es zum Preußenschlag, der de facto Entmachung des Freistaates Preußen und schließlich in der Zeit des Nationalsozialismus zur immer weiter gehenden Zerlegung Preußens als Entinität. Durch die Verordnung über den Neuaufbau des Reiches 1934 hörte Preußen dann de facto auf politisch zu existieren.
Es ist daher genau genommen eine Ironie sondergleichen, dass man nach 1945 dann von Alliierter Seite ausgerechnet Preußen als das Problem Deutschlands definierte und Preußen sowohl politisch, wie geographisch, wie kulturelle, wie ethnisch vernichtete.
Die vielzitierten preußischen Tugenden welche die Nationalsozialisten zweifelsohne missbrauchten waren zudem in dieser Zeit längst genuin allgemeine deutsche Tugenden geworden, es ist daher verfehlt ausgerechnet in Preußen die Grundlage des Nationalsozialismus erblicken zu wollen, nichts könnte entfernter von der Wahrheit sein. Der Verlust Preußens durch den Zweiten Weltkrieg war und ist daher ein immenser Schaden für die Deutsche Nation.
Zitat:Auch wenn ich die Intention verstehe, frage ich mich, wieso es denn immer ein "Nationalismus" sein muss? Man kann sehr gut Patriot sein, ohne dem Nationalismus zu frönen.
Allein das man es heute in Deutschland für nötig befindet so krampfhaft zwischen beidem zu differenzieren zeigt doch auf dass hier ein Problem besteht. Nationalismus ist genau genommen an kein politisches System gebunden, er kann daher auch in einer freiheitlichen, demokratischen Form auftreten. Nationalismus wird heute immer gleichgesetzt mit Intoleranz, Agression gegen andere und Verachtung anderer. Genau das ist falsch. Es gibt daher in Wahrheit auch gar keine tatsächliche Unterscheidung zwischen Patriotismus und Nationalismus.
Für eine Armee kann und darf es daher keinen Unterschied zwischen Patriotismus und Nationalismus geben, wenn sie Kriegsfähig sein soll. Ein abstrahierter Grundgesetz-Patriotismus ist viel zu abstrakt, viel zu weit von jeder realen Lebenswirklichkeit entfernt. Soldaten den Nationalismus zu verweigern führt im weiteren gerade eben dazu, dass sie sich solchen Wahnideen wie dem Nationalsozialismus oder anderem rechtsextremen Denken zuwenden. Es ist gerade eben die Verweigerung echten positiven Nationalismus zuzulassen, welche diejenigen welche ansonsten darin Halt finden würden dazu verleitet sich dem Rechtsextremismus zuzuwenden.
Eine ernsthafte Armee kann nur nationalistisch sein und viele Missstände in der Bundeswehr resultieren meiner Auffassung nach aus einem Mangel an echtem Nationalismus innerhalb dieser Streitkraft.