Freie Marktwirtschaft vs Planwirtschaft
#16
phantom schrieb:
Erich schrieb:Nein - das System muss so laufen, dass jedem das (Über-)Leben möglich wird, dass aber diejenigen, die arbeiten, noch deutlich mehr Einkommen erhalten müssen. Das ist schon eine Frage der Gerechtigkeit.
Wieso ist das eine Frage der Gerechtigkeit? :...
Zitat:Quatsch, der Fall "Detroit" hat mit dem Niedergang der US-Autoindustrie zu tun. Die komplette Belegschaft der dort angesiedelten Autoindustrie wurde in die Erwerbslosigkeit katapultiert. Die Mittelschicht war plötzlich ohne Einkommen, ohne Krankenversicherung - und bald ohne Rücklagen. Wer es sich leisten konnte (z.B. als Arzt), ist der Arbeit hinterher gezogen - in andere Bundesstaaten, wer das nicht geschafft hat, der blieb in einer zunehmend desolateren und verfallenden Stadt.
Was willst du jetzt, den Unternehmen vorschreiben wo sie Arbeitsplätze zu installieren haben? Das ist Quatsch Erich. Die Wettbewerbsbedingungen musst du angleichen, damit der Exodus nicht entsteht ... aber sicher nicht allen vorschreiben wo sie was zu tun haben.
....
ok, da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt
a)
ich empfinde es als ungerecht, dass diejenigen, die Arbeiten, auch noch auf staatliche Sozialhilfe angewiesen sind - ich hab da die Soziallehre mit dem "gerechten Lohn" im Hinterkopf

b)
meine Replik bezog sich auf die Aussage, dass Wohlhabende durch den Zuzug von Ärmeren ihr Wohngebiet verlassen (und dadurch eine Stadt verfällt); das war in Detroit eben nicht der Fall. Die Ursache für den Niedergang von Detroit lag nicht im Zuzug von Armen oder weniger Wohlhabenden, sondern im Wegbrechen der Erwerbsquelle.
Das Beispiel "Detroit" ist für mich insofern wichtig, als dort genau das passiert ist, was wir mit der Wiedervereinigung auch erlebten. In den Ländern der ehemaligen DDR sind die Arbeitsplätze weg gebrochen. Die Folge war einerseits ein "Exodus" von Teilen der Bevölkerung, die zu den Arbeitsplätzen gezogen sind - aber (und das ist der Unterschied zu Detroit) mit dem "Soli" auch ein beispielloses Solidarprogramm, das über entsprechende Förderungen auch zum Aufschwung der neuen Bundesländer beigetragen hat. Ich war mehrfach vor der Wende "drüben", und bin auch jetzt noch regelmäßig dort. Es ist nicht zu übersehen, wie dort der Aufschwung greift. Und das unterscheidet eben unser Wirtschaftssystem vom reinen Marktwirtschaftssystem der USA (mit dem Verfall von Detroit).

Im Weiteren bin ich ziemlich bei Dir.
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