Entwicklung & Nachfolge des Tornados Jabo
Das Thema ist aus heutiger Sicht echt schwierig einzuschätzen. Fakt ist, die USA und auch einige europäische Länder haben sich heuer für die Beschaffung der F-35 maßgeblich als Jagdbomber und damit für die originären Aufgaben des Tornados entschieden.

Die F-35 wird wohl erst in ca. 5 Jahren ? ihre volle Einsatzbereitschaft vorweisen können. Davon ausgehend und vor dem Hintergrund wie lange aktuelle Muster (F-16 usw.) seit Erstflug eingesetzt werden (30 Jahre plus) kann man getrost davon ausgehen, dass die F-35 mindestens bis 2050 ihren Dienst verrichten wird. Ergo, sollte man ab ca. 2045 einen "Nachfolger" in dienst stellen, bei Entwicklungszeiten von gut 20 Jahren also 2025 damit anfangen und mindestens 5 Jahre vorher in die Konzeptphase (2020) gehen und vorher noch einige Jahre dafür aufwenden, entsprechende Partner zu suchen. Insoweit passt derzeit ja von der Zeitschiene grundsätzlich alles zusammen.

Was damit natürlich nicht beantwortet werden kann ist, aber gleichzeitig getan werden muss, wie erhält man sich die Fähigkeit in der BW bis 2050. Wirklich mit dem Tornado ? Der hat jetzt auch schon fast so viel Dienstjahre auf dem Buckel wie jeder andere Jet der 4. Generation, also knapp 30 Jahre. Würde also bedeuten nochmal 30 Jahre ? Never ! Das würde nahezu einer Verweigerung der zu erfüllenden Aufgaben in der Zukunft bedeuten.

Welche Möglichkeiten gibt es also für die BW ?

1. Beschaffung der F-35 über welche Modelle auf immer (Leasing usw.)
Eher unwahrscheinlich, da diese ja auch ab ca. 2025 bzw. 2030 zulaufen müssten. Da muss man sich schon fragen, ob das bei den zu erfüllenden Bedarfen aller jetzigen F-35 Partner überhaupt kapazitativ leistbar ist, ohne eine horrende Summe dafür bezahlen zu müssen.

2. Eigenentwicklung mit den Franzosen (oder wer bleibt da noch übrig als Partner) mit dem Ziel einer Indienststellung ab 2035 bzw. 2040 )
Auch eher unwahrscheinlich, dafür ist die Zeit bei heutigen Entwicklungszyklen kaum mehr ausreichend. Im Übrigen sieht man ja, welchen Aufwand die USA bei der F-35 allein aus technischer Sicht betreiben musste. Würde außerdem bedeuten, dass die Europäer dann auch wieder nur ein F-35 Pendant der Generation 5+ entwickeln würden (ähnlich wie beim Eurofighter 4+) und die USA wenige Jahre später vielleicht mit einer Generation 6 auf der Matte stehen.

3. Das zu nehmen was man hat. Würde bedeuten den Eurofighter für die Aufgaben des Tornados weiterzuentwickeln. Finde ich sehr wahrscheinlich. Die Richtung geht ja ohnehin schon in die Richtung (Storm-Shadow, Taurus usw.). Käme auch den Franzosen entgegen, die mit Ihrer Rafale ja schon so ein Teil (Multirole) haben und als potentieller Partner eines Nachfolgers für diese dann auch erst 2045 bzw. 2050 (Indienststellung) sich anfreunden könnten. Insoweit müssten die Europäer mit dem Eurofighter und der Rafale die nächsten 25 -30 Jahre überbrücken, damit es als sinnvoll erachtet werden kann, eine neue 6. Generation von Flugzeugen zu bauen, vielleicht sogar dann auch mit den USA gemeinsam, zumindest in der Entwicklung oder auch nur Konzeptionsphase. (Drohnenentwicklung mal ausgeklammert, wenn man davon ausgehen möchte, dass es nochmals eine bemannte dann 6. Generation von Jets geben wird, zumindest optional).

Die Konzeptionsphase der 6. Generation wird sicher schon aufwendig und herausfordernd genug. Da sollte man sich noch die nötige Zeit geben, um erstmal die ersten Einsatzerfahrungen mit der F-35 abzuwarten und die Entwicklung und damit zukünftigen Einsatzszenarien von Lasern, Mikrowellenwaffen, neue Formen der Antriebe, Schwarmtechnologie, Drohnen als Wingman usw. und alles das, was dem normal Interessierten noch nicht in der Form bekannt ist.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: