Sind Bunker noch effektive Verteidigungsanlagen
#5
Es kommt darauf an, was man mit Bunkern bezwecken will.

Ich persönlich würde z.B. die Stellungen eigener schwerer Luftabwehreinheiten verbunkern - nicht um sie vor gegnerischen Luftangriffen zu schützen, sondern vor gegnerischem Langstrecken-Artilleriefeuer. Stationäre Systeme kann man darüber hinaus auch wesentlich besser gegen gegnerische Luftangriffe sichern (multi-layer-defense), sie verfügen über wesentlich mehr Munition und können leistungsstärkere Radargeräte verwenden.

Am Boden können Bunker durchaus Sinn ergeben, um sich vor gegnerischem (Artillerie-)Feuer zu schützen. Wie der Konflikt in der Ostukrainie zeigt ist es z.B. glatter Selbstmord, sich in Schützenpanzern und auf offenem Feld von einer russischen Artillerieeinheit aufklären zu lassen.

Gleichzeitig gilt allerdings auch Schneemanns Einwand, das eine Befestigungslinie durchstoßen oder umfahren werden kann/werden wird. Hiergegen hilft a) eine sehr tiefe und sehr komplexe durchgehende Festungslinie im Zusammenwirken mit einer starken mobilen Heereseinheit die Einbrüche abriegelt und von einer eigenen Luftabwehr geschützt wird, oder b) die Armierung von Städten. Da die Kosten für eine wie in a) beschriebene Linie in Osteuropa absurd hoch wären (ginge es z.B. um eine Bar-Lev-2.0 oder eine neue Maginot-Linie wäre ich da wesentlich zuversichtlicher), ziehe ich option b) vor. Unter "Armierung" verstehe ich, dass man Neubauten mit "Bunkerartigen" Kellern und starken Wänden versieht, dass man die Keller durch Tunnel miteinander verbindet, Brücken zur Sprengung präpariert, bei der Anlage von Neubauvierteln auf Schussfelder achtet usw. usf.
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RE: Sind Bunker noch effektive Verteidigungsanlagen - von Nelson - 18.02.2017, 16:11

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