Freie Marktwirtschaft vs Planwirtschaft
#8
Ihr debattiert hier über längst ausgebrütete Eier. Den Wettbewerb zwischen Plan- und Marktwirtschaft hatten wir im letzten Jahrhundert. Und die planwirtschaftlich gelenkte UdSSR hat trotz gewaltiger Ressourcen in Russland gegen die marktwirtschaftlich agierenden USA genauso abgeloost wie die (bei vergleichbarer Ausgangslage) planwirtschaftlich geführte DDR gegen die BRD.
Das ist doch einfach logisch, wenn man sich vergegenwärtigt, dass eine Marktwirtschaft mit unternehmerischer Freiheit schnelle Bedürfnisse erkennen (auch wecken) und flexibler in Marktlücken vorstoßen kann.
Das Problem ist nicht diese Agilität der Marktwirtschaft, sondern das genauso damit verbundene Risiko des Scheiterns, das ganze Unternehmen mit den dort Beschäftigten und ihren Familien in den Abgrund stürzen kann. Auch dafür sind die USA beispielhaft. Man denke nur an den Absturz von Detroit. Und darüber hinaus das Problem, das Marktwirtschaft die sozial schwächeren ausgrenzt und ausplündert, ausquetscht wie Zitronen. "Diese Wirtschaft tötet" - um ein bekanntes Zitat zu wiederholen.

Daher haben wir in Europa im Gegensatz zum Thatcherismus der Briten und der reinen, brutalen Marktwirtschaft der Amerikaner die "soziale Marktwirtschaft" entdeckt, also eine Verpflichtung des Staates, die Brutalität der reinen Marktwirtschaft durch die Verpflichtung "Sozialstaat" zu puffern.
"Eigentum verpflichtet ...." steht im Grundgesetz - und das nicht ohne Grund. Denn nur mit der Inanspruchnahme der Vermögen der Reichen - deren Reichtum ja vor allem durch andere erarbeitet wurde - lässt sich der Sozialstaat finanzieren.
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