Volksturm 2014 oder Mobilmachung 2014
#81
Eigentlich ist es doch höchst einfach: der Erste Weltkrieg hat der Nation geschadet, also war er schlecht. Hätte man dies vorher schon wissen können? Absolut, ja. Also hätte man ihn nie führen dürfen. Wenn man Kriege nur nüchtern nach ihrem Nutzwert für die Nation betrachtet (und keine hochrisikoreichen Kriege deswegen führt), vermeidet man in Wahrheit Kriege.

Beispielsweise wäre ich niemals mit Truppen nach Afghanistan gegangen, wenn ich auch nur ansatzweise dies zu entscheiden gehabt hätte. Aus diesem Mechanismus heraus sind übrigens Kriegergesellschaften in denen die Nation dass gemeinsame Ideal der Krieger war fast durchgehend eher isolationistisch gewesen. Eine Überhöhung des Krieges in der Kultur einer Nation führte eben nicht zu mehr Krieg, sondern zu weniger Angriffen auf andere.

Dieser Mechanismus mag auf den ersten Moment verblüffen, aber die radikalsten Methoden, die häufigsten Angriffe auf andere wenden meist Plutokratien an, in denen die Wirtschaft und das Kapital regiert. Aus diesem Grund war beispielsweise Frankreich in seiner Geschichte wesentlich öfter in Angriffskriege gegen andere Völker verwickelt als Preußen, weil in Preußen die Militärische Kultur dominanter war.

Grumli:

Zitat:Aber unter jetzigen Gesichtspunkten halte ich Fragen des Staatshaushalts (Schuldenabbau), der Demographie (Geburten- / Einwanderungspolitik) und der Bildung / Forschung wichtiger als die Fragen ob man lieber 100 oder 200 Eurofighter anschafft.

Zweifelsohne. Weshalb ich ja auch nicht für materielle Rüstung, sondern für eine Änderung der Kultur. Wir sollten daher nicht mit gegenwertigen Waffensystemen aufrüsten und uns damit übernehmen, sondern stattdessen unsere Gesellschaft kulturelle remilitarisieren.

Onto:

Zitat:Wenn du tote Menschen siehst, die genau aus solchen Überzeugungen herauß umgebracht wurden, dann fängst du nun mal an nachzudenken und ob es wirklich Sinn ergibt, solchen Gedankengut folge zu leisten.

Man kann aus den exakt gleichen Erfahrungen auch zu ganz anderen Schlußfolgerungen kommen. Wir werden über kurz oder lang wegen solcher Überzeugungen umgebracht werden (sehr vereinfacht gesagt) weil diese auf der Welt überall um uns herum existieren.

Weil so viele so sind. Und weil so wenige so sind wie du. Und weil diese Verhältnisse dergestalt sind, wird Gewalt gegen uns angewendet werden.

Zitat:Dass der Gutmensch aus reinen Überlebenswillen enstanden ist, da jegliche Gewalt Gegengewalt erzeugt, darauf bist du noch nicht gestoßen?

Die Beschränkung von Gewalt in Form einer ritualisierten Kriegsführung ist ein uraltes und höchst sinnvolles Phänomen. Gerade Kriegerkulturen, gerade Leute wie ich neigen übrigens eher zu ritualisierter Kriegsführung als die Gutmenschen, Plutokraten, usw

Gewalt erzeugt manchmal Gegengewalt. Sicher. Aber damit die Gewalt nicht grenzenlos wird, bedarf sie der Gegengewalt als Abschreckung. Die ganze Gesellschaft hier und heute beruht auf Gewalt (sinnbildlich in Form der Pistolen an den Gürteln der Polizisten). Der Staat selbst ist im Endeffekt nur ein institutionalisiertes Räuber-Beute Verhältnis wenn man es zuspitzen will.

Mir geht es also gar nicht so sehr um die Frage der Gewalt, sondern um die Befähigung zur Gegengewalt. Den die Gewalt existiert rund um uns herum, sie zu leugnen, bedeutet die menschliche Natur zu leugnen und exakt das tust du hier.

Zitat:Und aus diesem einzigen Blickwinkel beurteilst du dann deine Welt und siehst vieles total verzerrt, weil die Ergebnisse des Gedankenspielst so "negativ" ausfallen. Das ist aber logische Konsequenz, wenn der Ansatz der Betrachtung schon falsch ist.

Was wenn dein Ansatz der Betrachtung falsch ist?! Dann gilt dieses Argument exakt umgekehrt. Nur dass in sollte ich irren wenig bis nichts negatives daraus erwächst, solltest du aber irren, der physische Untergang dieser Gesellschaft die Folge ist.

Zitat:=> Weltkrieg.

Ein Weltkrieg nützt der Nation nicht, ist also per se schlecht. Da die meisten Kriege bei genauer Überlegung wenig nützen, führt gerade diese meine Auffassung zu weniger Kriegen.

Dies kriegssüchtigsten, aggressivsten Gesellschaften waren immer Plutokratien, in denen Krämer für ihre kurzsichtige Gier die Kriege vom Zaun gebrochen und durch andere haben führen lassen. Kriegerische Gesellschaften hingegen waren im Schnitt friedlicher, so paradox dass auch klingen mag.
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