(Zweiter Weltkrieg) Panzerschlacht von Prochorowka
#46
Zitat:Der entscheidende strategische Fehler passierte mE aber vorher, die Teilung der Heeresgruppe Süd und die Absicht Kaukasus und Stalingrad, entgegen der ursprünglichen Planung gleichzeitig und nicht nacheinander anzugreifen.
In der ursprünglichen Planung spielte Stalingrad überhaupt nur eine ganz geringe Rolle und war kein Primärziel. Die Stadt wurde überhaupt nur Ziel, um die Flanke der HGr A abzudecken.

Trotzdem war der Versuch der Besetzung der Stadt kein strategischer Fehler.

Der Fehler waren zwei :

1 man hatte in Frankreich zu viele Großverbände in der Ettape, davon hätte man leicht mehrere Divisionen, darunter die 1 SS PzDiv Leibstandarte, die herausragend gute 6 und 7 Panzerdivision und noch andere Verbände nach Osten verlegen können.

Der Feuerkraft und Kampfstärke dieser Einheiten hätten die Russen nicht standgehalten, ferner hätte man später mit diesen Verbänden den Durchbruch verhindert.

2 die Gefahr der Einkesselung war ja schon Wochen vorher bekannt und selbst die genaue Durchbruchsstelle bei den Rumänen war bekannt, Hitler selbst äußerte sich besorgt über einen Durchbruch bei den Rumänen

Der Fehler überhaupt war, nicht vor diesem Angriff abzuziehen und den Russen ins Leere laufen zu lassen um ihn dann aus der Nachhand zu schlagen.

Ein Konzept wie von Manstein es dann im Winter 43 bei Charkow durchgeführt hat, hätte hier eventuell sogar den Sieg über die Sowjetunion bringen können, zumindest den Kaukasus für die Deutschen gewonnen.

Zitat:Aber ich wage mal zu bezweifeln, daß ein "Schlagen aus der NAchhand", wie bei Charkow 43, das Manstein als Vorbild für die gesamte weitere Ostkampagne hätte dienen können, da die Sowjets 43 und 44 doch massiv Taktik und Strategie verbessern konnten. So dämlich, dass sie wiederholt auf die selbe Strategie reinfallen waren die Sowjets nicht.
Im Prinzip ist das Schlagen aus derNachahn nicht eine immer gleiche Operative Bewegung, sondern nur die Überstrategie, die Truppen beweglich zu halten, also keine feste Front zu haben, sondern mit den Truppenkörpern in permanenter Bewegung zu kämpfen. Diese Strategie wäre gegenüber dem Halten sicherlich erfolgreicher gewesen.

Ferner wäre diese Strategie schon in Stalingrad die richtige gewesen.

Es geht nicht um einen immer gleichen „Trick“ sondern um die Grundfrage Stehen und Feste Orte verteidigen oder Permanent Bewegen und die durchgehende Front aufgeben

Es stellt sich ab 43 aber die Frage, ob dieser Bewegungskrieg angesichts des Spritmangels ! und der zunehmenden Luftüberlegenheit überhaupt längerfristig möglich gewesen wäre.

Als entscheidend betrachte ich ab Beginn 44 die zunehmende russische Luftüberlegenheit.

Zitat:Die Ursache Verzettelung der Kräfte würde ich nicht so sehen, Unternehmen "Roundup"
Dazu kam im November 42 Torch.
Wer alles defendieren will, defendiert am Ende gar nichts. Es hätte ein Schwerpunkt gebildet werden müssen und dieser hätte im Osten liegen müssen.


Zitat:apropos, nach Torch und El Alamein noch Truppen nach Afrika zu schicken war ein grotesker Fehler,
Da kann ich voll zustimmen.

Zitat:dann wäre Sizilien vielleicht besser verteidigt worden und "Zitadelle" hätte nicht abgebrochen werden müssen, um Truppen nach Italien abzuziehen.
War der Abbruch der Schlacht wie die Verlegung der Truppen ein Kardinalfehler. Die brauchten doch viele Wochen/Monate bis sie endlich im Westen waren. Und auch so, kamen die Amis nach Anfangserfolgen in Italien kaum voran. Selbst ein Verlust Italiens bis in die Toskana wäre besser und weniger folgenreich gewesen, wie die Aufgabe der Schlacht und die Verlegung der Kräfte nach Westen.

Zitat:Im November 42 wurde auch noch Vichy okkupiert, die Möglichkeit eines signifikanten Truppenabzuges halte ich daher für fraglich.
Wie gesagt, wer alles defendieren will, defendiert gar nichts.

Die Truppen waren schon im Osten, um dann wieder nach Westen zu marschieren usw

Das war auch an der Ostfront im Operativen Rahmen so, da verlegte eine Division mehrmals hin und her und kam jedesmal zu spät.

Man hätte Vichy einfach ignorieren sollen, und im Osten die Entscheidung herbeizwingen müssen.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: