MH17 Frage die mich bewegt
#8
Ein in Reiseflughöhe fliegendes, nichts ahnendes Passagierflugzeug ist so ziemlich das dankbarste Ziel, dass man sich im Luftraum vorstellen kann (seitdem dort regelmäßig keine Luftschiffe mehr verkehren). Es besitzt eine konstante, mäßige Geschwindigkeit, es fliegt eine relativ konstante Flugroute und -höhe, es besitzt einen enormen Radarquerschnitt und kann anfliegende Raketen in der Regel weder erkennen noch gezielt ausweichen oder gar stören. Ein für diesen Flugbereich entwickeltes militärisches Flugabwehrsystem, dass ein solches Ziel nicht ausschalten könnte, wäre schlicht und einfach eine Fehlentwicklung und unbrauchbar. Und die BUK ist, auch im autonomen TELAR-Betrieb, für diesen Flugbereich spezifiziert.
Abseits der Datenblätter und "Hintergrundinformationen" lohnt sich auch ein Blick auf die Einsatztaktik der russischen Armee. Im Georgienkonflikt wurde der Luftraum zunächst von der Luftwaffe "gesäubert", anschließend gesperrt und durch autonome BUK-Einheiten gesichert. Dies hätte man so nicht gemacht, wenn man von den Fähigkeiten nicht überzeugt wäre. Interessant ist auch der Wechsel der Einsatztaktik vom Doppelschuss im Verbund hin zum Einzelschuss beim autonomen Einsatz. Flexibilität und Effizienz, das sieht man zur Zeit bei den russischen Taktiken ziemlich häufig und ist in Anbetracht der Materialentwicklung nur logisch.

Aufgrund der Erfahrungen und der veröffentlichten Spezifikationen müsste man schon einen enormen Zweifel an der Technik selbst haben, um dem System diese Fähigkeit abzusprechen. Kann man natürlich machen, dann muss man aber auch innerhalb der gleichen Logik der Su-25 diese Fähigkeit absprechen, weil hier die Parameter deutlich schlechtere Vorzeichen aufweisen.
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