ISIS und Co.
#20
hapy schrieb:So ein bisschen erinnert mich die derzeitige Weltlage
an die 60er 70er. Jede Menge Terroristen Gruppen. Wo keiner mehr so richtig weiß wer mit wem oder warum.
Ist das wichtig? Ich meine nicht.
Die ISIS Geschichte ist ein wunderschönes Anschauungsbeispiel für geopolitsche 'Mechanik'.
Zu viele destabilisierende Faktoren kulminieren immer in derartigen Friktionen.
Alte Konflikte brechen auf wenn die alte Ordnung in Frage gestellt ist und das Machtvakuum eine kritische Schwelle überschreitet.
Nach dem Abzug der US Truppen aus dem Irak und dem syrischen Bürgerkrieg war es nur eine Frage der Zeit, bis der zu schwachen und zu unflexiblen Zentralregierung in Bagdad die Lage um die Ohren fliegt.
Wie die ISIS entstand und wem sie genau wie zuzuordnen ist, ist dabei zweitrangig, wenn es die nicht gäbe wer über kurz oder lang ein anderer Faktor relevant geworden.

Das unschöne ist halt, dass sich solche Situationen in aller Regel nicht wieder von selbst ohne größere Neuordnungen bereinigen. Und schnell schon garnicht. Unabhängig davon wie das Gekloppe im nördlich von Bagdad ausgeht.

Schneemann schrieb:Einen richtigen fundamentalistischen Aufruhr, so wie in Irak, würde das Hause Saud derzeit wohl gerade noch in den Griff bekommen können, wenn die personelle und auch teils moralische (in den Augen der Extremisten) Erosion der Dynastie aber weiter voranschreitet, so könnte die Lage in einigen Jahren endgültig kippen.
Ich bin mir da nicht sicher, dass das Haus Saud bei einem religiös motivierten Aufstand der saudischen Straße auf die eigenen Sicherheitskräfte bauen könnte. Da es da zusätzlich massenweise Terrorschläferzellen im Land geben dürfte hätte man wohl im Handumdrehen eine Bürgerkriegssituation wie in Syrien. Und dann? Es ist nicht so in Ägypten, wo die Armee als Stabilisierende Faktor den islamistischen Spuk beendete um die eigenen Machtansprüche zu sichern. Es ist auch nicht so wie in Syrien wo Assad eigentlich nur zwischen Kampf und Tod wählen kann.
Was da die Sauds angeht würde ich eher damit rechnen, dass die sich mit ihren Petromilliarden in Windeseile ins Ausland absetzen wenn die Situation zu brenzlig wird. Was interessiert denn ein paar Quadratkilometer Wüstensand voller durchgeknallter Fanatiker wenn man bis zum jüngsten Tag wie ein Halbgott leben kann?
Und nur noch am Rande: König Abdullah ist 89 und liegt womöglich im Sterben (Lungenkrebs). Die Nachfolge ist nicht klar geregelt. Der Islamist muss kein Genie sein um zu erkennen das es da mittelfristig einen schönen Ansatz für Aktivitäten geben wird.
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