Terroranschläge in Paris
#22
Sapere Aude schrieb:....
Die Anschläge werden wohl eine weitere Stufe in der Esklationsspirale darstellen und keinen Wendepunkt zu einer Lösung des Problems.

Die Appeasement-Politik gegenüber dem Islamismus, das ständige Heraufbeschwören von Gewaltspiralen etc beruhen auf veralteten Sichtweisen. Diese veralteten Sichtweisen führen zu der irrigen Annahme, dass Gewalt eine Reaktion auf vorhergehende Gewalt und Unterdrückung darstellt.
Das war in vielen Kontexten mal teilweise richtig und schlug sich in politischer Praxis nieder.

Im großen Maßstab wurde versucht, die Menschen durch das, was man "westliches Erfolgsmodell" nennen könnte, auf den Pfad der Tugend bzw Zivilisation zu führen. Als Gegensatz zu Unterdrückung etc. Freiheit und Wohlstand als politisches Leitmotiv. Jedes wohlgefüllte Schaufenster am Kaufhaus war ein Propagandaplakat für den Kapitalimus, viel überzeugender als die Parolen auf der anderen Seite des eisernen Vorhangs. Großzügig tolerierte kommunistische Parteien im Westen wurden vom Proletariat ausgelacht, selbst als es noch ein echtes Industrieproletariat gab.

Hat funktioniert. Sonst wären wir nicht hier, sitzend im Warmen und so frei redend wie wir es gerade tun. Und auch in Osteuropa würde man im großen und Ganzen wohl dieser These zustimmen.

Dummerweise stößt diese humane Form der Aufstandsunterdrückung schnell an ihre Grenzen. Zum Beispiel basiert unser Wohlstand eben gerade darauf dass andere Länder keinen haben, sondern uns ihre Rohstoffe bzw Arbeitskraft verscherbeln müssen und für das Geld von uns die Waffen und Überwachungstechnik kaufen, welche dafür sorgen dass das auch alles so bleibt.
Im globalen Maßstab wird die Wirtschaft bei sinkenden Ressourcen (angesichts der Überbevölkerung ist diese Lage gegeben) zum Nullsummenspiel (interessant wäre es, zu untersuchen ob Entstehungszeit und -Ort des Islam im kleineren Maßstab vergleichbare Bedingungen boten).
Schwerwiegender noch, ist heute dank der Informationstechnik das globale Wohlstandsgefälle jedem jederzeit bewusst.

Der Islamismus in seiner extremen Ausprägung beim IS ist die Ideologie, die den heutigen Umständen Rechnung trägt:
Vollkommen ohne Skrupel, allein auf Raub und Unterdrückung ausgelegt. Der IS-Terror ist ideologisch perfekt abgesichert. An die Stelle der Exploration neuer Methoden in Technik, Landwirtschaft und Politik tritt die Betrachtung der restlichen Menschheit als Ressourcenquelle, die man sich nur noch unterwerfen muss. Dabei sein ist alles, die Grenze ist nicht mal mehr der Himmel.

Nein, da kommst Du mit Deeskalation nicht weit. Auch nicht, wenn Du Wohlstand "teilen" willst.
Die wollen nicht teilen, die wollen nur herrschen. Und es funktioniert.
So lange es noch einen einzigen freien Menschen auf der Welt gibt, ist deren Mission noch nicht beendet.
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