Streichkonzert Bundeswehr
#20
Wobei man auch sagen muss, dass vor allem ab 1945 die deutschen Panzertruppen und motorisierte Infanterie dahingeschmolzen sind, sowohl an der West- als auch an der Ostfront.

Unmotorisierte Infanterie ist heutzutage nicht mehr überlebensfähig (auf dem mitteleuropäischen Schlachtfeld gegen mechanisierte Kräfte wohlgemerkt), da zu unbeweglich. Moderne Aufklärungs-Wirkungsverbünde (computergestützt, vernetzt, Radar, Drohnen, ..., Rohr- und Raketenartillerie, Luftnahunterstützung) sind schlichtweg zu schnell geworden.

Wobei ich hier nicht unbedingt Irak 2003 als Beispiel hernehmen würde, da die US-Amerikaner eine Überlegenheit an Feuerkraft hatten wie es sie in einem peer-vs-(near)-peer-Konflikt nicht gibt und man in der arabischen Wüste auch ganz andere Entfernungen hat.

Und der Luftkrieg gegen Serbien 1999 hat auch die Grenzen vom Einsatz von Hubschraubern, Kampfflugzeugen und Drohnen aufgezeigt.

Aber ein Infanteriebataillon in Feldstellungen kann ja auch durch einen Spähwagen aufgeklärt werden. Wärmebildgeräte, Micro-UAVs, weitreichende Funkggeräte sind heutzutage viel verbreiteter.

Hinzu kommt noch, dass es einen unheimlichen finanziellen und personellen Kraftakt braucht um ausreichende vollmechanisierte Kräfte bereitzustellen und auch eine entsprechend hohe Personalstärke (Feldersatz) zu halten. Der logistische, unterstützende Rattenschwanz ist einfach gewaltig. Angefangen bei Pipelines, Medevac-Hubschraubern bis hin zu Brückenpionieren. Da bleibt wenig für überlebensfähige Infanterie zum Lückenfüllen übrig.

Bei den Finnen schaut es z.B. so aus, dass die Infanterie vollmotorisiert ist und in vielen Bataillons- bis Kompaniestarken Kampfgruppen zur Verzögerung und weitaus seltener Verteidigung von Schlüsselgelände zum Einsatz kommt. Die Panzerbrigaden und tw. die Jägerbrigaden (heutzutage ist es nur noch eine Panzerbrigade) führen dann die Gegenangriffe gegen die geschwächten Feindverbände aus.

@ede
Ich meine QF spricht von 3 Brigaden als deutsches Kontingent. Es kämen noch Kontingente aus Westeuropa und natürlich die Streitkräfte der osteuropäischen NATO-Staaten hinzu.

Bzgl. der Finanzen: Der Verteidigungshaushalt ist gerade auf dem höchsten Stand seit zwanzig Jahren. Das Problem ist nicht das Geld, sondern wie es verwendet wird. Auch werde ich nicht müde zu erwähnen, dass diese magischen 2 Prozent, die von den NATO-Mitgliedern vereinbarten wurden, ein rein politischer Wert ist. Er sagt nichts, absolut garnichts über den tatsächlichen Finanzbedarf aus! Der kann höher oder niedriger sein.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: