ISIS und Co.
#30
Zitat:Wenn Du meinst, in Tschetschenien und Dagestan habe sich nur ein gerechter Befreiungskampf abgespielt, und die Geiselnahmen und Entführungen seien Teil eines legitimen Aufstands gewesen, dann bestätigst Du nur meine Theorie
Naja, eine Theorie ist es nicht unbedingt, weil du nicht ausreichend differenzierst. Aber auf die Schnelle: Es gibt hier zwei Aspekte. Erstens: Die Tschetschenen und andere Kaukasusvölker wurden von den Russen blutig unterworfen und später von den Sowjets nicht minder blutig unterdrückt, massakriert und deportiert. Sie hatten also ihre "Vorbehalte" gegenüber Moskau, die sich nach dem Zerfall der UdSSR in Unabhängigkeitsbestrebungen Bahn brachen (das war also der Befreiungskampf, den man auch als solchen bezeichnen kann), wobei hierzu noch ein Erstarken islamischer Bestrebungen bzw. Identität sich gesellte. Zweitens: Die Russen marschierten daraufhin ein und versuchten ihren "weichen" Unterleib mit Gewalt in alter Sowjetmanier zusammenzuhalten, wobei sie rücksichtslos einiges in Trümmer legten (inklusive Grosny). Dies führte wiederum dazu, dass islamistische Kampfgruppen um Psychopathen wie u. a. Bassajew starken Zulauf erhielten, zu wüten begannen und mit fürchterlichen Terrorakten (Budjonnowsk, Beslan, Dubrowka-Theater, "schwarze Witwen" etc.) auf sich aufmerksam machten. Um insofern auf deine Frage zurückzukommen: Ja, es gab a) einen Befreiungskampf, der aber später b) in Terror, Blut und Massenmorden endete. Man sieht also, dass eine Differenzierung Sinn machen kann...
Zitat:Nein, der Westen hat prinzipiell gar kein Problem mit Steinzeitislamisten und Gurgelschlitzern.
Sie müssen nur auf der richtigen Seite sein.
Bitte? Natürlich hat er ein Problem mit diesen. Egal ob es nun "nur" hysterische Eiferer oder wirkliche Meuchelmörder sind, weil diese westliche Einrichtungen oder Angehörige westlicher Staaten genauso attackieren wie Ziele in ihren islamischen Heimatländern oder andere Muslime...

Schneemann.
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