Entwicklung & Nachfolge des Tornados Jabo
#8
Ich denke mal, man will im Moment einfach auch die Gunst der Stunde nutzen. Mit Meads, der MKS 180 und dem "Leopard 3" Projekt hat man seitens des Militärs und in der Industrie mitbekommen, dass nach Jahren !!! der Durststrecke wieder was mit Anschieben großer Projekte etwas geht. Das Sicherheitsbedürfnis ist ein Anderes als noch vor 2 Jahren und davor, damit einhergehend auch die Bereitschaft für politische und finanzielle Möglichkeiten.
Auch in Europa wird allen Beteiligten immer mehr klar sein, dass es eine neue Sicherheitspolitische Reform geben muss (Ziel vielleicht in X Jahren die Europaarmee) und zwar auf möglichst eigenen Füssen, ohne die Schutzmacht USA. Auch heute ist bereits abzusehen, dass sich die USA in 15 - 20 Jahren militärisch eher im Pazifischen Raum engagiert und da auch mit soweit allen verfügbaren Ressourcen gebunden sein wird. Daraus ableitend ist es natürlich auch sinnvoll, eigene Rüstungsprogramme in Europa vorzuhalten und damit ein stückweit wieder mehr unabhängig zu sein. Das Tornado Programm war damals ein großer Erfolg und hat gezeigt, dass es möglich und richtig ist, die Last solcher Größenordnungen auf mehrere Staaten zu schultern. Auch das JSF Programm der USA folgte in der Auslegung in gewisser Weise ziemlich deutlich diesen Überlegungen der Europäer seinerzeit.

Wie im Panzerbau (Fusion Nexter und KMW) kommt man wohl auch zukünftig bei den Jets nicht umhin, gemeinsam große zukunftsweisende Projekte zu finanzieren und umzusetzen (mit oder ohne Fusionen der Firmen). Was hat man nun denn tatsächlich gesagt ? Man will 2016 die Sondierungsphase zu einem solchen Projekt aufnehmen. Es ist ein Signal ! Ein Signal mit verschiedenen Botschaften nach Außen und nach Innen, aber sehr deutlich. Wie dieses in den verschiedenen Bereichen aufgenommen wird ? Genau das gilt es herauszufinden und genau dafür wird man sich auf den Weg gemacht haben. Der Testballon wurde nun richtigerweise erst einmal mit der Information zu einem solchen Projekt gestartet.

Wenn man über den Nachfolger vom Tornado in ca. 20 Jahren spricht, dann scheiden doch aktuelle Projekte (Super Hornet, auch in gewisser Weise die F-35) per se schon mal aus. Hier geht es doch um viel mehr, als nur um den Ersatz des Tornados. Es geht sicherlich auch oder insbesondere darum, Fähigkeiten im Rüstungsbau in Europa zu halten, zu sichern und auszubauen. Sonst hätte man seinerzeit eben auch den Apache, oder ne Kombi aus Hercules/Globemaster III, Super Hornets, Black Hawk und und und beschaffen können. Auch wenn es noch keiner gesagt hat, weil die Keule für viele heute noch zu groß sein würde, vielleicht geht es auch bei diesem Projekt schon um die Ablösung zumindest von Teilaufgaben des EF. In der Ausrichtung würde man sich damit auf den Weg zum Bau eines Fighters der 6. Generation machen. Ähnlich wie es die USA mit Ihrem F/A-XX Projekt als Ersatz für die Super Hornet tun. Auch wenn die Auslegung des europäischen Projekts wohl eher die Aufgaben der F-35/Aufklärung ? aufgreifen werden. Dennoch ist es an der Zeit, so langsam in eine Definitionsphase einzusteigen was eine 6. Generation für grundsätzliche Fähigkeiten aufweisen soll. Eine davon wird wohl sein, die Möglichkeit von be- und unbemannt fliegen zu können, wie beispielsweise hier zu sehen ist...

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Die Fähigkeiten des autonomen unbemannten Fluges werden in Europa/Frankreich (z.B. Neuron), Briten (z.B. Taranis) und auch in Deutschland (z.B. Barracuda) seit Jahren entwickelt. Auch hier wird es Zeit, diese Projekte in ein gemeinsames Fighter Programm zu bündeln. Die USA haben die F-35, haben jetzt aber dennoch auch schon mit der Definitionsphase für einen Nachfolger nicht nur der F-22, (Luftüberlegenheit) sondern eben auch der Super-Hornet (Mehrzweckkampfflugzeug) und auch die Growler (elektronische Kampfführung) mit dem F/A-XX Programm begonnen. Also selbst europäische Staaten, die sich für die F-35 entschieden haben, sind an einem Tornado Nachfolgeprogramm der 6. Generation (denn nichts anderes kann und wird es sein) nicht von vornherein als uninteressiert auszuschließen. Außerdem müssten sich Frankreich und Schweden, die keine F-35 beschaffen werden und im europäischen Flugzeugbau erfolgreiche Schwergewichte sind, sich auch irgendwann demnächst etwas als potentielle Nachfolger für die Gripen und Rafale überlegen müssen. Daher sind zumindest die, potenzielle Partner bei denen es um so mehr abzuchecken gilt, wie hoch die grundsätzliche Bereitschaft für ein solches Programm ist, bevor das Zeitfenster sich durch konkurrierende oder doch im Alleingang entwickelte Projekte schließt.

In der Größenordnung könnte das der Beginn eines riesen Projektes werden (wie seinerzeit Tornado oder EF) , welches realistisch sicher so einzuordnen ist, dass man eine Zeitschiene der Einführung von 20+ Jahren anpeilen wird und sich bis dahin mit Tornado Assta 4 oder Assta 5 oder Assta 6 als Zwischenetappen behelfen wird und auch kann. Entscheidend für den Testballon den die Bundeswehr jetzt mit der Streuung der Information vielleicht im Blick hatte, ist der , dass man die Zeit als reif für den Start eines solchen Projektes bewertet und noch viel mehr als politisch und strategisch günstig betrachtet.
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