(Zweiter Weltkrieg) Panzerschlacht von Prochorowka
#40
Gestern habe ich Verlorene Siege nochmal gelesen zu der Thematik :

Die Grundaussagen von Mansteins sind folgende :

1 Die 6 Armee hätte schon vor dem Durchbruch der Sowjets bei den Rumänen abziehen müssen, von Manstein hatte zu diesem Zeitpunkt aber noch gar nicht den Oberbefehl über die HGr Don. Der Generalstabschef der 6 Armee Schmidt wie auch z.B. von Seydlitz hatten dies aber schon frühzeitig gefordert

2 die Rumänen wurden primär wegen ihrer schlechten Ausrüstung geschlagen

3 im Kessel saßen 200 000 Mann maximal (von Manstein weist zurecht darauf hin, dass der Troß, die rückwärtigen Dienste, Urlauber und Verwundete ja nicht im Kessel waren und die Divisionen nicht voll waren beim Zeitpunkt der Einschließung. Von diesen 200 000 wurden dann noch weitere 30 000 ausgeflogen

4 zum Zeitpunkt der Einschließung war ein Ausbruch unmöglich (Munitionsbestand 10%, Verpflegung nur noch für 4 Tage, Treibstoff reichte nicht mal zum zusammen ziehen der Fahrzeuge im Kessel

5 der benötigte Nachschub wurde dann eingeflogen, ein Ausbruch wäre ev dann möglich geworden

6 zu diesem Zeitpunkt ging man aber davon aus, dass ein Ausbruch die 6 Armee als Operativen Verband zerstört hätte (Verlust der Panzer), man entschied sich : Manstein betont das in einem Satz : dafür die 6 Armee in Stalingrad zu belassen, um sie als Operativen Verband zu erhalten !

Er schreibt in einem Satz, dass damals in den Überlegungen die Gefahr für die HGr A keine Rolle spielte ! sondern es primär um den längstmöglichen Erhalt der 6 Armee als Verband ging

7 einige Zeit später wollte von Manstein dennoch den Ausbruch der 6 Armee, zu diesem Zeitpunkt aber erachtete das OKW die Gefahr für die HGr A als zu groß und Paulus ging davon aus, dass ein Ausbruch ohne einen bis nach Stalingrad durchbrechenden Entsatzvorstoß der Treibstoff in den Kessel brachte nicht möglich sei. Paulus war gegenteiliger Meinung hier als Manstein. Ebenso Schmidt. Nur Seydlitz drängte zu diesem Zeitpunkt ebenso auf einen Ausbruch.

8 der Entsatzvorstoß von Hoth blieb ja vor der Stadt hängen, so KURZ die Strecke erscheinen mag, viele meinen ja, die 6 Armee hätte diese einfach durchbrechen können, so vergisst man, dass auf dieser kurzen Strecke die 2 Garde Panzerarmee, die 51 Armee und mehrere Panzer und Mech Brigaden der Sowjets konzentriert waren. Ein Ausbruch der 6 Armee war trotz der geringen Strecke daher ohne Treibstoff den sie nicht hatte NICHT möglich.

Man muß hier auch dringlich das Gelände beachten !

9 im weiteren hing alles von einer Luftversorgung mit Treibstoff ab, in Demjansk hatte man 110 000 Mann aus der Luft versorgt, in Stalingrad hatte man deutlich mehr Flugzeuge und 170 000 Mann im Kessel. Von Manstein sprach sich für ein Verbleiben im Kessel aus, da er Luftversorgung zugesichert bekam. Ein Ausbruch wäre da nur noch nach Süden in Richtung der HGr A möglich gewesen und wäre extrem Risikioreich gewesen.


Zitat:die Stellungen der Rumänen und Italiener die nur wenig mit PAK ausgerüstet waren (wenn dann mit 37 mm Panzeranklopfgerät).
Die hatten überhaupt keine PaK bis auf einige erbeutete russische, aber : in die Rumänische Armee war eine deutsche PanzerDiv eingezogen. Was jedoch die Führung hier nicht beachtet : diese PzDiv war unzureichend bewaffnet und hatte nur veraltete PzIII die zudem zu Teilen nicht fahrtüchtig waren.

Zitat:Eine Armee Gruppe mit den Führungselementen der Hoth Panzerarmee kam bis auf 45 KM an die Stadt ran, und wurde dann zurück gepfiffen von Hitler.
Falsch. Der Entsatzangriff blieb in der 2 Garde Panzerarmee und einer weiteren Sowjetischen Armee hängen, die diese nur 45 km besetzt hielten.

Zitat:aber 250.000 waren ein Verlust den die Wehrmacht nicht verkraften konnte.
Im Kessel waren 170 000 Mann, das waren aber nicht alles deutsche Soldaten, sondern da waren Rumänen, Hiwis usw mit dabei.

Als die 6 Armee neu aufgestellt wurde, waren von der Alten 6 Armee immer noch 3000 Mann je Division übrig. Das ist auch der Grund, warum Stalingrad nicht sofort zu einem völlig zusammenbruch des Südflügels führte so tragisch und schlimm der Verlust von so vielen Soldaten war.

Ob der Krieg gegen die Sowjets mit dem Verlust von doch ca 150 000 Soldaten verloren war, ist eine ganz andere Diskussion.

Ich persönlich hätte die 6. Armee in Richtung des Vorstosses der 4. Panzer Armee ausbrechen lassen. Ja es standen starke Verbände dazwischen. Und ja die 6. Armee war in eine schlechter Verfassung. Aber irgendwie denke ich, hätte es die 6. Armee trotzdem geschafft.

Ohne Panzer und Fahrzeuge, zur Fuß, 45 km durch offene Ebenen, durch gutbefestigte russische Stellung und quer durch 2 VOLLE; ausgeruhte russische Panzerarmeen, darunter die 2 Garde Panzerarmee ? Ohne Treibstoff ?

Ev wären Teile der Armee durchgekommen, kann sein. Eventuell. Aber die 6 Armee hätte damit ebenso aufgehört, ein Operativer Verband zu sein. Da man davon ausging, den fehlenden Treibstoff noch einfliegen zu können, wollte man dieses Risiko UND das darüber hinaus gehende Risiko für die HGr A nicht eingehen.

Man verkennt, wie schwach auch die Entsatzkräfte waren. Beim Entsatzvorstoß wurde zudem die Lage an anderen Frontabschnitten (Italiener!) wieder kritisch, kurzum, das Risiko war völlig unvertretbar. Man riskierte die sofortige !! Vernichtung der 6 Armee (so konnte sie sich noch einige Zeit erhalten) und man riskierte die Vernichtung der HGr A, das ist zuviel Risiko.

Die ganze 6 Armee hätte sich nie heraus kämpfen können, selbst im Optimalfall wären das nur Teile gewesen die zu Hoth durchgekommen wären, und diesohne Panzer und Fahrzeuge.

Man hätte, wie das einige ja auch gefordert hatten, schon vor der russischen Umfassung abziehen müssen. Die Schwäche bei den Rumänen war ja hinlänglich bekannt, ebenso der russische Aufmarsch gegenüber der rumänischen Armee. Das war bekannt, item hätte man abziehen müssen.

Ferner war die 6 Armee zu diesem Zeitpunkt bereits stark erschöpft und hatte nur noch 10% Munition !

Wäre von Manstein da schon OB der HGr gewesen, hätte er den Abzug angeorndet.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: