Helmut Kohl & Industrie vs. Schlagkraft der Bundeswehr
#8
GermanMilitaryPower:

Da geht es auch oft um Partei-Industrie übergreifende Netzwerke, da viele Ex-Politiker entsprechend hochrangig in den Unternehmen sitzen und aktive Politiker in selbige Positionen wollen und beide einander lange und gut kennen. Direkte Bestechung ist da gar nicht notwendig, es genügt hier oft schon die bloße Hoffnung auf eine spätere Karriere in der sogenannten Privatwirtschaft.

Dazu kommt noch die Vorstellung, den jeweiligen heimatlichen Wahlkreis, das eigene Bundesland etc unter allen Umständen zu stärken, Arbeitsplätze zu schaffen/zu erhalten usw und auf diese Weise Stimmen bei der Wahl zu bekommen - also Macht bzw. entsprechenden Politikern geht es (wenn überhaupt) nur um Arbeitsplätze und versteckte Industriesubventionen und nicht um Landesverteidigung.

In einem Punkt möchte ich allerdings Nightwatch wiedersprechen:

Die Rüstungs-Unternehmen habe heute einen noch nie dagewesenen immensen Einfluss auf die Beschaffungsbehörden - bei einer Gerichtsverhandlung wurde festgestellt, dass HK beispielsweise sogar Personalentscheidungen der BW direkt beeinflussen kann- dass also ein Privatunternehmen bestimmt wohin ein Offizier versetzt wird etc und von Unternehmen wie der Rüstungssparte von EADS noch ganz zu schweigen. Zwar gab es solche Verflechtungen auch schon früher (Musterbeispiel Krupp), aber heute ist der Einfluss entsprechender Konzerne noch um ein vielfaches höher, meiner Meinung nach aufgrund des überbordenden Individualismus und mangelnden Nationalismus. Ein Krupp früher fühlte sich dem Profit verpflichtet, aber auch der Nation. Er war trotz des korporativen Wirtschaftssystems ein paternalistischer Unternehmer der weiter reichende Ziele hatte als nur das Shareholder Value. Heute hingegen zählt das alles gar nichts mehr, sondern nur noch die grenzenlose Gier.
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